Hallo, ich interessiere mich für Steuergeräte und deren Funktion (und nicht wie der Titel vllt vermuten lässt für PSgepumpe). Chiptuning funktioniert ja bekanntlich über die Manipulation der vom Hersteller definierten Kennfelder. Ich kann mir aber nicht ganz erklären, wie die Tuner an diese Kennfelder kommen bzw deren Codierung oder Checksummen berechnen können. Vor 20 Jahren mag ex vllt gegangen haben, eine Wertetabbele aus dem EEPROM zu lesen, zu verändern und wieder aufzuspielen (auch wenn ich mich hier schon Frage, wie man an die Codierung der Werte kommt), aber wie ist es heute? Bei Controllern mit brachialer Rechenleistung und integrierten Hardware-Verschlüsseler kann ich mir nicht ganz erklären wie KFZ-Bastler an diese Daten kommen. Da muss doch Insider-Wissen im Spiel sein oder sind die Hersteller so fahrlässig und speichern die Saten einfach unverschlüsselt ab? Viele Grüße Dominic
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Dominic schrieb: > Da muss doch Insider-Wissen im > Spiel sein oder sind die Hersteller so fahrlässig und speichern die > Saten einfach unverschlüsselt ab? warum sollte man die Daten verschlüsseln? (wenn sie nicht geheim sind.) Gegen Manipulation hilft eine Signatur/Prüfsumme. Verschlüsslung ist dafür nicht notwendig. Es gibt meines Wissens auch Steuergeräte einzeln zu kaufen, die kann man dann an "seinen" Motor anpassen, damit wird es also auch Dokus dafür geben.
Wo sich der Aufwand finanziell lohnt, wird massiv Reverse Engineering betrieben - etwas Insiderwissen kann auch dabei sein. Aber: Die Kfz-Hersteller haben doch gar keinen Vorteil davon, diese Daten zu verschlüsseln oder "manipulationssicher" zu machen. Denn Personen, die auf nachträgliche Maßnahmen zur Leistungssteigerung setzen, können ein zahlungskräftiger, und daher interessanter, Kundenkreis sein.
Peter II schrieb: > warum sollte man die Daten verschlüsseln? Gewährleistungsansprüche. - Stg. mit anderem Kennfeld bespielen - Motor put - altes Kennfeld zurückspielen - dem Händler die kaputte Karre aufn Hof stellen und Ersatz fordern.
Arne S. schrieb: >> warum sollte man die Daten verschlüsseln? > > Gewährleistungsansprüche. > - Stg. mit anderem Kennfeld bespielen > - Motor put > - altes Kennfeld zurückspielen > - dem Händler die kaputte Karre aufn Hof stellen und Ersatz fordern. was hat das mit Verschlüsslung zu tun? Verschlüsslung ist dafür da, das der Inhalt nicht 3.Personen bekannt wird. Was hier gebraucht wird erreicht man über eine Signatur und Prüfsumme. Dafür müssen die Daten aber nicht verschlüsselt sein. Wenn du ein Dokument mit einer Unterschrift bestätigst, muss er auch nicht verschlüsselt werden.
Arne S. schrieb: > Peter II schrieb: >> warum sollte man die Daten verschlüsseln? > > Gewährleistungsansprüche. > - Stg. mit anderem Kennfeld bespielen > - Motor put > - altes Kennfeld zurückspielen sofern der geneigte PS-Bolzer dann noch daran denkt. Ich würde mal schätzen, dass die meisten nach einer derartigen Manipulation nicht mehr daran denken. Zumal viele 'Tuner' gar nicht die Gerätschaft dazu haben, die lassen das machen.
bei VW z.B: konnte man IMHO bis vor kurzem noch über den CAN Bus den Motor "tunen" (das Motorsteuergerät mit neuer Firmware bespielen) scheinen also nicht wahnsinnig daran interessiert gewesen zu sein, dass das verhindert wird.. (inzwischen gehts wohl nicht mehr) >Was hier gebraucht wird erreicht man über eine Signatur und Prüfsumme. >Dafür müssen die Daten aber nicht verschlüsselt sein. was genau verhindert das? muss man eben das Kennfeld UND die Prüfsumme ändern?
