Wenn ich an meinen Kopfhörerverstärker, Kopfhörer anschliesse (was sonst), entsteht ja mit der Kabelkapazität und dem Ausgangswiderstand ein Tiefpass, das bewirkt eine Phasennacheilung welches zum schwingen anregt. Jetzt würde man es mit einem kleinem Kondensator über dem Gegenkopplungswiderstand kompensieren. Aber welchen Kondensator nimmt man da, ist ein Glimmerkondensator ok oder lieber Folienkondensator? ER liegt ja direkt im Signalweg und sollte nicht zu große Verzerrungen mit sich bringen.
Rechne doch erstmal die benötige Kapazität aus und denke nach, was für einen ESR / ESL du dir leisten kannst. Danach kannst du dann den Kondensatortyp auswählen.
npn schrieb: > Wenn ich an meinen Kopfhörerverstärker, Kopfhörer anschliesse (was > sonst), entsteht ja mit der Kabelkapazität und dem Ausgangswiderstand > ein Tiefpass, das bewirkt eine Phasennacheilung welches zum schwingen > anregt. Vielleicht ein Schaltplan vorhanden? Und was schwingt? Jedem Kopfhörerverstärker ist es normalerweise egal, auch wenn 10 Meter oder mehr angehängt werden! Mani
Ich brauche 22pF. Das gibts soweit ich gesehen habe nicht als Folienkondensator. Also dachte ich an Glimmer. In einer weiteren Schaltung brauche ich 3.3nF. Ich frage mich halt welche Kondensatortypen bei dieser Anwendung im Audiobereich verwendet werden.
Mani W. schrieb: > Und was schwingt? > > Jedem Kopfhörerverstärker ist es normalerweise egal, auch wenn 10 Meter > oder mehr angehängt werden! > > Mani Ich weiss nicht ob es schwingt, aber ich denke bei einem selbstbau und ohne messequipment oder Erfahrung sollte man sich mittels diesen C ein Tiefpass bauen mit vielleicht 350khz (?) Grenzfrequenz, damit es garnicht zum HF-Schwingen kommt.
npn schrieb: > Ich weiss nicht ob es schwingt, aber ich denke bei einem selbstbau und > ohne messequipment oder Erfahrung sollte man sich mittels diesen C ein > Tiefpass bauen mit vielleicht 350khz (?) Grenzfrequenz, damit es > garnicht zum HF-Schwingen kommt. Aha - Selbstbau ist was anderes. Schade, dass Du kein Osszi hast. Probier es mit Deinen berechneten 22 pF und mit KerKo...
npn schrieb: > Wenn ich an meinen Kopfhörerverstärker, Kopfhörer > anschliesse (was sonst), entsteht ja mit der > Kabelkapazität und dem Ausgangswiderstand ein Tiefpass, Ja. > das bewirkt eine Phasennacheilung Ja. > welches zum schwingen anregt. Unter Umständen, wenn man Pech hat. Ja. > Jetzt würde man es mit einem kleinem Kondensator über dem > Gegenkopplungswiderstand kompensieren. Ich weiss nicht, wer "man" ist. Ich würde einen kleinen Längs- widerstand (z.B. 33 Ohm) zwischen OPV-Ausgang und Kabel schalten. Die Gegenkopplung wird natürlich vor dem Widerstand angeschlossen.
Mani W. schrieb: > Aha - Selbstbau ist was anderes. > > Schade, dass Du kein Osszi hast. Probier es mit Deinen berechneten 22 pF > und mit KerKo... Kerkos haben doch extreme Verzerrungen und dacher lieber nicht in den Signalweg schalten. Ich habe Zugang zu einem Oszi aber überhaupt keine Messerfahrung. Possetitjel schrieb: > Ich würde einen kleinen Längs- > widerstand (z.B. 33 Ohm) zwischen OPV-Ausgang und Kabel > schalten. Die Gegenkopplung wird natürlich vor dem Widerstand > angeschlossen. Ein Möglichkeit die ich aber ausschließen kann, da bei Multi-IEMs der Frequenzgang ziemlich verbogen wird. Darum brauche ich eine andere Lösung
npn schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Ich würde einen kleinen Längswiderstand (z.B. 33 Ohm) >> zwischen OPV-Ausgang und Kabel schalten. Die Gegenkopplung >> wird natürlich vor dem Widerstand angeschlossen. > > Ein Möglichkeit die ich aber ausschließen kann, Das war mir eigentlich klar. HiFi-Leute wollen keine einfachen und funktionellen Lösungen. Einen Versuch war es trotzdem wert. > da bei Multi-IEMs der Frequenzgang ziemlich verbogen > wird. Erstens glaube ich das nur, wenn ich es selbst nachgerechnet bzw. gemessen habe, und zweitens gäbe es auch dafür Abhilfe.
