Hallo, ich möchte über einen Photo-MOS eine Induktivität von 3mH mit 15V/50Hz schalten. RL ca. 14 Ohm, Strom durch die Induktivität ca. 1A. Beim Abschalten soll die Selbstinduktionsspannung auf einen Wert von ca. 20-30V mit einem Varistor begrenzt werden. Leider habe ich noch nie was mit Varistoren gemacht. Wie Nahe kann die Ansprechspannung des Varistors - ich glaube, die nennt sich auch Clamping Voltage – eigentlich an der normalen Betriebsspanung (hier 15V AC) liegen? Könnt ihr einen empfehlen. Im Optimalfall ist dieser leicht beschaffbar, kein SMD und lässt sich mit LTSpice simulieren :-) Danke & Gruß, thoern
T. Thoern schrieb: > Beim Abschalten soll die Selbstinduktionsspannung auf einen Wert von ca. > 20-30V mit einem Varistor begrenzt werden. Varistoren sind für Dauerbelastung eher nicht geeignet. Sie gehen dann schnell kaputt.
> Leider habe ich noch nie was mit Varistoren gemacht.
Das merken wir. :-)
In einem Varistor brennt jedesmal wenn er die Spannung begrenzt ein
bisschen was weg. Man sagt auch gerne die Teile haben ein Gedaechtnis.
Darum sind sie nur fuer gelegentlich/selten auftretende Ueberspannungen
geeignet. Also soetwas wie ein Blitzeinschlag in deinem Garten.
Olaf
ne Harald Wilhelms schrieb: > T. Thoern schrieb: > >> Beim Abschalten soll die Selbstinduktionsspannung auf einen Wert von ca. >> 20-30V mit einem Varistor begrenzt werden. > > Varistoren sind für Dauerbelastung eher nicht geeignet. > Sie gehen dann schnell kaputt. Naja, was heisst Dauerbelastung? Letztendlich muss er einen maximalen Strom von 1A für den Bruchteil einer Milisekunde ableiten. Und das im Jahr vielleicht 500 mal. Einen Hinweis auf "Gedächtnis" oder "Abbrennen" habe ich in den Herstellerdokus noch nicht gefunden. Wie gesagt, Ich will ja keine 100A drüberjagen... Einen Snubber aus RC kann ich leider nicht verwenden, da dieser die reaktiven Eigenschaften der Schaltung verändern würde. Eine Alternative wären noch zwei in Reihe geschaltete Zenerdioden (Kathode an Kathode), aber ein Varistor erscheint mir nach wie vor sinnvoller. Gruß, thoern
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T. Thoern schrieb: > im Jahr vielleicht 500 mal. Das konnte man der ursprünglichen Beschreibung nicht entnehmen. Ich kenne Induktive Lasten, die pro Minute über 100 mal geschaltet werden... > Einen Hinweis auf "Gedächtnis" oder "Abbrennen" habe ich in den > Herstellerdokus noch nicht gefunden. Der Alterungseffekt bei Metalloxid-Varistoren bekannt und dokumentiert. Siehe auch wiederholt dort: http://de.wikipedia.org/wiki/Varistor Allerdings geht es dabei um Ströme, die ein vielfaches über dem Strom durch diese Spule hier liegen. Aber weil du den möglichen Grenzstrom sicher nicht ausreizen wirst, sehe ich da auch mit einem Varistor kein Problem. Das Problem ist eher, dass die Kennlinie des Varistors recht undefiniert ist... > Eine Alternative wären noch zwei in Reihe geschaltete Zenerdioden Ich würde da mal mit dem Begriff "Supressordiode" kontern...
Lothar Miller schrieb: > Ich würde da mal mit dem Begriff "Supressordiode" kontern.. Danke schon mal für den Tipp mit der Suppressordiode. An die habe ich gar nicht gedacht. Die werde ich mir auch noch genauer anschauen. Gruß, thoern
T. Thoern schrieb: > Naja, was heisst Dauerbelastung? Letztendlich muss er einen maximalen > Strom von 1A für den Bruchteil einer Milisekunde ableiten. Und das im > Jahr vielleicht 500 mal. > > Einen Hinweis auf "Gedächtnis" oder "Abbrennen" habe ich in den > Herstellerdokus noch nicht gefunden. Negative Eigenschaften werden in Datenblättern gern verschwiegen. Sie tauchen höchstens mal in Applikationsbereichten auf. Wie lange ein Varistor Deine Behandlung aushält ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall solle man eine Abschaltung mit einer Temp.-Sicherung vorsehen. Gruss Harald
Ich glaube, ich habe mich schon mit der Suppressordiode angefreundet. Die bleiben ja auf Dauer jung und schön :-) Außerdem - und da fehlt mir jetzt wieder etwas Erfahrung - sind die, glaube ich, auch genauer von der Kennlinie. Somit kann ich die Durchbruchspannung näher an die Betriebsspannung heranführen, was ebenfalls von Vorteil wäre. Gruß, thoern
Ok, ich habe das gestern Abend mal in LTSpice mit einer 24V-Suppressordiode (TVS) durchgespielt. Funktioniert einwandfrei. Danke nochmals für den Tipp!
