Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Assembler, C oder Arduino


von thomas (Gast)


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Hallo Gemeinde,

mein Projekt Heizkiste ähnlich http://www.manfred-braun.de/3.html wächst 
und gedeiht.

Nachdem ich das AVR-Tutorial fast durch hab, die Temperaturregelung in 
Assembler programmiert hab, fiel mir auf, dass dass das Arduino LCD 
keypad shield genau das ist, was ich brauche. Und dann kann man den Uno 
R3 drunterstecken, und hat fast die gesamte benötigte Hardware auf zwei 
Bausteinen. Die Teile werden demnächst geliefert.

Nun die Frage: Es fehlt noch die Benutzerschnittstelle, sowie die 
Sollwertkurve (immer linear fallend, z.B. von 32° auf 25° in 12h). Soll 
ich per ISP den Bootloader überbügeln, und mit Assembler weitermachen, 
oder mit oder ohne Bootloader die Geschichte in Arduino oder C 
weiterführen?
Kann ich die Assembler-Routinen, z.B. zur Regelung oder zur 
Kommunikation mit LCD, UART, Sensor recyclen?

C hab ich mal auf der Uni gemacht, ist aber lange her. Mit arduino hab 
ich gar keine Erfahrung.

Prozessor ist ein ATMEGA 328, die Regelung erfolgt ähnlich den 
Industriereglern mit einem Relais, das einen Bruchteil von 6 Sekunden 
heizt.
Mit 16 MHz würde ich den Takt auf 2 s. verkürzen.

Was würdet Ihr mir raten?

Schönen Gruß, und Allen ein frohes Osterfest
Thomas

von Noch einer (Gast)


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Was raten? In Deckung gehen, bevor du in das Kreuzfeuer zwischen C und 
Arduino-Anhänger kommst.

von Wolfgang (Gast)


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thomas schrieb:
> Soll ich per ISP den Bootloader überbügeln, und mit Assembler
> weitermachen, oder mit oder ohne Bootloader die Geschichte in Arduino
> oder C weiterführen?

Arduino ist keine Programmiersprache, sondern eine Entwicklungsumgebung, 
in der C++ verwendet wird.

Welche Programmiersprache du verwendest, bleibt dir vollständig 
überlassen. Aber es hat schon seinen Grund, dass die meisten Anwendungen 
nicht mehr in Assemler programmiert werden. Bei den heutigen Kosten für 
die Hardware ist es meist unwirtschaftlich, sich bei der Programmierung 
bis auf Assemblerebene herunter zu begeben.

von Harald N. (haraldn)


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Warum nicht bei Assembler bleiben wenn du es beherrscht? Du kannst dein 
Hex file genauso auf den Arduino flashen.

von Wolfgang (Gast)


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thomas schrieb:
> die Regelung erfolgt ... mit einem Relais, das einen Bruchteil von
> 6 Sekunden heizt. Mit 16 MHz würde ich den Takt auf 2 s. verkürzen.
>
> Was würdet Ihr mir raten?

Das Relais durch ein SSR zu ersetzen. Oder welche Lebensdauer (gemessen 
in Schaltspielen) hat dein Relais? ;-)

von anderer Ansatz möglich? (Gast)


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Ich werde daraus nicht schlau, 6s oder 2s Heizzeit? Mit Relais? Welcher 
Industrieregler macht das so? Irgendwo steht etwas von PWM, auch mit 
Relais?
Schreib mal was zum Aufbau.

Zur weiteren Entwicklung, die Zeit für die ASM Programme kannst du in 
Hochsprache halbieren. Deine ASM Anteile kannst du wieder verwenden und 
mit einbinden. Vielleicht mit der einen leeren anderen kleinen 
Anpassung.

von thomas (Gast)


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@anderer Ansatz möglich
z.B. Eurotherm, Omron. Während der Zykluszeit zähle ich hoch, und wenn 
der Stellwert erreicht ist, wird die Heizung ausgeschaltet. Nach Ablauf 
der Zykluszeit wird die Heizung wieder eingeschaltet, und so weiter.

PWM ist ne Option, aber bei so einer trägen Strecke nicht erforderlich.

@all, vielen Dank für die Antworten
Gruß Thomas

von Markus (Gast)


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Hallo Thomas,

Du bist scheinbar nicht alleine mit solchen Projekten:

http://www.arduinoforum.de/arduino-Thread-Projekt-Reifeschrank-Klimasteuerung

von Markus (Gast)


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Hier kann man auch mal ein wenig Code sehen:
Beitrag "Temperaturreglung für einen Brutschrank"

von anderer Ansatz möglich? (Gast)


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Ach so, du regelst eine Herdplatte. Da wirst du öfter mal das Relais 
tauschen dürfen. Warum nimmst du kein SSR?

von Martin S. (led_martin)


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Wenn hier schon über die Ansteuerung des Heizelemts diskutiert wird, um 
was für eine Leistung geht es eigentlich. Wenn die nicht zu groß ist, 
könnte man auch über heizen mit 24V nachdenken, dann reicht, als 
Schaltelement, ein dicker Logic-Level N-MOSFET, und 100W mehr 
Netzteil-Power ist heute auch nicht mehr so teuer.

