Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kaufberatung Ultimaker Plus oder UM2


von Peter (Gast)


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Hallo,

ich möchte mir einen Ultimaker Plus oder Ultimaker 2 kaufen und brauche 
noch etwas Beratung.

Von der Bequemlichkeit her tendiere ich zum UM2, da ich bei dem kein 
Gebastel erwarte, sondern dass sich die 'Probleme' auf das finden der 
Richtigen Parameter beim Drucken beschränken.

Genau das ist aber auch der Nachteil beim UM2. Was mache ich wenn etwas 
defekt ist? Da geht nur Einschicken, oder? Das heisst 50 Euro Versand 
plus Reparatur - ganz schön teuer.
Und da ist dann auch der grosse Vorteil beim UM Plus. Man kann selber 
die Sachen reparieren und hat somit geringere Kosten im Falle eines 
Defekts. Der Nachteil: es ist eben etwas mehr handwerkliche 
Geschicklichkeit und Arbeitseinsatz gefragt.

Ich wollte die Fragen eigentlich im Ultimaker Forum stellen, aber nach 
der Registrierung wird einem keine 'Confirmation Email' zugeschickt wie 
behauptet. Eine Nachfrage bei deren Support Email wurde auch noch nicht 
beantwortet.
Haben die soviel mit dem Verkaufen zu tun, dass sie keine Zeit für den 
Service haben?

Gruß Peter

von Petra (Gast)


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Peter schrieb:
> Haben die soviel mit dem Verkaufen zu tun, dass sie keine Zeit für den
> Service haben?

Frag das doch direkt den Hersteller, wenn keine Antwort kommt: nicht 
kaufen.

von PeterZ (Gast)


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Hallo,

der Service ist scheinbar generell etwas schlecht bei Ultimaker.

Vergleichen kann ich die beiden leider nicht da ich nur den UM2 habe.

Aber wenn du den Plus zusammenbauen kannst dann kannst du auch den UM2 
reparieren. Da ist nichts besonderes dran.

von Werner (Gast)


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Darf ich fragen, wofür Du den Drucker verwenden möchtest?

Ich würde mir auch gerne einen anschaffen, aber was ich auf der Messe 
gesehen habe, dürfte es noch eine Weile dauern, bis
diese Preisklasse brauchbar ist (außer man will nur kleine Eifeltürme, 
irgendwelche Gnome o.ä. Figuren drucken).

von Peter (Gast)


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Hallo,

PeterZ schrieb:
> der Service ist scheinbar generell etwas schlecht bei Ultimaker.

Ich habe jetzt eine Antwort erhalten: Sie haben vor etwa einer Woche das 
Forum umgestellt, und deshalb gibt es wohl noch einige Probleme.

PeterZ schrieb:
> Aber wenn du den Plus zusammenbauen kannst dann kannst du auch den UM2
> reparieren. Da ist nichts besonderes dran.

Ich hatte gelesen, dass der UM2 nicht mehr Open Source sei. Da hab ich 
mich dann wohl geirrt.

Was mich interessieren würde: Wie problemlos läuft denn das Drucken ab? 
Verstopft die Düse öfter mal? Bist Du zufrieden mit dem UM2?

Werner schrieb:
> Darf ich fragen, wofür Du den Drucker verwenden möchtest?

Ich will Gehäuse für ein paar Platinen drucken und auch 
Aufnahmen/Halterungen für etwas Mechanik.
Nichts größer als 1 Liter.

von Werner (Gast)


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Für Gehäuse/ Module, Halterungen, einfache runde Deckel wollte ich auch 
einen 3D Drucker anschaffen. Das was ich als Muster gesehen habe, hat 
mich
aber nicht überzeugt: Unsaubere Oberflächen d.h. man sieht die 
"Faden-Struktur", keine glatten Kanten, saubere Ecken usw.

von Robert (Gast)


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Ich kann nur von einem 3D Wurstdrucker abraten, soviele Gehäuse druckt 
man üblicherweise nicht zudem sind die Drucker auch super langsam.
Besser man überlässt das einem Druckerservice, da gibt's ja n paar 
davon.

von PeterZ (Gast)


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Ja der UM2 ist komplett Opensource icl. Mechanik. Es gibt alles als 
Pläne und auch die Firmware als Source.

Habe auch eine selber Kompilierte FW zum testen aufgespielt hat 
geklappt. und auch eine Selbergebaute Düse verwendet. Klappt alles.

