Hi, Ich habe ein kleines Projekt geplant und würde gerne hören ob ihr Ideen habt, wie ich das am besten/günstigsten umsetzen kann. Grund des Projektes: Mein Bruder ist Hobby-Imker und möchte gerne seinen Honig im Eimer soweit erhitzen können dass die Viskosität erhöht wird. Dadurch soll ein erleichtertes abfüllen des Honigs in die Gläser ermöglicht werden. Die Idee: Es geht darum aus einem alten, defekten und relativ großen Kühlschrank einen Heizschrank zu bauen. Dieser Heizschrank soll eine einstellbare Temperaturregelung (Mit Anzeige) bekommen. Der einstellbare Temperaturbereich sollte hier ca. zwischen 20 und 50°C betragen, und sich auf ca. 1°C genau einstellen lassen. weiterhin sollte der Kühlschrank möglichst gleichmäßig erwärmt werden. Meine Idee ist es nun einen Mikrocontroller (AT-Mega o.ä.) zur Hilfe zu nehmen. Hier kommt ein Display drann und entsprechende Knöpfe etc. + PT100/PT1000 zum temperaturmessen. Der Mikrocontroller soll dann auch eine einfache Regelung eines Heizelements vornehmen. Zusätzlich vielleicht noch ein alter PC-Lüfter zum umwälzen der Luft. Meine Frage wäre hier vor allem: Habt ihr vielleicht eine Idee, mit was für einer Dimensionierung des Heizelemtes ich rechnen sollte? Was für eine Art der Heizung würdet ihr nehmen, und wie wird sowas angesteuert? Habt ihr vielleicht noch ganz andere Ideen, wie man so ein Projekt realisieren könnte? Beste Grüße Techniggo
Niko H. schrieb: > was für einer Dimensionierung des Heizelemtes ich rechnen sollte? Was > für eine Art der Heizung würdet ihr nehmen 50 GradC ist eine Menge, ein Kühlschrank braucht dazu 200 Watt. Man könnte eine Halogenlampe nehmen, es gibt auch keramische Heizlüfter oder infrarot Strahlungsheizkörper für Wandmontage. Entscheidend ist, dass die Heizung bei Fehlern von selbst per Temperatursicherung abschaltet, bevor es 70 GradC überschreitet. > und wie wird sowas angesteuert? Einschalten/Ausschalten ? eBay 400909317390
Niko H. schrieb: > dass die Viskosität erhöht Sicher??? Niko H. schrieb: > zwischen 20 und 50°C Einen Kühlschrank mit Kunststoffinnenleben auf 50°C mit Heizschlangen von wieviel Grad beheizen??? Niko H. schrieb: > Mikrocontroller (AT-Mega o.ä.) zur Hilfe zu > nehmen Der stirbt an Langeweile!
Nur am Rande: mit Erwärmen auf 40 oder 50°C (bzw. lokal womöglich noch mehr) machst du den Honig kaputt; etliche erwünschte Inhaltsstoffe gehen dabei über den Jordan. Wegwerfen wäre einfacher. Sollte dein Bruder eigentlich wissen. Sinnvoller wäre kräftiges Rühren, bevor der Honig so fest wird und rechtzeitiges Abfüllen. Wenn man der Honig schon zu fest ist, sind 30° das Limit, den Rest macht entsprechend kräftiges und ausdauerndes Rühren.
Hab genau sowas für mein Opa gebaut, zwar in nen kleinen DDR-Kühlschrank mit einen 120mm-Pc-Lüfter, 1xLCD, 1xAtM8, 3x DS18S20(TempSensor)und eine große Heizfolie. Braucht ca 24h damit son 15 oder 20L Eimer komplett aufgetaut ist.
Ähnliches Problem in der Regelung. Dauert Minuten, bis der Fühler Lufttemperatur hat. Warum nehmt ihr da kein Wasserbecken?
