Pads nach dem Plotten voll ausgefüllt

[Jan V. (epijano)]

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem beim Plotten von KiCad Layouts:
Normalerweise haben die Pads durch die später ein Loch gebohrt werden 
soll ja eine kleine, runde, Kupferfreie Fläche in der Mitte. Bei mir 
verschwindet diese Fläche aber nach dem Plotten als Gerber File einfach. 
In den Padeinstellungen passt alles. Auch wenn ich die 3D Ansicht öffne 
sind die Löcher in den Pads noch da. Erst wenn das ganze geplottet ist 
bestehen die Pads auf einmal nur noch aus Kupferfläche. Ich hab in den 
Anhang mal meine Plotteinstellungen gepackt könnte es an denen liegen? 
Hoffe mir kann jemand helfen.

Gruß

Jan

[Guido B. (guido-b)]

Im Gerber-Output haben die auch nix zu suchen, mach einen
PS-Export, dann sind sie wieder da. Ist also schon in Ordnung.

[Christian B. (luckyfu)]

Guido hat Recht, in den Gerberdateien hat das nichts zu suchen.

Gerberdaten sind dafür da, professionell LP zu fertigen. Dort wird 
üblicherweise zuerst in die volle Platte gebohrt und danach das Layout 
aufgebracht. Je nachdem, wie dann die LP galvanisiert wird gibt es 2 
Möglichkeiten: Die erste ist, daß das Leiterbild auf der Platine vom 
Lack freigestellt und selektiv aufgekupfert wird. In dem Fall würde ein 
Lackrest ins Loch fallen und entpsrechend irgendwo auf der Platine 
herumvagabundieren. Bei der 2. Variante, der kompletten Aufkupferung und 
entsprechend kompletten Abätzung, der nicht benötigten Teile würde ein 
Loch im Pad dafür sorgen, daß die eben eingebrachten Durchkontaktierung 
wieder herausgeätzt werden.

Außerdem hat man immer einen mechanischen Versatz zwischen Leiterbild 
und Bohrbild. Wenn du nun das Loch schon im Pad druckst kann es 
passieren, daß du nur teilweise ins Kupfer schneidest und dann 
sichelförmige, nicht lötbare Platinenfreistellungen im Pad entstehen 
(Bei nicht durchkontaktierten Platinen).

Wenn du für deine Hobbyfertigung die Löcher als Zentrierhilfen benötigst 
geht das nicht mit dem Gerberexport, wie Guido schon anmerkte

[Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)]

Die Daten gibts üblicherweise im Drillfile, nicht in den Gerbers.

[Epijano (Gast)]

Danke für die vielen Antworten. Ich frage aus folgendem Grund:
Mein "Platinenätzservice" akzeptiert volgende Formate: Eagle, Sprint 
Layout, Target3001, EPS, PDF, Illustrator. Die Funktion das Layout als 
PDF zu plotten gibt es in KiCad ja leider nicht. Deshalb habe ich bisher 
einfach ein Gerber File geplottet, dass dann nach "Gerb Magic" (ein 
kostenlos Programm zum öffnen von Gerber Dateien) importiert und als PDF 
exportiert. Ich hab erst ein Mal eine Platine ätzen lassen und die 
fehlenden Löcher in den Pads sind mir erstmal überhaupt nicht 
aufgefallen. Da es aber schon deutlich leichter sein soll die Bohrungen 
zu machen wenn in den Pads eine Kupferfreie Fläche ist möchte ich sie 
diesmal schon möglichst als "Donuts":) (die Pads).
Normales Post Script scheint bei mir ja nicht akzeptiert zu werden. 
Anscheinend ist das ja auch kein zu hundert Prozent "eindeutiges" 
Format.

Ihr seht ich kenn mich wenns ans Ätzen geht nicht besonders gut aus.
Wie würdet ihr das machen?

[Ichich (Gast)]

Hi,

was ich gerade mal ausprobiert (BZR4027 22-Jun-2014) habe:
* In pcbnew Datei->Plotten, Ausgabeformat SVG oder Postscript
* (nur) F.Cu bzw. B.Cu für deine einlagige Platine auswählen
* Bohrlochmarkierungen (rechts im Fenster): "Gegenwärtige Größe" 
auswählen
=> Plotten
Jetzt könntest du mit dem Tool deiner Wahl SVG oder PS in PDF wandeln. 
Würde z.B. von SVG aus mit Inkscape funktionieren. Wenn du die 
Kommandozeile magst: "inkscape -z -A datei.PDF datei.SVG"

... oder du nimmst einen anderen "Ätzer" ;-)

Viele Grüße

[Bernd W. (berndwiebus)]

Hallo Epijano.

Epijano schrieb:
> Ich frage aus folgendem Grund:
> Mein "Platinenätzservice" akzeptiert volgende Formate: Eagle, Sprint
> Layout, Target3001, EPS, PDF, Illustrator.

Was ist den das für ein Platinenätzservice, der kein Gerber aktzeptiert?
Das ist doch wie ein Reifenhändler, der nichts aus Gummi liefert...
Ich denke eher, dass das für ihn so selbstverständlich ist, dass er 
vergessen hat, das explizit anzubieten. ;O)
Schreibe ihm doch mal eine E-Mail und frage, wie das mit Gerber ist.

Ausserdem, wenn Du die Platinen gebohrt bestellst, ist es für Dich egal, 
ob die Pads ausgefüllt sind.

