Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärker mit TDA2030A leise


von S. K. (kieselsteinchen)


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Hallo zusammen,

nach etlichen Jahren Pause versuche ich mich seit einigen Tagen an einem 
NF-Verstärker.
Ein Blick in die Teilkiste förderte etliche A210/TBA810, 1x TDA2003 und 
1x TDA2030 zutage. Den A210/TBA810 hab ich aber wegen vielen abfälligen 
Forenbeiträgen (nicht nur hier) verworfen, obwohl ich in meiner Jugend 
gute Erfahrungen damit gemacht hatte.
Ein Versuch mit dem TDA2003 (Schaltung mit asym. Stromvers. wie im 
Datenblatt 
http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000128.pdf) 
ergab einen "Verstärker" der viel zu leise war. Bei der Suche nach 
Ratschlägen im Netz wurde dann als Alternative der "eh viel bessere" 
TDA2030 vorgeschlagen.
Der nächste Test mit dem TDA2030 (Schaltung mit asym. Stromvers. wie im 
Datenblatt 
http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000129.pdf) 
verlief ähnlich ... nur war das Resultat noch leiser.

Woran kann das liegen? Meine Kenntnisse sind leider extrem eingerostet.

Danke

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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S. Kiesewetter schrieb:
> einen "Verstärker" der viel zu leise war.
> ... nur war das Resultat noch leiser.
Kannst du "laut" und "leise" als Spannungswerte definieren?

> Woran kann das liegen?
Welche Versorgungsspannung hast du woher? Welchen Lautsprecher hast du?

> (Schaltung mit asym. Stromvers. wie im Datenblatt
Heißt "wie" eher "genau wie" oder eher "so ähnlich wie"?
Kurz: welche Schaltung genau? Mit welchen Bauteilwerten genau?

: Bearbeitet durch Moderator
von Nur Einer (Gast)


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Ohne das du deinen Aufbau kann dir hier keiner helfen.
Was für Lautsprecher genommen?

MfG
Einer

von Nur Einer (Gast)


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Nach dem Wort Aufbau sollte noch ein zeigst stehen.

von S. K. (kieselsteinchen)


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Lothar Miller schrieb:
> Kannst du "laut" und "leise" als Spannungswerte definieren?

Wie leiser als Ohrhörer bei voller Leutstärker.

> Welche Versorgungsspannung hast du woher?

Ist entgegen den Hinweise im Datenblatt eine stabilisierte und geregelte 
(zum Testen sollte das doch trotzdem ok sein) Spannungsversorgung 
(eingestellt auf 16V) aus einem Experiementiernetzteil aus meiner 
Jugendzeit. Das Gerät hab ich aber schon überprüft.

> Welchen Lautsprecher hast du?

Zum Probieren habe ich hier leider nur einen winzigen 8-Ohmigen.

> Heißt "wie" eher "genau wie" oder eher "so ähnlich wie"?
> Kurz: welche Schaltung genau? Mit welchen Bauteilwerten genau?

exakt nach "Figure 4. Single supply amplifier" mit den selben Werten.

von S. K. (kieselsteinchen)


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Wenn du den Schaltplan meinst:
http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000128.pdf
Figure 4. Single supply amplifier

Zusammengelötet hab ich es auf einer Experimentierplanine. Ja, das ist 
nicht das Beste, aber ich habe immerhin auf eine sternförmige 
Masseführung geachtet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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S. Kiesewetter schrieb:
> Wie leiser als Ohrhörer bei voller Leutstärker.
Dann passt ja Alles: mit (meinen) Ohrhörern hätte man auf voller 
Lautstärke einen Hörschaden. Oder fehlt da noch Information? Welche 
Signalquelle hast du wie angeschlossen? Wie vergleichst du den 
Lautsprecher mit Ohrhörern?

von S. K. (kieselsteinchen)


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Lothar Miller schrieb:
> Dann passt ja Alles: mit (meinen) Ohrhörern hätte man auf voller
> Lautstärke einen Hörschaden. Oder fehlt da noch Information? Welche
> Signalquelle hast du wie angeschlossen? Wie vergleichst du den
> Lautsprecher mit Ohrhörern?

