Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltverzögerung für Steckdosenleiste o.ä.


von dommy (Gast)


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Hallo ihr,
für unser kleines Theater haben wir uns ein Rack zusammengestellt, in 
dem mehrere Verstärker für unsere PA von QSC eingebaut sind. Strom 
bekommen sie über eine 19"-Mehrfachsteckleiste, und diese ist an unseren 
Hausstrom angeschlossen. Nun haben wir das Problem, dass beim 
Einschalten des kompletten Racks über die Leiste ein so hoher Strom 
gezogen wird, dass die Sicherung in unserem Technikraum aktiviert wird, 
und damit auch das digitale Mischpult seine Stromzufuhr verliert. Da wir 
im Amateurbereich sind, können wir nicht alle Techniker davon 
überzeugen, einen Verstärker nach dem anderen seperat einzuschalten, 
weswegen ich nun wissen würde, ob es eine Möglichkeit gibt, automatisch 
die Verstärker mit einer Verzögerung von ca. 0.5s - 1s nacheinander zu 
starten.

Würde mich über eure Hilfe freuen!

dommy

von Joachim B. (jar)


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Zeitrelais, Verzögerungsschalter, Einschaltvezögerung

http://www.sienic.de/einschaltverzoegerung.html

von Georg (Gast)


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dommy schrieb:
> ob es eine Möglichkeit gibt, automatisch
> die Verstärker mit einer Verzögerung von ca. 0.5s - 1s nacheinander zu
> starten.

Natürlich gibt es die, aber nicht fertig. Eine Möglichkeit sind 
Zeitrelais, da braucht ihr für jeden Verstärker eines, und einen 
Schaltkasten zur Montage und Verdrahtung.

Georg

von Frank (Gast)


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Evtl. Ne Sicherung mit ner anderen Charakteristik?

von Joachim B. (jar)


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Georg schrieb:
> Natürlich gibt es die, aber nicht fertig.

schau mal einen Beitrag höher,
oder hier
http://www.sienic.de/einschaltverzoegerung.html
fix und fertig, ich habe auch gestaunt, war nicht leicht zu finden.

: Bearbeitet durch User
von dommy (Gast)


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Danke! Die Module von sienic sehen sehr gut aus ^_^

von Schlumpf (Gast)


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Wenn ihr schon ein komplettes Rack habt, dann würde ich mir überlegen, 
ob du dann nicht gleich auf Einschaltverzögerungs-Relais für 
Hutschienen-Montage zurückgreifst.

An den Kabeln von den Verstärkern die Schuko-Stecker abzwicken, 
Aderendhülsen dran und das Ganze dann sauber in nem Schaltkasten 
verdrahten.

Ist unter´m Strich günstiger, "sauberer" und technisch vorallem 
empfehlenswerter, als das Ineinanderstecken von irgendwelchen 
Komponenten.

Ein Zeitrelais kostet ca. 30 Euro
Ein kleiner Schaltkasten ca. 10 Euro

von schonmal gemacht (Gast)


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Oder einfach Einschaltstrombegrenzer nehmen. Gibt es fix u fertig von 
elv u conrad usw. Verstaerker haben meist recht grosse trafos die beim 
einschalten viel strom ziehen. So hab wir es geloest

von Freddy (Gast)


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Eltako bietet sowas unter dem Namen Ansprechverzögerung an.
Guck mal im Eltako Katalaog, Seite 11:
http://www.eltako.com/fileadmin/downloads/de/Katalog/eltako_E_eltako_zeitrelais_und_multifunktions-zeitrelais_low_res.pdf

von Georg (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> schau mal einen Beitrag höher,

Und wo ist da die Leiste mit n Steckdosen? Das sind auch nur einzelne 
Zeitrelais, und keine Steuerung für eine Gruppe von Verstärkern.

