Hallo. Ich habe gerade eine kleine Diskussion mit einem Kollegen die mich im hinblick auf den differentiellen Widerstand etwas verwirrt und verunsichert. Angenommen man hat eine Reihenschaltung bestehend aus einem ohmschen Widerstand und einer Diode, der Wert des ohmschen Widerstandes ist bekannt und für die Diode liegt die Kennlinie vor. Er behauptet nun der gesamte Widerstand der Strecke berechnet sich aus dem ohmschen Widerstand + dem differentiellen Widerstand der Diode im AP. Meiner Meinung nach berechnet sich der Gesamtwiderstand der Strecke aus dem ohmschen Widerstand + Strom*Flussspannung. Schon die Tatsache das der differentielle Widerstand negative Werte annehmen kann spricht in meinen Augen gegen seine Behauptung. Was stimmt denn nun? Wie gesagt, er hat es mittlerweile geschafft mich selbst zu verunsichern. ^^ Viele Grüße
Was dein Kollege beschreibt nennt sich auch Kleinsignalverhalten. Hat aber nichts mit dem Gesamtwiderstand zu tun. Meinen neuesten Erkentnissen nach berechnet sich der Gesamtwiderstand aus R=U/I ;)
Eben der Meinung bin ich auch. :) Hab gerade noch einen Fehler in meinem Beitrag entdeckt. Es muss natürlich Flussspannung/I heißen.
Hans schrieb: > Eben der Meinung bin ich auch. :) Ich ehrlich gesagt nicht. Meine Meinung ist die, dass hier die Angabe eines differenziellen Gesamtwiderstandes die einzig sinnvolle ist. Einen "Gesamtwiderstand" im Sinne von U/I kann man zwar ausrechnen, das ist aber meine ich eine völlig sinnlose Angabe für so einen nichtlinearen Zweipol.
Hans schrieb: > Meiner Meinung nach berechnet sich der Gesamtwiderstand der Strecke aus > dem ohmschen Widerstand + Flussspannung/Strom. Das hat aber nichts mit dem differentiellen Widerstand zu tun. Dieser ergibt sich aus der Steigung der Kurve im Arbeitspunkt.
Hallo Hans, der Widerstand einer Diode ist über den Arbeitsbereich nicht konstant. Für eine genaue Berechnung hat deshalb dein Kollege recht. Deine Ansichtsweise ist eine Überschlagsrechnung, weil die Diode eine exponentielle I/U-Kennlinie aufweist. D.h. die Flussspannung ist nur näherungsweise konstant. Hans schrieb: > Schon die Tatsache das > der differentielle Widerstand negative Werte annehmen kann spricht in > meinen Augen gegen seine Behauptung. Bei einer normalen Diode (keine Tunneldiode) wirst du keinen negativen diff. Widerstand finden. > Meinen neuesten > Erkentnissen nach berechnet sich der Gesamtwiderstand aus R=U/I ;) Wenn du die Schaltung vermisst kannst du es so berechnen. Um Vorhersagen zu treffen ist es eine Näherung. Denkanstoß: Was ist der differentielle Widerstand in der Kennlinie des ohmschen Widerstandes?
Hans schrieb: > Er behauptet nun der gesamte Widerstand der Strecke [...] > Meiner Meinung nach berechnet sich [...] Wenn ihr diese Frage geklärt habt (was sicher noch einige Zeit dauert), könnt ihr ja als nächstes diskutieren, ob der allmächtige Gott einen Stein schaffen kann, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht anzuheben vermag. :) Das konkrete Problem liegt darin, dass bereits die Frage schlecht gestellt ist, so dass eine klare Antwort schwierig bis unmöglich ist: Was der Widerstand des Widerstandes ist, ist klar: R = U/I. Schön. Aber was ist der Widerstand der Diode? Der von uns alle hoch geschätzte Georg Simon hat heraus- gefunden, dass U proportional I ist (bei T=const.), und den Proportionalitätsfaktor hat irgendjemand den Widerstand R genannt. Da schon die Proportionalität von U und I bei der Diode nicht gegeben ist, löst sich die Diskussion über R in Wohlgefallen auf: Wo keine Proportionalität, da kein Proportionalitätsfaktor. Natürlich kann man jetzt dahergehen und einen "Gesamt- widerstand" und einen "differenziellen Widerstand" definieren, (das macht man ja tatsächlich), aber die Diskussion, welches denn nun der "richtige", "wahre" Widerstand ist, ist sinnlos.
Hans schrieb: > Was stimmt denn nun? Eine Reihenschaltung von Diode und Widerstand HAT keinen (festen) Widerstand, genau so wenig wie eine Diode einen festen Widerstand hat. Sondern eben nur einen differentiellen im Arbeitspunkt. Auch eine Diode ist ja bloss ein ideale Diode + ein Bahnwiderstand in Reihe. Aber immer gilt: U = Uf(I) + I x R.
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