Forum: Platinen PCB Herstellungskosten Padabhängig


von PCB Hersteller (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ich habe mich mal etwas umgeschaut und sehe immer mal wieder(z.B.*1), 
dass bei der Kalkulation von Bestückungskosten die Padanzahl verwendet 
wird. Wieso ist das so? Die Lötpaste dürfte ja kaum was ausmachen und 
der Maschine/dem Bestücker dürfte es auch relativ egal sein ob der IC 
jetzt 8 Pins oder 144 Pins hat. Ist es normal, dass das Bestücken eines 
Bauteils mehre Cent kostet (bzw. sogar im € Bereich bei ICs)?
Kann das jemand der in der Fertigung kundig ist etwas erläutern?


(1) http://www.elecrow.com/pcb-assembly-p-366.html

von Mario (Gast)


Lesenswert?

Die Berechnung der Kosten kann doch jede Firma machen wie sie möchte.

Der Maschine ist es egal wie viele Pins ein Chip hat.

von Ein Schritt weiter... (Gast)


Lesenswert?

PCB Hersteller schrieb:
> Die Lötpaste dürfte ja kaum was ausmachen und
> der Maschine/dem Bestücker dürfte es auch relativ egal sein ob der IC
> jetzt 8 Pins oder 144 Pins hat.

yield = f(pins)

von Jonas L. (Firma: JL-Elektronik) (jonas1984) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich denke die Berechnung über die Pad Anzahl hat den Hintergrund das zum 
Beispiel Prozesse wie AOI (automatische optische Kontrolle) besser 
kalkuliert werden können. Da hier jede Lötstelle inspiziert wird kann 
die Anzahl der lötstellen hier schon Einfluss auf die durchlaufzeit 
haben. So wird die Prüfung eines 144 Pin QFN wohl länger dauern als zum 
Beispiel eines 0603 Widerstands.
Und da der oben genannte Anbieter in seinem Angebot eine optische 
Kontrolle inklusive hat muss so etwas ja in seinen Preis mit einfließen.

Gruß Jonas

von Mario H. (djacme)


Lesenswert?

Das ist doch einfach Statistik.
-Beginnt schon beim pcb Hersteller. Anzahl der Pads =Anzahl der 
Testpunkte beim e-Test(i.d.R. FlyingProbe bei Stückzahlen unter 10k also 
maschinenlaufzeit oder bei großen Stückzahlen ist im Adapterbau die 
entsprechende anzahl an Prüfnadeln notwendig und auch die kosten) und da 
jedes pad ein fehler habenn kann so auch Anzahl möglicher Fehler. Bei 
verewendeter Ni/Au Oberfläche kostet jedes Pad natürlich bares Gold
-mehr Pads auf kleiner Fläche erfordern mehr Sorgfalt(und 
fehlerpotential)

Beim bestückter....
-Jedes Pad Ist eine Lötstelle...

-Bei prototypenfertigng ohne SMD Schablonen kostet jedeS Päd. Laufzeit 
vom Dispenser

-die Herstellung einer SMD Schablone ist je Hersteller durchaus von der 
Anzahl der Öffnungen abhängen. Viele Pads auf kleiner Fläche = kleine 
Strukturen und dadurch ggf teure Oberflächenbehandlungen wie 
Elektropolitur oder nanobeschichtng notwendig.

-bei Serienfertigung mit SMD Schablone bietet jedes Pad einen möglichen 
Fehler im Druckprozess Und kostet daher mindestens zeit, also auch Geld.

-Aufwand für Kontrolle oder Inspektion nach Bestückung (automatisch, 
manuell oder stichprobe)hängt nicht nur von der anzahl der Bauteile 
sondern auch von anzahl der Lötstellen ab, da ja nicht nur die Bauteile 
DA sein, sondern auch wie gefordert gelötet sein sollen.

-im Bezug auf die Leiterplattengröße gibt die Anzahl der Pads einen 
Indiz auf die Bestückungsdichte und generelle Strukturgröse. Kleinere 
oder dichtere Strukturen erfordern mehr Aufwand, können daher ggf nicht 
auf jeder Maschine im Park verarbeitet werden.

-Jede Lötstelle bietet Fehlerpotential was anteilig ggf nachgearbeitet 
werden muss.

-falls vom Kundden ict gewünscht gibt die padanzahl einen Indiz auf die 
Anzahl der notwendigen Testpunkte, wie bei pcb -flying Probe =laufzeit 
oder Nadelbett =Fixkosten...

von Georg (Gast)


Lesenswert?

PCB Hersteller schrieb:
> dürfte es auch relativ egal sein ob der IC
> jetzt 8 Pins oder 144 Pins hat

Du glaubst jetzt aber nicht ernsthaft, dass ein 1000poliges BGA 
genausoviel kostet wie ein SMD-Widerstand? Man kann darüber diskutieren, 
ob der Faktor 500 angebracht ist, aber dass die Kosten mit der Pinzahl 
steigen, bedarf eigentlich keiner wissenschaftlichen Begründung.

Georg

von 6a66 (Gast)


Lesenswert?

PCB Hersteller schrieb:
> Ist es normal, dass das Bestücken eines
> Bauteils mehre Cent kostet (bzw. sogar im € Bereich bei ICs)?
> Kann das jemand der in der Fertigung kundig ist etwas erläutern?

Bestückkosten kann - wie schon erläutert - jede Firma berechnen wie sie 
lustig ist. Bei Elecrow ist's halt per Pin was die Bestückung von 
hochgradig analogen Boards bevorzugt. Digitale Boards werden daurcuh 
teurer. Muss man halt wissen. Andere nehmen pro Bauteil - auch im 
Centbereich - was bei Passiven Bauteilen der Bauteilwert bei weitem 
übersteigen kann. Die PAste istd as nicht was es kostet. Die pro Pin 
machen das - Elecrow schreibt das sogar explizit - wahrscheinlich mit 
einem Handmanipulator oder ganz von Hand und dann müssen die bei den 
hochpoligen etwas mehr aufpassen - das treibt die Kosten.

Ab etwa 10 Stück wird es mit der Bestückanlage attraktiv, kommen aber 
Einricht kosten hinzu.

Grüße

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.