Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Problem mit Komparator/Flip-Flop-Schaltung


von ab2401 (Gast)


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Hallo liebes Forum, ich habe ein Problem mit einer Schaltung bestehend 
aus einem Komparator, der den Nulldurchgang eines Sinussignals 
detektieren soll und einer D-Flip-Flop-Stufe, die zur Weiterverarbeitung 
nur auf die steigenden Flanken des Komparator-Ausgangs reagiert. Zur 
Verbesserung der Detektierung des Nulldurchgangs habe ich einen Tiefpass 
vor dem Komparator ergänzt. Außerdem besitzt der Komparator durch die 
Beschaltung mit den zwei Widerständen Hysterese. Meine Signale bewegen 
sich in einem Frequenzbereich bis 200kHz mit einer Amplitude von ca 2 
Volt.

Insgesamt habe ich zwei Varianten aufgebaut und getestet. Das Flip-Flop 
ist in beiden Schaltungen das gleiche und mit 3,3V versorgt:

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/sn74lvc74a.pdf

Die Schaltungen unterscheiden sich also nur in Bezug auf den verwendeten 
Komparator:
1) http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/171112f.pdf
Hierbei handelt es sich um einen sehr schnellen Komparator. Ich musste 
die Kapazität am Ausgang ergänzen um die Flanke etwas zu verlangsamen, 
da sonst das Flip-Flop nicht zuverlässig reagiert (ich vermute, dass es 
daran lag und hat dann auch gut funktioniert). Problem ist, dass der 
Komparator sehr sehr heiß wird, was ich momentan nicht nachvollziehen 
kann, meine Messung aber stark beeinflusst.

2) http://www.mouser.com/ds/2/149/KA319-85546.pdf
Aufgrund des Temperaturproblems beim ersten Komperator habe ich dann 
diesen gewählt. Die Schaltung ist sonst identisch, ich musste lediglich 
wegen des Open-Kollektor-Ausgangs einen Pull-Up-Widerstand (2k auf 3,3V) 
ergänzen. Da dieser Komparator deutlich langsamer ist als der vorherige, 
habe ich zunächst auf die Kapazität am Ausgang verzichtet. Das Flip-Flop 
schaltet hier aber willkürlich hin und her.. ich kann mit dem Signal 
überhaupt nichts anfangen und auch mit einer Kapazität am Ausgang des 
Komparators bekomme ich das Schalten nicht in den Griff. Zumindest wird 
er aber nicht heiß;)

Für ein paar Tipps wäre ich sehr dankbar, da ich momentan keine Ideen 
mehr habe, woran es liegen könnte. Ich würde die erste Schaltung mit dem 
schnelleren Komparator bevorzugen, aber wäre auch mit der 
funktionierenden zweiten Variante sehr glücklich:) Deshalb vielen Dank 
schonmal für jeden Hinweis!!!

von karadur (Gast)


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Hallo

ich verstehe nicht warum du so schnelle Komparatoren verwendest. Du 
musst die Schaltung HF gerecht aufbauen. Blockkondensatoren sind 
notwendig.
Wenn da was heiß wird schwingt dein Aufbau.

von amazi (Gast)


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ab2401 schrieb:
> 1) http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/171112f.pdf
> Hierbei handelt es sich um einen sehr schnellen Komparator. Ich musste
> die Kapazität am Ausgang ergänzen um die Flanke etwas zu verlangsamen,
> da sonst das Flip-Flop nicht zuverlässig reagiert (ich vermute, dass es
> daran lag und hat dann auch gut funktioniert). Problem ist, dass der
> Komparator sehr sehr heiß wird, was ich momentan nicht nachvollziehen
> kann, meine Messung aber stark beeinflusst.

Abgesehen davon, dass ich im Schaltplan die Anschlüsse für GND (Pin 10, 
15) am LT1712 vermisse, liegt das vermutlich daran, dass du den Ausgang 
(0/+5V) über die Schutzdioden des FF (welches denn?) mit 3,3V 
verbindest. Der Strom dürfte entsprechend hoch sein.
Auch der C am Ausgang ist für die Stabilität nicht förderlich.

