Hallo, ich schalte mit einem Relais bei 45 VDC eine ohmsche Last mit 45 VDC und ca 3,5-4 A zu und ab. Eine Freilaufdiode mit 100V/1A ist parallel zu den Relais-Steuerkontakten geschaltet. Bei jedem öffnen kommt es trotzdem zur Funkenbildung im Relais. Könnte mir bitte jemand erklären warum es trotz Diode funkt und was man noch tun könnte, um die Relais-Kontakte zu schonen? Besten Danke e05
e05 schrieb: > eine ohmsche Last mit 45 VDC und > ca 3,5-4 A zu und ab. Sind die Relaiskontakte dafür auch geeignet? Bei DC sind 30 V eine "magische" Grenze. Freilaufdioden sind bei ohmschen Lasten an kontakten Nonsens.
Die Freilaufdiode an der Steuerspule hat nichts mit den Kontakten zutun.
(Evtl. hilft ein RC Glied, welches parallel zu den Kontakten geschaltet ist)
e05 schrieb: > Könnte mir bitte jemand erklären warum es trotz Diode funkt Die Diode ist unnütz, da es keine induktive Last ist. Du brauchst allerdings so eine Diode an der Spule. Der Funke entsteht natürlich, weil sich die Kontakte aus elektrischer Sicht langsam voneinander wegbewegen, und für eine gewisse Distanz der Strom noch durch die Luft kann. > und was man noch tun könnte, um die Relais-Kontakte zu schonen? Schalte einen Snubber aus 1uF und 10 Ohm parallel zum Kontakt. Wenn er bewirkt, daß die Spannung an den Kontakten langsamer steigt, als die sich voneinander wegbewegen, dann bricht der Funke ab. Vorausgesetzt, das Relais ist überhaupt zum Trennen von so hohen Gleichspannungen ausgelegt, manchmal verwendet man da schon einen Funkenlöschmagneten.
Fabian schrieb: > (Evtl. hilft ein RC Glied, welches parallel zu den Kontakten geschaltet > ist) Nicht bei ohmscher Last. Bei Gleichstrom hat man halt den Abreisslichtbogen. Verbessern kann man indem man das Relais im Vakuum betreibt oder die Kontakte mit Pressluft anbläst. Ist wohl aber beides eher nicht praktikabel. Die Frage ist doch: Ist das Relais für 45V DC und 5A geeignet? Ist es wirklich eine ohmsche Last?
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Udo Schmitt schrieb: > Fabian schrieb: >> (Evtl. hilft ein RC Glied, welches parallel zu den Kontakten geschaltet >> ist) > > Nicht bei ohmscher Last. Nein?! - Ich hatte gedacht, dass der Strom beim Trennen der Kontakte ebenfalls erst durch den Kondensator fließt, bis sich dieser aufgeladen hat. Wenn es nicht funktioniert, würde also ein Lichtbogen parallel zum RC-Glied entstehen. Aber wie ist das möglich, so lange der Kondensator noch entladen ist?!
e05 schrieb: > ich schalte mit einem Relais bei 45 VDC eine ohmsche Last Mit welchem Relais? (Bitte Link aufs Datenblatt)
Das Relais (Omron G2R-1-E) ist bei 50 V maximal mit ca 4,2 A belastbar (Datenblatt). Es funkt aber auch schon bei 42 V und 3,5 A (Natürlich kein Wunder, wenn 30 V die "magische Grenze" ist;). Die Last ein Heizdraht (gewickelt). Ok, also wird ein RC-Glied nichts bringen. Wenn das Relais aber stehts im zulässigem Bereich betrieben wird, ist dann der Funkte bei der Angabe der Lebenszeit mit eingerechnet oder ist ein viel früherer Ausfall zu erwarten? Gibt es vielleicht kostengünstige, geeignete Triacs oder andere Alternativen?