Georg

von Freddy (Gast)


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Du kannst auch ein universelles-Zeitrelais nehmen. Die können meist auch 
einen Puls rausgeben.
Dann einen Muxer, und die Verstärkergruppen via Stromstoßschalter 
einschalten...
Oder wer mag kann das auch mit einem µC realisieren. Nur dann brauchst 
Du ggf. noch Relais um die Stromstoßschalter treiben zu können...

von Freddy (Gast)


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Noch ein Tip,
wenn es Du noch ein wenig mehr Logik brauchst, kann es durchaus 
preislich interessant sein eine Siemens Logo! zu kaufen (sinnvoll ist es 
jedoch hier auch mit externen Stromstoßschaltern oder Relais zu 
arbeiten).
Ich wollte mal eine komplexere Schaltung mit Selbsthaltung, mehreren 
Steuerpfaden, Winter-Sommer-Schaltung, Vorrangsschaltung realisieren. 
Das wäre mit Eltako problemlos möglich gewesen. Aber die Summe der 
Einzelkomponenten überstieg die einer Siemens Logo! Bei der Logo kann 
man auch problemlos das Programm auf nen Chip brennen und im Defekt kann 
der Haus- und Hof-Elektriker einfach die Logo tauschen. Chip rein - 
fertig. Wichtig bei einem Verein, da man ja nicht immer der Depp als 
Ansprechpartner sein will

von Harald W. (wilhelms)


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Freddy schrieb:

> Oder wer mag kann das auch mit einem µC realisieren.

Wenn man es etwas einfacher haben will, nimmt man
einen 4017, der durch einen einfachen Oszillator
gesteuert wird. Als Relais würden sich da m.E.
bistabile am besten eignen. Dann kann man durch
zusätzliche Taster auch manuell ein- und ausschal-
ten. (Transistor-)Relaistreiber benötigt man dafür
natürlich auch noch.

von RAL7005 (Gast)


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> Natürlich gibt es die, aber nicht fertig.

Nennt sich Powersequencer. Hat eigentlich jeder
Schrank/Rack-Hersteller im Programm...

von Paul B. (paul_baumann)


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RAL7005 schrieb:
>> Natürlich gibt es die, aber nicht fertig.
>
> Nennt sich Powersequencer. Hat eigentlich jeder
> Schrank/Rack-Hersteller im Programm...

Schade. Ich wollte gerade anfangen, eine Schaltung zu entwerfen, weil 
ich dachte, daß das eine sog. Marktlücke wäre.
:-(
War's wieder nüscht...

MfG Paul

von N.P. (Gast)


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Man könnte für jeden Verstärker (Stromkreis) einen eigenen 
Schlüsselschalter für die Netzversorgung installieren. Dabei
müssten alle Schliesszylinder gleichschliessend arbeiten und
es darf natürlich nur ein einziger Schlüssel vorhanden sein.

Die gewünschte Zeitverzögerung wird hier durch Umsteckzeit
des Schlüssels realisiert.

von dommy (Gast)


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Danke für die zahlreichen Antworten. Wir haben noch ein paar 
Schalt-Relais hier rumliegen, ein Kollege behauptet, dass durch 
nacheinanderschalten von mehreren Relais (d.h. erstes Relais schaltet 
zweites Relais, dieses das dritte etc.) genug Zeitdifferenz entsteht, 
dass dadurch der Einschaltstrom begrenzt wird. Da es uns nichts kostet, 
probieren wir erst die Variante, bevor wir uns einen 
Einschaltstrombegrenzer besorgen.

von oszi40 (Gast)


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dommy schrieb:
> nacheinanderschalten von mehreren Relais (

Der Domino-Effekt beim Einschalten mag ja irgendwie eintreten, aber die 
armen Relaiskontakte müssen "ganz schön" was aushalten, wenn die dicken 
Elkos der Netzteile ihren Ladestrom wollen. Folglich ist die 
Zuverlässigkeit etwa so hoch wie die einer alten 
Weihnachtsbaumbeleuchtung.