Possetitjel schrieb: > Erstens glaube ich das nur, wenn ich es selbst nachgerechnet > bzw. gemessen habe, und zweitens gäbe es auch dafür Abhilfe. Schau dir das Bild:OUTPUT IMPEDANCE SMALL JACK Gemessen auf einem dscope http://nwavguy.blogspot.de/2011/05/fiio-e9-headphone-amp.html
npn_2 schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Erstens glaube ich das nur, wenn ich es selbst nachgerechnet >> bzw. gemessen habe, und zweitens gäbe es auch dafür Abhilfe. > > Schau dir das Bild:OUTPUT IMPEDANCE SMALL JACK Meine Güte... Vorweg: Der Punkt mit der notwendigen niedrigen Quellimpedanz geht an Dich. Ist akzeptiert. Jetzt aber: 1) Es wäre nett gewesen, wenn Du das gleich geschrieben hättest. Dann hätte man nämlich gleich sehen können, dass ein normaler OPV in Standard-Schaltung nicht das geeignete Mittel ist. (Begründung ist etwas kompliziert; liefere ich nur auf Anfrage.) 2) Die 33 Ohm, die ich oben genannt hatte, waren aus der Luft gegriffen. Unter Umständen genügen auch 22 Ohm oder 15 Ohm. 3) Man kann solche OPV-Stufen auch parallelschalten. Mit 3 Stufen und jeweils 33 Ohm längs bist Du bei 11 Ohm Quellwiderstand; mit 5 Stufen und 22 Ohm bei 4.4 Ohm Innenwiderstand. Auf diese Art sind schon Lautsprecher-Endstufen (aus einer ganzen Schaufel NE5532) gebaut worden; in Anbetracht der Preise und der technischen Daten finde ich die Methode nicht dumm.
Possetitjel schrieb: > 1) Es wäre nett gewesen, wenn Du das gleich geschrieben hättest. > Dann hätte man nämlich gleich sehen können, dass ein normaler > OPV in Standard-Schaltung nicht das geeignete Mittel ist. > (Begründung ist etwas kompliziert; liefere ich nur auf Anfrage.) Ich mag komplizierte Sachen, also wenn du Zeit und Lust hast kannst du es gerne niederschreiben. Possetitjel schrieb: > 3) Man kann solche OPV-Stufen auch parallelschalten. Mit 3 Stufen > und jeweils 33 Ohm längs bist Du bei 11 Ohm Quellwiderstand; mit > 5 Stufen und 22 Ohm bei 4.4 Ohm Innenwiderstand. > Auf diese Art sind schon Lautsprecher-Endstufen (aus einer > ganzen Schaufel NE5532) gebaut worden; in Anbetracht der Preise > und der technischen Daten finde ich die Methode nicht dumm. Das ist natürlich eine gute Möglichkeit, so werde ich es nächstes mal auch machen! Aber bei dem Aufbau habe ich einen Bufferchip am Ausgang. Ich handhabe das so das ich meisten FOlienkondensatoren für den Signalweg nehme aber ich frage mich trotzdem wie es mit Glimmer und NP0 aussieht, im Signalweg und zum entkoppeln. Zum entkoppeln lieber Keramic-, als Glimmerkondensator da der Keramic ja höhere Impedanz bei höheren Frequenzen hat, oder? Ist es hier aber egal ob Np0 oder x7r?
>Kerkos haben doch extreme Verzerrungen und dacher lieber nicht in den >Signalweg schalten. Sagt wer? Denn so pauschal gesagt ist das falsch. Es geht doch nur um 22p, da ist ganz anderes Zeugs drin als bei den "dicken" Kermik-Cs im µF-Bereich.