(Was haben die Leute eigentlich immer gegen Assembler?!)

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von anderer Ansatz möglich? (Gast)


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@Martin
Keiner hat etwas gegen ASM. Wer Zeit hat und gerne zu Fuß geht, nimmt 
ASM. Wer die Zeit nicht hat oder große Strecken zurück legen will, nimmt 
eine Hochsprache. ;-)

von thomas (Gast)


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Hallo Martin,

Danke der Nachfrage

21 Watt, 230 V. Leider kenne ich mich mit Mosfets nicht so aus. Vom 
sicherheitstechnischen hast Du Recht, aber einen 24 V Trafo hab ich 
gerade nicht da (und die Heizung auch nicht).

@anderer Ansatz möglich? Was ist ein SSR?

Gruß Thomas

von Heinz V. (heinz_v)


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SSR = Solid State Relays = Halbleiterrelays

von anderer Ansatz möglich? (Gast)


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So, so, 230V einfach mit dem Relais? Da bietet sich die Schwingungspaket 
Ansteuerung an. SSR haben den Vorteil, dass sie im Nulldurchgang 
schalten.

von Wolfgang (Gast)


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anderer Ansatz möglich? schrieb:
> SSR haben den Vorteil, dass sie im Nulldurchgang
> schalten.

Das kann man auch mit einem Opto-Triac (MOC3062 o.ä.) und einem Triac 
(TIC206 o.ä.) haben.

von anderer Ansatz möglich? (Gast)


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Ich kann einen Smart mit Anhänger nehmen, wenn ich einen Golf Kombi 
brauche. Geht auch. ;-)

von thomas (Gast)


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anderer Ansatz möglich? schrieb:
> So, so, 230V einfach mit dem Relais? Da bietet sich die Schwingungspaket
> Ansteuerung an. SSR haben den Vorteil, dass sie im Nulldurchgang
> schalten.

Wieso? Seit Jahrzehnten bis zum heutigen Tag werden elektrische 
Leistungen mittels magnetbetriebenen Tastern geschaltet, und das mit 
wesentlich höheren Leistungen, z.B. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCtz_%28Schalter%29 Mein Relais ist 
für 230 V und das bisschen Strom geeignet.

Ein SSR hab ich gefunden: Wäre der in Ordnung? wie müsste ich den 
eingangsseitig beschalten?
http://www.ebay.de/itm/5V-1-Channel-SSR-Solid-State-Relay-High-Level-Trigger-2A-240V-D-/381152298818?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item58be728742

Und kann mir jemand einen Mosfet empfehlen? am besten wäre einer, den 
man direkt mit dem Ausgang eines AVR steuern kann, und der für 230 V 
geeignet ist.

von Martin S. (led_martin)


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thomas schrieb:
> Und kann mir jemand einen Mosfet empfehlen? am besten wäre einer, den
> man direkt mit dem Ausgang eines AVR steuern kann, und der für 230 V
> geeignet ist.

Das mit dem MOSFET bezog sich auf die Verwendung von Kleinspannung (z.B. 
24V), und setzt Gleichspannug voraus. Für 230V Wechselspannung bist Du 
mit dem SSR gut beraten, da hast Du auch eine sichere galvanische 
Trennung zwischen Mikrocontroller und Netz. Bei einer einfachen 
MOSFET-Schaltung sind Mikrocontroller, und Last-Stromkreis nicht 
voneinander getrennt. Das ist an 230V Stromkreisen sehr gefährlich.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von thomas (Gast)


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Vielen Dank, Martin.

hab ich wieder was gelernt. Und eigentlich kann das Thema als 
beantwortet gelten. Alle Argumente sind gesagt, und die ultimative 
lösung des Ausgangsproblems gibt es nicht. Wahrscheinlich werde ich 
versuchen, mit der Arduino-IDE ein paar nette Menus zu erzeugen, um 
damit meine Assembler-Routinen anzusprechen.

gute Nacht

Thomas

von Wolfgang (Gast)


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thomas schrieb:
> Wieso? Seit Jahrzehnten bis zum heutigen Tag werden elektrische
> Leistungen mittels magnetbetriebenen Tastern geschaltet, und das mit
> wesentlich höheren Leistungen, z.B.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCtz_%28Schalter%29 Mein Relais ist
> für 230 V und das bisschen Strom geeignet.

Aber niemand möchte wirklich, dass so ein Ding jede Sekunde auf und zu 
macht.

anderer Ansatz möglich? schrieb:
> Ich kann einen Smart mit Anhänger nehmen, wenn ich einen Golf Kombi
> brauche. Geht auch. ;-)

Warum sollte in einem SSR ein anderer Motor/Triac drin sein, als der 
genannte Triac? ;-)

Für einen Anfänger kann der Aufbau aus Einzelkomponenten deutlich 
lehrreicher sein. Sonst kann man gleich fertige Hutschienenmodule im 
Schaltschrank aneinander reihen.

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