Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Gegenstromanlage bauen


von Bernd (Gast)


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Hallo zusammen.

Seit längerer Zeit überlege ich mir, eine Gegenstromanlage für meinen im 
Boden eingelassenen Swimmingpool zu bauen. Schließlich wäre es toll, 
wenn ich "unendlich lange" in meinem begrenzten Pool (Maße etwa 9 x 4 m) 
schwimmen könnte.

In einigen Shops gibt es diese Gegenstromanlagen natürlich zu kaufen, 
siehe Link:
http://www.poolpowershop.de/pool/gegenstromanlage/gegenstrom-anlagen-speck/badu-einhaenge-gsa/

Für mich käme nur die "Einhänge-Lösung" in Frage, da ich den Pool nicht 
beschädigen möchte, indem ich eine zusätzliche Düse einbauen müsste.

Da mir die Gegenstromanlagen jedoch zu teuer sind, kam ich auf die Idee, 
mir selbst eine zu bauen:
Vor ein paar Jahren habe ich mir einen 12V-Elektro-Außenbordmotor mit 
630 W Leistung gekauft.

Nun die Frage an euch:
Würde dieser Motor genügend Gegenströmung erzeugen, damit man im 
Schraubenwasser schwimmen könnte?
Es wäre aus meiner Sicht die einfachste und günstigste Variante um einen 
"Gegenstrom" zu erzeugen.

Danke und Gruß

von Udo S. (urschmitt)


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Ich hol schon mal Kuchen und Kaffee

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd schrieb:

> Würde dieser Motor genügend Gegenströmung erzeugen, damit man im
> Schraubenwasser schwimmen könnte?

Welche Leistung haben denn die käuflichen Gegenstromanlagen?

von Stefan (Gast)


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Also die billigste Gegenstromanlage aus deinem obigen Link hat eine 
Leistungsaufnahme von 1.1 kW. Das sollte dir doch als grober 
Anhaltspunkt genügen, oder?

von Max D. (max_d)


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Bernd schrieb:
> mit
> 630 W Leistung

Selbst die Kleinste Anlage hat 2,1/1,6 kW Leistung.
Das dürfte so nix werden...

von Bernd (Gast)


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>Also die billigste Gegenstromanlage aus deinem obigen Link hat eine
>Leistungsaufnahme von 1.1 kW. Das sollte dir doch als grober
>Anhaltspunkt genügen, oder?

Nein, nicht wirklich. Man kann den Wirkungsgrad einer Schiffschraube 
nicht mit dem einer (Kreisel?)pumpe vergleichen.
Wenn man sich die Fotos von den Einbau-Gegenstromanlagen anschaut, sieht 
man, dass der Einlass 90° versetzt zum Auslass der Pumpe steht. Somit 
hat man ordentliche Verwirbelungen, die den Wirkungsgrad minimieren.

von mahwe (Gast)


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Rechner doch mal aus wie schnell du schwimmen willst und wieviel Wasser 
du bewegen musst auf den 4m.
Dann weißt du wieviel Energie du brauchst

von Udo S. (urschmitt)


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mahwe schrieb:
> Rechner doch mal aus wie schnell du schwimmen willst und wieviel Wasser
> du bewegen musst auf den 4m.
> Dann weißt du wieviel Energie du brauchst

Nicht wirklich, da du das Wasser nicht beschleunigen, sondern die 
Strömung nur aufrecht erhalten musst. Da du aber massive Verwirbelungen 
hast, weil es je eine Gegenströmung im Becken geben muss kannst du da 
nichts rechnen.
Um hier eine einigermassen genauen Wert zu bekommen würde es schon den 
massiven Einsatz einer Strömungssimulation erfordern.
Insofern ist der Ansatz "was brauchen die Anderen" erst mal des beste, 
wobei Bernd wohl glaubt mit seinem Schlauchbootquirl gleich mal 3fach 
effizienter zu sein, wie alle gewerblichen Anbieter.

ich sags ja Kaffee und Kuchen, oder auch Chips und Cola, der Thread wird 
lustig :-)

von Stefan (Gast)


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Bernd schrieb:
> Nein, nicht wirklich. Man kann den Wirkungsgrad einer Schiffschraube
> nicht mit dem einer (Kreisel?)pumpe vergleichen.

