Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Passiver Tiefpass / Bandpass mit hoher Flankensteilheit (30db)


von Michael W. (neuer_nutzer)


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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Tiefpass mit hoher Flankensteilheit 
(ich vermute 30dB/Oktave). Die Grenzfrequenz sollte bei 120Hz liegen und 
idealer Weise in einem gewissen Bereich einstellbar sein. Noch besser 
wäre evtl. ein Bandpass etwa zwischen 80Hz und 120Hz falls möglich.


Zum Hintergrund:
Ich habe ein PC Programm zur Lichtsteuerung. Um an den Takt zu kommen 
werte ich den Pegel am Line-In der Soundkarte des PCs aus und reagiere 
auf Peaks. Ich möchte das Musiksignal vor dem Eingang analog filtern und 
im Idealfall nur die Bassdrum durchlassen, welche sich soweit ich 
recherchieren konnte eben zwischen 80Hz und 120Hz bewegt.

Bisher realisiere ich das mit einem alten Mischpult, welches ich 
zwischen die Signalquelle und Line-In schalte (Signal an 
Mischpult-Eingang, Mischpult Ausgang an Line-In). Das Mischpult hat für 
die Eingänge sog. "Kill Equalizer" und "Kill-Schalter" für Bass/Mid/High 
mit der Angabe "-30dB". Dreht man Höhen und Mitten am EQ raus und/oder 
setzt die jeweiligen Kill Switches kommt nur noch das Wummern des Basses 
durch und das Signal ist recht gut zur Peakauswertung für die 
Takterkennung geeignet.

Auch wenn das so bereits ganz gut funktioniert ist es vor allem unnötig 
aufwendig. Ausserdem ist das Signal noch nicht optimal, z.B. könnte die 
Grenzfrequenz höher liegen (Kick Drums) und es bereiten extrem 
tieffrequente Bässe Probleme (daher evtl. ein Bandpass).


Ich habe fertige Line Pegel Frequenzweichen für Car-Subwoofer mit 
angegebenen 12db/Oktave versucht. Auch mit zwei Stck. in Reihe 
(=24db/Oktave) kommen im akustischen Vergleich mit o.g. Mischpult-Lösung 
immernoch deutlich zu viele Mitten mit durch.
Aufgrund der Angabe von "-30dB" am EQ des Mischpults vermute ich, dass 
ich mit 30dB/Oktave mein Ziel erreiche. Von den Car Subwoofer Weichen 
müsste ich drei hintereinander schalten, würde damit das Signal 
insgesamt stark schwächen und könnte vom Aufwand auch wieder das 
Mischpult nehmen (und ausserdem habe ich nur zwei).

Natürlich habe ich schon selbst im Netz gesucht aber leider nichts 
konkretes gefunden. Meistens gehen die Schaltungen nur bis zur 3. 
Ordnung mit 18dB/Oktave. An eine einfache Reihenschaltung von zwei 
Filtern 3. Ordnung (=36dB/Oktave) habe ich mich noch nicht heran 
getraut, da ich gelesen habe, dass dies die Grenzfrequenz beeinflusst, 
jedoch zur Berechnung für diesen Fall keine Formeln gefunden habe.


Ich würde mich sehr freuen wenn jemand mit einem Schaltungsbeispiel oder 
ein paar hilfreichen Links und Tips weiterhelfen kann. Für Eure 
Bemühungen und Eure Unterstützung vielen Dank im Voraus!

Viele Grüße,


Michael

von Wolfgang (Gast)


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Michael W. schrieb:
> ich bin auf der Suche nach einem Tiefpass mit hoher Flankensteilheit
> (ich vermute 30dB/Oktave)

Du musst doch wissen, was du suchst. Eine Flankensteilheit von 
30dB/Oktave entspricht abseits der Grenzfrequenz einem Tiefpass 5.ter 
Ordnung.