Peter schrieb:
> Was mich interessieren würde: Wie problemlos läuft denn das Drucken ab?
> Verstopft die Düse öfter mal? Bist Du zufrieden mit dem UM2?

Die Düse war noch nie verstopft, der Drucker hat jetzt vielleicht ca. 
130 Druckstunden drauf.
Sicher geht mal ein Druck daneben da muss man etwas testen. Aber da ist 
dann zu 50% die Vorlage schuld.

Generell war ich vom Druckergebnis sehr überrascht. Auch die Festigkeit 
der Drucke ist super. ABS ist etwas schlechter zu drucken da sich das 
Material auf der Druckplatte schon etwas zusammenzieht und sich an den 
Ecken lösen kann.

Ich habe die Glasplatte gegen eine beschichtete 6mm Aludruckplatte 
getauscht und brauche keinen Klebestift mehr zu nehmen.

von Peter (Gast)


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Da ich immer noch keinen Zugang zum Ultimaker Forum habe, hab ich mal 
die Zeit genutzt und mich anderweitig umgeschaut.

Dabei bin ich auf einen RepRap Hephestos gestoßen. Dazu ein beheiztes 
Druckbett und eine Rolle Filament. Zusammen für unter 600,- Euro inkl. 
Versand im Selbstbau.

Für meine Zwecke reicht das allemal. Zumal man die Druckqualität durch 
Upgrades bei Bedarf noch um einiges verbessern kann.

Ich werde das in den nächsten Tagen bestellen und berichten, was schon 
alles schief gelaufen ist xD.

Gruß Peter

von Peter (Gast)


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Hallo,

ich habs also getan!

Und muss sagen es war zum k...en. Allerdings nur die ersten beiden Tage; 
bis man mal den Dreh raus hat.

Bisher habe ich nur PLA gedruckt und muss sagen, wenn man mal das 
Problem mit der Haftung der ersten Schicht gelöst hat (PVC-Klebeband auf 
die beheizbare Druckplatte und Tempereraturen von 220 Grad / 75 Grad), 
dann ist das eine tolle Sache.

Ich verwende den Drucker momentan nur für einfache mechanisch Teile oder 
Gehäuse für die Elektronik und das funktioniert sehr gut. Micky Mouse 
hat er aber auch schon hinbekommen:
http://www.thingiverse.com/thing:62908

Ich kann den Prusa i3 nur empfehlen. Es macht Spass. Wenn nur das 
Umweltproblem nicht wäre. Aber zum Glück gibts ja diese Meeresstrudel.

Gruß Peter

von Werner (Gast)


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Könntest Du bitte mal ein paar Fotos von den Gehäusen, die Du gedruckt 
hast,
posten? Danke.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Wenn nur das Umweltproblem nicht wäre.

Bei PLA?

von Peter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Peter schrieb:
>> Wenn nur das Umweltproblem nicht wäre.
>
> Bei PLA?

Ich habe mal zwecks Gag so einen Druck ins Wasser gelegt. Nach 4 Wochen 
hat das Teil noch keinerlei Auflösungserscheinungen gezeigt. Aber 
natürlich hast du recht: PLA ist 'umweltfreundlich'.

Nur kann man mit so einem Drucker ja auch ABS drucken. Und da siehts 
schon anders aus.

Bilder anbei. Die Blumen sind echt. Die Mikey Mouse war der erste 
Versuch ohne richtige Bodenhaftung.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Peter schrieb:
>>> Wenn nur das Umweltproblem nicht wäre.
>>
>> Bei PLA?
>
> Ich habe mal zwecks Gag so einen Druck ins Wasser gelegt. Nach 4 Wochen
> hat das Teil noch keinerlei Auflösungserscheinungen gezeigt. Aber
> natürlich hast du recht: PLA ist 'umweltfreundlich'.

Klar ist PLA biologisch abbaubar.

Allerdings auch nur dann, wenn es unter ganz bestimmten Bedingungen 
kompostiert (bzw. besser: fermentiert) wird. Einfach so in den Wald 
geworfen verhält es sich (leider) nicht viel anders als ABS. Hier steckt 
schon seit zwei Jahren ein weißes, gedrucktes PLA-Kunststoffteil bei 
voller Sonneneinstrahlung im Boden. Ich habe das gerade nochmal 
rausgezogen und abgewaschen: sieht noch aus wie neu. Ist natürlich 
erfreulich im Punkt Haltbarkeit, aber leider schlecht für die 
Abbaubarkeit.