Ja, aber auch die abgegebene Leistung ist mit 0.75 kW spezifiziert.

Die Schraube steht vermutlich auch nicht frei im Wasser, sondern an der 
Poolwand und muss sich ihr Wasser von der Seite ansaugen. Da sinkt die 
Effizienz sicher.

Außerdem würde ich die Schraube in einen robusten Käfig aus engmaschigen 
Gitter einhausen. Man hat sonst evtl. mit hässlichen Verfärbungen des 
Poolwassers zu kämpfen. ;)

von Bernd (Gast)


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>ich sags ja Kaffee und Kuchen, oder auch Chips und Cola, der Thread wird
lustig
...aber nur solange, bis ich es einfach probiert habe wenn es wärmer 
wird.

>engmaschigen Gitter einhausen
Ja das ist klar.

>Man hat sonst evtl. mit hässlichen Verfärbungen des Poolwassers zu kämpfen. ;)
Alles eine Frage der Drehrichtung der Schraube ;-)

von MaWin (Gast)


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Bernd schrieb:
> Würde dieser Motor genügend Gegenströmung erzeugen, damit man im
> Schraubenwasser schwimmen könnte?

Nein.

Meine UWE JetStream hat 2.5kW und man muss schon langsamer schwimmen als 
man normal schwimmen würde, um auf der Stelle zu bleiben und nicht mit 
den Händen an die Wand zu stossen.

Die günstigen 1.2kW Anlagen deiner Werbeseite halte ich bereits für 
unterdimensioniert, 650W erst recht. Natürlich kann man sich in deren 
Strahl auch irgendwie treiben lassen.

Über eBay findest du Anlagen vergleichbare deiner Werbeseite ab 500 EUR, 
stütze also deine Preiskalkulation nicht auf Wucherpreise.

von Udo S. (urschmitt)


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Bernd schrieb:
>>Man hat sonst evtl. mit hässlichen Verfärbungen des Poolwassers zu kämpfen. ;)
> Alles eine Frage der Drehrichtung der Schraube ;-)

Du meinst man kann sich von der Schraube die Finger nur bei einer 
Drehrichtung abhäckseln lassen?

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Udo Schmitt schrieb:
> Bernd schrieb:
>>>Man hat sonst evtl. mit hässlichen Verfärbungen des Poolwassers zu kämpfen. ;)
>> Alles eine Frage der Drehrichtung der Schraube ;-)
>
> Du meinst man kann sich von der Schraube die Finger nur von einer Seite
> abhäckseln lassen?

Wenn sie schnell genug dreht schon. Wie beim Ventilator, von der 
Druckseite kannste relativ unverblühmt reingreifen, da das Blatt wegen 
seiner Steigung deine Finger wieder wegschiebt, bevor die "Schnittkante" 
des nächsten Blattes auch nur in die Nähe kommt. Und die Schnittkante 
steht ja noch weiter weg von der Fingerspitze.

von Gerd (Gast)


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Nimm Hering, Gummiseil und Gürtel, erfüllt den gleichen Zweck,
ist etwas günstiger und schont die Umwelt. :-)

von Stefan (Gast)


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Gerd schrieb:
> Nimm Hering

Verträgt der die Poolchemie?

Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.

von Udo S. (urschmitt)


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Gerd schrieb:
> Nimm Hering, Gummiseil und Gürtel, erfüllt den gleichen Zweck,
> ist etwas günstiger und schont die Umwelt. :-)

Nette Idee :-)

von Udo S. (urschmitt)


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j. t. schrieb:
> Wenn sie schnell genug dreht schon. Wie beim Ventilator, von der
> Druckseite kannste relativ unverblühmt reingreifen, da das Blatt wegen
> seiner Steigung deine Finger wieder wegschiebt, bevor die "Schnittkante"
> des nächsten Blattes auch nur in die Nähe kommt. Und die Schnittkante
> steht ja noch weiter weg von der Fingerspitze.