Im Übergangsbereich kann man die Steilheit durch die Wahl des Filtertyps 
beeinflussen. Besonders Tschebyscheff-Filter haben einen recht steilen 
Übergang, besitzen aber eine deutliche Welligkeit im 
Amplitudenfrequenzgang.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tschebyscheff-Filter

von Michael W. (neuer_nutzer)


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Hallo Wolfgang,

Danke für deinen Beitrag.

Wolfgang schrieb:
> Du musst doch wissen, was du suchst. Eine Flankensteilheit von
> 30dB/Oktave entspricht abseits der Grenzfrequenz einem Tiefpass 5.ter
> Ordnung.
>
Für diesen Anwendungsfall glaube ich ist steiler generell besser. Ab 
welcher Ordnung Aufwand (Bauteile) und Nutzen (Signalverbesserung) nicht 
mehr in angemessenem Verhältnis stehen müsste ich ausprobieren. 
24db/Oktave sind nicht optimal, es geht besser. Auf die -30dB/Oktave 
komme ich durch die Angabe am "Kill EQ" des bisher verwendeten 
Mischpultes.

> http://de.wikipedia.org/wiki/Tschebyscheff-Filter
Danke für den Tip :) Werde mich damit weiter befassen und schauen, ob es 
mir weiter hilft.

Viele Grüße,


Michael

von Joe F. (easylife)


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Das mit den 30dB/oct ist aus meiner Sicht auch sehr übertrieben.
Die Frequenz einer Kickdrum ist ja nicht festgelegt (z.B. Dubstep vs. 
Metallica).
Wenn du es wirklich richtig gut machen willst, brauchst du mehr als nur 
einen Filter.
z.B. Fouriertransformation und Algorithmen, die das Eingangssignal auf 
Plausibilität prüfen und periodische Signale in mehreren Frequenzbändern 
erkennen können.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael W. schrieb:
> ich bin auf der Suche nach einem Tiefpass mit hoher Flankensteilheit
> (ich vermute 30dB/Oktave).

Nein, bist du nicht.

> Ich habe ein PC Programm zur Lichtsteuerung. Um an den Takt zu kommen
> werte ich den Pegel am Line-In der Soundkarte des PCs aus und reagiere
> auf Peaks. Ich möchte das Musiksignal vor dem Eingang analog filtern und
> im Idealfall nur die Bassdrum durchlassen, welche sich soweit ich
> recherchieren konnte eben zwischen 80Hz und 120Hz bewegt.

Was du in Wirklichkeit suchst, ist ein besseres Programm. Soundkarten 
samplen typisch mit 44.1kHz Abtastfrequenz. Das ist bei weitem 
ausreichend, um das Signal digital zu filtern und auszuwerten.

Überhaupt ist die Analyse des Signals der Knackpunkt, weil ja auch nicht 
jede Base-Drum gleich klingt. Allein diese Auswertung ist viel 
komplizierter als ein reiner Tiefpaß- oder Bandpaßfilter. Oder anders 
ausgedrückt: wenn ein solcher Filter nötig wäre (ist er aber gar nicht) 
dann wäre er trivial in Software realisierbar.

Dein Problem ist nicht die Hardware, sondern die Software.

von Michael W. (neuer_nutzer)


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Hallo Joe, hallo Axel,

zunächst vielen Dank für eure Beiträge.

Joe F. schrieb:
> Das mit den 30dB/oct ist aus meiner Sicht auch sehr übertrieben.
Ich habe mit dem Kill Equalizer eines DJ Mixers gute Ergebnisse erzielt, 
dort die Angabe "-30dB". Mit zwei Subwoofer-Frequenzweichen mit je 
12dB/Oktave (nach meiner Kenntnis = 24dB/Oktave) ist das Ergebnis 
deutlich schlechter. Ich glaube daher nicht, dass 30dB/oct übertrieben 
sind.