Genau aus dem Grund wollen die Kompostierer so etwas auch nicht in der 
Biotonne haben - und was mit dem gelben Sack passiert, weiss hoffentlich 
jeder.

Als Vorteil bleibt aber natürlich die Gewinnung aus nachwachsenden 
Rohstoffen.

> Bilder anbei. Die Blumen sind echt. Die Mikey Mouse war der erste
> Versuch ohne richtige Bodenhaftung.

Als Alien geht sie doch noch durch :-)

Ansonsten sieht das doch schon recht gut aus.

von Werner (Gast)


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O.k. die Mikey Mouse sieht noch etwas verstrubelt aus.

Ich wüde gerne mal die Ghäuse in scharfer Nahaufnahme sehen, die Du 
druckst,
weil ich für Gehäuse/ kleine Verguß- Module auch einen Drucker 
anschaffen würde, wenn die Qualität brauchbar ist.

Gruß Werner

von Jörg E. (jackfritt)


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Mich würde auch die Bodenplatte und Ihre Probleme damit interessieren. 
Ich spiele auch mit dem Gedanken einen Drucker anzuschaffen. Ich weiß 
nur noch nicht welche. Ich habe gehört das die Bodenplatten beheizbar 
sein sollten und wenn diese nicht gleichmäßig warm ist, es zu Problemen 
kommen kann?

Kann da jemand was zu sagen?

von Peter (Gast)


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Werner schrieb:
> Ich wüde gerne mal die Ghäuse in scharfer Nahaufnahme sehen, die Du
> druckst,
> weil ich für Gehäuse/ kleine Verguß- Module auch einen Drucker
> anschaffen würde, wenn die Qualität brauchbar ist.

'Brauchbar' ist ein ziemlich relativer Begriff. Der passt aber ganz gut 
zu meiner Kamera: Die ist wenig brauchbar und unscharf bei Nahaufnahmen, 
leider.

Was ich dir aber sagen kann:
- Man spürt das die Oberfläche rau ist (im Micrometerbereich)
- Das sieht man aber nicht
- Es kann passieren, dass äusere Rundungen eben nicht immer ganz rund 
sind (das Material kühlt unterschiedlich ab). Das ist aber eigentlich 
auch nur eine optische Frage. Die Bohrungen, die Du siehst - ich nenn 
das mal innere Rundungen - sind gut.

Jörg Esser schrieb:
> Mich würde auch die Bodenplatte und Ihre Probleme damit interessieren.

Ich kann dir sagen, was ich mir gekauft habe:
http://reprap.me/3dprinter/bq-prusa-i3-hephestos-kit.html
http://reprap.me/heatbed/prusa-i3-hephestos-heatbed-kit.html

Speziell zum Heatbed folgendes:
- Es ist das MK3 - dicker und dadurch auch ebener als das MK2. Das ist 
wichtig, wegen der genannten Haftung.
- Ich habe das obige Kit mit einem 12 V Netzteil. Funktioniert 
hervorragend. Allerdings nutze ich es bislang für max. 75 Grad C. Bei 
ABS wird schon mal 125 Grad verlangt. Das kann Probleme machen, wegen 
der hohen Ströme. Es ist also zu überlegen, das Teil mit 24 Volt zu 
betreiben.
- Die Gleichmäßigkeit der Temeperaturverteilung ist meiner Meinung nach 
irrelevant. Der Temperatursensor sitz irgendwo am Rand und gedruckt wird 
sowieso ganz woanders.
- Einige behaupten, PLA auf Glasplatte zu drucken, ohne Heizbett. Ich 
halte das für sehr gewagt. Ich hatte meinen Drucker auch zuerst ohne 
Heizbett aufgebaut. Aber nach Stunden, ohne dass auch nur irgendetwas 
haften blieb, habe ich das Heizbett integriert und es klappte dann ganz 
schnell.
- Man kann in Cura (die Software zum erstellen der Druckdateien) 
verschieden Vorgaben machen. Eine sehr nützliche zum Anfang ist einen 
zusätzlichen Rand zu drucken - das erhöht die Haftung.

