Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OPV-Unterschied peak und continuous


von Oliver S. (ofkohs)


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Hallo,

beim OPA549 von TI steht bei den Features ganz oben:

*High Output Current:

8A continuous

10A peak

Verstehe ich es richtig, dass damit gemeint ist dass der OPV für seine 
vorhergesehene Lebensdauer nicht mehr als 8A liefern sollte, aber auch 
bis zu 10A aufgedreht werden kann?

Wenn ich tatsächlich einen Output-Strom von 10A AC brauche, reicht mir 
dann dieser OPV oder sollte ich lieber einen mit mehr output current 
nehmen um einen Puffer zu haben?

Hier gibt es das Datenblatt zum OPV:
http://www.ti.com/lit/ds/sbos093e/sbos093e.pdf

Danke für eure Hilfe!

von MaWin (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Wenn ich tatsächlich einen Output-Strom von 10A AC brauche, reicht mir
> dann dieser OPV

Nein.

Peak heisst kurzzeitig. Nicht dauernd (meist thermisch begrenzt, z.B. 
durch die Bonddrähte, kurz meint also richtig kurz, nur Mikro oder 
Millisekunden).

von Olaf (Gast)


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Das bedeutet das der OP dauerhaft 8A liefern kann wenn du fuer die 
Einhaltung der anderen Randbedingungen (z.B Temperatur) sorgst.

Ausserdem kannst du fuer eine sehr kurze Zeit auch mal 10A entnehmen. 
Bei 11A schmilzt dann vielleicht ein Bonddraht oder der OP funktioniert 
nicht mehr laut Datenblatt.

Olaf

von Olaf (Gast)


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> Wenn ich tatsächlich einen Output-Strom von 10A AC brauche,

Noch ein Hinweis. Kucke die ganz lange die Figure 6 auf Seite 10 des 
Datenblatts an und ueberlege ob deine Anwendung da rein passt. .-)

Olaf

von Oliver S. (ofkohs)


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Okay, jetzt verstanden. Danke!

Kommt euch ein OPV in den Sinn der kontinuierlich 10A ausgeben kann 
(außer dem Zeug von Apex das so teuer ist). Wirklich Leistung brauche 
ich nicht, max 1 Watt. Sonst muss ich es halt mit Mosfets aufbauen...

von Harald W. (wilhelms)


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Oliver S. schrieb:

> Kommt euch ein OPV in den Sinn der kontinuierlich 10A ausgeben kann
> (außer dem Zeug von Apex das so teuer ist). Wirklich Leistung brauche
> ich nicht, max 1 Watt. Sonst muss ich es halt mit Mosfets aufbauen...

Wichtiger als die Leistung, die Du brauchst ist die Leistung, die
in der Endsgtufe "hängenbleibt". Das gilt auch für eine Selbstbau-
Endstufe.

von Olaf (Gast)


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> Kommt euch ein OPV in den Sinn der kontinuierlich 10A ausgeben kann

Nein. Das koennte aber daran liegen das ausser dir soetwas keiner 
braucht. Vielleicht koennen wir dir hier erklaeren das auch du soetwas 
nicht brauchst wenn du uns sagst was das werden soll. .-)

Arme Bastler neigen auch schonmal dazu einen Audioverstaerker zu 
missbrauchen. Das stellt aber an den Entwickler eventuell hoehere 
Ansprueche damit die Kiste nicht zum Mittelwellensender wird.

Olaf

von Harald W. (wilhelms)


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Olaf schrieb:

> Arme Bastler neigen auch schonmal dazu einen Audioverstaerker zu
> missbrauchen.

Grundsätzlich ist diese Idee ja auch gar nicht so schlecht, da viele
NF-Verstärker, z.B. der TDA2030, einen ähnlichen inneren Aufbau wie
OPVs haben. Aber auch da gibts nur wenige, die derart hohe Ströme
vertragen.

von Oliver S. (ofkohs)


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Also ich baue prinzipiell ein SPS-basiertes Testgerät für Schütz-Geräte.

Da meine AOs der SPS max. 10V u. 20mA ausgeben und ich für einen 
Strom-Eingang am Schütz ca.1V und bis 10A benötige, muss ich den Strom 
irgendwie verstärken.

Da die AOs nur DC liefern generiere ich mir einen 50Hz-Sinus indem ich 
kurze Impuls(40 pro Periode) ausgebe.

von Harald W. (wilhelms)


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Oliver S. schrieb:

> Da meine AOs der SPS max. 10V u. 20mA ausgeben und ich für einen
> Strom-Eingang am Schütz ca.1V und bis 10A benötige, muss ich den Strom
> irgendwie verstärken.

Dann bau eine Konstantstromquelle. Passende Schaltungen findest
Du, wenn Du auf das Wort klickst.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Also ich baue prinzipiell ein SPS-basiertes Testgerät für Schütz-Geräte.

Gibt es eine Defintion/Norm wie so ein Test auszusehen hat?

Ohne da jetzt tiefergehende Erfahrungen zu haben wuerde ich 
folgendermassen vorgehen:

1. Einen hinreichend grossen Kondensator ueber einen Widerstand von 
deinen 24V aufladen.

2. Den Schaltkontakt ueber einen Transistor und einen Widerstand 
parallel zum Kondensator schalten.

3. Spannung und Strom am Widerstand messen.

Du geschickte Programmierung kannst du jetzt sowohl Spannung und Strom 
bei angesteuert offenen und geschlossenen Schaltkontakt messen und 
daraus Aussagen ueber den Kontaktwiderstand bei offenen und 
geschlossenen Kontakt ableiten.

Olaf

von M. K. (sylaina)


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Oliver S. schrieb:
> Okay, jetzt verstanden. Danke!
>
> Kommt euch ein OPV in den Sinn der kontinuierlich 10A ausgeben kann
> (außer dem Zeug von Apex das so teuer ist). Wirklich Leistung brauche
> ich nicht, max 1 Watt. Sonst muss ich es halt mit Mosfets aufbauen...

Wenn du an dieser Lösung festhalten willst: Das Prinzip einer 
Komplementärstufe ist dir bekannt? Damit lässt sich leicht und schnell 
der Ausgangsstrom eines OPVs in die Höhe treiben. Im Prinzip sind 
gefühlt 99,9% aller linear geregelten Labornetzteile, wie sie auch hier 
besprochen werden, OPVs mit Komplementärstufe (idR nur der Highside-Teil 
der Stufe).

von Oliver S. (ofkohs)


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> Wenn du an dieser Lösung festhalten willst: Das Prinzip einer
> Komplementärstufe ist dir bekannt? Damit lässt sich leicht und schnell
> der Ausgangsstrom eines OPVs in die Höhe treiben. Im Prinzip sind
> gefühlt 99,9% aller linear geregelten Labornetzteile, wie sie auch hier
> besprochen werden, OPVs mit Komplementärstufe (idR nur der Highside-Teil
> der Stufe).


Genau das war nun die nächste Idee ;-)

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