Versuch es erst einmal mit einem normalen Spannungsteiler z.B. 10k+15k 
nach GND und lass den Kondensator weg. CLK-Eingänge von Logikbausteinen 
dürfen nicht beliebig langsam angesteuert werden.

Wie ist der unbenutze Komperator verschaltet?
"For the LT1712, if only one of the comparators is being
used at a given time, it is best to latch the second compara-tor to 
avoid any possibility of interactions between the two
comparators in the same package."

von ab2401 (Gast)


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Danke für die Antworten:) Blockkondensatoren habe ich wie im Datenblatt 
angegeben.. 4,7uF, 100nF und 1 nF von beiden Verosrgungssannungen des 
Komparators zu Ground hin. Und auch die Ground Anschlüsse sind korrekt 
verschaltet.

Das Flip-Flop ist ein SN74LVC74A, das laut Datenblatt trotz 
Versorgungsspannung von nur 3,3V auch mit einem Eingangssignal von 5V 
klar kommt. ("The data I/Os and control inputs are overvoltage tolerant. 
This feature allows the use of these devices for down-translation in a 
mixed-voltage environment"). Kann es denn trotzdem sein, dass ein so 
großer Strom über die Schutzdiode abfließt? Würde es dann morgen mal mit 
dem Spannungsteiler ausprobieren, bzw nur mit einem Widerstand zur 
Strombegrenzung.. das müsste doch auch gehen, oder habe ich da einen 
Denkfehler?

Der unbenutzte Komparator ist genauso verschaltet wie der erste, weil 
ich zwei Sinussignale auswerte. Für das CLK-Signal ist im Datenblatt nur 
ein Maximalwert angegeben.

Ob ich den Kondensator am Ausgang entfernen kann weiß ich nicht.. ohne 
die Kapazität schaltet das Flip-Flop total willkürlich. Er scheint das 
Verhalten irgendwie zu verbessern.. muss aber zugeben, dass mir nicht 
ganz klar ist warum. Meine Vermutung war wie gesagt, dass es an der 
geringeren Flankensteilheit liegt.

von Matthias T. (auchmonoabspielbar)


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Möglicherweise ist es für Deinen Anwendungsfall ja egal - die 
Kondensatoren erzeugen eine Phasenverschiebung. Dein FlipFlop ist dann 
synchron zu dem verschobenen Signal, nicht zu dem Originalsignal.

Je nachdem, was Du damit machst, kann es wichtig sein oder ist völlig 
egal.

von Helmut L. (helmi1)


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ab2401 schrieb:
> Ob ich den Kondensator am Ausgang entfernen kann weiß ich nicht.. ohne
> die Kapazität schaltet das Flip-Flop total willkürlich. Er scheint das
> Verhalten irgendwie zu verbessern.. muss aber zugeben, dass mir nicht
> ganz klar ist warum.

Na dann mess das Signal doch mal nach. Da wird irgendein Rauschen den 
Komparator umschalten lassen und darauf triggert dann das Flipflop.

von ab2401 (Gast)


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Hatte zuerst das Problem, dass der Komparator beim Nulldurchgang 
aufgrund von Rauschen mehrfach hin- und hergeschaltet hat. Durch die 
Hysterese ist das jetzt mich der Fall. Durch die Hysterse ist das 
Schalten sauber, auch ohne Kondensator am Ausgang. Es ist nur so, dass 
ohne Kondesator das Flip-Flop immer wieder - trotz sauberem 
Eingangssignal - umschaltet. Also aus irgendeinem Grund kommt das 
Flip-Flop nicht mit dem Ausgangssignal des Komparators klar.. lasse ich 
den Komparator weg und gebe direkt ein Rechtecksignal vom 
Funktionsgenerator auf das Flip-Flop funktioniert alles..

Und zusätzlich noch das Problem, dass der Komparator so heiß wird:(

von Helmut L. (helmi1)


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Das Flipflop schaltet ja nicht ohne Grund. Wie sieht das Signal am 
Ausgang vom Komparator aus?

von Dietrich L. (dietrichl)


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ab2401 schrieb:
> Das Flip-Flop ist ein SN74LVC74A, das laut Datenblatt trotz
> Versorgungsspannung von nur 3,3V auch mit einem Eingangssignal von 5V
> klar kommt.