Bei den keramischen Kondensatoren gibt es große Unterschiede zwischen den Typen. Die NPO und ähnlichen Typen, wie man sie für kleine Kondensatoren findet sind sehr gut linear, ähnlich wie die teureren Glimmer Typen. Glimmer ist ggf. wegen Drift und Temperaturabhängigkeit besser, aber das braucht man hier nicht. Etwas anderes sind die keramischen Kondensatoren X5.. X7.... Dies sind stark nichtlinear Keramiken. Die sollte man an kritischen Stellen vermeiden - als Entkopplung der Versorgung sind sie aber trotzdem OK. Diese Typen findet man bei größeren Kapazitäten und fast nie unter 1 nF. Bei den 3,3 nF sollte man also sehen welches Material man bekommt. Die kann man als gute oder schlechte Keramik Ausführung bekommen. In der etwas größeren Ausführung wird man eher NPO in der sehr kleinen (SMD 0402) eher X5.. finden. Der Lead Kondensator sollte zusätzlich nicht einmal so kritisch sein, weil er erst bei Frequenzen oberhalb des Audio Bandes wirklich wirksam wird. Entsprechend gäbe das Verzerrungen vor allem deutlich oberhalb 20 kHz, wo hoffentlich sowieso keine große Amplitude da ist. Von daher würde man selbst einen X7R typ eher nicht hören.
npn schrieb: > Kerkos haben doch extreme Verzerrungen und dacher lieber nicht in den > Signalweg schalten. > Ich habe Zugang zu einem Oszi aber überhaupt keine Messerfahrung. Was ist bei Dir "extreme Verzerrung" ? Wohl nur irgendwo gelesen, gemessen oder ausprobiert hast Du nichts. Du sagst von Haus aus, ne - tue ich nicht und will ich nicht... npn schrieb: > Ich handhabe das so das ich meisten FOlienkondensatoren für den > Signalweg nehme aber ich frage mich trotzdem wie es mit Glimmer und NP0 > aussieht, im Signalweg und zum entkoppeln. > > Zum entkoppeln lieber Keramic-, als Glimmerkondensator da der Keramic ja > höhere Impedanz bei höheren Frequenzen hat, oder? Ist es hier aber egal > ob Np0 oder x7r? Probier es einfach aus und lausche den von Dir erwarteten Verzerrungen... Du kannst vielleicht mit einem Osszi Verzerrungen erkennen und auf Klirrfaktor-Meßgeräten im Null- Komma- Nichts- Bereich digital etwas dargestellt bekommen. Hören wirst Du es aber nur, wenn es zu schlimm wird L.G.
Mani W. schrieb: > Probier es einfach aus und lausche den von Dir erwarteten > Verzerrungen... > > Du kannst vielleicht mit einem Osszi Verzerrungen erkennen und auf > Klirrfaktor-Meßgeräten im Null- Komma- Nichts- Bereich digital etwas > dargestellt bekommen. Typ ist auch aus anderen Gründen völlig wumpe, die 22p (oder was) haben eine viel zu hohe Impedanz bei Tonfrequenz, um irgendwas zu reißen. Bei Koppelkondensatoren greife ich immer in die Tüte mit den 1 µF WIMA-Folienkondensatoren. Die sind nicht sonderlich teuer und erzeugen so geringe Verzerrungen, dass es mich nicht genug interessiert ein Test-Jig dafür zusammenzuklöppeln. Ich würde was erwarten im Bereich <-130 dB.
Kann mir jemand sagen welche Typen diese Kondensatoren sind? Ich denke ja das die ersten 2 Keramikkondensatoren sind aber der rest?
Blau ist auch Keramik. Grün und rot (rechts) sind Folien-Cs. Braun könnte Keramik oder Folie sein, Orange müsste ich mal in die Hand nehmen.