Klaus Wachtler schrieb: > Nur am Rande: mit Erwärmen auf 40 oder 50°C (bzw. lokal womöglich noch > mehr) machst du den Honig kaputt; etliche erwünschte Inhaltsstoffe gehen > dabei über den Jordan. > Wegwerfen wäre einfacher. 40°C ist die magische Grenze. > Sinnvoller wäre kräftiges Rühren, bevor der Honig so fest wird und > rechtzeitiges Abfüllen. Kräftiges rühren verlangsamt nur den Prozess des auskristalisieren um ein paar Monate. Das Lagern in großen Eimern macht es einfacher.
chris schrieb: > 40°C ist die magische Grenze. gut, da0 du nicht 40.0 schreibst... Es gibt keine harte Grenze, bis zu der alles gut ist und danach alles schlecht. Vielmehr gilt je wärmer, desto schädlicher. Ob man jetzt 38 oder 40 oder was anderes als Schmerzgrenze zieht, sei dahingestellt. Aber mit Wärme alleine verflüssigen ist Unsinn. Mit 40° würde man da auch nicht weit kommen.
Max Mustermann schrieb: > Niko H. schrieb: >> dass die Viskosität erhöht > > Sicher??? Nein, es soll die Viskosität selbstverständlich verringern. sorry. Aber danke vielmals für den hilfreichen Post! Klaus Wachtler schrieb: > Nur am Rande: mit Erwärmen auf 40 oder 50°C (bzw. lokal womöglich noch > mehr) machst du den Honig kaputt; etliche erwünschte Inhaltsstoffe gehen > dabei über den Jordan. > Wegwerfen wäre einfacher. > > Sollte dein Bruder eigentlich wissen. Ja, ich vermute das wird er wissen, ich aber nicht. Habe ihn noch nicht nach dem genauen Temperaturbereich gefragt. Die range war von mir spontan gesetzt. Aber gut dass du dich damit auskennst, dann berichtige ich hiermit auf 20-40°C. Das lässt das ganze Problem natürlich in einem ganz anderen Licht dastehen! Jetzt weiß ich wie es geht, vielen Dank! ;) Naja ich denke mein Bruder wird sich etwas dabei gedacht haben, als er mich fragte ob ich im sowas bauen kann. Noch einer schrieb: > Warum nehmt ihr da kein Wasserbecken? Gute frage... Was hat Wasser denn für einen Vorteil? Also, warum sollte man doch ein Wasserbecken nehmen? Vielen Dank auf jeden Fall schonmal für alle produktiven Antworten!
Klaus Wachtler schrieb: > Vielmehr gilt je wärmer, desto schädlicher. ja das stimmt wohl. Klaus Wachtler schrieb: > Ob man jetzt 38 oder 40 oder was anderes als Schmerzgrenze zieht, sei > dahingestellt. jein wenn die kleinen Biester mal ihren Stock heizen oder kühlen versuchen sie es um die 35°C zu halten und somit kann man 40°C schon als harte Grenze, bezogen auf den Honig sehen. Die Zeit ist da auch entsprechend. Ähnlich KernTemps des Menschen ab 43°C wirds ja gefährlich.... Klaus Wachtler schrieb: > Aber mit Wärme alleine verflüssigen ist Unsinn. Mit 40° würde man da > auch nicht weit kommen. erklär mal genauer?? o.0 Ist der Honig hart wird man ja wohl kaum den Rührer reinprüggeln und rühren? Die Temperatur reicht aus um den Honig soweit zu "schmelzen" das man ihn von Hand dann rühren kann um dann die restlichen Kristallstrukturen zu zerstören.