Das gilt aber nur dann wenn du nicht von der Seite reinfassen kannst, 
dazu müsste die Schraube aussen eine Umfassung haben. Haben solche E 
Aussenborder das?

von controllergirl (Gast)


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Mal im Ernst...
Ich hatte die Idee mit dem festbinden auch schon mal für mein 
Planschbecken angedacht...
ob das in der Praxis gut rüberkommet?
Also statt Gegenstromanlage einfach annen Baum binden?? Konnte ich 
leider bisher nicht testen wg. Wintereinbruch...

von deathfun (Gast)


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Hallo,

also ich kann mir nicht vorstellen das ein einfacher Außenborder zu 
deinem Zwecke reicht. Im Elternhaus eines Bekannten gab es im Keller 
einen kleinen Pool mit Gegenstromanlage – klein war die nicht.

Die festbinde Methode ist nicht neu und war auch schon einmal im TV bei 
dieser Erfinder Sendung (Einfach genial oder so). Dort pries der 
Erfinder eine Alternative zum Gegenstrom an die aus einer art Längerer 
gebogener Stange mit eingearbeiteter Feder und einem Gurt bestand.

Der Vorteil: Bindet man sich einfach an einem Pflock fest ruckt man bei 
jedem Schwimmzug an den Gurten da man keinen gleichmäßigen zug ausüben 
kann. Mit der Federstabkonstruktion wurde man aber gleichmäßig und sanft 
nach hinten gezogen. Im Endeffekt sah es für mich aus wie eine große 
Angel, dem Reporter nach was es aber recht angenehm.

Ich denke nicht dass diese „Angel“ einer Gegenstromanlage gleichkommt, 
aber sie ist nicht schlecht und auf jeden Fall deutlich günstiger bzw. 
kommt ohne großen Umbau aus. Sicherlich einen Blick wert!

Solltest du wirklich mit Propellern arbeiten wollen solltest du Rohre 
zur Stömungsführung verwenden in die du die Propeller (mehr als einen) 
einsetzt. Quasi am Beckenende links und rechts einsaugen, nach vorne 
führen und dort bei 2/5 und 4/5 der Länge der Stirnseite ausströmen 
lassen.


Gruß
deathfun

von Daniel (Gast)


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1 bis 2 starke Gartenpumpen müssten es doch auch tun?

von R. Rebentrost (Gast)


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Ja, oder ein Mini-Milchaufschäumer.

von Schreiber (Gast)


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Daniel schrieb:
> 1 bis 2 starke Gartenpumpen müssten es doch auch tun?

JA!
Würde die bei größeren Schrebergärten beliebten TS8/8 empfehlen. 
Besonderer Vorteil ist, dass diese Pumpen keinen Strom brauchen ;-)

von controllergirl (Gast)


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öha... Feuerwehrpumpe TS8 TS 8 Tragkraftspritze!
Da muss man ein wenig aufpassen, sonst hängt der Pool mit im Filter :O)

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:

> Man hat sonst evtl. mit hässlichen Verfärbungen des
> Poolwassers zu kämpfen. ;)

Wieso? Blutflecken lassen sich am einfachsten mit kaltem Wasser
entfernen.

von Wolfgang (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Das gilt aber nur dann wenn du nicht von der Seite reinfassen kannst,
> dazu müsste die Schraube aussen eine Umfassung haben.

So ein Düsenpropeller ist im Wirkungsgrad sowieso erheblich günstiger.
http://vzb.baw.de/publikationen/kolloquien/0/Vortrag_Abdel_Maksoud.pdf

von controllergriller (Gast)


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Fluss umleiten.

von Dussel (Gast)


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Da hier ja schon ausreichend geantwortet wurde, noch ein weitergehender 
Vorschlag:
Position des Schwimmers bestimmen und über die Strömungsgeschwindigkeit 
konstant auf die Beckenmitte ausregeln. :D
Wenn man alleine schwimmt, wäre das sogar ernsthaft eine interessante 
Idee. :-)

von Rainer1975 (Gast)


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Im Prinzip ne tolle Idee,
Wenn er aber fälschlicherweise alle 4 Quadranten in der Regelung 
berücksichtigt hatte, wird er nie mehr rauskomme und nach einigen Tagen 
ertrinken ;)

von Klaus P (Gast)


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Bernd schrieb:
> Da mir die Gegenstromanlagen jedoch zu teuer sind, kam ich auf die Idee,
> mir selbst eine zu bauen:
> Vor ein paar Jahren habe ich mir einen 12V-Elektro-Außenbordmotor mit
> 630 W Leistung gekauft.
>
> Nun die Frage an euch:
> Würde dieser Motor genügend Gegenströmung erzeugen, damit man im
> Schraubenwasser schwimmen könnte?
> Es wäre aus meiner Sicht die einfachste und günstigste Variante um einen
> "Gegenstrom" zu erzeugen.