Sorry, ich hatte die letzten 2 Posts nicht mehr gesehen. Hier der Link zum Datenblatt: http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/503943-da-01-en-RELAIS_48V_16A_G2R_1_E.pdf
Fabian schrieb: > Nein?! - Ich hatte gedacht, dass der Strom beim Trennen der Kontakte > ebenfalls erst durch den Kondensator fließt, bis sich dieser aufgeladen > hat. Sorry ich war etwas neben der Rolle, weil ich bei RC Glied an einen Snubber wie für 230V Netzwechselspannung gedacht habe. Wie MaWin oben schon gesagt hat kann ein etwas größerer Kondensator und ein relativ niederohmiger Widerstand schon etwas bewirken, da das wirklich den Effekt hat, dass die Spannung an den sich trennenden Kontakten langsamer ansteigt. Sorry für meinen Fehler.
e05 schrieb: > Das Relais (Omron G2R-1-E) ist bei 50 V maximal mit ca 4,2 A belastbar > (Datenblatt). Ich lese da: "30V" > Es funkt aber auch schon bei 42 V und 3,5 A (Natürlich > kein Wunder, wenn 30 V die "magische Grenze" ist;). Bei einer derartigen Überlastung wird das Relais wohl nicht lange halten. Wo hast Du denn Deine 50V her? > Gibt es vielleicht kostengünstige, geeignete Triacs Sicherlich. Aber mit einemTriac kannst Du normalerweise nur einschalten und nicht mehr ausschalten. :-( > oder andere Alternativen? Wie wärs mit einem Transistor?
Harald Wilhelms schrieb: > Ich lese da: "30V" > >> Es funkt aber auch schon bei 42 V und 3,5 A (Natürlich >> kein Wunder, wenn 30 V die "magische Grenze" ist;). > > Bei einer derartigen Überlastung wird das Relais wohl nicht lange > halten. > > Wo hast Du denn Deine 50V her? Das Relais hat eine Nennspannung von 48 V. genauer gesagt handelt es sich um dieses: http://www.conrad.de/ce/de/product/503943/?insert=62&insertNoDeeplink&productname=Hochleistungsrelais-G2R-1-E-16-A-1-x-UM-Omron-G2R-1E-48DC-48-VDC-1-Wechsler-Max-16-A-Max-125-VDC400-VAC-Max-400 Den maximal zulässigen Strom bei 50V habe ich aus dem oben verlinkten Datenblatt auf Seite 6 (zweite Grafik) abgelesen.
e05 schrieb: > noch tun könnte, um die Relais-Kontakte zu schonen? Die Freilaufdiode rauswerfen und durch etwas ersetzen, was den Abfall des Magnetfelds (und der Kontakte) nicht möglichst langsam gestaltet. Siehe Wiki-Artikel "Relais mit Logik ansteuern".
bei C* gelesen: Nenn-Last 250 V/AC/16 A, 400 V/AC/7 A, 30 V/DC/16 A Da 30V<45V sind, finde ich dieses Relais weniger glücklich gewählt. Eine Parametersuche könnte helfen. z.B. da http://de.rs-online.com/web/c/relais/universalrelais/monostabile-relais/
oszi40 schrieb: > bei C* gelesen: Nenn-Last 250 V/AC/16 A, 400 V/AC/7 A, 30 V/DC/16 A > Da 30V<45V sind, finde ich dieses Relais weniger glücklich gewählt. Hmm, das Datenblatt ist da etwas widersprüchlich. Da steht einerseits "Rated load": 30V bei 2,5...10A je nach Kontakttyp. Andererseits bei "Max. switching voltage" 125VDC. Normalerweise sind bei solchen Standardrelais schaltbare Gleichspannungen über 30V unüblich. