Hallo Forengemeinde! Ich bin momentan dabei mich "beruflich neu zu orientieren". Dazu gehört es ja leider auch mal wieder Bewerbungen zu schreiben. So...Momentan bin ich also daheim und muss dies ja auch irgendwie ins Anschreiben mit reinbringen. Da ich nicht weiß, wen ich sonst fragen soll, so etwas wie eine Bewerberhotline gibt es leider nicht, frage ich hier. Kann ja auch vielleicht mal für jemand anderen noch interessant sein. Ich hatte mir jetzt also überlegt, dass ich das direkt in den ersten Satz hineinpacke. Also ganz normale Anrede und als erstes dann direkt mit der Arbeitslosigkeit beginnen (diese natürlich etwas schöner umschreiben) und halt gleich dazu schreiben, dass man die Zeit sinnvoll nutzt. Dann würde ich dazu übergehen relevante Tätigkeiten des letzten Arbeitsplatzes aufzuführen usw... Mir geht es jetzt aber primär darum, ob die Struktur so sinnvoll ist. Irgendwelche konstruktiven Beiträge dazu eurerseits?
Inwiefern soll mir dieser ironische Beitrag denn nun genau weiter helfen?
Achwas, man hat keine Lücken im Lebenslauf. Dann muss man halt kreativ werden :D Gruß J
Würde das korrekt in den Lebenslauf aufnehmen aber doch nicht im Anschreiben ausführen. Im Anschreiben bewirbst du dich also zeigst deine Schokoladenseite was du kannst, gelernt hast, deine interessen etc.. aber doch keine Abhandlung über deine Kontras was du nicht kannst, wie lange du arbeitslos bist warum und weswegen etc..
EGS TI schrieb: > und halt gleich dazu schreiben, dass man die Zeit sinnvoll nutzt. Ich tät einfach nur schreiben das du dich grade weiterqualiefizierts. Da sehn die ja draus das du gerade keine Arbeit hast. Und am Optimalsten wär es wenn du das irgendwie nachweisen kannst. Ich selber bin gerad dabei mich für das ISTQB vorzubereiten, da kann man dann auch ein Test ablegen.
Kublai Khan schrieb: > am Optimalsten kann man optimal steigern? IMHO nein zum Topic, ich würde "burn out time" schreiben, ne Quatsch. Wer sagt denn das man keine Lücken haben darf, Mut zur Lücke ist heute erlaubt, sonst hätten die nie angefangen Leute beim BER, Stuttgart21 oder Elbphilharmonie zu beschäftigen.
EGS TI schrieb: > Inwiefern soll mir dieser ironische Beitrag denn nun genau weiter > helfen? Soll heißen Gehirn einschalten! z.b. Schreib rein das du jetz eine WB zum XY an einer (Fern)Fh machst oder von der ... (Argentur für A.) in einer WB bist. Ansonsten kannste ja auch Arbeitslos seit ... schreiben. Spaßvögel schreiben auch rein: "Kunde bei Herrn Weise"!
EGS TI schrieb: > Bewerbungen zu schreiben. gar nicht, du bewirbst dich und lässt erst die Hosen runter wenn die das fordern. Freie Zeiten gehört wenn überhaupt in den Lebenslauf, geschickter ist es doch nur die Zeiten der Arbeit und Schule/Weiterbildung zu benennen, meistens werden Lücken bei oberflächlichem Lesen nicht entdeckt. Du schreibst nix falsches und somit passt alles.