> Die Frequenz einer Kickdrum ist ja nicht festgelegt (z.B. Dubstep vs.
> Metallica).
Das ist natürlich richtig, und daher gibt es auch je nach Musik manchmal 
Schwierigkeiten. Das bisherige Ergebnis kann sich aber bei über 90% der 
Musik durchaus sehen lassen, insofern glaube ich ist der Ansatz OK.

> Wenn du es wirklich richtig gut machen willst, brauchst du mehr als nur
> einen Filter.
> z.B. Fouriertransformation und Algorithmen, die das Eingangssignal auf
> Plausibilität prüfen und periodische Signale in mehreren Frequenzbändern
> erkennen können.
Natürlich kommt auf Software Seite auch noch etwas an Auswertung, z.B. 
allein schon um Doppelbässe auszusortieren. Wenn das Audio-Signal keine 
Höhen und Mitten mehr hat reicht das auch für meinen Zweck schon 
vollkommen aus.
Ich habe auch schon versucht das Audio Signal per Software zu filtern, 
z.B. mit einem modifizierten Beispielprogramm der "bass.dll" mit FFT. 
Funktioniert im Ansatz, stürzt aber beim Beenden dauernd ab, daher ist 
es mühselig das zu entwickeln. Für eigene Ansätze gehen meine Kenntnisse 
in dem Bereich auch nicht weit genug.

Da das Lauflichtprogramm weitestgehend in Echtzeit agieren soll ist eine 
Langzeitanalyse des Signals zur Erkennung periodischer Signale auch 
keine Option.


Axel Schwenke schrieb:
> Michael W. schrieb:
>> ich bin auf der Suche nach einem Tiefpass
>
> Nein, bist du nicht.
Da ich sowohl mit dem Problem als auch mit verschiedenen Lösungsansätzen 
inzwischen durchaus meine Erfahrungen gesammelt habe bin ich durchaus 
davon überzeugt, dass ein steiler Tiefpass mit gut angepasster 
Grenzfrequenz mein Problem zufriedenstellend löst. Ich denke also schon, 
dass ich das suche...

>> Ich habe ein PC Programm zur Lichtsteuerung...
> Was du in Wirklichkeit suchst, ist ein besseres Programm.
Ich habe bisher keine Software gefunden, die zufriedenstellend das 
realisiert, was ich mir vorstelle. Oft ist es die Steuerung der Effekte 
an sich, die für mich zu wünschen übrig lässt, meistens auch die 
Benutzerfreundlichkeit oder einfach der Preis. Daher habe ich selbst ein 
Programm geschrieben. Auch mit der Taktung bin ich vollkommen zufrieden, 
abgesehen von dem Aufwand mit dem externen Mixer.

> Soundkarten samplen typisch mit 44.1kHz Abtastfrequenz. Das ist bei
> weitem ausreichend, um das Signal digital zu filtern und auszuwerten.
Wie oben geschrieben habe ich schon versucht das per Software anzugehen. 
Ich sehe hier aber den Aufwand höher als im Löten eines analogen 
Tiefpasses.

> Überhaupt ist die Analyse des Signals der Knackpunkt, weil ja auch nicht
> jede Base-Drum gleich klingt. Allein diese Auswertung ist viel
> komplizierter als ein reiner Tiefpaß- oder Bandpaßfilter.
Das ist richtig. Daher kommt in der Software natürlich auch noch etwas 
an Verarbeitung und Auswertung. Bei Audio Signal ohne Höhen udn Mitten 
reicht es bei über 90% der Musik auch für über 90% Schlagerkennung - für 
mich ausreichend. Es wird aber so oder so nie möglich sein alles 
korrekt zu verarbeiten. 100% schaffen selbst die tollsten "Digital Vinyl 
Systems" nicht, und das obwohl sie die ganze Spur im Voraus analysieren 
können.

> Oder anders ausgedrückt: wenn ein solcher Filter nötig wäre (ist er aber
> gar nicht) dann wäre er trivial in Software realisierbar.
Der Filter ist zwar nicht nötig, für mich aber augenscheinlich der 
einfachste Weg.

