Ich überlege mir, mir dieses Labornetzgerät anzuschaffen: http://www.reichelt.de/Labornetzgeraete/KD3005D/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=148149&GROUPID=4952&artnr=KD3005D&SEARCH=LABORNETZGER%E4T Angaben auf Reichelt.de: Restwelligkeit (20 Hz - 20 MHz): Spannung: <2 mV rms Strom: <3 mA rms Wie kann ich diese Angaben verstehen? Bei einer Wechselspannung zwischen 20 Hz - 20 MHz die dort dann in Gleichspannung umgewandelt wird, enthält diese Welligkeiten? Sind diese Welligkeiten "gering", also gut? Bin noch sehr unerfahren.
:
Bearbeitet durch User
Tamer M. schrieb: > Bei einer Wechselspannung zwischen > 20 Hz - 20 MHz die dort dann in Gleichspannung umgewandelt wird, enthält > diese Welligkeiten? Nein, die Angaben bedeuten, dass am Ausgang die entsprechenden Wechselspannungen / -ströme anliegen, wenn man nur Frequenzen von 20 Hz bis 20 MHz misst. (Das Netzteil wird immer mit Netzspannung versorgt, also so 100-250 V mit 50 - 60 Hz. Diese Angaben haben nix mit der Netzspannung zu tun) Die Angabe des Spannungsripples bezieht sich auf die Spannungsregelung (Constant Voltage / CV Modus). Die Angabe des Stromripples bezieht sich entsprechend auf die Stromregelung, also CC Modus. Die Werte sind so lala. Besser als die meisten Schaltlabornetzteile. Schlechter als anständige Linearnetzteile (typische so 150-300 µVrms, wobei es Netzteile mit sehr viel niedrigerem Ripple gibt). Nebem dem Effektivwert (RMS) vermisse ich hier eine Angabe des Spitzenwertes (mVpp). Für einen Anfänger reicht's locker.
:
Bearbeitet durch User
Nein, die Angaben bedeuten, dass am Ausgang die entsprechenden Wechselspannungen / -ströme anliegen, wenn man nur Frequenzen von 20 Hz bis 20 MHz misst. (Das Netzteil wird immer mit Netzspannung versorgt, also so 100-250 V mit 50 - 60 Hz. Kannst du mir das bitte näher erläutern? Das versteh ich nicht. Das Gerät soll doch als Konstantspannungsquelle bzw. Konstantstromquelle dienen.
Die Daten sind so zu verstehen, das man am Ausgang überlagert zu der gewollten Gleichspannung eine kleine Wechselspannung von weniger als 2 mV (Effektivwert) hat. Die 20 Hz-20 MHz sind die Bandbreite für die Messung. Die Angabe ist nicht so ganz Exakt, weil Rauschen und Rippel hier zusammengefasst sind. Das Gerät ist ein linear geregeltes mit klassischem Trafo. Entsprechend ist die Rippelspannung vor allem bei 100 Hz und wohl auch etwas Rest bei 50 Hz 200 Hz 300 Hz usw. Rippel im engeren Sinne ist der sich Wiederholende Teil - hier netzsynchron. Dazu kommt dann Rauschen über den ganzen Frequenzbereich. Die Daten zum Rippel sind schon ganz ordentlich. Das dürfte das kleinste Problem sein. Die wesentlichen Einschränkung die man bei so einem billigen Netzteil hat, sind: Bei maximalem Strom kann man nicht unbedingt die volle Spannung erreichen - da kommt dann doch deutlich Rippel durch, und die Spannung bricht ein. Dafür sind Trafo und Elkos zu klein. Außerdem ist die Thermische Auslegung eher knapp - bei vollem Strom und Dauerkurzschluss überhitzt das Gerät ggf., bzw. die Transistoren sind hart am Limit.