T. Thoern schrieb: > ... in LTSpice ... Funktioniert einwandfrei. Hoffen wir, dass die verwendeten Modelle die Realität ausreichend genau abbilden... ;-) > Danke nochmals für den Tipp! Keine Ursache.
T. Thoern schrieb: > Ok, ich habe das gestern Abend mal in LTSpice mit einer > 24V-Suppressordiode (TVS) durchgespielt. Funktioniert einwandfrei. Interessanterweise haben bei LTSpice die Bauelemente aber ein ewiges Leben.
Warum nicht das verwenden, was üblicherweise gemacht wird und Du ja auch schon im Titel erwähnt hast. Ein Snubber?
Teo Derix schrieb: > Warum nicht das verwenden, was üblicherweise gemacht wird und Du > ja > auch schon im Titel erwähnt hast. Ein Snubber? Hab ich weiter oben bereits erwähnt. Ein Snubber würde durch seine kapazitive Eigenschaft die Funktion der Schaltung derart abändern, dass sie für ihren Bestimmungszweck nicht mehr zu gebrauchen wäre. Gruß, Thomas
T. Thoern schrieb: > 3mH mit 15V/50Hz > schalten. RL ca. 14 Ohm, Strom durch die Induktivität ca. 1A. Beim > Abschalten soll die Selbstinduktionsspannung auf einen Wert von ca. > 20-30V 3 mH bei 1A speichern eine Energie von 1,5mJ. Das 50 Mal pro Sekunde ergibt 75mW. Eine normale Zenerdiode ist also völlig ausreichend, selbst wenn man sie, um eine Diode einzusparen, nicht mit der Betriebsspannung, sondern mit GND verbindet.
Hallo, lrep schrieb: > 3 mH bei 1A speichern eine Energie von 1,5mJ. > Das 50 Mal pro Sekunde ergibt 75mW. danke für deine Antwort. Ich glaube aber, du hast was falsch verstanden. Die Suppressordiode soll nur einen eventuell entstehenden Selbstinduktionsimpuls beim Ausschalten absorbieren. Solange die 15V/50Hz an der Spule anliegen, soll die Diode gar nichts machen.
lrep schrieb: > Das 50 Mal pro Sekunde ergibt 75mW. Da wird nichts 50 mal pro Sekunde ein- und ausgeschaltet, sondern da wird eine Spule an eine 50Hz Wechselspannung mit 15Veff angelegt.
T. Thoern schrieb: > Die Suppressordiode soll nur einen eventuell entstehenden > Selbstinduktionsimpuls beim Ausschalten absorbieren. Der entsteht nicht "eventuell", sondern immer wenn Du ausschaltest, während ein Strom fliesst. Oder schaltest Du nur beim Nulldurchgang des Stroms?
Harald Wilhelms schrieb: > Der entsteht nicht "eventuell", sondern immer wenn Du ausschaltest, > während ein Strom fliesst. Er enthält aber mal mehr oder mal weniger Energie. Am meisten Energie enthält er, wenn der Strom durch die Spule gerade am Maximum ist... Harald Wilhelms schrieb: > Oder schaltest Du nur beim Nulldurchgang des Stroms? Da wäre ein PhotoTRIAC (AQH...) statt des PhotoMOS Relais im Vorteil, denn der würde automatisch beim Stromminimum abschalten...
Harald Wilhelms schrieb: > eht nicht "eventuell", sondern immer we Harald Wilhelms schrieb: > Der entsteht nicht "eventuell", sondern immer wenn Du ausschaltest, > während ein Strom fliesst. Oder schaltest Du nur beim Nulldurchgang > des Stroms? Ihr nehmt aber auch alles wörtlich .-) Genau deshalb habe ich "eventuell" geschrieben, da eben kein Selbstinduktionsimpuls ensteht (oder nur ein sehr kleiner), wenn gerade zufällig abgeschaltet wird, wenn sich der Strom im Nulldurchgang (oder in der Nähe dessen) befindet. Gruß, thoern
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