Ist denn deine Arbeitszeugnisgeschichte erledigt? Im Bewerbungsschreiben bietest du deine Dienste an wo du dich und deine Fähigkeiten VERKAUFST. Ist Arbeitslosigkeit ein Dienst? Allenfalls im Lebenslauf schreibt man Arbeitsuchend oder Arbeitneuorientierung rein, oder eben eine andere blumige Formulierung. Weiterbildungen kann man dann als berufliche Neuorientierung verkaufen. Unterhalb des Briefkopfs mit deinen Adressdaten und dem Empfängerdaten folgend schreibt man den Grund für das Schreiben, aber ohne "Betreff", denn das ist nicht mehr üblich. "Bewerbung als Entwicklungsingenieur", oder Sinngemäß. Dann die Heuchelei: Sehr geehrte Damen und ....(komma) und dann eine Zeile frei lassen und klein weiter schreiben. Da nimmst du dann zu dem Motiv und Ursprung zu deiner Bewerbung Stellung, aber natürlich nur im positiven Sinne. Da kannst du kreativ werden. Dann kannst du in einem neuen Absatz anfangen von deinen Vorzügen zu plaudern, aber in der Kürze liegt die Würze. Personaler wollen da nur max. 10 bis zwanzig Zeilen lesen und da sollte dann das meiste auch drin stehen. Daten die im LL stehen brauchen hier nicht aufgezählt werden. Zum Schluss schreibst du deine Begeisterung für das Unternehmen und das du eine Antwort gar nicht abwarten kannst, oder magst, eben was man so zum Abschluss schreiben sollte. Sicher hat da jeder seinen eigenen Stil und der sollte auch authentisch sein. Es wäre nicht verkehrt mal einen Bewerbungkurs vom Amt mit zu machen, auch wenn die keine Erfolgsgarantie haben. Vorteil ist, wenn auch kontrovers, Firmen telefonisch zu anzurufen um einen Kontakt anzuwärmen, ansonsten besteht die Gefahr, dass man dir zu geringes Interesse unterstellt und das wäre doch schade, wenn du dann da abblitzt, wegen so einer Bagatelle. Du musst dir überlegen auf welchen Weg du dich bewirbst. Da hat jedes Unternehmen seine Vorlieben und mit einem Anruf hast du auch gleich ein Gesprächsthema als Aufhänger, dass auch zu weiteren Themen führen kann, denn meist ist ja noch fast alles unklar. Stellenanzeigen sind da wenig Aussagekräftig.
Wollmilchsau schrieb: > Allenfalls im Lebenslauf > schreibt man Arbeitsuchend oder Arbeitneuorientierung rein, > oder eben eine andere blumige Formulierung. wenn überhaupt, wen interessiert das? für zukünftige Arbeitgeber ist doch eher interessant was der Bewerber einbringen kann und da gehört die Zeit der Arbeitsuche nur dazu wenn das für den Job wichtig ist, denke ich hier im Technikforum eher nicht. Sollten Arbeitgeber Morgenluft wittern weil einer ein Lücke hat würde ich diesen AG eh meiden.
Kublai Khan schrieb: > EGS TI schrieb: >> und halt gleich dazu schreiben, dass man die Zeit sinnvoll nutzt. > > Ich tät einfach nur schreiben das du dich grade weiterqualiefizierts. Da > sehn die ja draus das du gerade keine Arbeit hast. Und am Optimalsten > wär es wenn du das irgendwie nachweisen kannst. Ich selber bin gerad > dabei mich für das ISTQB vorzubereiten, da kann man dann auch ein Test > ablegen. Während des Bewerbungsseminars wurde gesagt, dass man Lücken bis zu 3 Monaten auch weglassen kann. Längere Zeiten der Arbeitssuche mit Orientierungs- und Bewerbungsphase benennen und idealerweise mit Weiterbildungsthemen garnieren (oder Mitarbeit im XYZ-Kompetenznetzwerk o.ä.). Oder ein priv. Buchprojekt oder auch ein ehrenamtliches Engagement. Da eine Bewerbungsphase auch als Full-Time-Job angesehen werden kann, müsste dies durchgehen. Heute schickst Du ja kaum mehr Bewerbungsmappen sondern Du musst Dich oft auf deren Job-Portalen anmelden und deren Fragebögen ausfüllen.
Sonst gibt es auch noch Sabaticals, eine Auszeit zur Neuorientiertierung, oder etwas abgehoben Ent-Ausbrennen, Entschleunigen.
Also, für mich ist Offenheit und Ehrlichkeit am Anfang eines Anstellungsprozesses sehr wichtig. Von daher: Anschreiben: Da musst Du Dich verkaufen mit dem was Du kannst und was Du machen willst. Lebenslauf: da kommt der Verlauf Deines Lebens rein. Wenn Du arbeitslos warst oder bist, gehört das da rein. Spätestens im Bewerbunggespräch wirst Du gefragt was Du gerade machst oder wieso da ein Lücke im CV ist.
> Re: Bewerbungsanschreiben: Wie wird "Arbeitslosigkeit" am Besten erwähnt?
Wenn du dich für Inbetriebnahme bewirbst kannst du das Ganze ruhig als
kleinen Knastaufenthalt deklarieren. Erstklassige Reverenz, damit hast
du den Job praktisch schon in der Tasche.
