Forum: HF, Funk und Felder HF-Ringkerntrafo bestimmen


von Chris (Gast)


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Hallo,

Ich habe in den vergangenen Tagen einen Konverter überarbeitet der aus 
12V Eingangsspannung 2x30V Ausgangsspannung macht. Dieser arbeitet im 
Push Pull Verfahren. Leistung 250W, Frequenz 33,3KHz

Nun brauche ich einen neuen Ringkerntrafo, jedoch verstehe ich nicht 
ganz wie ich diesen zu Dimensionieren habe.

Mir stellen sich dabei folgende Fragen:
Welchen Ringkern? (Größe, Material, magnetische Eigenschaften)
Wie viele Wicklungen primär Seitig?
Welchen Querschnitt muss der Wicklungsdraht haben?
Besser viele dünne statt eine dicke Wicklung?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, da ich im Moment vor lauter Formeln 
nicht mehr weiter komme...

Gruß,
Chris

von lrep (Gast)


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Chris schrieb:
> habe in den vergangenen Tagen einen Konverter überarbeitet

Was soll das heissen?
War er defekt und du hast ihn repariert?
War der alte Trafo abgebrannt?

von Chris (Gast)


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lrep schrieb:
> Was soll das heissen?
> War er defekt und du hast ihn repariert?
> War der alte Trafo abgebrannt?

Der alte Ringkern ist beschädigt, daher konnte er kein Magnetfeld 
aufbauen und die FETs sind abgebrannt. Diese haben ihrerseits einen Teil 
der Frequenz Erzeugung mitgenommen. Beide sind nun wieder in Ordnung, 
nur ein neuer Ringkern fehlt noch.

von Route_66 H. (route_66)


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Chris schrieb:
> Welchen Ringkern? (Größe, Material, magnetische Eigenschaften)
> Wie viele Wicklungen primär Seitig?
> Welchen Querschnitt muss der Wicklungsdraht haben?
> Besser viele dünne statt eine dicke Wicklung?

Chris schrieb:
> Der alte Ringkern ist beschädigt,

Du hast ja die besten Vorgaben auf dem Tisch:
Größe, wie viele Wicklungen, wie viele Windungen pro Wicklung, 
Drahtquerschnitt, Wicklungsart und Aufteilung.
Das Material kannst Du dann aus der Verwendung, der Leistung und der 
Frequenz leicht aus Tabellen der Hersteller ablesen.

Super!

Dein Problem möchte ich mal haben.

von Michael B. (laberkopp)


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Chris schrieb:
> Nun brauche ich einen neuen Ringkerntrafo, jedoch verstehe ich nicht
> ganz wie ich diesen zu Dimensionieren habe.
>
> Mir stellen sich dabei folgende Fragen:
> Welchen Ringkern? (Größe, Material, magnetische Eigenschaften)

Denselben, der schon drin war.

Ansonsten: Den, bei dem im Diagramm bei 33kHz eine übertragbare Leistung
von mindestens 250W steht (besser 450W wegen Reserven)

Der RIK20 von Reichelt reicht jedenfalls nicht, eher E42 oder ET47 aber 
die sind eckig. Eisenpulver wie T106 geht an der Stelle nicht.

> Wie viele Wicklungen primär Seitig?

So viel wie nötig, das errechnet sich aus dem Spannungszeitfenster (12V 
für 7.5us = 90e-6Vs), der Länge und der Magnetisierung. Die 
Magnetisierung hängt vom Kernmaterial und den Verlusten ab, bei N27 (was 
damals üblich war) ungefähr 400mT (in jeder Richtung, also 800mT 
gesamt).

> Welchen Querschnitt muss der Wicklungsdraht haben?
> Besser viele dünne statt eine dicke Wicklung?

Bei 33kHz noch nicht so ein Problem, aber mehrere dünne lassen sich 
besser wickeln, auch dein Original wird mehrere dünne haben.