Irgendwie drücke ich mich heute echt mehrdeutig aus...
Die Membran des Testlautsprechers hat einen Durchmesser von ca. 6cm. Das 
Signal kommt aus einem MP3-Player. Der Versuchsaufbau hat bei voller 
Lautstärke des MP3-Players (mit Lautsprecher auf dem Tisch liegend) etwa 
die selbe subjektive Lautstärke, als wenn ich die Ohrhörer an den 
MP3-Player anschließe und diese auf den Tisch lege.

von karadur (Gast)


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TDA2030 läuft als "Krachmacher" ganz gut, aber schwingt ganz gerne.

Die 1R 220nF müssen ganz nah an den Chip. Genauso wie die Cs der 
Versorgung.

von Frank W. (frank_w)


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Und der Lautsprecher braucht eine Schallwand.

Gruß Frank

von S. K. (kieselsteinchen)


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karadur schrieb:
> TDA2030 läuft als "Krachmacher" ganz gut, aber schwingt ganz gerne.
>
> Die 1R 220nF müssen ganz nah an den Chip. Genauso wie die Cs der
> Versorgung.

Das hab ich beachet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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S. Kiesewetter schrieb:
> etwa die selbe subjektive Lautstärke, als wenn ich die Ohrhörer an den
> MP3-Player anschließe und diese auf den Tisch lege.
Was hörst du, wenn du mit dem Finger an den offenen Eingang fasst?

von Bömmel (Gast)


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Wie viel Strom kann dein Netzteil liefern?

von Stefan F. (Gast)


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Lautsprecher benötigen ein Gehäuse, um zu funktionieren.

Ein offener Lautsprecher auf dem Tisch saugt von hinten genauso viel 
Luft an, wie er vorne abstößt.

Ein TDA2030 mit 12V an einer gewöhnlichen 4 Ohm Lautsprecherbox kann 
locker flockig ein normales Wohnzimmer so laut Beschallen, dass eine 
normale Unterhaltung zwischen zwei Personen nicht mehr möglich ist.

Der Unterschied zwischen dem TDA2003 und TDA2030 ist gering, weil das 
Ohr logarithmisch reagiert. Für doppelte Lautstärke brauchst du 10x 
Leistung.

von Stefan F. (Gast)


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> TDA2030 läuft als "Krachmacher" ganz gut, aber schwingt ganz gerne.

Was man in der Regel an unerwartet hoher Stromaufnahme und Wärme merkt.

von Krachmacher (Gast)


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Stefan Us schrieb:
> Lautsprecher benötigen ein Gehäuse, um zu funktionieren.
> Ein offener Lautsprecher auf dem Tisch saugt von hinten genauso viel
> Luft an, wie er vorne abstößt.

Das Phänomen heißt akustischer Kurzschluss.

Zum Testen reicht ein passender Bierkrug, Kaffeebecher, oder ähnliche 
Gefäße als Gehäuseprovisorium.
Sehr gut funktioniert auch eine ausreichend volle Klorolle: einfach den 
Lautsprecherkäfig auf die aufgewickelte Rolle legen, Magnet der Rolle 
abgewandt.

Ansonsten würde es wahrscheinlich weiterhelfen, wenn Du ein gutes Bild 
Deines Aufbaus postest, Löt- und Bestückungsseite.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Krachmacher schrieb:
> Das Phänomen heißt akustischer Kurzschluss.
Lauter als ein auf dem Tisch liegender Kopfhörer sollte der Lautsprecher 
(zumindest bei höheren Tönen) trotzdem sein...

von Krachmacher (Gast)


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Ja, das ist natürlich völlig richtig. Er klingt halt nur furchtbar dünn.

von Stefan F. (Gast)


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@Frank Wa
> Und der Lautsprecher braucht eine Schallwand.
Sorry, ich hatte übersehen, dass du bereits drauf hingewiesen hast.

von Felix W. (felixw)


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1. Frage: Wird der TDA2030 heiß?
2. Frage: Spannung am Pin 4 vom TDA2030 ohne Eingangssignal, sollte bei 
halber Betriebsspannung liegen.
3. Frage: Hast du einen 2. Lautsprecher zum ausprobieren?