Was notwendig ist kann man doch an den Fingern abzählen, das sind die Parameter die für den Motor interessant sind: Luftdruck, Luftfeuchte, Temperatur (Motor/Umgebungsluft), Belastung, Drehzahl, Sauerstoffgehalt der Umluft/der Abgase. Daraus werden "interessante" Parameter herausgepickt und ein Kennfeld gebastelt (nicht Alles wird optimiert) nach dem das Steuergerät die Einspritzmenge, Zündzeitpunkt und ggf. die Nockenwellenstellung errechnet. Man kann also mit einem generischen Steuergerät verschiedene Motoren abdecken so lange deren Kennfelder ermittelbar sind (Prüfstand oder Zukauf) und die Interfaces an die vorhandene restliche Bordelektronik anpaßbar sind. Ich denke, das die meisten Autohersteller die Steuerelektroniken von verhältnismäßig wenigen Zulieferern nach Ihren Vorgaben anpassen und liefern lassen, diese verwenden Softwaremodule die mittlerweile wohl auch in der "Szene" ausreichend bekannt sind um Änderungen einbauen zu können. Wenn sich das verkaufen läßt, wird es gemacht, ob das sinnvoll ist, ist ne andere Frage, aber es gibt wohl ausreichend Leute mit einem zu kurzen Schwanz und zu viel Kohle. Gruß, Holm
Beim Tuning wird ja fast nie mit generischen Steuergeräten gearbeitet, sondern die existierenden Steuergeräte umprogrammiert. Wobei man fast alle Steuergeräte über den Bus programmmieren kann, ich habe das bei meinen Autos (VW und BMW) schon machen lassen. Teilweise machen die Hersteller das bei neuen Modellen wenn sich herausstellt, dass sich Ausfälle häufen. Man muss jetzt also lediglich bei einer Werkstatt mit Programmiergerät beim Programmieren mitlesen, ist ja am CAN Bus kein Problem, dann hat man die Software und weis auch, wie sie programmiert werden muss. Verschlüsselt wird das meines Wissens bisher kaum. Kennfelder dürften sich noch relativ leicht finden lassen, da hat man ja vergleichsweise gleichmässige Wertehaufen. Dann ist es eine Sache des Probierens. Gruss Axel
Robert L. schrieb: > was genau verhindert das? muss man eben das Kennfeld UND die Prüfsumme > ändern? Wurde schon mehrfach geschrieben, bitte mal lesen und verstehen: 'Signatur und Prüfsumme' sind keine 'Verschlüsselung'. Das sind zwei verschiedene Kapitel. http://de.wikipedia.org/wiki/Pretty_Good_Privacy Hier^^ sind es z.B. die Kapitel 3.1 und 3.2. Axel Laufenberg schrieb: > Man muss jetzt also lediglich bei einer Werkstatt mit Programmiergerät > beim Programmieren mitlesen, ist ja am CAN Bus kein Problem, dann hat > man die Software und weis auch, wie sie programmiert werden muss. Damit kannst Du dann Software flashen, bei der die digitale Signatur stimmt. Holm Tiffe schrieb: > … um Änderungen einbauen zu können. Vielleicht geht das sogar. Ich kann mir das aber nur vorstellen, wenn die veränderlichen Teile nicht von der 'Prüfsumme' erfasst sind. Ich bin gespannt, was in diesen Thread am Ende raus kommt. Ich hätte auch ein paar Chiptuning-Ideen. ;-) Sebastian schrieb: > etwas Insiderwissen kann auch dabei sein Von welcher Fahrzeugmarke (Neuwagen) ist das Zertifikat bekannt? Dann weiss ich, welches Auto mein nächstes ist! ;-)
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Ihr dürft bei der Gelegenheit auch nicht vergessen dass der Tuner auch nicht für jedes Fahrzeug oder jeden Hersteller diese Arbeit separat machen muss. Es gibt eh nur ein paar verschiedene Systeme, die dann in Autos aller Typen und Marken drin sind, nur halt mit etwas angepassten Parametern. Meiner läuft übrigens seit 14 Jahren ohne jegliche Motorprobleme gechippt. Aber halt mit Verstand gefahren und die höhere Leistung eher selten abverlangt. Leider habe ich den Vergleich zu vorher nicht mehr, aber ich glaube tatsächlich dass er bei gleichem Fahrstil eher weniger verbraucht, keinesfalls mehr.
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