Jürgen Gensicke schrieb: > Also, für mich ist Offenheit und Ehrlichkeit am Anfang eines > Anstellungsprozesses sehr wichtig. Von daher: > > Anschreiben: Da musst Du Dich verkaufen mit dem was Du kannst und was Du > machen willst. > > Lebenslauf: da kommt der Verlauf Deines Lebens rein. Wenn Du arbeitslos > warst oder bist, gehört das da rein. Spätestens im Bewerbunggespräch > wirst Du gefragt was Du gerade machst oder wieso da ein Lücke im CV ist. Jau, habe ja quasi schon ein 3/4 stündiges Telefoninterview hinter mir. Derjenige auf dessen Tisch meine Bewerbung landet kennt mich jetzt eh schon fast besser als mein Vater.
Jürgen Gensicke schrieb: > Wenn Du arbeitslos > warst oder bist, gehört das da rein. Stellt sich natürlich nur die Frage, wie weit diese Info die Entscheidung beeinflusst. Gleichbehandlung sollte da Vorrang haben, nicht Erbsenzählerei. Der Arbeitgeber hat sicher was zu verbergen und sicher auch ein paar Leichen im Keller, aber der Bewerber, der sich da in seine Hände begeben soll, erfährt davon nichts oder zur Unzeit viel zu spät. Hier scheint es global ein informelles Ungleichgewicht zu geben. > Spätestens im Bewerbunggespräch > wirst Du gefragt was Du gerade machst oder wieso da ein Lücke im CV ist. Den Arbeitgeber sollte vorrangig interessieren, ob ein Bewerber von der Ausbildung, den Kenntnissen und Erfahrungen, der gestellten Aufgabe gewachsen ist und was der AN kostet. Was ein Bewerber NICHT gemacht hat geht den Arbeitgeber einen Scheißdreck an. Ende der Durchsage. Lücken im Lebenslauf können auch anders begründet sein, wie Krankheit, Pflegschaft, Knast oder eine Tätigkeit bei einem völlig durchgeknallten Arbeitgeber, der einen nur ausgebeutet hat und nun einem jeden Wechsel madig macht, weil so manche von diesen Zeitgenossen ihr Leibeigene nicht weg lassen gehen wollen(im Worst-Case-Fall), usw.. Beruflicher Werdegang Wichtig ist, dass der berufliche Werdegang keine Lücken aufweist, sonst könnte der Eindruck entstehen, Sie hätten etwas zu verbergen. Wenn ich diese Bewerbungstipps bei so manchen Firmen lese, muss ich immer schmunzeln und könnte begeistert dabei zusehen wenn ein Personaler sich damit beschäftigt mit seiner Birne ein Loch in eine Betonwand zu stemmen. Was geht so einen Deppen an, was ich zu verbergen hab?
Wollmilchsau schrieb: > Ist denn deine Arbeitszeugnisgeschichte erledigt? Noch nicht... Email mit Verbesserungsanregungen ist verschickt. Auf telefonisches Nachfragen erhielt ich die Aussage, dass er noch nicht zur Bearbeitung gekommen ist. Hat auch sicherlich im Alltagsgeschäft eine untergeordnete Rolle.
EGS TI schrieb: > Noch nicht... Email mit Verbesserungsanregungen ist verschickt. Na, hoffentlich mit Fristsetzung. Du hast einen Rechtsanspruch und jede Verzögerung kostet dein Geld. > Auf telefonisches Nachfragen erhielt ich die Aussage, dass er noch nicht > zur Bearbeitung gekommen ist. Hat auch sicherlich im Alltagsgeschäft > eine untergeordnete Rolle. Dann würde ich notfalls mal die Dringlichkeit geltend machen und Schadenersatz (Differenz Nettolohn zum AlG) erwähnen, wenn die nicht in die Gänge kommen. Für die erfolgreiche schnelle Arbeitsaufnahme hat das für dich höchste Priorität zu haben, wenn ein zukünftiger Arbeitgeber seine Entscheidung darauf gründet. Nach allgemeiner Lebenserfahrung wohl nicht von der Hand zu weisen und ob sich ein Arbeitgeber da vertrösten würde, geht quasi im Rauschen der Intransparenz im Bewerbungsverfahren unter. Wenn du gegenüber dem alten Arbeitgeber nicht aggressiv auftreten willst, kannst du dir einen Zeitrahmen verbindlich nennen lassen und sprichst die Angelegenheit noch mal an, wenn die Sache in Verzug gerät. Für dich ist das wichtig bzw. sollte wichtig sein. Je länger sich das ganze verzögert, um so schlechter werden deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Also lass das nicht schleifen.
