Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik µ-Controller mit Board Empfehlung


von Fabian (Gast)


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Hallo Mikrocontroller.net - Community,

ich bräuchte etwas Hilfe mit dem Thema welches Board/ welcher Controller 
sich am besten für mein Projekt eignet.

Vorab: Ich habe bereits Erfahrungen mit dem AT895131 von Atmel im 2 
jährigen Berufskolleg gesammelt und als Abschlussprojekt eine 
Cocktailmaschine verwirklicht.

Wir haben mit KEIL µ - Vision gearbeitet und C als Programmiersprache 
verwendet.

Die Aufgaben waren recht simpel: Ports ansteuern/ auslesen, externe 
Interrupts, LCD, Timer etc.

Über die Sommerferien bis zum Start meiner Ausbildung würde gerne eine 
2., verbesserte Version meiner Maschine bauen und bräuchte hierfür einen 
passenden µController mit Board.

das Board sollte: - viele Ports haben: 32 - 48 Ports wären super

(letztes mal (32 Ports) war es Knapp und eine Matrix Tastatur konnte 
nicht mehr realisiert werden ohne hohen Aufwand)

                  - fertig gelötetes Board mit Buchsen
                  - LCD optimal
                  - ca. 2 Taster
                  - Bluetooth oder W-LAN unterstützen
                  - Preis bis 70-80€


Ab nächsten Jahr werde ich Java lernen, daher das Projektziel: der 
Controller zu gegebener Zeit mit Bluetooth bzw. W-LAN vom Smartphone per 
App ansteuern.

Mein Lehrer riet zu einem AMR - Controller.

Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen!

mfG.

Fabian

: Verschoben durch User
von operator (Gast)


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Das hat jetzt nicht wirklich was mit dem [Platinen] Forum zu tun, aber 
trotzdem:
Bemüh mal die Suche hier im Forum. So ein Thread gibts einmal pro Woche 
und jedesmal läufts etwa aufs selbe raus.

ARM ist zurzeit in Mode, das stimmt. Wenn du dich auf ARM einlegst, so 
musst du dich entscheiden, obs ein Cortex-M oder Cortex-A Typ sein soll.

Cortex-M beinhaltet bereits viel Peripherie und du kannst ihn "direkt" 
programmieren und in die Register schreiben. Solche Controller gibts von 
vielen Herstellern, verbreitet sind ST, NXP, Atmel, aber auch andere.

Cortex-A wird vernünftigerweise mit einem Betriebssystem betrieben. 
Meistens ist es Linux. Das hat den Vorteil, dass viele Peripherie 
bereits läuft (Ethernet, USB, etc...) gibt aber auch ein paar Nachteile.

Kläre zuerst diese Frage, oder spezifiziere genauer was du möchtest 
(auch Realtime oder so) dann kann weiter entschieden werden.

von Wolfgang (Gast)


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Fabian schrieb:
> das Board sollte: - viele Ports haben: 32 - 48 Ports wären super

Viele Ports kann du dir leicht mit Schieberegistern verschaffen, die du 
per SPI an fast jeden µC anbinden kannst.

von Günter M. (redround)


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nimm nen Arduino DUE (wenn irgendwann mal wieder lieferbar) 
http://store.arduino.cc/product/A000062 oder einen DigiX 
http://shop.cboden.de/Digistump/DigiX/DigiX.html der hat noch mehr Pins 
(99 insgesamt) und WLAN bereits onBoard. Alle Erweiterungen für den DUE 
sind auch für den DigiX nutzbar, da pin-kompatibel (plus einer 
zusätzlichen Reihe I/O's).

Beides sind ARM Boards, die zwar einen Arduino-Bootloader haben, aber z. 
B. auch über JTAG programmiert werden können. Mit welcher 
Entwicklungsumgebung Du das dann machst ist mehr oder weniger wurscht. 
Für die Arduino-IDE gibt's halt schon ne Reihe fertiger Libs.

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (Gast)


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Günter Mühldorfer schrieb:
> Für die Arduino-IDE gibt's halt schon ne Reihe fertiger Libs.

Verbessere mich bitte wenn ich da falsch liege.
Ist es nicht so das viele dieser Libs aus Performancegründen sehr 
speziell für die AVRs geschrieben sind?

von Fabian (Gast)


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Schonmal vorab vielen dank für all die Hilfe und Links zu den 
Controllern.

Mir gefallen die Arduino ganz gut. Sind das nicht die mit den vielen 
Erweiterungen mit den Shield, step driver etc. ?

