Hallo, ich möchte eine alte 6-lagige Video-Leiterplatte eines Amiga 2000 reparieren: Ein Farbkanal ist ausgefallen. Diese Karte ist keine Serienanfertigung, der Hersteller existiert nicht mehr und Unterlagen sind auch keine vorhanden. Leider sind die beiden Außenlagen der Platine geschlossene Masseflächen, so daß ich die Verschaltung nicht sehen kann (bei vier Innenlagen ist das ohnehin fast unmöglich). Meine Frage ist: Hat schon mal jemand mittels Röntgen oder CT aus einer Leiterplatte eine Schaltung analysiert? Funktioniert das auch bei sechs Lagen? Was Kosten diese Verfahren? Die Videokarte wird in einem historischen S-Bahn-Fahrsimulator eingesetzt: https://www.youtube.com/watch?v=XKG2AkPK8yo / Video 35 min gut zu sehen der fehlende Grünkanal, bei Minute 33:56 sind kurz die Steuerrechner Amiga und Sun zu sehen. Danke und noch ein frohes Osterfest an alle.
Wirklich viel wird man da nicht erkennen können. Ich denke einen Schaltplan sollte man aber auch irgendwo online finden können. http://www.haeusermann.at/sites/default/files/styles/content_image_lightbox/public/articleimages/x-ray_pcb.png
Hi, versuchen kann man es. 1 Stunde kostet 400 bis 1000 Euro, je nach Anbieter. Für so eine Analyse wie du sie haben willst, ohne das man einen Anhaltspunkt hat wo und was man sucht, können Tage vergehen. Grüße
Zeige doch erst mal ein Foto von der Platine. Da es wahrscheinlich RGB-Signale sind hast du noch 2 funktionierende an denen du messen kannst. Außerdem wäre es gut zu wissen was das Teil eigentlich macht, anhand der Chips lassen sich vielleicht ähnliche Schaltungen finden.
Hallo, Danke für Eure Antworten. Die Karte ist eine Spezialanfertigung für diesen Fahrsimulator. Ähnliche Karten hat der Hersteller anfang der 1990er Jahre für Autofahrschulen hergestellt. Einige dieser Karten haben wir auch auftreiben können, aber keine funktioniert bei uns (vermutlich anderer Inhalt der PAL's/Gal's). Bilder der Karte kann ich morgen Abend hochladen. Zur Funktion: Diese Karte (150mmx360mm) digitalisiert das analoge Videosignal vom Bildplattenplayer, kopiert in die Frames die jeweils aktuelle Eisenbahnsignalfarbe und wandelt es wieder in ein Pal-Videosignal. Die Karte kann nicht bei offenem Amigagehäuse betrieben werden, dazu müssten wir eine Art Busverlängerung bauen, die möglicherweise neue Probleme bringt. Meine Hoffnung ist, an Hand des Schaltplanes testweise durch Brücken die Kanäle zu vertauschen, um zu sehen, wo das Grün verloren geht. Diese Arbeit können wir nicht an einen Dienstleister geben. Das übersteigt unsere Vereinsmittel. Meine Frage ist, ob sich ein Röntgenbild oder ein CT zur Rückentwicklung eignet und was es Kosten wird. Gruß bitte8bit
Mach erst mal ein gescheites Photo, dann sieht man weiter! PS: wenn das Photo unscharf ist, wirst Du hier gesteinigt :-D Und danach kannst Hilfe erfahrungsgemäß vergessen! Also bitte kein iPhone-Photo machen...
Eine Busverlängerung wirst du auf alle Fälle brauchen um irgendwas messen zu können. Dazu muss die Karte laufen weil nur vom Anschauen findet man nicht viel. Beim Amiga sollte das kein Problem sein da der Bus nicht so schnell getaktet ist. Eventuell reicht schon ein 90-Grad Adapter aus.
Welch Strukturgrößen sind auf der Platine vorhanden? Wo wohnst du? Und wie groß ist die Karte?
In Taiwan machen die das bei uns für Lau (eigentlich immer kostenlos, und wir haben wirklich schon viel geröntgt)... Wenn die Firmen gerade zu ausgelastet sind macht das unsere Material-Einkäuferin für uns, ist ja auch nicht so schwierig. 400 EUR / H ist vollkommen überteuert für Leiterplatte reinlegen und Knöpfchen drücken. Du kannst das Signal aber auch mit dem Oszilloskop tracen, oder die Platine gleich mal in den Ofen legen um die Lötstellen neu zu verlöten.