Niko H. schrieb: > Mein Bruder ist Hobby-Imker und möchte gerne seinen Honig im Eimer > soweit erhitzen können dass die Viskosität erhöht wird. Dadurch soll ein > erleichtertes abfüllen des Honigs in die Gläser ermöglicht werden. Die Großen machen es ganz genau so, deine Idee kann also schonmal nicht grundlegend falsch sein... Irgendsoein Typ (ich glaube ein Aussie) hat sich kürzlich sogar die überaus innovative "Idee" patentieren lassen, das gleich im Stock zu erledigen. Wäre in Deutschland unmöglich, so eine naheliegende Trivialität zu patentieren, zumindest hätte das Patent keine Chance auf Bestand, wenn man es angreift. Aber die EU und das durch und durch korrupte EPA macht es möglich, daß man sich mit sowas sogar in Deutschland ernsthaft auseinandersetzen muß. Diese IP-Typen bringen die Entwicklung der Menschheit noch völlig zum Erliegen. > Meine Frage wäre hier vor allem: Habt ihr vielleicht eine Idee, mit was > für einer Dimensionierung des Heizelemtes ich rechnen sollte? Das hängt nach dem, was du schon in der Schule als Grundlagenwissen hättest verinnerlichen müssen, (näherungsweise) eigentlich nur von vier Sachen ab: 1) Masse des zu erwärmenden Gutes 2) zu überwindende Temperaturdifferenz des Gutes 3) Wärmekapazität des Gutes 4) Zeit, die du zu warten bereit bist, bis das Gut die Wunschtemperaratur hat. Da 1)..3) wohlbekannt bzw. leicht zu ermitteln sind, also eigentlich nur noch von 4). Naja, in der Praxis ist es natürlich doch etwas komplexer, aber zur Abschätzung der nötigen Heizleistung genügt das Schulwissen völlig, solange nicht unrealistisch kurze Wunschzeiten in's Spiel kommen. Tipp: Als Wärmekapazität von Honig kannst du näherungsweise die von Wasser annehmen. Das ist ganz sicher zumindest erstmal genau genug für eine Abschätzung der nötigen Heizleistung, zumal es Heizwiderstände normalerweise nicht mit 1/10Watt-Stufungen zu kaufen gibt...
> Was hat Wasser denn für einen Vorteil?
Die Wärmeübergangswiderstände sind geringer. Mit 40° Lufttemperatur
einen Eimer auf 38° aufheizen dauert halt einen Tag. Mit Wasser eine
Stunde.
Und die Temperaturregelung wird auch einfacher. Bis der Temperaturfühler
40° hat, ist die Luft schon ein paar Grad wärmer.
Trotzdem nehmen die Fachleute dafür Luft - warum eigentlich?
Da wäre bei dem temperieren von Eimern auch ein Gebläse (Kleinlüfter) angebracht. Erst einmal zum besseren Wärmekontakt Eimer-Innenluft. Dann, regeltechnisch: kleinere Verzögerung im Regelkreis und schließlich noch Vermeidung von "Wärmenestern" also Heißstellen, die vom Sensor des Regelkreises nicht erkannt werden, z.B wegen Wärmeschichtung oder Stau im Innenraum des Wärmeschranks.
Nur am Rande, weil es mal gesagt werden muss, auch wenn es etwas off topic ist... c-hater schrieb: > Die Großen machen es ganz genau so, deine Idee kann also schonmal nicht > grundlegend falsch sein... Das ist logisch etwas schwach. Daß die "Großen" es so machen, heißt nicht, daß es gut ist. Nicht umsonst bekommen die "Großen" einen Honig hin, der für einen durchschnittlichen Werbungsgebildeten und Discounterkonsumenten attraktiver ist: lange klar und flüssig, ohne zu kristallisieren. Das geht nur, weil sie den Honig so behandeln, daß es danach kein echter Honig mehr ist (feinst gefiltert, mit Druck und Temperatur durch kleine Löcher gepresst und ohne Kristallisationskeime). Also nur noch ein Teil des Honigs, genau genommen der Zucker und das Wasser und ein Rest des Aromas. Vor allem kein Pollen mehr. Als nicht so großer Imker behandelt man den Honig eben nicht so, macht ihn nicht kaputt und hat einen Honig, der kristallisiert (ausgenommen ganz wenige Sortenhonige, die von Natur aus lange flüssig bleiben). Da steht der supermarktgeschäfigte Normaldödel dann davor und sagt "der von Kurznese ist aber schöner". So kennen die Leute irgendwann kein ordentliches Essen mehr, und schließlich gibt es auch nichts ordentliches mehr zu kaufen. Honig ist Industriebrei nach EU-Norm und DIN, Milch schmeckt nach nichts mehr, Brot ist nur an der Farbe von Styropor zu unterschieden, Tomaten sind der fünfte Aggregatzustand von Wasser und so weiter. Genau genommen müsste man inzwischen seine eigene Kuh halten und alles selber machen. Darf man aber natürlich nicht, weil es ja unhygienisch ist und man von gutem Essen krank werden könnte... Ohne jetzt jemandem ins Heizen reinreden zu wollen :-)
Auch Off topic: Habe vor kurzem einen Bericht über eine 'Bienensauna' gesehen. Die Bienen dürfen dabei 38 Grad schwitzen, Ziel ist es Milben ohne Chemie abzutöten. Der Klimaschrank könnte da zwei Funktionen bekommen, wobei die Saunaregelung natürlich kritischer ist. Im Bericht war zu sehen das mit 4 (oder mehr?) Hochlastwiderständen und 120 mm Lüftern geheizt und verwirbelt wurde.