> Dein Problem ist nicht die Hardware, sondern die Software.
Auch wenn die Software das Problem ist, kann die Hardware die Lösung 
sein ;)


Vielleicht hat jemand einen Link zu einem Tief- oder Bandpass 5. Ordnung 
oder höher mit Formeln zur Auslegung. Damit wäre mir sehr geholfen. 
Trotzdem Danke für die bisherigen Bemühungen!


Viele Grüße,
Michael

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael W. schrieb:
> Vielleicht hat jemand einen Link zu einem Tief- oder Bandpass 5. Ordnung
> oder höher mit Formeln zur Auslegung. Damit wäre mir sehr geholfen.

Ich kann mich nur wiederholen: ein Tiefpaß oder auch Bandpaß ist digital 
ein relativ triviales Unterfangen. Wenn du da sowieso eine Soundkarte 
als AD-Wandler und einen PC mit praktisch unbegrenzter Rechenleistung 
hast, ist es vollkommen unsinnig, das analog aufbauen zu wollen [1]

Lies ein beliebiges Einsteigerbuch über digitale Signalverarbeitung und 
aus-die-Maus. Oder starte hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/FIR-Filter

Andererseits wäre die logischste Herangehensweise an dein Problem, das 
Eingangssignal per FFT zu transformieren und dann das Base-Drum Signal 
aus dem Spektrum zu extrahieren. Und dann braucht man gar kein extra 
Filter mehr, wenn man entweder die hochfrequenten Spektralanteile 
ignoriert oder (besser) sie gar nicht erst berechnet.

[1] wie ich in einem Nachbarthread schon ausgeführt habe, solltest du 
dich von meiner (IMHO qualifizierten) Einschätzung deines Vorhabens als 
"wenig erfolgversprechend" nicht abhalten lassen. Mach es halt. Am Ende 
lernt man aus den eigenen Fehlern doch am meisten.
Lernen durch Schmerz nennt ein Kumpel diesen Modus des Erkenntnis- 
gewinns. Die meisten Leute kommen irgendwann darauf, daß das Leben zu 
kurz ist, um jeden Fehler selber zu machen. Aber vielleicht bist du ja 
keiner von denen.

von Reinier Z. (mcnetuser)


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Michael W. schrieb:

> Für diesen Anwendungsfall glaube ich ist steiler generell
> besser. Ab welcher Ordnung Aufwand (Bauteile) und Nutzen
> (Signalverbesserung) nicht mehr in angemessenem Verhältnis
> stehen müsste ich ausprobieren.

Naja, ein (aktives RC-)Filter 5. Ordnung erfordert einen
Doppel-OPV und etwas Hühnerfutter. Das ist kein so wahnsinniger
Aufwand. Alle Teile zusammen kosten schätzungsweise unter 5 Euro.

Der Hauptaufwand liegt in der Berechnung, aber dafür gibt es
Programme (auch online).

> 24db/Oktave sind nicht optimal, es geht besser. Auf die
> -30dB/Oktave komme ich durch die Angabe am "Kill EQ" des
> bisher verwendeten Mischpultes.

Hmmm... also ich würde die Steilheit im Übergangsbereich nicht
übertreiben. Man kann (nahe der Grenzfrequen) auch 100dB je
Oktave erzielen, aber das ist nicht empfehlenswert: Das Filter
verzögert das Signal, und zwar verzögert es verschiedene Frequenzen
verschieden stark (= nicht konstante Gruppenlaufzeit). Je steiler
der Übergang wird, desto stärker sind auch diese Unterschiede.

>> http://de.wikipedia.org/wiki/Tschebyscheff-Filter
>
> Danke für den Tip :) Werde mich damit weiter befassen und
> schauen, ob es mir weiter hilft.

Es ist aus Wolfgangs (korrekter) Darstellug vielleicht nicht ganz
deutlich geworden: Ein Tschebyscheff-Filter 5. Ordnung hat im
Übergangsbereich einen (sehr viel) steileren Abfall als 30dB/Oktave.
Der Preis dafür ist die schlechte Gruppenlaufzeit.