"Dein" LT1712 ist mit +/-5V versorgt, also geht der Ausgang auch ins 
negative. Und das darf beim SN74LVC74A aber nicht sein (min. -0,5V). Ich 
vermute, dass hier größere Ströme über die Clamp-Dioden nach GND 
fließen.
Hier hilft vielleicht ein Längswiderstand zur Strombegrenzung.

Gruß Dietrich

von ab2401 (Gast)


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Ist auch ohne den Kondensator ein perfektes Schalten von 0 auf 5V. Es 
ist kein Springen während des Anstiegs zu sehen, das das Flip-Flop 
mehrfach triggern könnte. Das hatte ich wie gesagt nur, als ich noch 
keine Hysterese ergänzt hatte.

Kann es sein, dass der Signalanstieg zu steil ist für das Flip-Flop und 
dass deshalb manche Flanken nicht erkannt werden? Die FLankensteilheit 
wird ja auch durch den Kondensator beeinflusst bzw. verlangsamt.

von Helmut L. (helmi1)


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ab2401 schrieb:
> Kann es sein, dass der Signalanstieg zu steil ist für das Flip-Flop und
> dass deshalb manche Flanken nicht erkannt werden?

Ne, das kann nie steil genug sein. Aber dein Flipflop ist nicht gerade 
langsam, das reagiert auf ns Impulse. Wie schnell ist dein Oszi? Kann es 
sein das du da etwas nicht siehst?

von ab2401 (Gast)


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Hallo Dietrich,

der LT1712 schaltet, so wie ich das verstanden habe, nicht zwischen 
seinen Versorgungspannungen hin- und her. High entspricht der positiven 
Versorgungsspannung, low ist aber 0V bzw. sogar knapp über 0V.

von (prx) A. K. (prx)


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ab2401 schrieb:
> der LT1712 schaltet, so wie ich das verstanden habe, nicht zwischen
> seinen Versorgungspannungen hin- und her.

Aber nur, wenn man GND auch anschliesst.

von ab2401 (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Ne, das kann nie steil genug sein. Aber dein Flipflop ist nicht gerade
> langsam, das reagiert auf ns Impulse. Wie schnell ist dein Oszi? Kann es
> sein das du da etwas nicht siehst?

Werde mir die Signale morgen nochmal mit einem 4GS/s Oszi anschauen und 
Screenshots posten.

von Dietrich L. (dietrichl)


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ab2401 schrieb:
> der LT1712 schaltet, so wie ich das verstanden habe, nicht zwischen
> seinen Versorgungspannungen hin- und her. High entspricht der positiven
> Versorgungsspannung, low ist aber 0V bzw. sogar knapp über 0V.

Ich habe mir das Datenblatt noch mal angeschaut - es scheint wirklich so 
zu sein.
Ich bin von "normalen" OpAmps/Komparatoren ausgegangen ;-(

Gruß Dietrich

von ab2401 (Gast)


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A. K. schrieb:
> Aber nur, wenn man GND auch anschliesst.

Ground ist an Pin 10 und 15 abgeschlossen.. positive Versorgungsspannung 
ist +5V, die negative -5V. Der Komparator schaltet dann zwischen Ground 
und 5V. Sehe auch am Oszi keine negative Spannung am Komparator-Ausgang.

von Wolfgang (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> "Dein" LT1712 ist mit +/-5V versorgt, also geht der Ausgang auch ins
> negative.

Warum sollte sich der LT1712 anders benehmen, als es im Datenblatt 
angegeben?

Bei +/-5V Versorgung sind dort für den Ausgang bei 1mA angegeben:
1
V_OH typ. 4.8V
2
V_OL typ. 0.2V

von Christian L. (cyan)


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karadur schrieb:
> Wenn da was heiß wird schwingt dein Aufbau.

amazi schrieb:
> Auch der C am Ausgang ist für die Stabilität nicht förderlich.

Matthias Thiele schrieb:
> Möglicherweise ist es für Deinen Anwendungsfall ja egal - die
> Kondensatoren erzeugen eine Phasenverschiebung.

