Kann man die Flussmittelreste auf einer fertig bestückte Platinen eigentlich mit einem Ultra-Schall-Reiniger entfernen? Ich meine, dass es geht ist klar ... aber überlebt das auch die Platine bzw. die Bauteile? Bei Potis oder Relais würde ich klar davon Abstand nehmen. Aber was, wenn nur Widerstände, Dioden, IC's und LED's drauf sind?
Klar werden die Platinen mit einem Ultraschallreiniger wieder sauber. Schau mal nach "Tickopur TR14". Das ist ein geeignetes Reinigungskonzentrat. Wenn dazu noch dein Ultraschallbad beheizbar ist, dann sollten die Ergebnisse dich überzeugen... Gruß, Thomas PS: Und schön die Dosierung (10%) einhalten. Ich hatte zuerst gedacht "viel hilft viel". Platine war schön sauber, das (vorher glänzende) Lötzinn wurde aber matt.
doedel schrieb: > aber überlebt das auch die Platine bzw. die Bauteile? Wie Radio Eriwan sagt im Prinzip ja. Konkret heisst das, die Bauteile müssen dafür geeignet sein, das gibt es aber zumindest im industriellen Bereich, ich habe da z.B. Mäuseklaviere, die mit einer Schutzfolie verschlossen sind, die man nach der Reinigung abzieht. Da geht es natürlich um das Reinigungsmittel und nicht um den Ultraschall, aber solche Bauteile müssen auch das Beschallen aushalten, denn das ist das industrieübliche Verfahren. Im Zweifelsfall muss der Hersteller die Frage beantworten. ICs, Kondensatoren, Widerstände sind bei industrieller Qualtität unbedenklich, fragen sollte man immer bei elektromechanischen Bauteilen wie Schaltern oder Relais. Die würde ich nur mitreinigen, wenn die Verträglichkeit ausdrücklich bestätigt ist. Es gibt auch (Billigst-) Bauteile, bei denen beim Reinigen die Beschriftung verschwindet, oder das Gehäuse angegriffen wird, aber das ist dann schon Extremgelumpe. Nicht mit Ultraschall behandeln sollte man Quarze, ganz besonders nicht Uhrenquarze, die könnten resonant angeregt werden und sind dann kaputt. Quarze mit einigen MHz sind meistens unkritisch. Styroflex-Kondensatoren gehen meines Wissens auch nicht, aber wer hat das schon. Fazit: bevor du Tausender-Serien auflegst, vorher fragen. Georg
Vielen Dank für die Tipps! Tickopur TR14 werde ich mal ausprobieren. Da die bleifreien Lote ohnehin eher matt sind, ist das ja auch nicht soo tragisch, wenn sie zusätzlich beim Reinigen etwas mehr mattieren ;-)
Zahnbürste in Spiritus tunken und damit die Platine abbürsten reicht auch.
Spiritus hab ich versucht ... allerdings bleibt da bei mir immer ein Schleier auf den Platinen zurück, dass sie gruseliger aussehen als vorher ;-)
doedel schrieb: > Spiritus hab ich versucht ... allerdings bleibt da bei mir immer ein > Schleier auf den Platinen zurück, dass sie gruseliger aussehen als > vorher ;-) Wenn schon, solltest Du reinen Alkohol nehmen, Spiritus enthält immer Rückstände.
Locktite reiniger oder einfach isopropanol eventuell Aceton.
doedel schrieb: > Bei Potis oder Relais würde ich klar davon Abstand nehmen. Aber was, > wenn nur Widerstände, Dioden, IC's und LED's drauf sind? Manche ICS (MEMS, Accelerometer und ähnliches Zeugs) mögen den Ultraschall u.U. nicht - sollte im Datenblatt stehen. Isopropanol und Zahnbürste sollte auch gehen, Aceton würde ich nicht nehmen, da geht evt. auch der Lötstop ab, und die üblichen Nitril-Butyl-Handschuhe sind damit auch sofort durch.
Suche mal bei eBay nach Lötzinn/Lötpaste wasserlöslich Es gibt wasserlöslichen Flux. Theoretisch kannst du dann deine Boards in den Geschirrspüler stellen. Viele Firmen machen das tatsächlich so bei Kleinserien. Die Teile müssen halt wasserdicht sein, also aufpassen bei Taster, Schalter, Relais, Buzzer usw.
rmu schrieb: > Manche ICS (MEMS, Accelerometer und ähnliches Zeugs) mögen den > Ultraschall u.U. nicht - sollte im Datenblatt stehen. Mikrowellenbauteile wie GaAs-FETs mögen auch keinen US. Steht auch im DB.
Manche Leiterplatten halten es auch nicht aus (Lötstopplack platzt ab)
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