Hallo, ich soll für meinen Chef ein wenig bzgl. Schaltungsdesignersoftware recherchieren. Vermutlich ist das Thema hier schon X-mal durchgekaut worden. Wir sind gerade dabei ein kleines Entwicklungsteam aufzubauen. Die umzusetzenden Projekte in einem Jahr würde auf 3-4 schätzen. Trotzdem soll durchaus professionelle Elektronik entwickelt werden, die in die Massenproduktion gehen soll. Die Entwickleranzahl ist auf 1-2 User limitiert. Schaltplanerstellung und Routing sollten selbstverständlich sein. Autorouter ist eigentlich nicht sinnvoll, da selbstverständlich per Hand geroutet werden soll. Darüber hinaus soll auf eine möglichst große Bauteil Bibliothek zurückgegriffen werden können. Budget ist etwa so 1,5k - max 3k. Ist das realistisch? Vermutlich liegt Altium da wie über dem Budget, aber wie gesagt handelt es sich um ein kleines Entwicklungsteam, welches nicht jeden Tag an der Entwicklung von Elektronik arbeitet. Welche Empfehlungen gibt es da? Führt da kein Weg an Eagle vorbei?
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Verschoben durch Moderator
Ich bin auch ein Einmann Team, das ein paar Projekte pro Jahr mit Altium macht. Man kann die Software ja ueber ein paar Jahre abschreiben. Das ist insofern einfach als die Subskription von 1500 Euro oder so pro Jahr nichts bringt. Da werden ein paar neue Features, die man eh nicht brauchen kann eingebaut, das Alte aber nicht verbessert. Daher kaufen, und runterlutschen bis es nicht mehr brauchbar ist.
Das ist doch auch eine Frage der Anwendung. Die gelegentliche 2-6 Lagen Controller-Platine mit weitgehend statischen Signalen bekommt man auch mit EAGLE sehr gut hin. Aber Highspeed Designs mit FPGAs, BGAs, DDR3-Speicher wäre dann doch eher was für Altium.
Ich habe Pads für 6900€ gesehen, Eagle für 580€ bzw. 1150€ (ohne Autorouter) und Altium Designer gibts glaube ich für ca 5000€. Alles für eine Lizenz. Also ich glaube, dass da 1-3k € eher knapp sind. Es gibt ja aber auch noch Target, DipTrace, Pulsonix, KiCAD (Freeware). Natürlich gibts auch noch teurere, wie OrCAD, Expedition, Zuken, ... Ein Thema wo man keine richtige Antwort bekommen kann. Vieles ist eben Geschmackssache. Wenn es aber nur eine Handvoll Projekte im Jahr sind, recht vielleicht ja auch nur ein Arbeitsplatz mit z.B. Altium drauf. Kann eben nur einer dran arbeiten.
Wenn Altium überhaupt berücksichtigt werden soll, vielleicht mal einen Blick auf das CircuitStudio werfen. Es soll zumindest unter 3k€ liegen und eine abgespeckte Version vom Designer sein.
1.5-3K im Jahr oder gesamt ? Pro Jahr würde für Altium/Pads als Single-Seat reichen... ansonsten bleiben dir nur die Semi-Prof Tools die o.g. wurden. Je nach Anwendung sind die aber auch mehr als ausreichend. Alitum verwende ich selber und ohne Subscription ist das Ding Aufgrund vieler Bugs nicht brauchbar..
http://www.pulsonix.com/ Wird auch teilweise in der Automotive-Branche verwendet, um komplexe PCBs (DSPs, mehrere FPGAs, etc.) zu erstellen, die später in Serie produziert werden.
Schaltungsdesignersoftware schrieb: > Vermutlich ist das Thema hier schon X-mal durchgekaut > worden. Worauf Du einen lassen kannst. Die Quintessenz steht hier: http://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltplaneditoren > Welche Empfehlungen gibt es da? > Führt da kein Weg an Eagle vorbei? Natürlich führt ein Weg an Eagle vorbei: http://www.mikrocontroller.net/articles/KiCAD Sieh Dir KiCad mal genau an.