Auf kleinen Segelbooten (5-7m) nimmt man oft auch nur 3PS Außenborder - 
und schon bei fast "Standgas" kommen die Schwimmer nicht mehr hinterher. 
Klar ist die benötigte Leistung für den Antrieb eines Bootes kleiner als 
eine Strömung in einem kleinen Becken zu erzeugen, weil es viel weniger 
Wirbel gibt.

Aber warum probierst du es nicht einfach aus? Eine provisorische 
Halterung ist schnell gebaut, dann eine Autobatterie dran und ab ins 
Wasser mit dir...

von Peter II (Gast)


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Dussel schrieb:
> Da hier ja schon ausreichend geantwortet wurde, noch ein weitergehender
> Vorschlag:
> Position des Schwimmers bestimmen und über die Strömungsgeschwindigkeit
> konstant auf die Beckenmitte ausregeln. :D
> Wenn man alleine schwimmt, wäre das sogar ernsthaft eine interessante
> Idee. :-)

Halte ich fürs Training als nicht sinnvoll. Denn es macht dann keinen 
unterschied ob man langsam oder schnell schwimmt.

von Dussel (Gast)


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Peter II schrieb:
> Denn es macht dann keinen
> unterschied ob man langsam oder schnell schwimmt.
Du Schlaumeier. :D
Das ist der Sinn der Sache. Die Idee kann man natürlich noch weiter 
spinnen und anhand der Strömungsgeschwindigkeit die zurückgelegte 
Strecke bestimmen.
Entweder schwimmt man die ganze Strecke durch oder nach 40m geht die 
Strömung aus, so dass man zum Rand kommt, eine Wende macht und dann 
wieder in der Gegenströmung 40m schwimmt. :D
Die Anlage muss dann natürlich in beide Richtungen strömen können.

Rainer1975 schrieb:
> Wenn er aber fälschlicherweise alle 4 Quadranten in der Regelung
> berücksichtigt hatte, wird er nie mehr rauskomme und nach einigen Tagen
> ertrinken ;)
Durch die Verzögerung zwischen Einschalten der Strömungspumpe und 
entstehen der Strömung hat man eine relativ lange Totzeit oder 
Verzögerungszeit. Damit wird das System schwingungsanfällig. Man muss 
also nur im passenden Rhythmus schwimmen und wieder anhalten, bis die 
ausgelöste Schwingung einen an den Rand schwingt. :D

Teilweise ist der Beitrag natürlich nicht so ganz erst gemeint. ;-)

von Simpel (Gast)


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Mach dir nen Gummizug an die Badehose und diesen am hinteren Beckenrand 
fest, dann kannste drauf losschwimmen... :|

von Georg (Gast)


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Hallo,

die energiesparendste Methode wäre ein ringförmiger Schwimmingpool. Man 
müsste bloss regelmässig die Richtung wechseln, sonst kriegt man 
ungleichmässig dicke Arme.

Georg

von doedel (Gast)


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oder alternativ dem Pool schräg bauen ... dann kann man gegen das 
Gefälle schwimmen ;-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Hallo,
>
> die energiesparendste Methode wäre ein ringförmiger Schwimmingpool. Man
> müsste bloss regelmässig die Richtung wechseln, sonst kriegt man
> ungleichmässig dicke Arme.

Warum?

Man kann den Ring ja auch hochkant stellen und nur oben 2x1m 
"aufschneiden" - das wäre dann auch noch platzsparend im Sinne der 
Grundstücksfläche <:-}

Und man hätte die Option, einmal vorne rein und hinten wieder raus zu 
tauchen :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Georg (Gast)


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Georg schrieb:
> ein ringförmiger Schwimmingpool

Man kann ja auch auf Vorhandenes zurückgreifen:

http://www.schloss-burg-verkauf.de/verkauf-schloss-kreis-warendorf-detmold-nrw-kaufen.html

Georg

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