Hallo! :-) Ich bin da leider ziemlich uninformiert und wollte mich mal umhören, wie die Erfahrungen bei euch so aussehen. Ich suche einen Elektro-Motor, der eine Kraft aufbringen soll - vergleichbar mit der Gewichtskraft einer Masse von 50 kg. Das scheint mir ziemlich viel, also habe ich mir auch schon ein paar Ideen zu einem "Billiggetriebe" = Flaschenzug gemacht, um die benötigte Kraft zu verringern. (Weil schnell gehen muss das Ziehen der 50 kg nicht => langes Seil.) Wie fange ich da mit der Suche an? Wo könnte ich in alten Elektrogeräten am ehesten so einen Motor ausschlachten können? Ich bin schon gespannt auf eure Antworten und die unvermeidlichen Nachfragen - ich gebe mir Mühe. :-) LG, Julia
Es gibt fertige Motorwinden sowohl für 230V als auch für 12V. Beim Heben von schweren Lasten, ist nicht nur der Motor von Interesse, sondern auch die gesamte Konstruktion. Die Teile gibt es sowohl zum Heben als auch zum Ziehen.
Julia schrieb: > Ich suche einen Elektro-Motor, der eine Kraft aufbringen soll - > vergleichbar mit der Gewichtskraft einer Masse von 50 kg. Erstmal musst du dir über die Grundlagen klar werden. Ein Motor macht eine Drehbewegung mit einem bestimmten Drehmoment. Mit der aufzubringenden Kraft hat das erstmal wenig zu tun. Die energetische Betrachtung abstrahiert das Ganze und zeigt die Randbedingunen. Abgesehen von Verlusten in der Konstruktion, muss die Leistung die der Motor über eine gewisse Zeit abgibt, der Arbeit entsprechen, die an der Masse verrichtet wird. Es kommt also auf die Zeit und den Weg an. Um einfach eine Kraft aufzubringen, ist ein Motor zu schade. Das kann auch ein einfacher Nagel.
Danke für eure schnellen Antworten! :-) Thomas W. schrieb: > Um einfach eine Kraft aufzubringen, ist ein Motor zu schade. Das kann > auch ein einfacher Nagel. Hahaha, sehr gut. :-) Du hast vollkommen Recht, ich muss das Ganze noch besser durchblicken. Was ich machen möchte: eine Feder um 0,15 m spannen, deren Federkonstante etwa 3149 N/m ist. Damit hab ich Folgendes gerechnet:
Was kann ich damit jetzt anfangen?
Julia schrieb: > Wie fange ich da mit der Suche an? Wo könnte ich in alten Elektrogeräten > am ehesten so einen Motor ausschlachten können? Alter Akkuschrauber, Scheibenwischermotor, WaMa... fällt mir da spontan ein.
Julia schrieb: > Ich suche einen Elektro-Motor, der eine Kraft aufbringen soll - > vergleichbar mit der Gewichtskraft einer Masse von 50 kg. Das scheint > mir ziemlich viel, also habe ich mir auch schon ein paar Ideen zu einem > "Billiggetriebe" = Flaschenzug gemacht, um die benötigte Kraft zu > verringern. (Weil schnell gehen muss das Ziehen der 50 kg nicht => > langes Seil.) Erst mal: Was bzw. wie viel willst Du heben Wie ist Dein Flaschenzug gestaltet (Bild?) Wie hoch soll gehoben werden In welcher Zeit Die Fragezeichen habe ich weg gelassen... Gruß Mani
Ich denke mal interessanter ist WIE du die Feder spannen willst? Also die mechanische Konstruktion insbesondere auf die Untersetzung Wenn du durch die Feder eine Gewindestange steckst, ist der Tipp mit dem Akkuschrauber wohl nicht schlecht. Gruß Roland
Julia schrieb: > Was kann ich damit jetzt anfangen? Innerhalb der Zeit, die du zur Verfügung hast, um die Feder zu spannen, muss der Motor diese Arbeit (zzgl. Verlusten) verrichten.