EGS TI schrieb: > Ich hatte mir jetzt also überlegt, dass ich das direkt in den ersten > Satz hineinpacke. Nicht unbedingt, aber auch nicht verschweigen oder schönreden, denn: Ich als Arbeitgeber stelle lieber Leute ein, die wissen, daß es ohne gutes Einkommen und Job doof ist im Leben, und die daher alles tun, um in meinem Job zu bleiben, und sich knechten lassen. Die sind 100 mal besser als die Abgehobenen, die im Leben immer nur die Leiter rauf gefallen sind (weil Papi es schon organisiert hat). Dort gibt es keinen Respekt und keinen Bezug zum Wert einer Arbeit, die sind bloss gierig und schwer zufriedenzustellen. Eine Arbeitslosigkeitsperiode stört also nicht, sondern hilft. Aber 10 Jahre sollte sie nicht gerade lang gewesen sein...
Wollmilchsau schrieb: > Na, hoffentlich mit Fristsetzung. Du hast einen Rechtsanspruch und > jede Verzögerung kostet dein Geld. Werde nochmal nachhaken und eine Frist "einräumen". Eigentlich hatten sie ja genug Zeit. (3 Monate) Da sieht man mal wie da die Organisation so abläuft...
EGS TI schrieb: > (3 Monate) Bei dem Verzug wäre ich schon längst zum Anwalt und ungemütlich geworden. Ein paar Wochen gehen ja noch, aber das ist ja wohl ne No-Go-Nummer. MaWin schrieb: > Eine Arbeitslosigkeitsperiode stört also nicht, sondern hilft. Aber 10 > Jahre sollte sie nicht gerade lang gewesen sein... Glaubst du eigentlich den Unsinn, den du da schreibst? Was soll denn daran hilfreich sein? Wochen okay, Monate ist schon grenzwertig, aber Jahre sind auf dem Arbeitsmarkt tödlich.
Arbeitslosigkeit am besten gar nicht erwähnen.
EGS TI schrieb: > Jau, habe ja quasi schon ein 3/4 stündiges Telefoninterview hinter mir. > Derjenige auf dessen Tisch meine Bewerbung landet kennt mich jetzt eh > schon fast besser als mein Vater. Ach, biste in der Profildatei von einem DL gelandet?
klausi schrieb: > Arbeitslosigkeit am besten gar nicht erwähnen. Eine Lücke im Lebenslauf hat dann welche Aussagekraft? Da kommt man sich dann vor, wie von der Stasi überwacht. Monats-,Wochen-,oder Tagesgenau(auf Stunden, Minuten oder Sekunden noch steigerungsfähig). ;-b Dann wäre ne Lüge, dass sich die Balken biegen, schon besser. Was mir bisher noch auffiel war, dass die Firmen in ihren Stellenanzeigen relative Aussagen machen wie z.B. "mit x Jahren Berufserfahrung". Warum dann nicht in den Lebenslauf auch relative Angaben machen? Wie z.B.: 13 Jahre Abitur 6 Jahre Studium... 3 Jahre als Entwicklungsingenieur bei Fa.Schildburg 2 Jahre als Testingenieur bei Fa.Trolldorf usw. Das käme dem Informationsbedürfnis der Firmen doch entgegen und wäre zudem auch leichter zu lesen. Wenn man dann noch das eigene Geburtsdatum weg lassen könnte, hätte man so wenigstens die Hoffnung das das AGG beachtet und eingehalten wird. Gegenwärtig kann immer noch viel zu bequem und einfach das Alter diskriminiert werden.
Cha-woma M. schrieb: > Ach, biste in der Profildatei von einem DL gelandet? Ne, kein Dienstleister. Ein großes Unternehmen.
Wollmilchsau schrieb: > Das käme dem Informationsbedürfnis der Firmen doch entgegen > und wäre zudem auch leichter zu lesen. Wenn man dann noch das eigene > Geburtsdatum weg lassen könnte, hätte man so wenigstens > die Hoffnung das das AGG beachtet und eingehalten wird. Gegenwärtig kann > immer noch viel zu bequem und einfach das Alter diskriminiert werden. Richtig, das wäre sowieso mal angebracht. Im amerikanischen CV ist das komplett normal, üblich und wird so akzeptiert. Angabe von Foto, Geburtsdatum, Religion, etc. gilt als Diskriminierung und wird nicht akzeptiert. Andere Gesellschaft, andere Werte. Dein Vorschlag ist gut und der TO sollte das so mal praktizieren und sich wieder melden, wie es ihm ergangen ist.
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