Wie soll den bei einem Komparator der Kondensator für Instabilität 
sorgen? Wir reden hier doch nicht über ein gegengekoppeltes System, 
welches durch eine Phasenverschiebung in ein Mitgekoppeltes übergeht. 
Durch den Kondensator wird nur die Flanke langsamer.

ab2401 schrieb:
> Und zusätzlich noch das Problem, dass der Komparator so heiß wird:(

Wie groß ist den der Kondensator, den du am Ausgang des Komparators 
hast? Wahrscheinlich ist er so groß, dass die Umladeströme zu lange 
fließen und somit die Verluste im Komparator zu hoch sind. Bei einer 
maximalen Eingangsfrequenz von 200kHz heißt das immerhin, dass er 
400.000 mal pro Sekunde umgeladen werden muss. Zudem ist der Komparator 
offensichtlich nicht kurzschlussfest, sodass du ihn wahrscheinlich zu 
lange außerhalb der Specs betreibst.

von Helmut S. (helmuts)


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So solltest du den LT1711/12 beschalten damit du 0 und 3,3V 
Ausgangsspannung bekommst. Beachte die Versorgungsspannungen am 
Komparator.
Beispiel mit LTspice im Anhang.

von ab2401 (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Zudem ist der Komparator
> offensichtlich nicht kurzschlussfest, sodass du ihn wahrscheinlich zu
> lange außerhalb der Specs betreibst.

Habe einen 330pF Kondensator am Ausgang. Was meinst du mit nicht 
kurzschlussfest bzw. mit außerhalb der Specs betreiben?

Helmut S. schrieb:
> So solltest du den LT1711/12 beschalten damit du 0 und 3,3V
> Ausgangsspannung bekommst. Beachte die Versorgungsspannungen am
> Komparator.
> Beispiel mit LTspice im Anhang.

Ich teste die Schaltung momentan mit einem Sinussignal mit einer 2V 
Amplitude. Es wäre aber gut, wenn ich später einen möglichst großen 
Eingangsbereich habe. Deshalb würde ich die positive Eingangsspannung 
auch gerne bei 5V belassen. Würde dann evtl. wirklich einen 
Spannungsteiler ergänzen, der die Ausgangsspannung auf 3,3V bringt. Aber 
da im Datenblatt des Flip-Flops explizit angegeben ist, dass es auch 
höhere Spannungen aushält, glaube ich nicht, dass die 5V 
Eingangssingnale der Grund für die hohe Temperatur des Komparators sind.

von amazi (Gast)


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Christian L. schrieb:
> amazi schrieb:
>> Auch der C am Ausgang ist für die Stabilität nicht förderlich.
> Wie soll den bei einem Komparator der Kondensator für Instabilität
> sorgen? Wir reden hier doch nicht über ein gegengekoppeltes System,

Weil der Ausgang bei den steilen Flanken hohe Ströme liefern müsste, was 
je nach Kapazität (*) durchaus Rückwirkungen haben kann.
Wenn tatsächlich eine Reduzierung der Anstiegsgeschwindigkeit erfolgen 
sollte, dann nur mit zusätzlichem R.

Aber wenn das Signal ohne C und FF sauber ist, fällt mir nicht mehr viel 
dazu ein.

Eventuell wäre es besser den invertierenden Ausgang und IN- für die 
Hysterese zu nutzen. Dann bleibt der kleine Spike, der zwar in der 
Simulation in die passende Richtung läuft, auf die Umgebung des LT1712 
beschränkt.

(*) Und wieder die Frage - wie groß ist diese?

von Christian L. (cyan)


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ab2401 schrieb:
> Was meinst du mit nicht
> kurzschlussfest bzw. mit außerhalb der Specs betreiben?

Der LT1712 darf nur maximal +-20mA an seinen Ausgängen liefern. Ein 
Kondensator an seinem Ausgang wirkt wie ein Kurzschluss, da der 
Kondensator ständig umgeladen werden muss. Somit liegt der Ausgangsstrom 
regelmäßig recht lange oberhalb dieser 20mA Grenze. Dafür ist der 
Komparator nicht gemacht. Deswegen wird er wohl heiß sein.