Ja, nur ist das keine perfekte Quelle, die eine ideal saubere Spannung liefert (geht auch rein praktisch nicht, thermisches Rauschen etc.). Die geregelte Gleichspannung hat also eine überlagerte Wechselspannung ; genau diese meint man mit Restwelligkeit oder Ripple. [Selbiges gilt auch für den Betrieb als Stromquelle]
Tamer M. schrieb: > Nein, die Angaben bedeuten, dass am Ausgang die entsprechenden > Wechselspannungen / -ströme anliegen, wenn man nur Frequenzen von 20 Hz > bis 20 MHz misst. (Das Netzteil wird immer mit Netzspannung versorgt, > also so 100-250 V mit 50 - 60 Hz. > > Kannst du mir das bitte näher erläutern? Das versteh ich nicht. Das > Gerät soll doch als Konstantspannungsquelle bzw. Konstantstromquelle > dienen. das bedeutet die Ausgangsspannung ist nicht vollständig "gerade". die spannung enthält einen geringen anteil Wechselspannung aus der Regelung
Lurchi schrieb: > Entsprechend > ist die Rippelspannung vor allem bei 100 Hz und wohl auch etwas Rest bei > 50 Hz 200 Hz 300 Hz usw. Rippel im engeren Sinne ist der sich > Wiederholende Teil - hier netzsynchron. Dazu kommt dann Rauschen über > den ganzen Frequenzbereich. Bei ordentlich entwickelten Linearnetzteilen kann man selbst mit dem Spekki kaum 50 Hz Durchschlag sehen... Die Brummspannung <-> Rauschen Unterscheidung macht heutzutage glaube ich keiner mehr, überall wird Ripple / Restwelligkeit angegeben und damit ist einfach alles in dem Frequenzband gemeint. Die Unterscheidung ist eh nicht sonderlich wichtig... bei extrem sensiblen Anwendungen vermisst man das Ausgangsspektrum der Netzteile eh selber.
Tamer M. schrieb: > Restwelligkeit (20 Hz - 20 MHz): > Spannung: <2 mV rms > Strom: <3 mA rms > > > Sind diese Welligkeiten "gering", also gut? Nun, das sind so mäßige Werte, also möglicherweise ausreichend für Deien Anwnedung. Oder auch nicht. Zum Vergleich: Labornetzteile liegen so um den Faktor 10 besser (schon seit 30+ Jahren), d.h. für ein 0..30V regelbares LNG hast Du Werte < 200 uV rms im gleichen Bereich 20Hz ... 20MHz. Das Modell von Reichelt ist vermutl. ein Schaltnetzteil, sonst wären Abmessungen, Gewicht und Preis kaum derart machbar. SNT haben höhere Restwelligkeiten/Störspannungen (prinzipbedingt). Ob das stört bei Deiner konkreten Anwenung, muß Du ausprobieren. Dazu wirst du im Forum keine belastbare Antwort erhalten.
:
Bearbeitet durch User
Andrew Taylor schrieb: > Das Modell von Reichelt ist vermutl. ein Schaltnetzteil, sonst wären > Abmessungen, Gewicht und Preis kaum derart machbar. SNT haben höhere > Restwelligkeiten/Störspannungen (prinzipbedingt). Für so ein billiges SMPS wären die Spezifikationen aber ziemlich gut. Ich glaube es sind einfach sehr auf Kante genähte Linearnetzteile: http://i.ytimg.com/vi/P7JdAOijQ_c/maxresdefault.jpg
Maran B. schrieb: > Andrew Taylor schrieb: >> Das Modell von Reichelt ist vermutl. ein Schaltnetzteil, sonst wären >> Abmessungen, Gewicht und Preis kaum derart machbar. SNT haben höhere >> Restwelligkeiten/Störspannungen (prinzipbedingt). > > Für so ein billiges SMPS wären die Spezifikationen aber ziemlich gut. > Ich glaube es sind einfach sehr auf Kante genähte Linearnetzteile: > http://i.ytimg.com/vi/P7JdAOijQ_c/maxresdefault.jpg Ja, wie geschrieben ich habe es nur vermutet. Der quirrlige Australier hat ja ein gleichbeschriftetes, aber optisch leicht andersaussehendes KD3005 "zerpflückt", da sieht man einen linear Aufbau: https://www.youtube.com/watch?v=Fya-4mjV4N4 Insofern wundert es mich umso mehr, das die Daten des Reichelt Gerätes so mäßig sind. Denn wie ich schrieb: Da sind deutlich geringere Störspannugen seit Jahrzehnten üblich, der Aufwand dafür ist minimal, da sogar mein Selbstbau aus den 1975 um den Faktor 10 besser rüberkommt .-)
Ich habe versucht es mal nachzumessen. Mein DS1054Z misst mehr Störungen als einen Ripple. Ich kann absolut keinen Unterschied feststellen ob das Netzteil an oder aus ist. Fragt mich nicht, wo das Signal herkommt, es war im Raum sonst alles ausgeschaltet.
> leicht andersaussehendes KD3005 "zerpflückt", da sieht man einen linear > Aufbau: Vielleicht gibt es einen Unterschied zwischen KA3005 und KD3005? A heisst bestimmt analog und ist schlecht und D ist digital und damit gut. :-D Ich denke aber auch das KD ist linear weil es sonst keine 4.5kg wiegen wuerde. Olaf
Nein! Ich habs. Das "D" steht für doof weil das KD keine Speichertasten hat. .-) Olaf
Gibt es eigentlich einen Grund, wieso kein Innenwiderstand angegeben wird?
