Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC/DC Konverter Kurzschlusserkennung


von Yasar U. (carnefix)


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Hallo,

ich arbeite zur Zeit an einer Kurzschlusserkennung bei einem DC/DC 
Konverter.
Eingangsseitig liegt einer Spannung von 250-430V an, Ausgangsseitig 
10-15V.
Es ist eine Vollbrücke mit Aktiv-Gleichrichter angeschlossen an das 12V 
Boardnetz eines PKW's.

Ich soll eine Möglichkeit finden, wie man einen Kurzschluss in 
NV-Bereich erfassen und abschalten kann. Der Kurzschluss liegt im -30 
bis -35A Bereich.
Ich habe dementsprechend einen FET-Schalter am GND verwendet und den 
Strom über einen Komparator überwacht.

Das Ausschalten und wieder Einschalten funktioniert Problemlos, jedoch 
können im Boardnetz Leistungsschwankungen entstehen, welche ebenfalls 
hohe, negative Ströme erzeugen.


Bist es noch eine andere Möglichkeit den Kurzschlussstrom zu erfassen 
oder benötige ich eine weitere Überwachung am Boardnetz/ an der 
Batterie?


Mit freundlichen Grüßen

Yasar

von lrep (Gast)


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Yasar U. schrieb:
> Der Kurzschluss liegt im -30
> bis -35A Bereich.

In einem KFZ-Boardnetz ist das doch kein Kurzschluß.
Selbst die Glühkerzen meines Diesels ziehen beim Vorglühen mehr Strom.

von Yasar U. (carnefix)


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Hallo,

ich habe mich da wohl nicht genau ausgedrückt.
Er seht dabei um den Kurzschluss am Konverter. Hierbei entstehen 
Kurzschlussströme im Größenbereich von -30 bis -35A.

Diese sollen erkannt und der Konverter abgeschalten werden.

von Magic S. (magic_smoke)


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Du könntest die Spannung am Konverter mit in die Bewertung der Situation 
einfließen lassen.

12V -> alles okay, transiente Schwankung, Abschaltung erst verzögert
z.B. 8V -> hier stimmt was nicht, Abschaltung sofort

von Yasar U. (carnefix)


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Hallo,

danke für den Tipp. Ich werde mal schauen wie Stark die 
Spannungsschwankungen sind.

von batman (Gast)


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Yasar U. schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe mich da wohl nicht genau ausgedrückt.
> Er seht dabei um den Kurzschluss am Konverter. Hierbei entstehen
> Kurzschlussströme im Größenbereich von -30 bis -35A.
>
> Diese sollen erkannt und der Konverter abgeschalten werden.

Also wenn der Konverter 35A zieht, soll abgeschaltet werden aber wenn 
das Bordnetz 35A zieht, soll er weiterlaufen, so richtig?

von Yasar U. (carnefix)


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Genau.
Also nur wenn diese hohen negativen Ströme durch einen Kurzschluss am 
Konverterter entstehen und nicht wegen der lastabhängigen Schwankungen 
durch das Boardnetz.

von Matthias L. (Gast)


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Sowas macht man doch primär.

von Magic S. (magic_smoke)


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Beschreib doch bitte Deinen Konverter mal genauer. Wozu ist der da und 
was soll der machen? Soll der 35A an das KFZ-Bordnetz liefern oder 35A 
aus diesem herauslutschen?

von Yasar U. (carnefix)


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Hier nochmal alles zusammengefasst:

Es ist eine Vollbrücke mit Aktivgleichrichter auf der Sekundärseite.
Ich muss einen (interner) Kurzschluss am Minuspol auf der Sekundärseite 
erfassen und abschalten. Genau dieser Kurzschluss hat einen negativen 
Strom von minus 35A.
Die Ausgangsspannung liegt bei 10-15V vom Konverter.

Je nachdem, wie viel Last am Boardnetz anhängt, wird der erforderliche 
Strom vom Konverter geliefert. Dieser ist normalerweise nicht so hoch, 
jedoch KANN es vorkommen, dass je nach Bedarf am Boardnetz solch ein 
negativer Strom entsteht.

Der Konverter soll nur im Fall des Kurzschlusses abschalten und wieder 
einschalten, wenn dieser Kurzschluss weg ist.

Die Erfassung mache ich am Minuspol mit einem MOSFET und parallel dazu 
eine Schalter zum sicheren wieder einschalten. Diese Konstruktion 
funktioniert soweit, jedoch muss ich jetzt noch die oben beschriebene 
Unterscheidung einbauen.

Meine erste Idee ist es noch eine zusätzliche Kontrolle für die Spannung 
an der Sekundärseite einzubauen. Im Normalbetrieb sollte sich die 
Spannung nicht groß ändern, jedoch im Kurzschlussfall von dem erwarteten 
Wert abweichen.

von batman (Gast)


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Und wieviel Strom das Bordnetz aus dem Konverter zieht, ist ihm egal?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Yasar U. schrieb:
> Hier nochmal alles zusammengefasst:
>
> Es ist eine Vollbrücke mit Aktivgleichrichter auf der Sekundärseite.
> Ich muss einen (interner) Kurzschluss am Minuspol auf der Sekundärseite
> erfassen und abschalten. Genau dieser Kurzschluss hat einen negativen
> Strom von minus 35A.

Das ergibt immer noch keinen Sinn. Was soll ein "Kurzschluss am 
Minuspol" sein? Kurzschluß bedeutet doch, daß zwei Schaltungspunkte 
direkt verbunden sind, die das nicht sein sollten. Welche zwei Punkte? 
Der eine ist der "Minuspol auf der Sekundärseite" - was ja wohl die 
Fahrzeugmasse sein dürfte. Was ist der zweite?