S. Kiesewetter schrieb:
> Wenn du den Schaltplan meinst:
> http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000128.pdf
> Figure 4. Single supply amplifier

Bei deinem Link Fig. 17?! Fig. 4 ist ein Diagramm.

Grüße Felix

von Tobi (Gast)


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Ist der Lautsprecher noch intakt? Durchgebrannte Lautsprecher geben 
meist ein sehr leisen und dünnen klang

von S. K. (kieselsteinchen)


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Um nicht massig Postings zu machen hier alle Antworten in Einem:

Link:
Der richtige Link zum TDA2030A ist 
http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000129.pdf 
(hatte das mit dem Datenblatt zum TDA2030H verwechselt)

Schallwand:
auch das ist mir klar, aber etwas mehr sollte schon zu hören sein, auch 
wenn es gruselig klingt

Schwingen:
Zu schwingen scheint er nicht. Der Ruhestrom beim geschlossenem Eingang 
ist 25mA (bei 16V). Warm wird der IC auch nicht.

Spannung an Pin 4:
Exakt 8V bei 16V Versorgungsspannung.

Lautsprecher:
hab ich mit einer anderen Quelle auf Funktion getestet


Eine Sache fiel mir eben noch siedendheiß ein:
Ich habe am Eingang noch ein zusätzliches Poti (47k log) zur 
Lautstärkeregelung. Der Schleifer hängt am Verstärkereingang (C mit 
2,2uF), die anderen Anschlüsse für Eingangsmasse und Eingangssignal.
Was mir gerade durch den Kopf geht: der Kondensator bildet ja mit der 
Reihenschaltung der beiden 100k Widerstände einen Hochpass, der aber 
durch den Poti verändert wird. Könnte es daran liegen?

von michael_ (Gast)


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S. Kiesewetter schrieb:
> Ein Versuch mit dem TDA2003 (Schaltung mit asym. Stromvers. wie im
> Datenblatt
> http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000128.pdf)
> ergab einen "Verstärker" der viel zu leise war.

Wenn dieser als auch der mit dem TDA2030 zu "leise" ist, liegt die 
Ursache wo anders.
- Eingangspegel
schließ den Eingang an einen Receiver, DVD-Player, TV o.ä. mit Cinch 
Ausgang an.
-Spannungsversorgung
Ist die zu weich? Und mit den 16V kannst du keinen Blumentopf gewinnen.
Das Datenblatt geht bei 24V los und hat da bei 8Ohm 6W.
- Lautsprecher
Mit deinem Minilautsprecher mit Miniwirkungsgrad und Minischallwand kann 
dann bei etwa 3,5W nicht mehr viel rauskommen.
Schließe mal eine 4Ohm-Box an und du wirst ein Wunder erleben.

von S. K. (kieselsteinchen)


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Hab den Fehler gefunden: im Versuchsaufbau war ein Fehler. Der 
Eingangskoppelkondensator war mit dem Knotenpunkt der drei 100k 
Widerstände verbunden anstatt mit Pin4 des IC. So kann es natürlich 
nicht klappen.

Trotzdem danke für alle Anregungen.

von Stefan F. (Gast)


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> der Kondensator bildet ja mit der Reihenschaltung der
> beiden 100k Widerstände einen Hochpass, der aber
> durch den Poti verändert wird. Könnte es daran liegen?

Das ist richtig, bei den Werten ist es jedoch nicht die Problemursache. 
Passt schon so.

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