Das Wichtigste ist das Heizbett zu nutzen und vernüftig auszuleveln. Da 
hast Du am Anfang etwas Mühe. Aber nachdem es halbwegs gerade ist 
(vergiss das Klebeband/Klebefolie nicht - man kann auch Spray nehmen 
[hat bei mir aber nicht geklappt und ist ne riesen Sauerei]), kannst du 
dann auch für Wochen drucken, ohne immer wieder nachzustellen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> - Einige behaupten, PLA auf Glasplatte zu drucken, ohne Heizbett.

Das Hauptproblem ist immer die Haftung. Ich benutze einen K8200, der ist 
mit dem werksseitig vorgesehenen Heizbett praktisch unbenutzbar.

Das ist eine einseitig beschichtete Platine, auf deren Rückseite 
gedruckt wird. Die Leiterbahnen auf der Unterseite der Platine bilden 
die Heizwicklungen und kontaktieren den in der Mitte angebrachten 
Temperaturfühler.

Unbrauchbar ist das ganze, weil sich die Platine wölbt und damit das 
Druckbett ballig wird.

Deswegen drucke ich auf einer Glasplatte, die von der Platine beheizt 
wird. Das ist nicht optimal, weil der Wärmeübergang nicht besonders gut 
ist und die Heizleistung insgesamt auch etwas knapp bemessen ist.

Die Glasplatte ist ein Spiegel, auf dessen lackierter Rückseite die 
Haftung bei großflächigen Objekten ausreichend ist -- bei Heizbetrieb. 
Kleinflächige Objekte aber haften auch dann nicht ausreichend, der erste 
Layer wird dann gerne vom Extruder weggewischt.

Abhilfe schafft hier das berühmte blaue Kreppband.

Diese Konstruktion aber ist insgesamt immer noch 
überarbeitungsbedürftig, einerseits ist die bewegte Masse grenzwertig 
hoch, andererseits der Wärmeübergang zwischen Platine und Glasplatte zu 
schlecht und zuletzt die Heizleistung zu gering.

Ich gedenke, eine ausreichend steife Metallplatte mit einer anderen 
Heizung zu versehen und die als Druckbett zu verwenden, ich schwanke 
noch zwischen Edelstahl und einer besseren Aluminiumlegierung. Ich muss 
halt sehen, wie sich das Material bei Beheizung verformt; was nützt mir 
ein nur bei Raumtemperatur planes Druckbett?

Oh, und ich werde die "autolevel"-Erweiterung in die Marlin-Firmware 
einbauen. Dann stört ein schiefes Druckbett nicht, es darf nur nicht 
ballig werden.

von Guido B. (guido-b)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das ist eine einseitig beschichtete Platine, auf deren Rückseite
> gedruckt wird. Die Leiterbahnen auf der Unterseite der Platine bilden
> die Heizwicklungen und kontaktieren den in der Mitte angebrachten
> Temperaturfühler.

Weiß jemand, warum die keine zweiseitige Platine nehmen mit
der Oberseite im Originalzustand? Sollte sich doch weniger
biegen.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Abhilfe schafft hier das berühmte blaue Kreppband.

Doch nicht Kaptonband? Man kommt garnicht mehr hinterher.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Guido B. schrieb:
> Doch nicht Kaptonband?

Das Kreppband war leichter zu beschaffen. Gibt halt 'ne rauhere 
Oberfläche.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gab es nicht auch ein glattes blaues Band? :-)

Aber ernsthaft:

Guido, es gibt wenige Bereiche im 3D-Filamentbereich, bei dem es so 
viele Probleme und Lösungen gibt wie im Bereich Druckbett/Haftung.

Manche sagen, Glas wäre perfekt, andere schwören auf Kapton/Blue tape, 
Haarspray, Prittstift etc.

Für unseren Drucker habe ich mir für die ersten Versuche ein preiswertes 
MK3-Heizbett aus Aluminium mit aufgeätzter Heizung besorgt. So etwas 
hier:

ebay 151604020077

Laut einiger Aussagen kann man darauf ganz ohne weitere Hilfsmittel 
direkt PLA drucken, da PLA offenbar gut darauf hält. Das Lösen der 
Bauteile (offenbar durchaus ein problem) soll sehr einfach möglich 
sein, indem man das Bett abkühlen lässt. Durch die große Wärmedehnung 
von Aluminium löst sich der Kunststoffkörper dann aufgrund der immer 
größer werdenden Spannungen mit einem Knacken komplett ab.

Wie gesagt: so soll es funktionieren.

Wir werden sehen :-)

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