Marian B. schrieb: > Schlechter als anständige Linearnetzteile (typische so 150-300 µVrms, > wobei es Netzteile mit sehr viel niedrigerem Ripple gibt). Habe mal ein U8001A DC Power Supply, 30V, 3A (Keysight = Agilent) die Daten gesucht: Low output noise of 1mVrms and 3mArms from 20Hz to 20MHz Das ist ja kaum besser als das angefragte und weit weg von obigem. Ist das nun ein anständiges Linearnetzteil? Wo gibt es sowas mit 150-300µVrms?
Fritz schrieb: > Wo gibt es sowas mit 150-300µVrms? HP/Agisight E36xxA (sind alle sehr ähnlich aufgebaut intern, hauptsächlich andere Trafos, Gleichrichter und SPEs) haben 200 µVrms / 2 mVpp. Wenn du die HP (aka Funkschau 1973 oder so) Schaltung aufbaust, wirst du, wenn du das Design-In nicht böse falsch gemacht hast, ein Netzteil mit <200 µVrms bekommen. Mit sorgfältigem Aufbau und hochwertigen Komponenten weniger. Und es gibt welche mit viel weniger Rauschen, und sie gibt es schon lange. Z.B. Power Designs 2005 aus den 60ern(!) mit 100 µVpp (!) Rauschen. (Wobei ich mir bei dem nicht ganz sicher bei der Bandbreite bin, aber bei so niedrigem Rauschen dürfte da eher das 1/f Rauschen Richtung 10 Hz problematischer sein als die obere Grenze)
:
Bearbeitet durch User
Oder Hameg HMP Serie liegt bei 350 uVrms. Das Korad ist aber sehr mit Vorsicht zu genießen, da kann es beim Aus- und Einschalten zu recht beachtlichen Spannungsspitzen kommen. Also immer schön die Schaltung trennen.
Marian B. schrieb: > HP/Agisight E36xxA (sind alle sehr ähnlich aufgebaut intern, > hauptsächlich andere Trafos, Gleichrichter und SPEs) haben 200 µVrms / 2 > mVpp. Laut aktuellem Datenblatt von Keysight haben die minimal 350uVrms/2mVPP! Dazu muß man aber schon anmerken, daß die preislich in einer ganz anderen Liga spielen als das oben angefragte. Stefan D. schrieb: > Oder Hameg HMP Serie liegt bei 350 uVrms. Da steht Datenblatt die Angabe 150uVrms typ / < 250uV Bandbreite bis 100KHz und 1,5mVrms typ bis 20MHz klingt also auch nur auf den ersten Blick besser und kostet ein vielfaches.
Fritz schrieb: > Laut aktuellem Datenblatt von Keysight haben die minimal 350uVrms/2mVPP! > Dazu muß man aber schon anmerken, daß die preislich in einer ganz > anderen Liga spielen als das oben angefragte. Mein Fehler, ich habe nicht alle Modelle angeschaut. Das E3610A hat genannte 200 µVrms, die E3620A/E3630A die 350 µVrms. Mein E3630A-"Nachbau" hat bei einem eher rauschfreundlichen Aufbau <200 µVrms auf dem führenden Kanal. M.E. ist hier die Vermutung einer HP-typischen konservativen Spezifikation naheliegend.
:
Bearbeitet durch User
eine Spannungsquelle hat einen Innenwiderstand von Null. das muu man daher nicht angeben
Jammerer schrieb: > eine Spannungsquelle hat einen Innenwiderstand von Null. das muu man > daher nicht angeben Schön wäre es ja. Selbst wenn die optimale Spannungsquelle einen Rin von 0R hätte, würde das der Leitungswiderstand (Anschlussleitung) zu deiner Schaltung wieder zu Nichte machen.
Die Anschlussleitung ist dann eben nicht mehr Teil. Minimal bessere Netzteile haben Sense-Eingaenge, die erlauben die Spannung ueber der Last zurueckzumessen. Damit die Spannung eben stimmt.
слюнотечение Тролль schrieb: > Die Anschlussleitung ist dann eben nicht mehr Teil. Minimal bessere > Netzteile haben Sense-Eingaenge, die erlauben die Spannung ueber der > Last zurueckzumessen. Damit die Spannung eben stimmt. Das gibt’s dann aber nicht mal eben für 90 Euro um die Ecke :) Das geht dann schon in Richtung Hameg oder Fluke usw. Gruß Thomas
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.