Wird er denn warm, wenn du den Kondensator am Ausgang entfernst?

von Helmut S. (helmuts)


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Der LT1712 muss mit +3,3V statt +5V versorgt werden, da das nachfolgende 
Flipflop mit 3,3V versorgt wird.

: Bearbeitet durch User
von Christian L. (cyan)


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amazi schrieb:
> Weil der Ausgang bei den steilen Flanken hohe Ströme liefern müsste, was
> je nach Kapazität (*) durchaus Rückwirkungen haben kann.

Richtig, Rückwirkung. Die oberen Aussagen reden aber von Instabilität 
und Schwingneigung. Also von einer Mittkopplung innerhalb eines 
Reglungssystems. Eine Rückwirkung, wie in deiner Simulation, ist aber 
was anderes als eine instabiles Reglung.

von Christian L. (cyan)


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@ ab2401

Kannst du mal ein Foto von dem entsprechenden Bereich machen oder einen 
Auszug aus der Layout Datei hochladen. Vielleicht liegt es ja an einem 
ungünstigen Layout.

von Helmut L. (helmi1)


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Christian L. schrieb:
> Der LT1712 darf nur maximal +-20mA an seinen Ausgängen liefern. Ein
> Kondensator an seinem Ausgang wirkt wie ein Kurzschluss, da der
> Kondensator ständig umgeladen werden muss. Somit liegt der Ausgangsstrom
> regelmäßig recht lange oberhalb dieser 20mA Grenze. Dafür ist der
> Komparator nicht gemacht. Deswegen wird er wohl heiß sein.

ab2401 schrieb:
> Habe einen 330pF Kondensator am Ausgang.

mal ein bisschen Rechnen...

330pF bei 200kHz ergeben:

XC = 1 / (2  pi  f * c) = 2.4kOhm

Bei 5V ergibt das 2mA Blindstrom. Davon sollte der Komparator nicht 
heiss werden. Der Grund dafuer muss ein anderer sein.

ab2401 will ja mit einem besseren Skope mal nachmessen ob er dan icht 
irgendwo Spikes auf dem Ausgang hat die er so nicht sieht.

von Matthias T. (auchmonoabspielbar)


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Christian L. schrieb:
>> Möglicherweise ist es für Deinen Anwendungsfall ja egal - die
>> Kondensatoren erzeugen eine Phasenverschiebung.
>
> Wie soll den bei einem Komparator der Kondensator für Instabilität
> sorgen?

Gar nicht. An der Diskussion zur Instabilität habe ich mich auch nicht 
beteiligt. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass sein 
Digitalsignal zum Analogsignal verschoben ist. Und wie bereits oben 
geschrieben: je nach Anwendungsfall kann das schlecht sein. Oder egal.

von Komparatorbetrachter (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> 330pF bei 200kHz ergeben:
>
> XC = 1 / (2  pi  f * c) = 2.4kOhm
>
> Bei 5V ergibt das 2mA Blindstrom. Davon sollte der Komparator nicht
> heiss werden. Der Grund dafuer muss ein anderer sein.

Jain.

Der Kondensator wird nicht mit einem Sinus, sondern mit einer
steilen Flanke aufgeladen, die Grundfrequenz für die Auf-
ladung des Kondensators anzunehmen ist daher nicht angebracht.
Der kurzzeitige Spitzenstrom ist viel höher.

von Komparatorbetrachter (Gast)


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Komparatorbetrachter schrieb:
> Der kurzzeitige Spitzenstrom ist viel höher.

.... und wird nur durch den Innenwiderstand des Komparators
begrenzt. Wenn der Aufbau "schlecht" ist bewirkt der hohe
Strom eine Rückwirkung auf die Versorgungsspannung, die
einbricht und die Schwingneigung wird erheblich grösser...

von Helmut L. (helmi1)


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Komparatorbetrachter schrieb:
> Der Kondensator wird nicht mit einem Sinus, sondern mit einer
> steilen Flanke aufgeladen, die Grundfrequenz für die Auf-
> ladung des Kondensators anzunehmen ist daher nicht angebracht.
> Der kurzzeitige Spitzenstrom ist viel höher.