Niko H. schrieb: >> Warum nehmt ihr da kein Wasserbecken? > > Gute frage... Was hat Wasser denn für einen Vorteil? Also, warum sollte > man doch ein Wasserbecken nehmen? Weil Wasser selber eine hohe Wärmekapazität hat. Wenn man das Wasser vorheizt und dann den kalten Eimer reinstellt, dann fällt die Temperatur nicht so rapide wie wenn man das mit der Luft in einem Schrank tut. Außerdem ist der Wärmeübergang zum Eimer besser. Und die Wärme verteilt sich im Wasser auch einfacher und gleichmäßiger und läßt sich leichter einbringen. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und man muß die schon ordentlich "umrühren" um die Wärme vom Heizelement weg und zum zu beheizenden Gut hinzubringen. Ich bin zwar kein Imker, aber Hobbykoch. Und es hat seine Gründe, warum man sensiblere Prozesse (Zabaione oder Hollandaise aufschlagen, Souffle stocken) im Wasserbad macht.
Am Effektivste wäre wohl, den gesamten Kühlkreislauf ohne Beschädigung auszubauen und umgekehrt als Wärmepumpe (Wärmetauscher innen, Verdampfer aussen) wieder einzusetzen. Aus der Sandwich-Rückwand müsste dazu ein genügend grosser Ausschnitt geschnitten werden, den man, nachdem man die Leitungen daraus befreit und das System umgedreht hat, mit Isolierschaum wieder einsetzen könnte. Dazu sind aber Planung, gute mechanische Fähigkeiten und Fingerspitzengefühl nötig. Das Zurechtbiegen der Kühlmittel-Leitungen und des Wärmetauschers ist auch eine Sache für sich. Die Kupferröhrchen lassen sich nur mit Hilfsmitteln ohne Knicke verformen und auch nur begrenzt zurückbiegen, bevor sie verspröden und brechen. Wird also vom mechanischen Aufwand her, eher ein hypothetischer Ansatz bleiben...
Mein Vorschlag, (habe ich mal als Keimbox für Sprossen gebaut): Man nehme einen Tonblumentopf und vergrößere das Wasserabzugsloch (mit einer Rundfeile) bis eine Glühlampenfassung E14 (für kleine Heizungen) oder E27 (für mehr Heizleistung) hereinpasst. Den Blumentopf stellst du mit der Öffnung nach unten (evtl.passenden Tonuntersetzer) in den Kühlschrank und schaltest das Licht ein, Thermometer zur Kontrolle mit hineinlegen. Anfangen mit einer 25 Watt Glühbirne, wenn nach einer Stunde die Solltemperatur nicht erreicht wird eine größere Birne einschrauben. Wenn die Heizleistung ausreichend ist, einen regelbaren Thermostaten einbauen z.B. sowas: http://www.heizungsprofi24.de/index.php?cl=details&anid=758ced65b1fb39e0824042462aef4c53&lang=1&&gclid=COLW1JOIqMUCFWrkwgodFHsA1Q ...und fertig ist die Honigheizung.
Axel Schwenke schrieb: > Und es hat seine Gründe, warum > man sensiblere Prozesse (Zabaione oder Hollandaise aufschlagen, Souffle > stocken) im Wasserbad macht. Also doch Oma´s Einkochautomat. Gruß Anja
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