Dito "dieser Kurzschluss hat einen negativen Strom". Das ist unsinniges 
Kauderwelsch. Strom hat eine Richtung, klar. Und bei einem Kurzschluß 
fließt i.d.R. mehr Strom als ohne. Und manchmal auch in die falsche 
Richtung. Meinst du mit "negativer Strom", daß im Fehlerfall der Strom 
in die andere Richtung fließt als im Normalbetrieb? Aber der Strom auf 
welcher Leitung?

von MaWin (Gast)


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Yasar U. schrieb:
> Der Kurzschluss liegt im -30 bis -35A Bereich.
> Ich habe dementsprechend einen FET-Schalter am GND verwendet und den
> Strom über einen Komparator überwacht.

Sekundär ?

Wozu ?

Ein Trafo transformiert auch den Strom zurück.

Es reicht primär zu messen und abzuschalten, das sichert auch vor 
Kurzschlüssen im Trafo und erlaubt etwas mehr Reaktionszeit durch die 
Induktivität des Trafos, ausserdem hast du da schon die nötigen 
Transistoren und die Ströme sind viel kleiner.

von Magic S. (magic_smoke)


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ER hat Angst, daß sein Synchrongleichrichter Lust bekommt, mit 300A an 
der Autobatterie zu nuckeln.

von batman (Gast)


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Wieso schaltet er nicht ne Diode dazwischen. :)

von Stephan H. (stephan2807)


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batman schrieb:
> Wieso schaltet er nicht ne Diode dazwischen. :)

Oder einen Wasserstoffmotor mit Lima und statt des DC/DC-Konverters 
Elekrolyse.

Liefer doch mal den Schaltplan und ne ordentliche Beschreibung welcher 
Fehler festgestellt werden soll. Oder ist das alles Geheimdienstsache?

von Yasar U. (carnefix)


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Primärseitig ist der Konvertwerter bereits gesichert. Ich möchte es 
zusätzlich sekundär sichern, falls es einen Kondansator- oder 
Leistungshalbleiterkurzschluss gibt.
In diesem Fall ist dann wie magic_smoke gesagt hat so, dass der 
Konverter als Verbraucher an der Batterie hängt.

Schaltpläne darf ich leider nicht zeigen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Dann musst du wohl selbst überlegen. Problem ist noch recht unklar.

von Harald W. (wilhelms)


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Yasar U. schrieb:

> Primärseitig ist der Konvertwerter bereits gesichert. Ich möchte es
> zusätzlich sekundär sichern, falls es einen Kondansator- oder
> Leistungshalbleiterkurzschluss gibt.

...und da reicht eine normale Sicherung nicht aus?

von X4U (Gast)


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Yasar U. schrieb:
> Also nur wenn diese hohen negativen Ströme durch einen Kurzschluss am
> Konverterter entstehen und nicht wegen der lastabhängigen Schwankungen
> durch das Boardnetz.

Die Differenz der beiden Ströme zu messen geht nicht?.

von pfeilelerei (Gast)


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Das Vorzeichen des Stromes ist abhängig von seiner definierten 
Zählpfeilrichtung, vllt. versteht deswegen keiner deine 
Problemstellung...

von Yasar U. (carnefix)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Yasar U. schrieb:
>
>> Primärseitig ist der Konvertwerter bereits gesichert. Ich möchte es
>> zusätzlich sekundär sichern, falls es einen Kondansator- oder
>> Leistungshalbleiterkurzschluss gibt.
>
> ...und da reicht eine normale Sicherung nicht aus?

Eine normale Sicherung reicht nicht.


Zur Schaltung kann ich doch einiges sagen:
Die Topologie ist ein Gegentaktflusswandler mit Vollbrückenansteuerung 
und mit einer Mittelpunktschaltung und einem Aktiv-Gleichrichter auf der 
Sekundärseite.

von X4U (Gast)


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Yasar U. schrieb:
> Zur Schaltung kann ich doch einiges sagen:

Das macht die Sache ja nicht einfacher. Du willst internen Überstrom von 
externer Last der gleichen Größe unterscheiden. Wie willst du das anders 
erreichen als beide zu messen und ggf. abzuschalten?

von Yasar U. (carnefix)


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X4U schrieb:
> Yasar U. schrieb:
>> Zur Schaltung kann ich doch einiges sagen:
>
> Das macht die Sache ja nicht einfacher. Du willst internen Überstrom von
> externer Last der gleichen Größe unterscheiden. Wie willst du das anders
> erreichen als beide zu messen und ggf. abzuschalten?

Und genau dazu wollte ich wissen, ob es noch irgendwie anders geht.
Wie es sich jetzt herausgestellt hat wohl nicht.

von X4U (Gast)


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Yasar U. schrieb:
> Und genau dazu wollte ich wissen, ob es noch irgendwie anders geht.
> Wie es sich jetzt herausgestellt hat wohl nicht

Vielleicht mit einem andere Ansatz:
Deine Schaltung setzt die Verlustleistung in Wärme um. Evtl. die 
möglichen Strompfade durch die Bauteile mittels Temperaturmessung 
sichern. Da ist dann "True RMS" inklusive.

von MaWin (Gast)


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Yasar U. schrieb:
> Primärseitig ist der Konvertwerter bereits gesichert. Ich möchte es
> zusätzlich sekundär sichern, falls es einen Kondansator- oder
> Leistungshalbleiterkurzschluss gibt.

Was will man da sichern ?
Wenn in einem DC/DC Konverter ein Leistungshalbleiter oder Kondensator 
kaputt geht, bricht dessen Ausgangsspannung zusammen und es kommt kein 
Strom mehr raus.

Das einzige, was ein Problem  werden kann, ist kaputter Feedback, und 
den kann man mit Redundanz begegnen oder einer crow bar.

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