Mani W. schrieb: > Was bzw. wie viel willst Du heben Siehe Rechnung weiter oben. Mani W. schrieb: > Wie ist Dein Flaschenzug gestaltet (Bild?) Siehe Grafik unten. Mani W. schrieb: > In welcher Zeit Alles unter 30 Sekunden ist in Ordnung. Roland Praml schrieb: > Ich denke mal interessanter ist WIE du die Feder spannen willst? > Also die mechanische Konstruktion insbesondere auf die Untersetzung Siehe Grafik unten. Nach dem Vorbild http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Four_pulleys_FH.svg LG, Julia
Wolfgang schrieb: > Innerhalb der Zeit, die du zur Verfügung hast, um die Feder zu spannen, > muss der Motor diese Arbeit (zzgl. Verlusten) verrichten. Das klingt irgendwie zu einfach...? Beispiel http://www.conrad.de/ce/de/product/244406/Motraxx-Motor-mit-3teiligem-Anker-15-VDC?ref=list Spannung 1,5 V Strom 0,550 A Macht eine Leistung von 0,825 W = 0,825 J/s 35,43 J werden benötigt. Wenn ich also mit einer Dauer von 35,43 / 0,825 s = 43 s zufrieden bin, kann ich diesen Motor nehmen?!
Mani W. schrieb: > Bitte um Beantwortung... Ich verstehe dich leider nicht. Oben steht 0,15 m in < 30 s. Welche Angabe fehlt dir? :-) LG, Julia
Julia schrieb: > 35,43 J werden benötigt. Wenn ich also mit einer Dauer von 35,43 / 0,825 > s = 43 s zufrieden bin, kann ich diesen Motor nehmen?! Die 0,825 W sind die elektrische Eingangsleistung unter sonst unbekannten Bedingungen. Der Zusammenhang zwischen Drehmoment, Drehzahl und Strom ist im Datenblatt des Motor wiedergegeben. Jetzt fehlt noch eine mechanische Konstruktion, die die Drehung des Motors mit seinem Drehmoment in eine lineare Bewegung in Federrichtung mit passender Kraft umwandelt, z.B. eine aufgewickelte Schiefe Ebene (Spindel).
Julia schrieb: > kann ich diesen Motor nehmen?! Naja, Abgabeleistung = 0,37W Und wenn du ein riesen Getriebe oder Flaschenzug beötigst, dann werden die Reibungsverluste immer größer, so dass irgendwann nichts mehr für deine Feder übrig bleibt und der Motor schon alleine Aufgrund der Reibung blockiert. Ich würde mir erst Gedanken darüber machen, wie ein SINNVOLLER Flaschenzug aussehen könnte. Falls du den Flaschenzug schon hast, dann ermittle doch mit einem Federkraftmesser die tatsächlich benötigte Kraft, die nötig ist, um deine Feder zu spannen. Die Zeit, in der du die Feder spannen willst, ist dir bekannt. Und nun kannst du über die Kennlinie (Drehmoment über Drehzahl) einen Motor und passenden Wellendurchmesser zum Aufwickeln des Seils aussuchen. Schätze aber mal, dass das auf einen Getriebemotor rauslaufen wird. Der von dir verlinkte Motor hat z.B. 0,7Nmm @4000/min Bei einem Wellendurchmesser von 2mm stehen dir also 0,35N zur Verfügung. Pro Umdrehung kannst du 2mm *Pi = 6mm Schnur aufwickeln. Bei 4000/min macht das also 4000 * 6mm = 24m Schnur/min. In 30s also 12m Schnur. Dein Getriebe müsste daraus aber 0,15m an der Feder machen. Verhältnis der Wege ist also 12/0,15 = 80 Benötigtes Kraftverhältnis ist aber 500N / 0,35N = 1400 == > Fazit: Geht nicht mit dem Motor. Ich hoffe, ich habe mich nirgends verrechnet.. es ist schon sehr spät :-(
Wolfgang schrieb: > Die 0,825 W sind die elektrische Eingangsleistung unter sonst > unbekannten Bedingungen. Der Zusammenhang zwischen Drehmoment, Drehzahl > und Strom ist im Datenblatt des Motor wiedergegeben. Jetzt fehlt noch > eine mechanische Konstruktion, die die Drehung des Motors mit seinem > Drehmoment in eine lineare Bewegung in Federrichtung mit passender Kraft > umwandelt, z.B. eine aufgewickelte Schiefe Ebene (Spindel). Also hatte ich Recht: doch nicht so einfach. ;-) Das ist der Teil, von dem ich so wenig verstehe. Da steht noch: Effizienz 45 % und Abgabeleistung 0,370 W. Werden wir wohl damit rechnen müssen. Außerdem: max. Drehmoment 0,58 Nmm. Was fange ich damit an? Wie komme ich auf die Kraft, die der Motor aufbringen kann?
