Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Royer Converter beide IGBTs schalten durch


von Felix L. (felix120xx)


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Hi Leute,
Hab seit einiger Zeit bei mir diese
(http://www.joretronik.de/bilder_schaltungstechnik/Oszillatoren_html_m4cd394a1.gif)
 Schaltung rumstehen die nicht will.
Jedes Mal beim Einschalten leiten beide IGBTs gleichzeitig und es gibt 
einen Kurzen. Hätte jmd ne Anregung bzw. eine Idee was da faltsch läuft?

Die IGBTs sind IRG 4PH 50UD er, die Drossel hat so um die 200µH, der 
Schwinkreis besteht aus einem Zeilentrafo und einigen stabilen FKPs und 
ich hatte noch als Gatewiederstände Potis verbaut die aber nichts 
dazukönnen.

viele Grüße,
Felix120xxx

von jens (Gast)


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Möglicherweise hat eine der Primärwicklung vom Trafo den falschen 
Wicklungssinn.

von IncreasingVoltage .. (increasingvoltage)


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Leg mal ein paar dicke Elkos auf die Versorgungsspannung und dann 
möglichst schnell und niederohmig an den Royer schalten. Die Brauchen 
'nen ordentlichen "kick" um in Schwingung zu geraten.

von Felix L. (felix120xx)


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Das mit den Elkos hab ich schon probiert, verpolt scheint nichts zu sein 
und hat jmd Ne Idee wiso beide igbts schalten?

von Nachtaktiver (Gast)


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Die werden wohl keine Lust zu sperren und bleiben dann einfach leitend.

Wahrscheinlich genauso wie du keine Lust hast ordentliche und eindeutige 
Sätze zu formulieren.

von Felix L. (felix120xx)


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Ich bitte vielmals für meine lasche Ausdrucksweise um Verzeihung. Noch 
einmal sehr eindeutig: Die beiden IGBTs leiten nach dem Einschalten und 
schließen die Versorgungungsspannung kurz.

von 0815 (Gast)


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Mal eben einen Royer für 320V bauen? Nee...

Probiere mal folgendes:

-zuerst alles mal mit deutlich geringeren Spannungen testen, dann wirst 
Du nach und nach erkennen, daß

-man auf einem Zeilentrafokern kaum die nötigen Windungen für so hohe 
Spannungen drauf bekommt.

-die Drossel mit ca. 200µ viel zu klein ist (es sei denn, das Ding soll 
auf 500KHz laufen, dann kannst Du den Zeilentrafo aber wieder vergessen.

-die Drossel zwingend eine Speicherdrossel sein muss.

-die Leistungsschalter Suppressordioden o.ä. brauchen, und mit 1200V 
sowieso recht knapp dimensioniert sind.

-Potis für so ziemlich alles ungeeignet sind, als Gatewiderstand auf 
jeden Fall.

Vermute auch mal, das Ding ist auf Steckbrett konstruiert? Drahtigel 
wäre ggf. weit besser.
Du versuchst hier den üblichen 24V-Royer auf Netzspannung zu pimpen. Da 
sind aber ganz andere Werte nötig.

von Felix L. (felix120xx)


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Also erstmal is die Schaltung für den  Netzbetrieb ausgelegt! Ich hab 
die Schaltung bisher mit 50V getestet und bin der Meinung das bei der 
Spannung ein ZT zum testen geeignet ist(wenn villeicht auch ungeeignet). 
Zur Drossel hätte ich gern Dimensionierungstipps. Das Ganze ist nicht 
zusammengesteckt sondern mit allen Regeln der Kunst auf Lochraster 
zusammengelötet :). Zu du solltest erstmal klein anfangen... ...hab 
bereits eine 2kw Version gebaut die mit 40V Eingangaspannung arbeitet.

Hier nochmal der Link(die unterste Schaltung ):
http://www.joretronik.de/Oszillatoren/Oszillatoren.html
 Grüße
F.

von Felix L. (felix120xx)


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Die eigentliche Frage war ja ob jmd eine Idee hat weshalb beide Igbts 
gleichzeitig leitend sind.
Vielleicht eine der Entladedioden?

von 0815 (Gast)


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Ja es ist halt ein großer Sprung von der 30V-Version zur 320V-Klasse.