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Hmm, das Datenblatt ist da etwas widersprüchlich. Da steht einerseits > "Rated load": 30V bei 2,5...10A je nach Kontakttyp. Andererseits bei > "Max. switching voltage" 125VDC. Normalerweise sind bei solchen > Standardrelais schaltbare Gleichspannungen über 30V unüblich. > Gruss > Harald Dass ich hier im unüblichen Bereich liege ist mir auch schon aufgefallen, denn meine eigene Bauteilrecherche strotzt nicht gerade vor Alternativen. oszi40 schrieb: > Eine > Parametersuche könnte helfen. z.B. da > http://de.rs-online.com/web/c/relais/universalrelais/monostabile-relais Hier habe ich auch bereits gesucht, bin aber nicht wirklich auf ein Relais gestoßen, welches genau meinen Anforderungen entspricht. Falls du eins im Auge hast, freue ich mich natürlich über einen Hinweis (optimal zieht es ab 40 V an und kann auch noch mit 50 V betrieben werden. Gleicher Spannungsbereich auf Lastseite und min 4 A in diesem Kreis. MaWin schrieb: >> und was man noch tun könnte, um die Relais-Kontakte zu schonen? > > Schalte einen Snubber aus 1uF und 10 Ohm parallel zum Kontakt. Wenn er > bewirkt, daß die Spannung an den Kontakten langsamer steigt, als die > sich voneinander wegbewegen, dann bricht der Funke ab. Da RC ja nun scheinbar doch umsetzbar ist, würde ich es gerne noch damit versuchen. Kannst du mir erklären wie du auf die Werte kommst bzw. jemand kurz erklären wie ich bei der Auslegung vorzugehen habe? besten Dank!
Nimm doch ein Relais aus dem Kfz.-Bereich, die Spulenspannung kannst Du mit einem Vorwiderstand anpassen.
Dirk J. schrieb: > Nimm doch ein Relais aus dem Kfz.-Bereich, Die haben normalerweise auch eine Begrenzung auf 30V. Warum glaubst Du wohl, warum man sich so schwer tut, KFZ-Netze für >24V einzuführen?
e05 schrieb: > Kannst du mir erklären wie du auf die Werte kommst Über den Dauen gepeilt. Beim Einschalten entlädt sich der C über den R über den Relaiskontakt, das wollte ich auf 4.5A begrenzen, daher 10 Ohm, Und 1uF damit auch was da ist, um Energie aufzunehmen. Je grösser, je langsamer allerdings, daher keine 1000uF.
e05 schrieb: > ich schalte mit einem Relais bei 45 VDC eine ohmsche Last mit 45 VDC und > ca 3,5-4 A zu und ab. Die Lösung für dich: Wenn du die Versorgung abschalten willst: IRFB 3307Z :: Leistungs-MOSFET N-Ch TO-220AB 75V 120A http://www.reichelt.de/IRFB-IRFI-Transistoren/IRFB-3307Z/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90242&GROUPID=2892&artnr=IRFB+3307Z oder Wenn du die Masse abschalten willst: IRFB 3607 :: Leistungs-MOSFET N-Ch TO-220AB 75V 80A http://www.reichelt.de/IRFB-IRFI-Transistoren/IRFB-3607/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=90243&GROUPID=2892&artnr=IRFB+3607
MaWin schrieb: > Schalte einen Snubber aus 1uF und 10 Ohm parallel zum Kontakt. Wenn er > bewirkt, daß die Spannung an den Kontakten langsamer steigt, als die > sich voneinander wegbewegen, dann bricht der Funke ab. Und wenn nicht, dann 2,2 uF oder höher mit 10 R in Serie, das parallel zum Kontakt. Einzige Methode, um den Funken zu löschen.
Ein Relais mit 2 Kontakten (alternativ 2 Relais mit einem Kontakt) nehmen. Die Relais parallel ansteuern, keine Freilaufdiode, sondern eine Zenerdiode verwenden, so wie hier beschrieben: http://www.elektronikpraxis.vogel.de/design-tipps/relais/articles/419170/ Die Kontakte in Reihe schalten. Die Luftstrecke verdoppelt sich hierdurch. Die Abfallgeschwindigkeit des Relais erhöht sich durch den Einsatz der Zenerdiode zusätzlich. Wenn die Schalthäufigkeit sehr hoch ist würde ich hier jedoch ein Schütz verwenden, Industrietyp z.b. Siemens Sirius Serie.