Das macht allerdings nicht viel mehr aus. Die 3. und die 5. Oberwelle 
bringen noch ein paar Anteile aber das macht immer noch keine 20mA.
Es mag zwar im ersten Augenblick ein hoher Strom fliessen aber dann 
kommt sehr lange nix mehr. Wenn man daraus den Mittelwert berechnet 
kommt da nicht viel bei raus.

von amazi (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Das macht allerdings nicht viel mehr aus. Die 3. und die 5. Oberwelle
> bringen noch ein paar Anteile aber das macht immer noch keine 20mA.

Ich wollte darauf eigentlich nicht mehr eingehen, da das Problem des OP 
gerade eben mit dem C nicht auftitt, aber mit einem C=330pF, 
Rs=200mΩ, L=1nH gibt es doch ein paar Spitzen - wobei das natürlich 
einen korrekten Ausgangswiderstand des Modells voraussetzt.

Thermisch ist das allerdings nicht relevant - da hast du Recht.

von ab2401 (Gast)


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Anbei das Schalten des Komparators beim Nulldurchgang meines 
Sinussignals. Ich habe den Kondensator am Ausgang entfernt. Meiner 
Meinung nach sollte das Flip-Flop von diesem Signal nur einmal 
getriggert werden, da die Schaltschwelle nicht mehrfach überschritten 
wird. Es ist aber leider so, dass sich das Flip-Flop ohne den 
Kondensator am Ausgang nicht mehr wie erwartet verhält. Ich kann aber 
nicht genau sagen, ob es mehrfach schaltet oder Flanken verpasst werden.

Der Komparator wird übrigens auch ohne die Kapazität am Ausgang heiß.

von ab2401 (Gast)


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und hier nur der Vollständigkeit nochmal das Schalten mit Kapazität am 
Ausgang. Sieht schon besser aus.. vielleicht sieht man einfach aufgrund 
der Auflösung die Sprünge nicht beim Schaltvorgang ohne Kondensator. 
Aber wie gesagt.. mit dem Kondensator kann ich leben. Das Problem ist, 
der Temperaturanstieg, den ich einfach nicht nachvollziehen kann.

von HildeK (Gast)


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ab2401 schrieb:
> Das Problem ist,
> der Temperaturanstieg, den ich einfach nicht nachvollziehen kann.

Hast du denn inzwischen den Vorschlag von Helmut S. beachtet, den 
Komparator nur mit 3.3V an der positiven Rail zu versorgen?
Sonst fließen deutlich mehr mA durch ihn, was eine Erwärmung durchaus 
erklären kann. Welches FF (Typ) ist den eigentlich in Verwendung? Es 
gibt welche, die übersteuert werden könnten, aber bei Weitem nicht alle.

ab2401 schrieb:
> Ich musste
> die Kapazität am Ausgang ergänzen um die Flanke etwas zu verlangsamen,
> da sonst das Flip-Flop nicht zuverlässig reagiert

Normalerweise ist das Gegenteil der Fall.
Wie lange ist die Leitung vom Komparator zum FF? Der Komparator ist sehr 
schnell (2ns Flanke) und da wäre ein Serienwiderstand 
(Serienterminierung an der Quelle) vielleicht die beste Wahl.

von HildeK (Gast)


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Nachtrag:
Ich sehe in deinem Schaltbild keinen Decoupling-C.
Komparator-DB:
1
Bypass capacitors furnish a simple solution to this prob-
2
lem by providing a local reservoir of energy at the device,
3
thus keeping supply impedance low. Bypass capacitors
4
should be as close as possible to the LT1711/LT1712
5
supply pins. A good high frequency capacitor, such as a
6
1000pF ceramic, is recommended in parallel with larger
7
capacitors, such as a 0.1μF ceramic and a 4.7μF tantalum
8
in parallel.
Was zeigt denn die gelbe Linie in deinem Oszillogramm?

von ab2401 (Gast)


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Das gelbe Signal ist das Sinussignal, das an der Stelle gerade seinen 
Nulldurchgang hat.

Das Flip-Flop ist ein SN74LVC74A, das laut Datenblatt trotz
Versorgungsspannung von nur 3,3V auch mit einem Eingangssignal von 5V
klar kommt. ("The data I/Os and control inputs are overvoltage tolerant.
This feature allows the use of these devices for down-translation in a
mixed-voltage environment"). Deshalb habe ich die Versorgungsspannung 
auch noch nicht geändert, da ich gerne später den gesamten +-5V 
Eingangsbereich nutzen können. Meinst du dass das Temperaturproblem 
trotzdem damit zusammenhängen könnte?