Ok muss nur noch passenden finden, Erweiterungen zu anschaffen und dann 
fröhliches los tüfteln!

von public (Gast)


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Also wenn dir dein Lehrer zu einem ARM rät, dann nimm doch nicht den 
FUSS (AVR). Er wird seine Gründe haben...

Grund 1: AVRs zu programmieren ist peanuts gegenüber dem ARM, du wirst 
hier also eine mega lernkurve haben und für evtl. bevorstehende 
Bewerbungen macht das einen super Eindruck wenn du es erzählen kannst... 
(solche storys bleiben den chefs im kopf ;) )

Grund 2: die ARM-Boards (ich kenne leider nur die ST) haben einen 
Programmer und einen Debugger on Board

Grund 3: es gibt sehr guten Support für die ARMs, E-Mails an ST bleiben 
seltenst unbeantwortet, dieses forum hier kann dir helfen, es gibt 
wirklich gute tutorials

beste grüße
public

von Günter M. (redround)


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Michael Knoelke schrieb:
> Günter Mühldorfer schrieb:
>> Für die Arduino-IDE gibt's halt schon ne Reihe fertiger Libs.
>
> Verbessere mich bitte wenn ich da falsch liege.
> Ist es nicht so das viele dieser Libs aus Performancegründen sehr
> speziell für die AVRs geschrieben sind?

In der Tat gibt es bedeutend mehr Libs für die AVR Prozessoren als für 
die ARM Typen - was aber nicht heißt, dass es gar keine gibt. Auch auf 
der Hardware-Seite muss man natürlich aufpassen, da die ARM-Boards mit 
3,3 Volt arbeiten und die meisten AVR Boards mit 5 Volt. Da muss man 
also schon immer schauen, was wie wozu passt. Ich hab neulich ein 
Projekt mit dem DigiX gemacht und da zum Beispiel ein 5 Zoll TFT-Touch 
Display dran gehängt. Da die meisten mit 3,3 Volt laufen passt das zum 
Beispiel. Hätte ich das mit einem 5 Volt AVR gemacht, hätte ich wieder 
Level-Shifter gebraucht. Grundsätzlich geht die Tendenz aber ohnehin 
immer mehr Richtung 3,3 Volt.

Fabian schrieb:
> Schonmal vorab vielen dank für all die Hilfe und Links zu den
> Controllern.
>
> Mir gefallen die Arduino ganz gut. Sind das nicht die mit den vielen
> Erweiterungen mit den Shield, step driver etc. ?
>
> Ok muss nur noch passenden finden, Erweiterungen zu anschaffen und dann
> fröhliches los tüfteln!

Für die DUE sollte es schon einiges an Erweiterungen geben. Zum Beispiel 
sollte dieses Motor-Shield eigentlich auch auf dem DUE laufen (zumindest 
laut Beschreibung, hab ich selber aber nie ausprobiert) 
https://www.adafruit.com/product/1438 Da der DigiX pin-kompatibel ist, 
kannst Du dort alles direkt nutzen. Darüber hinaus gibt es auch noch 
allgemeine Erweiterungen wie MOSFET-Platinen oder ähnliches, die über 
Kabel verbunden werden, so dass es im Prinzip eh egal ist, welches Board 
man letzten Endes nutzt. Beispiel aus dem gleichen Shop, der auch die 
DigiX hat: 
http://shop.cboden.de/Bausaetze-Zubehoer/4fach-MOSFET-Platine-10-A-pro-Kanal.html 
läuft sowohl mit 3,3 als auch mit 5 Volt Signal-Pegel und geht deshalb 
mit nahezu jedem Board ... egal ob Arduino oder nicht.

von Michael K. (Gast)


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public schrieb:
> E-Mails an ST bleiben
> seltenst unbeantwortet

Ich lach mich schlapp.
Email Support ist quasi nicht existent.
4 Monate um einen broken Link im System zu fixen.
Kein Support bis dahin, kein Download Link, keine Aussagen ausser das es 
in Bearbeitung ist, nix.
Toll, die haben geantwortet, nur das mir eine Mail ohne Nutzen nunmal 
nichts nützt.