Nicht falsch verstehen, habe bisher auch nur Niederspannungs-Royer 
gebaut. Nur sehe ich die Schwierigkeiten bei Netzspannung vor einer 
Konstruktion. Da tastet man sich gaanz langsam ran, z.B. mit nem 
Regeltrafo. Ich wette, Deine jetzige Dimensionierung würde nicht mal an 
30V starten, und dann auf 320V hochgezogen werden können. Starten und 
Abschalten an Netzspannung ist nochmal eine ganz andere Liga.

Geh mal mit der Drossel auf z.B. 3mH, oder gern auch mehr. Nimm einen 
wirklich großen Eisenpulverkern, und wickle da mindestens 200 oder 300 
Windungen drauf, dann mit recht dünnem Lackdraht.
Auf den Zeilentrafo bringe erst eine Lage selbstklebende Polyimidfolie 
auf, und wickle dann 2x100 Windungen oder mehr drauf. Zwischen jeder 
Wicklung natürlich wieder eine Isofolie.
Dann teste die Resonanzfrequenz an Niederspannung, mit Hilfe Deiner 
Kerkos/Folienkondis. Stelle sie so etwa auf 50KHz ein, oder mehr, 
sollten die Schaltflanken an den Gates noch recht sauber sein.

Schmeiß sämtliche Mosfets/IGBTs nochmal aus der vorhandenen Schaltung, 
auch wenn sie in Ordnung scheinen. Löte an die neuen IGBTs 
Suppressordioden mit etwa 1100V (ist sehr knapp, aber Dioden mit höherer 
Spannung gehen nicht, die begrenzen bei den praktisch immer 
auftretenden, sehr harten Spikes beim Abschalten erst bei weit über 
1200V. Eigentlich braucht man zwingend Varistoren, aber da deren 
Kennlinie extrem schwammig ist, bräuchte man Schalter mit minimal 1800V.


Zeilentrafos sind ganz generell sehr ungeeignet für einen Royer. Aus 
gleich mehreren Gründen. Aber wenn Du schon entsprechende Schaltungen 
gebaut hast, weißt Du das sicher.
Der einzige Grund, warum man das dennoch so oft sieht, ist der, weil es 
kaum andere HV-Trafos gibt.

von Martin S. (led_martin)


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Hast Du das gelesen, in der von Dir verlinkten Beschreibung:

>während der Anschwingphase mit einer definierten Gate-Vorspannung
>versehen werden. Während der Anschwingphase sind T3 und T4
>niederohmig, sodass die Spannungsteiler R2/R4 bzw. R3/R5 die
>Hilfsspannung von 18V auf eine Gatevorspannung von ca. 7,4 V >herunterteilen.
>Die Gatevorspannung wird so gewählt, dass
>der IGBT verstärkende Eigenschaften hat und der Oszillator
>zuverlässig anschwingt. Ggf. muss die Vorspannung bei
>Verwendung andere IGBT-Typen angepasst werden.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

: Bearbeitet durch User
von 0815 (Gast)


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Felix Lischkel schrieb:
> Die eigentliche Frage war ja ob jmd eine Idee hat weshalb beide Igbts
> gleichzeitig leitend sind

Weil die Drossel viel zu klein für Netzspannung ist, und weil es evtl. 
keine Speicherdrossel ist. Dazu kommen recht sicher auch noch nur 10 
oder 20 Windungen beim Zeilentrafo-Kern ;-)

Welche Frequenz hat Dein Schwingkreis zur Zeit? Ist sie niedrig genug, 
damit die IGBTs noch sauber schalten können? Ist sie hoch genug, damit 
keine Kiloampere im Schwingkreis fließen?

Fast sicher ist auch, daß mindestens einer der 4 Transistoren schon 
beschädigt ist. Sieht man leider nicht immer, und man bastelt ggf. 
tagelang umsonst...

von Felix L. (felix120xx)


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Danke für das Feedback!
Ich werde morgen mal die Tips in die Tat umsetzen.
Ps : alle Transen sind noch ok

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