Schaltungsdesignersoftware schrieb: > Welche Empfehlungen gibt es da? > Führt da kein Weg an Eagle vorbei? Ist das für dich ein Essential? also mein Rat: Ansehen und Ausprobieren. Genau DAS ist mit weitem Abstand das Allerwichtigste. Egal welche Bude, sie schwätzen ALLE, daß genau ihr System das Allerbeste ist und wenn man sich einlullen läßt von irgendwelchen vorbereiteten Demos, dann glaubt man es denen auch - und fällt drauf rein. ABER: Es ist sowas eben immer nur eine vorbereitete Demo. Deswegen würde ich an deiner Stelle mir irgend eine kleinere Aufgabe aus dem eigenen Arbeitsfeld vornehmen. Da hab ich aber von dir einen eher seltsamen Eindruck: Habt ihr zuvor nie selber in der Elektronik-Branche gearbeitet? Oder alles, was nach Hardware aussieht, außer Haus gegeben? Habt ihr also bezüglich Leiterplatten überhaupt keine Vorkenntisse? Ich meine, bei einem privaten Bastler ist das nicht ungewöhnlich, aber in einer Firma? Wenn das zutrifft, fallt ihr unter die Haie! Hier mal ne kleine Checkliste: 1. sich ein kleines eigenes Test-Projekt ausdenken. Wenn geht, typisch für spätere Verwendung 2. alle in Frage kommenden Programme auflisten und nachsehen, ob man davon ohne Streß, Registrieren und so eine Demo oder Eval-Version runterladen kann 3. Was es runterzuladen gibt, auch runterladen und auf nem Testrechner installieren. Wenn die Demo/Eval dann Zicken macht: MERKEN! 4. das eigene Test-Projekt mal angehen und schauen, ob es einem von der Hand geht. Jetzt das (hoffentlich vorhandene) Manual durchlesen, denn die Bedienung von ALLEN solchen Systemen ist lernbedürftig. Es gibt aber völlig unterschiedliche Mentalitäten, deswegen zuerst unvorbereitet man drin herumdaddeln, um ein Gefühl zu kriegen, ob die Logik der Programmschreiber zu einem selbst paßt oder nicht. Ich hab da schon die hirnrissigsten Auswüchse gesehen. 5. Erst dann, wenn man schon mal mit dem betreffenden Programm ne Weile herumgetestet hat und sich so einigermaßen vorbereitet hat, auf den Gedanken kommen, offiziell anzufragen oder sich nen Vertreter ins Haus zu holen. Nachtrag: Wenn es bei Punkt 2 fehlt, sollte es nen dicken Minuspunkt geben. Wenn es bei Punkt 3 fehlt, dann sollte es ZWEI dicke Minuspunkte geben. Grund: So zickig, wie sich ne Firma bei Demos zeigt, so zickig wird sie für die Zukunft auch bei zahlenden Kunden sein. Die Lock-Angebote "wir können Ihnen eine Testinstallation für 30 Tage einrichten" klingen zwar sehr verlockend, aber sie sollen eigentlich nur die besondere Zugeknöpftheit der Firma überspielen - nach dem Motto "hach, ne spezielle Demo-Lizenz! wie professionell sind wir doch.." Und nochwas: je verdongelter ein Stück Software ist, desto gewisser ist sie ihr Geld NICHT wert. Ist ein kecker Spruch, aber was Wahres ist schon dran. W.S.
W.S. schrieb: > Und nochwas: je verdongelter ein Stück Software ist, desto gewisser ist > sie ihr Geld NICHT wert. Ist ein kecker Spruch, aber was Wahres ist > schon dran. Das ist leider wirklich wahr.
Noch was zu deinen Anforderungen: Es ist vollkommen egal, wieviele Bauteile in einer Library mitgeliefert werden, da man die sowieso nicht ungeprüft übernehmen sollte. D.h. man kann die Zeit dafür auch in ein direktes Neuerstellen investieren. Klar dauert der Aufbau einer Bauteildatenbank einige Zeit aber die sollte man sich nehmen und das auch akribisch tun, denn ein Fehler hier kann sehr schnell sehr teuer werden.