Letztlich hängt es von der erlaubten Erwärmung ab, wie dick der Draht 
sein muss. Es gibt ein Optimum, das man als Bastler nur mit viel Trial 
and error Rechnerei erreicht. Daher lieber überdimensionieren, was zwar 
die Verluste leicht steigert, aber auch die Verluste besser abführt.

Beitrag "Verständnisproblem bei Ringkernen"

von Chris (Gast)


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Habe mir mal den mini Ringkern-Rechner heruntergeladen und damit einen 
Ringkern durchgerechnet der ungefähr den Abmessungen des Originals 
entsprincht. (siehe Screenshot)

Habe einen FT 140-77 gewählt, da laut Datenblatt das Material 77 gut für 
HF-Ringkerntrafos geeignet sein soll.

Wäre dieser Ringkern geeignet?

(zu finden unter 
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/Ferritringe.pdf)

Laut dem Programm hätte ich bei 6 Primär Windungen einen XL=17,05Ohm und 
somit Wärmeverluste im Lehrlauf von P = U²/R = 12V²/17,049Ohm = 8,44W, 
sofern ich das richtig verstehe? oder bin ich da auf dem Holzweg?

Also vielleicht besser 8 Windungen, also lt. Programm XL P = U²/R = 
12V²/30,31Ohm = 4,75W?

Sind bei diesen Kombinationen überhaupt Übertragene Leistungen von 250W 
möglich?

Michael Bertrandt schrieb:
> So viel wie nötig, das errechnet sich aus dem Spannungszeitfenster (12V
> für 7.5us = 90e-6Vs), der Länge und der Magnetisierung. Die
> Magnetisierung hängt vom Kernmaterial und den Verlusten ab, bei N27 (was
> damals üblich war) ungefähr 400mT (in jeder Richtung, also 800mT
> gesamt).

Kannst du mit die Formel dafür sagen?
Also B = µ*N*I/l kenne ich, aber da käme nichts sinnvolles heraus...

Michael Bertrandt schrieb:
> Bei 33kHz noch nicht so ein Problem, aber mehrere dünne lassen sich
> besser wickeln, auch dein Original wird mehrere dünne haben.
>
> Letztlich hängt es von der erlaubten Erwärmung ab

Also Verluste in den Wicklungen der Sekundär Seite durch den 
Materialwiderstand? ( CU=56m/(Ohm*mm²) )

Gruß,
Chris

von Chris (Gast)


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Niemand der mir dazu noch etwas sagen kann?

von lrep (Gast)


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Chris schrieb:
> Der alte Ringkern ist beschädigt, daher konnte er kein Magnetfeld
> aufbauen

Bei 33kHz verwendet man i.d.R. Ferritkerne und wenn du ihn nicht 
zerbrochen hast, wird das Ferritmaterial noch in Ordnung sein.
Du kannst da ruhig mit der Lötlampe dran gehen um eventuelle 
Vergußmassen abzuflämmen, den Ferrit stört das nicht.

Ansonsten, abwickeln und dabei Anordung, Windungssinn, Windungszahlen 
und Drahtstärken notieren und anschliessend neu bewickeln.
Bei Netztrafos insbesondere Primär- und Sekundärwicklung mit 
hitzebeständiger Isolierfolie sorgfältig voneinander isolieren.

von Chris (Gast)


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lrep schrieb:
> Ansonsten, abwickeln und dabei Anordung, Windungssinn, Windungszahlen
> und Drahtstärken notieren und anschliessend neu bewickeln.

Genau das habe ich zuerst versucht, allerdings war an der Erwärmung der 
FETs zu merken dass etwas nicht passt. Habe zuerst gedacht es liegt an 
der Elektronik, dann habe ich den ringkern auch mal neu bewickelt, 
allerdings erfolglos... Nach viel ausprobieren habe ich aus einem 
baugleichen Gerät den Trafo Eingebaut und alles funktionierte perfekt. 
Daher schließe ich darauf, dass der Ringkern nicht in Ordnung ist.

Gruß,
Chris

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