Schlumpf schrieb: > Ich hoffe, ich habe mich nirgends verrechnet.. es ist schon sehr spät > :-( Ui, da steht jede Menge neues Zeugs. Du hast Recht, es ist schon sehr spät: ich werde mir das morgen anschauen. Danke! :-)
Julia schrieb: > Ich verstehe dich leider nicht. Oben steht 0,15 m in < 30 s. Welche > Angabe fehlt dir? :-) Sorry, übersehen...
Julia schrieb: > Also hatte ich Recht: doch nicht so einfach. ;-) Stimmt, ganz so einfach ist es nicht ;-) Und die Angaben, die da direkt auf der Homepage stehen, kannst du eh zu nichts verwenden. Der genaue Blick ins Datenblatt und die Kennlinie des Motors ist unverzichtbar.
Julia schrieb: > Außerdem: max. Drehmoment 0,58 Nmm. Was fange ich damit an? Wie komme > ich auf die Kraft, die der Motor aufbringen kann? Da kommt die mechanische Vorrichtung ins Spiel, die die Drehbewegung des Motors in eine in eine Richtung wirkende Kraft umsetzt. Man kann z.B. am Ende der Feder ein Seil anknoten, dass vom Motor aufgewickelt wird. Der Hebelarm ist der Radius der Rolle, auf der das Seil aufgewickelt wird und läßt sich ausrechnen, indem man das verfügbare Drehmoment durch die erforderliche Kraft teilt, also
1 | max. Federkraft F = 472 N |
2 | Drehmoment Motor M = 0,00058 Nm |
3 | |
4 | Radius R = M / F = 0.0012 mm |
http://de.wikipedia.org/wiki/Drehmoment Das wird so direkt also nichts. Alternativen: Bei der Gewindespindel, die vom Motor gedreht wird, bewegt sich die Feder pro Umdrehung um eine Höhe des Gewindeganges. Das Untersätzungsverhältnis ergibt sich aus Spindelumfang/Ganghöhe. (-> mechanisch auch unrealistisch) http://de.wikipedia.org/wiki/Gewindespindel Beim Schneckenradgetriebe bewegt eine Drehung der Schnecke das Schneckenrad um einen Zahn weiter. Über den Durchmesser des Schneckenrades läßt sich das verfügbare Drehmoment auf dessen Achse auf Kosten der Geschwindigkeit in weiten Grenzen variieren. http://de.wikipedia.org/wiki/Schneckengetriebe Vorteil einer Spindel ist, dass sie selbsthemmend ist, i.e. man braucht keine zusätzlich Bremse, um die Feder auf der Position zu halten, wenn der Motor abgeschaltet ist.
schau mal bei ebay und Linearantrieb...vielleicht ist das geeignet, und Du brauchst die Drehbewegung nicht erst umwandeln... köstlich übrigens wieder die Diskussion...nahc der ewigen Frage frage nach Details.. Scheißt auf Details und macht erstmal Vorschläge...manchmal lässt der Preis einige Details wegfallen :-)
T506 schrieb: > Scheißt auf Details und macht erstmal Vorschläge...manchmal lässt der > Preis einige Details wegfallen :-) Was nützt das billigste Scheißteil, wenn es hinterher nicht funktioniert. :-(
Schlumpf schrieb: > Der von dir verlinkte Motor hat z.B. 0,7Nmm @4000/min > Bei einem Wellendurchmesser von 2mm stehen dir also 0,35N zur Verfügung.. Ich sollte doch so spät nichts mehr rechnen.. Man muss hier natürlich den Radius als "Hebel" ansetzen und nicht den Durchmesser. :-/
Oder für 12V http://www.ebay.de/itm/Seilwinde-elektrisch-Forstseilwinde-Seilzug-Bootswinde-Motorwinde-12-V-Anschluss-/400908051103?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item5d57fb629f MfG Klaus
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.