Mani W. schrieb: > MaWin schrieb: >> Schalte einen Snubber aus 1uF und 10 Ohm parallel zum Kontakt. Wenn er >> bewirkt, daß die Spannung an den Kontakten langsamer steigt, als die >> sich voneinander wegbewegen, dann bricht der Funke ab. > > Und wenn nicht, dann 2,2 uF oder höher mit 10 R in Serie, > das parallel zum Kontakt. > > Einzige Methode, um den Funken zu löschen. Hey, noch eine kurze Frage: Mit welcher Verlustleistung muss der Widerstand für mein Anwendungsbeispiel auskommen? Er wird ja nicht dauerhaft belastet, allerdings kurzzeitig recht stark.
Pi mal Daumen:Sicherungswiderstand ca. 5W. http://www.reichelt.de/Sicherungs-Drahtwiderstaende/2/index.html?&ACTION=2&LA=3&GROUP=B160&GROUPID=5154&START=0&OFFSET=16&SHOW=1;SID=15VUD4zKwQATcAAPbh3Dw877e3249f9c475a66b93ec9cfb7cd72c Ja es geht auch kleiner, Frage ist wie lange C gesund ist, deshalb lieber fürs nächste Jahrtausend geplant. Zur Idee 2 Relaiskontakte in Reihe zu schalten: muß man etwas Glück haben, daß diese WIRKLICH zur gleichen Zeit schalten.
Kurzer Zwischenbericht. Ich habe 10 ohm in Reihe mit verschiedenen Kondensatoren parallel zu den Kontakten im Arbeitsstromkreis geschalten. Aber auch bei >800uF Elkos funkt es noch (wenn auch gefühlt weniger).Eine Verzögerung beim abschalten höre ich hingegen nicht. Ich probiere es noch mal mit einem größeren Widerstand. Ist das Verhalten noch realistisch oder ist der Fehler an anderer Stelle zu suchen?
e05 schrieb: > Bei jedem öffnen kommt es trotzdem zur Funkenbildung im Relais. Wenn du eine genügend leistungsfähige Diode parallel zur induktiven Last schaltest dürftest du diese Verhalten gar nicht haben. e05 schrieb: > Eine Freilaufdiode mit 100V/1A ist parallel zu den > Relais-Steuerkontakten geschaltet. Bei jedem öffnen kommt es trotzdem > zur Funkenbildung im Relais. Sag mal ... wie steuerst du den Steuerkontakt eigentlich an? Meist zieht mal den einen Steuerkontakt mit einem Transistor nach Masse. Da kann man dann gar keine Funken beobachten.
e05 schrieb: > ohmsche Last mit 45 VDC und > ca 3,5-4 A > Die Last ein Heizdraht (gewickelt). Also eine Luftspule mit einer kleinen Induktivität die sich bemerkbar macht. Warum schert Dich überhaupt der kleine Abrissfunke ? Der spielt doch keine Rolle und hält sogar Deine Kontakte sauber. Vergiss Doch den ganzen Snubber Kram solange der Funke nicht so stark wird das er Dir die Kontakte verbrennt. E05 schrieb: > Eine Verzögerung beim abschalten höre ich hingegen nicht Du verwechselt wirklich Ansteuerung und Lastkreis. Warum sollte die Ansteuerung langsamer werden wenn Du im Lastkreis Elkos anschliesst und wärst Du wirklich in der Lage ein paar ms Zeitverzug zu hören ? E05 schrieb: > ist der Fehler an anderer Stelle zu suchen Ja, denn es gibt keinen. Das ist ein völlig normales Verhalten und dafür sind die Relais ausgelegt. Du kannst ja rumsnubbern wenn Dich der HF Impuls stört den der Funke aussendet, aber das spielt weder im Labor noch für Deine Kontakte eine Rolle.
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