Ein Butterworth-Filter 5. Ordnung hat oberhalb der Grenzfrequenz
gleichmäßig 30dB/Oktave, dafür ist das Laufzeitverhalten besser.
Ich kann nicht abschätzen, ob das für Deine Anwendung wichtig
ist.

von Reinier Z. (mcnetuser)


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Axel Schwenke schrieb:

> Die meisten Leute kommen irgendwann darauf, daß das Leben
> zu kurz ist, um jeden Fehler selber zu machen.

Und mancher lernt auch irgendwann, dass für den anderen das
richtig sein kann, was für einen selbst ein Fehler wäre.

von Joe F. (easylife)


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Reinier Z. schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>
>> Die meisten Leute kommen irgendwann darauf, daß das Leben
>> zu kurz ist, um jeden Fehler selber zu machen.
>
> Und mancher lernt auch irgendwann, dass für den anderen das
> richtig sein kann, was für einen selbst ein Fehler wäre.

Und wenn man diese beiden Postulate im Hinterkopf behält, kommt man 
drauf, dass das Leben zu kurz ist, um immer andere Leute alles richtig 
machen zu lassen.

;-)

von K. L. (Gast)


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Michael W. schrieb:
> en konnte eben zwischen 80Hz und 120Hz bewegt.

Meine strahlt von 40Hz bis 400Hz!

Joe F. schrieb:
> um immer andere Leute alles richtig machen zu lassen.
Das Beste ist immer noch, andere alles falsch machen zu lassen, um dann 
selbst besser zu sein!

von derguteweka (Gast)


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Moin,

z.B.:
http://www.beis.de/Elektronik/Filter/ActiveLPFilter.html

Gruppenlaufzeit+Phasenverhalten und Ripple in Durchlass- oder 
Sperrbereich sind fuer diese Anwendung voellig wurscht, also ruhig 'nen 
Tschebyscheff mit 3..6dB Ripple (oder Cauer, wenn man's 
schaltungstechnisch hinkriegt) nehmen.

Gruss
WK

von K. L. (Gast)


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Guter link!  Aber:

Wie genau müssen die Werte da sein? Da werden enorm krumme Dinger 
ausgerechnet, obwohl ich eine E-Reihe selektiert habe. Von der Theorie 
nämlich müssten sich E-Bauteile vorgeben lassen und nur einige Reste 
wären ausserhalb und zusammenzusetzen.

von derguteweka (Gast)


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Moin,

Je steilflankiger, desto genauer. In dem Fall hier wuerd' ich aber davon 
ausgehen, dass grosszuegiges Runden auf die naechsten Werte keine 
grossen Probleme machen wird. Natuerlich verbiegen sich dann die 
Filterkurven, aber das sollte keinen kratzen, wenn man nur die BPM haben 
will.

Gruss
WK

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltungssimulation#AADE_Filter_Design
aade für rein passive LC-Filter, für 80 Hz werden die Induktivitäten 
schon recht groß.

FilterPro v3.1 is the final version of the FilterPro active filter 
design software.
http://www.ti.com/lsds/ti/analog/webench/webench-filters.page#active-filter
not recommended for new designs, ersetzt durch "Webbench"

von Uwe B. (uwe_beis)


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Wie schon Andere schrieben, ist ein passiver Filter unter den gegebenen 
Bedingungen eher nur theoretisch als praktisch machbar.

Ein aktiver Filter kommt durchaus in Frage. Zur Dimensionierung wies 
derguteweka schon auf 
http://www.beis.de/Elektronik/Filter/ActiveLPFilter.html hin. Zugegeben, 
das ist ein bisschen Eigenwerbung, denn die Seite ist von mir, aber sie 
passt perfekt. Um den Einfluss von Nennwertabweichungen der Bauteile 
oder bei der Verwendung von Werten, die nur nahe beim Idealwert liegen, 
abzuschätzen, empfehle ich eine Simulation. LT-Spice ist sehr populär, 
ich verwende allerdings SiMetrix Intro. Bei einem Filter 5ter Ordnung 
muss man schon ziemliche genaue Werte verwenden.