Einschalten mit Vorwiderstand, der später überbrückt wird ist auch nicht 
ideal, da einige Schaltnetzteile das nicht mögen.

von Georg (Gast)


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dommy schrieb:
> Nun haben wir das Problem, dass beim
> Einschalten des kompletten Racks über die Leiste ein so hoher Strom
> gezogen wird

Das ganze geht auch viel viel einfacher, bloss nicht so cool: wenn für 
jeden Verstärker ein Schalter da ist, kann niemand alle gleichzeitig 
einschalten. Seid ihr wirklich so überfordert, dass das Umlegen von ein 
paar Schaltern am Anfang eines Konzerts nicht zu leisten ist?  Oder ist 
das eines wahren Künstlers einfach unwürdig?

Georg

von Dietmar (Gast)


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Georg schrieb:
> Seid ihr wirklich so überfordert, dass das Umlegen von ein
> paar Schaltern am Anfang eines Konzerts nicht zu leisten ist?

schonmal in einem Verein Arbeitsdienst gemacht?
Da kommen die unterschiedlichsten Leute auf die merkwürdigsten Lösungen 
das Werkzeug oder Material zu missbrauchen.

Gerade erst gesehen in der Halle eines Segelvereins. Es gab einen 
Hauptschalter für alle Steckdosen (Brandschutz) und einen Lichtschalter 
für das Hauptlichtband.
Da hat doch jemand - weil es so anstrengend ist zwei Schalter zu drücken 
- beides zusammengeklemmt. Nur schade dass der Schalter bei 10 A erste 
Brandspuren zeigt. Statt das ganze dann vernünftig zu reparieren oder 
elektrisch richtig zu machen (dann schaltet man halt zwei Relais, 
jeweils einen für Hauptstrom und für das Lichtband) wird der nächste, 
greifbare Schalter missbraucht. War nur eine Frage der Zeit bis der auch 
verschmort....

von Dietmar (Gast)


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Sorry, da war der Beitrag schon gepostet

Was ich damit sagen wollte, wo viele Leute sind gibt es XX verschiedene 
Möglichkeiten das falsch zu machen.

Macht es vernünftig, auch das es funktioniert. Die oben genannte Lösung 
mit den Schlüsselschaltern läd ja auch aus Bequemlichkeit dazu ein 
dieses wieder zu manipulieren... Das ist übrigens auch ein Grund warum 
in Firmen teilweise Sicherheitsschaltungen manipuliert werden. Was 
meinst Du warum gute Maschinenhersteller den Betriebsablauf testen 
lassen, eine Sicherheitsschaltung die die Arbeiter in Ihrem Ablauf 
blockiert oder unbequem ist wird manipuliert. Früher oder später...

von oszi40 (Gast)


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Georg schrieb:
> wenn für jeden Verstärker ein Schalter da ist, kann niemand alle
> gleichzeitig einschalten.

Doch! Der "Niemand" heißt kurzer Spannungsausfall. Da alle Deine 
Schalter zu dieser Zeit noch im Zustand "EIN" sind, werden sie auch noch 
"EIN" sein, wenn in einigen Sekunden/Minuten die Spannung wiederkommen 
sollte. Die Lösung wären Zeitrelais, wie bereits oben beschrieben, die 
verschieden verzögert einschalten oder Schütze, die ein User durch 
TASTER erst in Selbsthaltung bringt.

von Thomas B. (thombde)


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dommy schrieb:
> ob es eine Möglichkeit gibt, automatisch
> die Verstärker mit einer Verzögerung von ca. 0.5s - 1s nacheinander zu
> starten.

Optimal wäre, wenn alle Verbraucher automatisch
nacheinander eingeschaltet werden.
Um das selber bauen oder basteln wird man nicht herumkommen.

Gut geeignet ist auch ein Einschaltsequenzer. (Bild oben)
Vielleicht gibt es so was fertig zu kaufen?

von STK500-Besitzer (Gast)


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