Habe an beiden Versorgungsspannungen 4,7uF, 100nF und 1nF zu Ground. Die 
Leiterbahnlänge zwischen Komparator und Flip-Flop beträgt ca. 6mm.

von amazi (Gast)


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ab2401 schrieb:
> Das Problem ist, der Temperaturanstieg, den ich einfach nicht
> nachvollziehen kann.

Wie warm wird es denn? Wäre, genauso wie eine Messung der Stromaufnahme 
- nur der Komparator, mit und ohne Signal - hilfreich.
typ. (130mW*2*120°C/W)+25=56°C am Die.

HildeK schrieb:
> (Serienterminierung an der Quelle) vielleicht die beste Wahl.

Da kann ich mich nur anschließen.
Ein Serienwiderstand von z.B. 500R-1k dämpft Schwingungen und veringert 
Stromimpulse auf der Versorgung bzw. in der GND-Diode des SN74LVC74A 
(Vi(rec)= 0-5.5V bzw. Vi(abs.max)=-0.5-6.5V).

So zeigt z.B. Komparator.png einen leichten Überschwinger von ca. 0.7V, 
der auch an der negativen Flanke auftreten dürfte. Ist zwar zu kurz, um 
durch den Strom die Temperaturerhöhung zu verursachen, könnte aber 
dennoch das FF stören: "Negative input currents with an amplitude of 
only a few milliamperes, but with a duration of several microseconds, 
can cause incorrect operation of the device." (1)
Eventuell kannst du auch eine Schottky-Diode nach GND einsetzen, die den 
Strom übernimmt und durch ihre Kapazität zusammen mit dem 
Serienwiderstand die Anstiegszeit reduziert.

Im übrigen kann ich nicht so recht an "zu schnell" glauben, da die 
minimale Rise Time für allgemeine LVC mit 5-10ns/V angegeben wird.
Nach komparator2.png wärest du im kritischen Bereich um Vcc/2 mit 10ns/V 
schon an der Grenze.
Sollte allerdings keine großen Einfluß haben: "Clock triggering occurs 
at a voltage level and is not directly related to the rise time of the 
clockpulse." (3)

ab2401 schrieb:
> Das gelbe Signal ist das Sinussignal, das an der Stelle gerade seinen
> Nulldurchgang hat.

Wo genau - direkt am IN+?
Wenn es kein GND-Problem des Tastkopfes ist, stimmt etwas nicht im 
Layout bzw. mit der Entkopplung.

(1) Seite 847 http://www.ti.com/lit/ug/scbd152b/scbd152b.pdf
    Ist aber sehr allgemein und nicht spezifisch für LVC
(2) Seite 849
(3) Seite 93 bzw. im DB

von ab2401 (Gast)


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amazi schrieb:
> Wo genau - direkt am IN+?
> Wenn es kein GND-Problem des Tastkopfes ist, stimmt etwas nicht im
> Layout bzw. mit der Entkopplung.

Ich werde die Messung heute nochmal wiederholen, um sicherzugehen direkt 
am IN+ zu messen. Aber dieses Übersprechen vom Ausgang auf den Eingang 
wird vermutlich passieren, weil ich den positiven Eingang für die 
Hysterese nutze, richtig? Problem ist, ich kann die Hysterese später 
wohl nicht auf den invertierenden Eingang legen, da ich mit einem Poti 
zwischen +5V und -5V die Schaltschwelle an diesem Eingang gegebenenfalls 
anpassen muss.

Werde heute auch mal den Serienwiderstand und die Diode testen.