Wenn du die Möglichkeit hast, digital zu filtern, würde ich dazu raten. 
Bei FIR-Filtern und so niedrigen Frequenzen würde der Filter 
wahrscheinlich unangenehm lang. Wie ein digitaler IIR-Filter aufgebaut 
ist, findest du in 
http://www.beis.de/Elektronik/Filter/AnaDigFilt/AnaDigFilt.html (auch 
von mir), und wenn du die Koeffizienten für einen bestimmten, aus dem 
analogen Original abgeleiteten IIR-Filter berechnen willst, gibt es dazu 
auch ein Programm, mit dem das sehr bequem geht. Ein Tipp dazu: Sowohl 
die Koeffizienten der Filter als auch die Signale müssen wahrscheinlich 
in Double-Float berechnet werden, sonst könnte es bei einem solchen 
IIR-Filter zu groben Rechenfehlern kommen. Genau kann ich das aber nicht 
so einfach abschätzen. In der Literatur findet man dann Aussagen wie 
diese: "Digitale IIR Filter höherer Ordnung tendieren zur Instabilität". 
Das ist Quatsch, wenn man genau genug rechnet. Ich habe schon 
durchstimmbare IIR Audio-Tief- und Hochpässe 20er Ordnung mit 
Abtastfrequenzen > 2 * 10^4 * Grenzfrequenz realisiert.

von Michael W. (Gast)


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Hallo zusammen!

vielen Dank für die vielen produktiven Beiträge die noch gekommen sind. 
Habe jetzt viele Infos, die mir denke ich gut weiterhelfen. Die muss ich 
jetzt erst einmal abarbeiten, habe im Moment aber familiäre Prioritäten. 
Ich melde mich wieder, sobald ich etwas auf die Reihe bekommen oder 
weitere Fragen habe.
Vielen Dank nochmal für die Hilfe :)

Viele Grüße,
Michael

von Bernd K. (prof7bit)


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Michael W. schrieb:
> Wie oben geschrieben habe ich schon versucht das per Software anzugehen.
> Ich sehe hier aber den Aufwand höher als im Löten eines analogen
> Tiefpasses.

Was? Der analoge Tiefpass besteht aus Bauteilen die umständlich 
zusammengebaut werden müssen, sie müssen beschafft werden, kosten Geld, 
sie nehmen physikalischen Raum ein. Der Softwaretiefpass hingegen kostet 
kein Geld, nimmt keinen zusätzlichen Raum ein, muss nicht für jedes 
Exemplar erneut zusammengebaut werden.

Die Fähigkeit zu filtern wohnt dem PC bereits inne, sie brach liegen zu 
lassen und stattdessen umständlich einen externen Filter dranzubauen 
wäre zutiefst unlogisch und jeder der das Werk später betreachtet würde 
sich fragen: Warum um alles in der Welt?

Es wäre ungefähr so als würdest Du manuell gebrühten und gefilterten 
Kaffee in die Kaffeemaschine kippen und diese dann ohne Filtertüte 
einmal durchlaufen lassen. Man würde sich fragen: WTF???

von Audio Phil (Gast)


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Wenn das Signal im PC gebraucht wird, ist internes Filtern sicher gut.

Aber: Wenn man auf diese Weise eine sub woofer ansteuern möchte, dann 
fängt man sich bei der Ausgabe wieder HF ein. Bei einem analogen ist das 
weg.

Vergesst mir die Analoge Technik nicht.

von Bernd K. (prof7bit)


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Audio Phil schrieb:
> Aber: Wenn man auf diese Weise eine sub woofer ansteuern möchte

Er will doch nur den Bass extrahieren für seine Lichtorgel.

: Bearbeitet durch User
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