@Sven: Strukturgrößen: die Karte ist von ca. 1991, teilweise mit SMD und überwiegend mit THT bestückt und vermutlich sind auch die Innenlagen nicht so fein, wie heutige Karten - Bilder kommen morgen; Karte ist 150x360mm und in Berlin @Robert: Ich wollte es in De oder Umgebung machen lassen. Bis nach Taiwan ist recht weit. Die Karte sollte nicht abhanden kommen, sonst können wir auf dem Simulator nicht mehr fahren. Gruß bitte8bit
Damit man mit 2d geraten die lagen rekonstruieren kann muss das gerät die Möglichkeit haben die Karte geneigt ca 35 grad zu röntgen. Dann kann man die lagen durch diff zur Draufsicht rekonstruieren.
bitte8bit schrieb: > @Robert: > Ich wollte es in De oder Umgebung machen lassen. Bis nach Taiwan ist > recht weit. Die Karte sollte nicht abhanden kommen, sonst können wir auf > dem Simulator nicht mehr fahren. Was sagt der örtliche Zahnarzt oder Radiologe? Einige EEPROMS mögen Röntgenstrahlung aber nicht besonders gerne, vorher aulesen schadet nicht.
bitte8bit schrieb: > Ich wollte es in De oder Umgebung machen lassen. Bis nach Taiwan ist > recht weit. Die Karte sollte nicht abhanden kommen, sonst können wir auf > dem Simulator nicht mehr fahren. > Frag einfach mal einen SMD Bestücker in deiner Nähe. Auch wenn dieser selbst kein Röntgengerät hat, kann er dir sicher einen nennen, der eines hat. Röntgengerät ist zwar (noch) keine Standardausrüstung, aber so selten nun auch wieder nicht.
Hallo, in dem Fall würde ich auch erst versuchen mir die einzelnen Bauteile an zu schauen. Dann Kanal für Kanal zu vergleichen irgendeiner wird dann kein Signal bekommen / ausgeben.
Da hat aber schonmal wer dran rumgebastelt? Ich meine die beiden gesockelten MAX453 (und ein nicht gesockelter, wohl noch original) mit Kabeln daneben. Paar andere Stellen sehen auch Handgelötet aus. Man könnte vermuten, dass einer der MAX453 defekt ist... oder irgendwo eine schlechte Lötstelle...
Einer der drei UVC3130 (Flash A/D - D/A Wandler) wurde wohl schon mal ausgetauscht (der ist jetzt gesockelt). Vielleicht sind die Dinger ja eine Schwachstelle? Du kannst mal versuchen ein paar Signale über Kabel nach Außen zu führen. An jedem UVC3130 jeweils Pin 21 (Eingang) und Pin 2 (Ausgang) anzapfen und überprüfen ob da ein Signal anliegt...
Noch eine Frage: bitte8bit schrieb: > Zur Funktion: > Diese Karte (150mmx360mm) digitalisiert das analoge Videosignal vom > Bildplattenplayer, kopiert in die Frames die jeweils aktuelle > Eisenbahnsignalfarbe und wandelt es wieder in ein Pal-Videosignal. Ist denn sicher gestellt dass der Grünkanal vom Bildplattenspieler auch am Eingang der Karte ankommt? Wenn ja: wie habt Ihr das sicher gestellt? Der Ausgang der Karte scheint ja noch zu funktionieren, da die Ausgabe eines "grünen" Signals korrekt erfolgt.