Bloß keinen neuen ARM / AVR Krieg, sind ja beide toll.
ARM ist wie gesagt gerade in Mode, der AVR ist das seit gefühlt 
20Jahren.
Der alte Sack ist immer noch gut für vieles und m.E. gerade gut zum 
Einstieg aber da gibt es viele Meinungen von vielen Leuten.

von doedel (Gast)


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Bei der Frage AVR oder ARM bin ich da vollkommen bei Dir. Beide haben 
ihre Berechtigung und die meisten Sachen setze ich auch mit AVR's um. 
Das ist wie immer: erstmal sollte man halt festlegen / analysieren, was 
man wirklich an Anforderungen hat und danach dann auswählen, mit welcher 
Hardware man das am besten umsetzt. Leider springen immer wieder viele 
auf einen Zug auf, weil es halt gerade in ist. Aber ich glaube, das 
führt ein wenig zu weit vom Thema weg ;-) Der TO hat ja den dringen Rat 
seines Lehrers bekommen, einen ARM zu nehmen (wahrscheinlich gab's da 
grad mal wieder ne Lehrer-Fortbildung ;) ). Das ist zwar wahrscheinlich 
nicht verpflichtend, aber man will es sich ja auch nicht mit dem Lehrer 
vergeigen ;)

von Lothar (Gast)


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Fabian schrieb:
> Ich habe bereits Erfahrungen mit dem AT895131
> das Board sollte: - viele Ports haben: 32 - 48 Ports wären super
> Wir haben mit KEIL µ - Vision gearbeitet

Gibt auch 8051 mit 64 Port-Pins bei diesem Kit ist KEIL µ - Vision frei 
(ohne Limit)

http://www.mouser.de/ProductDetail/Silicon-Labs/TOOLSTICKUNISK/?qs=wQqyjkkk8PLQpKWHYM49wg%3D%3D

Michael Knoelke schrieb:
> ARM ist wie gesagt gerade in Mode, der AVR ist das seit gefühlt
> 20Jahren.

ARM ist von 1986 und AVR von 1994 und in Industrieprodukten ist immer 
noch 8051 weit vorne, dann ARM, dann PIC (wegen dem Preis), AVR erst 
einmal gesehen ...

von public (Gast)


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Lothar schrieb:
> ARM ist von 1986 und AVR von 1994 und in Industrieprodukten ist immer
> noch 8051 weit vorne, dann ARM, dann PIC (wegen dem Preis), AVR erst
> einmal gesehen ...

Unterschreib ich sofort. Die AVRs kenne ich auch eher aus dem 
Bastlerumfeld oder aus der Uni wo man es den Kids halt beibiegt ;) 
deshalb ja auch mein dezenter Hinweis, das sich sein/ihr Lehrer etwas 
dabei gedacht hat.

Wo wir schon dabei sind, wir setzen die STs ein wegen des geschickten 
Preises (je nach Distributor 0,5 - 0,6 €/Stk für den Cortex-M0 und 1,2€+ 
für nen PIC).

Aber Streit wollte ich nicht aufkommen lassen, wünsche nen schönen Tag 
:)

beste grüße
public

von deathfun (Gast)


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Hallo,

zur Prozessorwahl wurde nun schon einiges gesagt. Ich denke viel mehr 
neue Anreize werden wohl nicht mehr kommen.

Da nutze ich die Gelegenheit für eine Off-Topic Frage: Wie hast du den 
Flüssigkeitstransport gelöst? Teure Dosierpumpen? Magnetventile mit 
Schwerkraft/Druckluft? Das ist, wie ich finde, die Interessanteste Frage 
bei solchen Projekten da viele sich hier zu wenig Gedanken machen 
(Hygiene etc.).


Gruß
deathfun

von public (Gast)


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deathfun schrieb:
> Das ist, wie ich finde, die Interessanteste Frage
> bei solchen Projekten da viele sich hier zu wenig Gedanken machen
> (Hygiene etc.).

interessant schon, gefragt hat er aber nicht :)

von Fabian (Gast)


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deathfun schrieb:

> Da nutze ich die Gelegenheit für eine Off-Topic Frage: Wie hast du den
> Flüssigkeitstransport gelöst? Teure Dosierpumpen? Magnetventile mit
> Schwerkraft/Druckluft? Das ist, wie ich finde, die Interessanteste Frage
> bei solchen Projekten da viele sich hier zu wenig Gedanken machen
> (Hygiene etc.).
>
> Gruß
> deathfun

Da hatte ich auch lange Zeit meine Probleme mit.
Letztlich haben sich die normalen Bardosierer aus den Diskotheken für 
Säfte geeigent(orginal für Alkohol), die Sirups werden durch 
Siurppumpen( sehen aus wie Seifenspender) gefördert.

Alles läuft über ZV - Stellmotoren.

Nachteil halt, nach jedem Durchgang muss man die Dosierer mit 
hochprozentigen durchspülen wegen Schimmel.

Gruß Fabian

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