Wollte mich an der Stelle auch nochmal für die vielen Tipps und 
Ratschläge bedanken!!!:)

von ab2401 (Gast)


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Hat leider alles nichts geholfen. Der Komparator wird immer noch zu 
heiß. Habe deshalb jetzt nochmal an der Testschaltung mit dem etwas 
langsameren KA319D weitergearbeitet. Es handelt sich hier um die gleiche 
Schaltung (gleiches Flip-Flop), ich benötige nur die zwei zusätzlichen 
Pull-Up-Widerstände an den Ausgängen der beiden Komparatoren. Auch wenn 
man es im Schaltplan wieder nicht sieht, Ground ist entsprechend des 
Datenblatts angeschlossen -  sowohl beim Flip-Flop, als auch beim 
Komparator.

Positiv ist, dass der Komparator nicht heiß wird. Momentan kommen die 
sinusförmigen Eingangssignale von zwei Funktionsgeneratoren. Da sich 
diese in der Frequenz leicht unterscheiden "wandert" der eine Sinus am 
anderen vorbei. In der Abbildung zeigt das gelbe Signal die 
Phasenverschiebung zwischen beiden Signalen; grün dargestellt ist das 
Ausgangssignal eines Flip-Flops. Die Flip-Flops schalten auch über fast 
den ganzen Bereich sauber bezogen auf die Phasenverschiebung. Es kommt 
lediglich zu Fehlschaltungen, wenn die beiden Sinussignale zum gleichen 
Zeitpunkt gegenläufig ihren Nulldurchgang haben (bei 180° 
Phasenverschiebung). Die Komparatoren schalten beide ohne Störung zu 
diesem Zeitpunkt.

Es war mir in der bestehenden Schaltung leider nicht möglich 
Serienwiderstände vor die Flip-Flops zu löten. Meint ihr es könnte daran 
liegen oder hat jemand vielleicht eine andere Idee, was die 
Fehlschaltungen verursachen könnte?

von ab2401 (Gast)


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noch was vergessen: das Referenzsignal ist momentan Ground an beiden 
invertierenden Komparatoreingängen..

von Mitlesa (Gast)


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ab2401 schrieb:
> oder hat jemand vielleicht eine andere Idee, was die
> Fehlschaltungen verursachen könnte?

Dein Aufbau ist für die Anforderungen unangemessen, will
sagen schlecht.

Deswegen willst du ihn uns auch nicht zeigen.

von ab2401 (Gast)


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was will ich nicht zeigen? Kann dir nicht so ganz folgen.. habe doch 
sowohl Schaltplan als auch einen Screenshot vom Oszilloskop beigefügt..

von Mitlesa (Gast)


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ab2401 schrieb:
> was will ich nicht zeigen?

Den Aufbau.

von Lurchi (Gast)


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Der LT1712 wird ggf. auch einfach schon vom normalen Stromverbrauch (2 
mal 15-25 mA) schon relativ warm. Schnelle Schaltungen brauchen nun mal 
etwas mehr Leistung.

Dass die Probleme auftreten wenn die beiden Flanken zusammenfallen 
spricht dafür, dass es ein Problem des Aufbaus ist. Da hilft ein Foto, 
oder ggf. Ausschnitte der Platinen Layouts.

von amazi (Gast)


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ab2401 schrieb:
> Hat leider alles nichts geholfen. Der Komparator wird immer noch zu
> heiß.
Wie gesagt, ohne Messung z.B. der Stromaufnahme - zur Temperaturerhöhung 
braucht es Energie - erübrigen sich weitere Spekulationen.

> In der Abbildung zeigt das gelbe Signal die
> Phasenverschiebung zwischen beiden Signalen; grün dargestellt ist das
> Ausgangssignal eines Flip-Flops. Die Flip-Flops schalten auch über fast
> den ganzen Bereich sauber bezogen auf die Phasenverschiebung. Es kommt
> lediglich zu Fehlschaltungen, wenn die beiden Sinussignale zum gleichen
> Zeitpunkt gegenläufig ihren Nulldurchgang haben (bei 180°
> Phasenverschiebung). Die Komparatoren schalten beide ohne Störung zu
> diesem Zeitpunkt.

Kann es sein, dass du eigentlich ein logisches Problem hast? Wie wird 
das gelbe Signal erzeugt? Als Beispiel eine Schwebung 101/999kHz 
verknüpft per XOR bzw. AND wobei die unterschiedliche Phasenlage out2 
und out3 den mehr oder weniger zufälligen Zustand der FF nach dem 
Einschalten representieren soll.

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