Hallo, Danke für Eure Antworten. @gg ...Da hat aber schonmal wer dran rumgebastelt? @Magnus M. ...Vielleicht sind die Dinger ja eine Schwachstelle? Ja, die Karte ist vom Hersteller beim Kunden "weiterentwickelt" worden. Es gab u.a. große Probleme mit der Wärmeableitung. Die UCV3130 überhitzten schnell. Deshalb wurde der Amiga mit einem weiteren Lüfter ausgestattet. Auch die anderen Karten der Autofahrschulsimulatoren sehen so verbastelt aus. ...Ist denn sicher gestellt dass der Grünkanal vom Bildplattenspieler auch am Eingang der Karte ankommt? Wenn ja: wie habt Ihr das sicher gestellt? Das Grünsignal kommt in die Karte rein. Da die Karte nicht wiederbeschaffbar ist, ist sie das schwächste Glied. Alle andere Hardware hat der Verein mehrfach auf Reserve eingelagert. Ich habe dem Verein versprochen nur mit Schaltplan einen Reparaturversuch zu starten. Deshalb komme ich zu meiner ursprünglichen Anfrage zurück, ob aus einer Röntgen- oder CT-Aufnahme die Schaltung entwickelt werden kann und was das reine Röntgen/CT kostet darf. Gruß bitte8bit
Ich würde mich erst mal an die Funktionalität halten, bevor ich versuche, die LP zu analysieren. Auch deswegen, weil ich an Defekte innerhalb der Leiterplatte (die optisch ja recht gut aussieht) nicht wirklich glaube. Defekte Lötverbindungen wären schon plausibler. Auf der Karte sind - alterstypisch - eine Menge Bausteine, die man heute vermutlich in einen µC oder ein FPGA befördern würde. Anhand der Aufgabe der Karte und der Funktionalität der Einzelbausteine kann man sich mal eine Funktionsweise zusammenreimen. Bist du ganz sicher, dass PAL zum Einsatz kommt? PAL ist ein Signal auf nur einer Leitung. Ich würde eher annehmen, dass hier RGB verwendet wird. Die Sub-D-Buchsen und die dreifache Auslegung eigentlich aller Baugruppen deuten darauf hin. Ich sehe nichts, was PAL nach RGB wandeln würde, auch die Steckverbindung passt nicht dazu. Oder führt der Cinch-Stecker unten PAL? EDIT: ist wohl so, der MC1377P macht RGB->PAL. Also wohl Eingang RGB, Ausgang RGB und PAL. Kannst du ein weißes (oder graues) Bild einspeisen? Dann sind R,G,B identisch, und du kannst durch Messen recht gut herausfinden, ab wo sich die Signale dann unterscheiden. EL2020 und MAX453 sind Verstärker. Ausgang von EL2020 ist an Pin 6, Ausgang von MAX453 an Pin 8. Dann gibt es drei Gruppen, die aus je zwei CXK1206 und einem UVC3130 bestehen. Erstere sind Videobuffer, letztere AD-Wandler. Pinbelegungen sind mit etwas Googeln leicht zu finden. Auch hier kann man nachmessen, ob die Daten einigermaßen plausibel aussehen, vor allem, da du ja mit R und B plausibilisieren kannst. Was welche Farbe ist, sollte sich durch entsprechende einfarbige Bilder leicht ermitteln lassen. Aus dem Logikgattergrab rechts bin ich nicht schlau geworden, das ist ohne Schaltplan wohl auch nicht möglich. Auch hier sieht es mir aus, als wären da jeweils drei Gruppen von Bausteinen. Die Zuordnung hier könnte aber etwas kompliziert werden. Was mich irritiert: ich habe keine offensichtliche Schaltung gefunden, die wieder D/A wandelt. Das ist vermutlich im 74er-Grab mit eingebaut. Also: Adapter bauen, Oszi organisieren, Weißbild einspeisen, Messen! Viele Grüße, Max
bitte 8bit schrieb: > > Deshalb komme ich zu meiner ursprünglichen Anfrage zurück, ob aus einer > Röntgen- oder CT-Aufnahme die Schaltung entwickelt werden kann und was > das reine Röntgen/CT kostet darf. > Halte ich für Aussichtslos. Die Standardaufgabe ist analysieren vom Lötergebniss. Dazu reicht eine relativ kleiner Bereich. Um die Platine insgesamt aufzunehmen braucht es also viele Einzelbilder. Ausserdem wird (wie beim Zahnarzt auch) mit einer Punktquelle nahe der Platine belichtet, wodurch sich perspektivische Verzerrungen ergeben. Siehe Anhang, wie so eine Aufnahme aussieht. Man kann sicher die Platine besser sichtbar machen (weniger Belichten, Belichtungsreihe). Aber im Gegensatz zum Anhang (2 seitig DDR3) wird bei deiner Platine viel durch die Pinframes der Bauteile verdeckt. Kann man mit mehr Belichtung durchschauen, aber das geht wieder auf den Kontrast der Leitbahnen selbst. Max G. schrieb: > > Was mich irritiert: ich habe keine offensichtliche Schaltung gefunden, > die wieder D/A wandelt. Das ist vermutlich im 74er-Grab mit eingebaut. Der UVC3130 enthält sowohl A/D als auch D/A > > Also: Adapter bauen, Oszi organisieren, Weißbild einspeisen, Messen! > Extenderboards lassen sich vielleicht noch auftreiben.
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