Christian B. schrieb: > denn ein Fehler hier > kann sehr schnell sehr teuer werden. Naja, das ist so ein zweischneidiges Schwert, denn wenn jemand wirklich vom blutigen Anfang her beginnt und noch keinerlei Vorkenntnisse hat, dann wird er wohl auch beim Kreieren eigener BE-Bibliotheken erstmal Schnitzer machen. Sinnvoll ist es deshalb, all sowas erstmal auszuprobieren und ggf. sich damir zu allererst irgend eine kleine LP zu machen, die man dann selber bestückt, in Betrieb nimmt und so weiter. Da fallen dann schon die ersten Fehler auf, bevor man in irgend eine Serie geht. W.S.
Schaltungsdesignersoftware schrieb: > Hallo, > > ich soll für meinen Chef ein wenig bzgl. Schaltungsdesignersoftware > recherchieren. Vermutlich ist das Thema hier schon X-mal durchgekaut > worden. > > Wir sind gerade dabei ein kleines Entwicklungsteam aufzubauen. Die > umzusetzenden Projekte in einem Jahr würde auf 3-4 schätzen. Trotzdem > soll durchaus professionelle Elektronik entwickelt werden, die in die > Massenproduktion gehen soll. Die Entwickleranzahl ist auf 1-2 User > limitiert. Schaltplanerstellung und Routing sollten selbstverständlich > sein. Autorouter ist eigentlich nicht sinnvoll, da selbstverständlich > per Hand geroutet werden soll. Darüber hinaus soll auf eine möglichst > große Bauteil Bibliothek zurückgegriffen werden können. > > Budget ist etwa so 1,5k - max 3k. Ist das realistisch? Vermutlich liegt > Altium da wie über dem Budget, aber wie gesagt handelt es sich um ein > kleines Entwicklungsteam, welches nicht jeden Tag an der Entwicklung von > Elektronik arbeitet. > > Welche Empfehlungen gibt es da? > Führt da kein Weg an Eagle vorbei? Dann schau Dir die Dinge an, die von Cern ins KiCAD eingepflegt werden (youtube) und zahle einen Programmierer beim Cern einen 3-4stelligen Betrag pro Jahr. Hier werden 2 Kunden auf dieses OS-unabhängige System umsteigen, damit längstfristige Projekte auch dann noch Pflegbar sind wenn die Lizenzserver wegen irgendwelcher Windowszickereien oder Hardwaretode nicht mehr funktionieren werden (wer erinnert sich noch an die Parallelportdongle?) Altium und Konsorten werden sich sehr warm anziehen müssen.... Und ja, ich kenne und nutze KiCAd, Altium, PADs/DxDesigner und PCAD, je nach Kunde und Aufgabe, kenne also die Probleme.... und Möglichkeiten. Wenn ihr nach Altium schielt - ansprechen und Handeln auf Teufel komm raus, da geht immer was. Einen der wirklich sehr großen Nachteile von Altium und PADs: Das Lizenzgehample. Es ist nicht so einfach (=legal) möglich mit einem Laptop zum Kunden zu fahren wenn nur 1 Lizenz vorhanden ist. Entweder ist die im Haus oder am Laptop. Bei Pads - same Problem..... KiCAD? kein Problem, PCAD - weil uralt und leider nicht mehr erhältlich ebenso kein Problem.... Grüße MiWi
> Autorouter ist eigentlich nicht sinnvoll, da selbstverständlich > per Hand geroutet werden soll. Auch für das interaktive Handrouten braucht es den Autorouter (PADS). > Darüber hinaus soll auf eine möglichst > große Bauteil Bibliothek zurückgegriffen werden können. Ich habe die mitgelieferten Bibliotheken nur im äußersten Notfall benutzt, da ich keine Meinung dazu hatte, alles zu verifizieren. In Verwendung habe ich nur selbsterzeugte Bauelemente, die z.B. dieselbe Nullpunktlage haben, wie mein Bestückungsautomat und auch zum Dokumentationsprozess passen.
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