Und kann man ungefähr wissen ob die Keramic, aus NP0 oder X7R oder sonstwas sind?
npn schrieb: > Und kann man ungefähr wissen ob die Keramic, aus NP0 > oder X7R oder sonstwas sind? In der guten, alten Zeit war das einfach: Nanofarad sind HDK, Picofarad sind NDK. HDK war braun/orange/rot, NDK war, glaube ich, blaugrau. Übersetzung für das Fachchinesisch: Für Keramikkondensatoren gibt es (abgesehen von Glimmer) großtechnisch nur zwei Werkstoffgruppen: Keramische Massen auf Basis von Titanoxid (TiO2), und ferroelektrische Keramik. Titanoxid hat ein eps_r von ungefähr 90; daher rührte die alte DDR-Bezeichnung "NDK", nämlich "niedrige Dielektrizitäts- konstante". Das ist das Zeug, was man als C0G, NP0 o.ä. kennt. Wegen des relativ niedrigen eps_r ist die Kapazität pro Volumen gering; dafür sind die elektrischen Eigenschaften sehr gut. Ferroelektrika gibt es wie Sand am Meer; bekannter Klassiker für Kondensatoren ist Bariumtitanat (BaTiO3); viel verwendet wird auch Bleizirkonat-Titanat ("PZT"). Hauptvorteil dieser Keramik ist die hohe Dielektrizitätskonstante (="HDK") von 1'000 bis 100'000; nachteilig sind die schlechten elektrischen Eigenschaften und die Tatsache, das Ferroelektrika unter bestimmten Bedingungen piezoelektrisch (!) sind. PZT wird daher für Ultraschallwandler eingesetzt. X7R, Z5U und solches Zeug ist mit Sicherheit ferroelektrisch. Quintessenz: Die Welt der Scheibenkondensatoren ist noch relativ einfach. Da aber bei den Vielschicht-Kondensatoren ("MLCC") die Dicke der einzelnen Schichten als freie Variable dazukommt, ist es schwierig bis unmöglich, durch reinen Augenschein etwas über die Keramik zu sagen. In der Grundtendenz gilt aber die Aussage: Je höher die Kapazität je Volumen, desto beschissener die elektrischen Eigenschaften. 47µF in 0805 zwingt zu bestimmten Kompromissen, das diktiert die Physik. Ach so: Man sieht auch, dass die Aussage "Nie Keramik im Signalweg!!!" einfach Schwachsinn ist. Es gibt nicht die Keramik. Das ist Unsinn.
Bei Reichelt findet man den wert 330pf als Vielschicht (MLCC) http://www.reichelt.de/Vielschicht-bedrahtet-NPO-5-/NPO-2-5-330P/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=13500&GROUPID=3161&artnr=NPO-2%2C5+330P Und zwei mal als Scheiben kondensator: http://www.reichelt.de/Scheiben/KERKO-500-330P/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=9337&GROUPID=3169&artnr=KERKO-500+330P http://www.reichelt.de/Scheiben/KERKO-330P/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=9288&GROUPID=3169&artnr=KERKO+330P Das wäre für die Lead-Kompensation, also in den Signslweg. Welches davon würdet ihr den nehmen, die kosten alle gleich. Der erste Vielschicht ist Np0 die beiden anderen laut Datenblatt such wenn ich es richtig interpretiert habe?
Possetitjel schrieb: > In der Grundtendenz gilt aber die Aussage: Je höher die Kapazität > je Volumen, desto beschissener die elektrischen Eigenschaften. > 47µF in 0805 zwingt zu bestimmten Kompromissen, das diktiert die > Physik. Ich schliesse daraus, dass ein MLCC (link 1) besser ist bei gleicher Kapazität als ein Scheibenkondensator oder? Ich habe im Anhang noch paar Kondensatortypen die ich nicht zuordnen kann, vielleicht könnt ihr mir helfen?
Kondesator Nr.3 steht:CBB21, 104K400V,www.sr-cap.com. Kondesator Nr.4 steht 104j CL630v. Ich brauche nur die Typen, die Kapazität weiss ich zu entschlüsseln.
npn schrieb: > Kerkos haben doch extreme Verzerrungen und daher lieber nicht in den > Signalweg schalten. Und woher sollen diese Verzerrungen kommen? Von spannungsabhängiger Kapazität? Es gibt aber einen andern Grund in hochempfindlicher Analogschaltung, wo mV-Signale übertragen oder/und verstärkt werden. Es ist der Piezo-Effekt. Schon eine kleine mechanische Vibration am Kerko kann beträchtlich stören.
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