In der üblichen Fertigung werden durchkontaktierte Bohrungen vor den 
Aufkupfern gebohrt, und Du WILLST dann das Kupfer bis zum Rand der 
Bohrung.

Nicht durchkontaktierte Bohrungen werden nach den ganzen 
Kupferarbeitsgängen gebohrt, und dann am liebsten in eine volle 
Kupferfläche oder in das freie Basismaterial. Ein "Loch" in der 
Kupferauflage könnte eher zu Problemen mit dem Bohren führen, wenn es 
nicht richtig "passt". Der Bohrer wird ev. ungleichmäßig belastet und 
torkelt. Daraus resultiert ein Präzisionsproblem oder gar ein Abbrechen.
Das industrielle Bohren von Platinen hat kaum noch Ähnlichkeiten mit dem 
Bohren in einer Ständerbohrmaschine.....


> Die Funktion das Layout als
> PDF zu plotten gibt es in KiCad ja leider nicht.

In Version (2015-03-14 BZR 5513)-product Release build mittlerweile 
schon.
Aber das würde Dir bei Deinem speziellen Problem nicht weiterhelfen, 
Pads werden dort genauso brutal aufgefüllt wie in Gerber.

> Normales Post Script scheint bei mir ja nicht akzeptiert zu werden.
> Anscheinend ist das ja auch kein zu hundert Prozent "eindeutiges"
> Format.

Es hat schon seine Gründe, warum Gerber als Austauschformat von 
Platinendaten für die Fertigung so verbreitet ist.
Weitere Infos zu Gerber findest Du u.A. hier:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Gerber-Tools

> Ihr seht ich kenn mich wenns ans Ätzen geht nicht besonders gut aus.
> Wie würdet ihr das machen?

Ichich hat, mit Einschränkung, die Antwort gegeben:

Ichich schrieb:

> was ich gerade mal ausprobiert (BZR4027 22-Jun-2014) habe:
> * In pcbnew Datei->Plotten, Ausgabeformat SVG oder Postscript
> * (nur) F.Cu bzw. B.Cu für deine einlagige Platine auswählen
> * Bohrlochmarkierungen (rechts im Fenster): "Gegenwärtige Größe"
> auswählen
> => Plotten
> Jetzt könntest du mit dem Tool deiner Wahl SVG oder PS in PDF wandeln.
> Würde z.B. von SVG aus mit Inkscape funktionieren. Wenn du die
> Kommandozeile magst: "inkscape -z -A datei.PDF datei.SVG"

Das klappt mit seiner (BZR4027 22-Jun-2014 noch, ich kann mich auch noch 
an diese Option erinnern. In meiner aktuelleren (2015-03-14 BZR 5513)
fehlt sie allerdings.
Dort gibt es diese Option nur unter "Print", aber "Print" funktioniert 
nicht unter Linux. Ein Bibliotheksproblem, was sich (hoffentlich) 
auswächst.


> ... oder du nimmst einen anderen "Ätzer" ;-)

Das dürfte möglicherweise mittelfristig die sinnvollste Lösung sein.....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

[Jörg W. (dl8dtl) (Moderator)]

Epijano schrieb:
> Normales Post Script scheint bei mir ja nicht akzeptiert zu werden.

Dann lass ps2pdf drüber laufen.

> Anscheinend ist das ja auch kein zu hundert Prozent "eindeutiges"
> Format.

Doch, ist es.  Allerdings tat/tut sich die Windows-Welt immer sehr
schwer mit PS.

[Epijano (Gast)]

Habs jetzt so gemacht wie Ichich beschrieben hat. Hat super 
funktioniert. Jetzt wart ich auf die Leiterplatte...

> Was ist den das für ein Platinenätzservice, der kein Gerber aktzeptiert?
> Das ist doch wie ein Reifenhändler, der nichts aus Gummi liefert...
> Ich denke eher, dass das für ihn so selbstverständlich ist, dass er
> vergessen hat, das explizit anzubieten. ;O)
> Schreibe ihm doch mal eine E-Mail und frage, wie das mit Gerber ist.

Hab ich schon bei meiner letzten Platine gemacht. Er meinte dass Gerber 
irgendwie nicht geeignet ist(für ihn). Wahrscheinlich aus genau dem 
Grund mit den Löchern in den Pads.

> Ausserdem, wenn Du die Platinen gebohrt bestellst, ist es für Dich egal,
> ob die Pads ausgefüllt sind.

Ich bohr die Löcher aber selbst :).

> Das klappt mit seiner (BZR4027 22-Jun-2014 noch, ich kann mich auch noch
> an diese Option erinnern. In meiner aktuelleren (2015-03-14 BZR 5513)
> fehlt sie allerdings.
> Dort gibt es diese Option nur unter "Print", aber "Print" funktioniert
> nicht unter Linux. Ein Bibliotheksproblem, was sich (hoffentlich)
> auswächst.

Hab Linux und Windows. Verwende KiCad aber nur dann mit Linux wenn ich 
mehrere Nutzen zu einer Platine zusammenfügen will. Da is mir Windows zu 
lahm.

> ... oder du nimmst einen anderen "Ätzer" ;-)

>Das dürfte möglicherweise mittelfristig die sinnvollste Lösung sein.....

Hatte ich mir auch schon überlegt. Inzwischen hab ich sowiso einen 
günstigeren gefunden.

Gruß

Jan