Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was für ein Trafo ist das?


von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

in meinem Fundus befinden sich seit ca 15 Jahren solche kleinen Trafos 
aus der Tonne.

Einige Windungen recht dicker umsponnener Litzendraht befinden sich in 
zwei Wicklungen auf einem verklebten Kern. Ich schätze mal, daß sie 
ursprünglich für irgendeine Leistungselektronik gedacht waren, um 
Transistoren oder ähnliches potentialgetrennt in Frequenzumrichtern 
anzusteuern. Ca 2x2cm.

Kennt jemand so etwas noch und kann mir mal grob nennen, wofür sie mal 
gut waren? In welchem Frequenzbereich hat früher so eine Anordnung 
gearbeitet?

mit freundlichem Gruß

: Verschoben durch Admin
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist ein Übertrager aus einem Schaltnetzteil. Im Gegensatz zu 
"normalen" Trafos wird in Schaltnetzteilen (o.ä.) mit sehr viel höheren 
Frequenzen gearbeitet (teilweise mehrere hundert kHz), so daß mit sehr 
viel kleinerem Übertragervolumen deutlich größere Leistungen übertragen 
werden können.

von Route_66 H. (route_66)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das ist ein Übertrager aus einem Schaltnetzteil.


Hallo!
Auf Grund der scheinbar gleichen Wicklungen, würde ich eher auf eine 
stromkompensierte Drossel tippen.

von matzab (Gast)


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das ist ein potentialtrenner wohl mit 1 zu 1 Übertragung der Spannung 
und kiloherzbetrieb wegen ferritkern für einige Ampere.der isoliert 
seite zu seite pi mal Daumen 400 Volt.

von Route_66 H. (route_66)


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matzab schrieb:
> das ist ein potentialtrenner wohl mit 1 zu 1 Übertragung der Spannung
> und kiloherzbetrieb wegen ferritkern für einige Ampere.der isoliert
> seite zu seite pi mal Daumen 400 Volt.

Soviel Unsinn in drei Zeilen kann nur einem gelangweilten Troll oder 
einem Idioten einfallen.

von Harald W. (wilhelms)


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Route 66 schrieb:

>> das ist ein potentialtrenner wohl mit 1 zu 1 Übertragung der Spannung
>> und kiloherzbetrieb wegen ferritkern für einige Ampere.der isoliert
>> seite zu seite pi mal Daumen 400 Volt.
>
> Soviel Unsinn in drei Zeilen kann nur einem gelangweilten Troll oder
> einem Idioten einfallen.

Solange man nicht die genauen Daten des Kerns kennt, kann man
nichts ausschliessen. Allerdings erscheint mir Deine Erklärung
auch die wahrscheinlichste zu sein.

von Werner H. (pic16)


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Stromkompensierte Drosseln werden eigentlich nicht mit Litze gewickelt. 
Ich vermute das sind Übertrager aus "elektronischen Trafos" für 
Halogenlampen.

von hinz (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Stromkompensierte Drosseln werden eigentlich nicht mit Litze gewickelt.

Du meinst nicht mit HF-Litze. Ich seh da auch keine.


> Ich vermute das sind Übertrager aus "elektronischen Trafos" für
> Halogenlampen.

Übersetzungsverhältnis 1:10 kann ich da nicht erkennen.

von Toxic (Gast)


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Kann auch ein Transduktor(steuerbare Drossel) sein
http://de.wikipedia.org/wiki/Transduktor_%28Elektrotechnik%29

Gab's frueher oft in TV-Geraeten (Thyristor-Zeilenendstufen) - und 
natuerlich auch in anderen Anwendungen

von Route_66 (Gast)


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Toxic schrieb:
> Kann auch ein Transduktor(steuerbare Drossel) sein
> http://de.wikipedia.org/wiki/Transduktor_%28Elektrotechnik%29

Hallo!
Das ist sehr unwahrscheinlich. Transduktoren haben deutlich andere 
Wicklungsverhaeltnisse. Sie werden auch Magnetverstaerker genannt. Da 
wird meist mit einem kleinen Gleichstrom ein Wechselstrom gesteuert.

Selbst wenn man unterstellt, der zu steuernde Wechselstrom im 
abgebildeten Teil ist hoch (wegen des dicken Drahtes), dann haette der 
Steuerdraht mit Sicherheit einen kleinen Querschnitt mit vielen 
Windungen.

P.S. Sorry fuer die Umlaute: hier in Tulsa(USA) kennen sie kein 
deutsches Keyboard.

von R. F. (rfr)


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Da hilft nur eins: MESSEN!!

Bestimme die Induktivität der Spulen  und die Gegeninduktivität, dann 
weiss man mehr.

Robert

von Mike (Gast)


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Gehören die Plastiksäcklein zu den Trafos? Da hats Art-Nr und Bestell-Nr 
drauf, und das Datum 2010 (15 Jahre?)

von Tombo (Gast)


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wenn Du lesen würdest wsa auf den Tüten steht...ach egal...wozu aufregen 
hahah

von LEler (Gast)


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Das ist mit Sicherheit keine stromkompensierte Drossel.
Für diese verwendet man in der Regel Ring- und keine E-Kerne.
Hochpermeables Ferrit (ur > 3.000) ist dafür prinzipiell geeignet,
besser ist aber Eisenblech (ur >= 10.000).
Die Seidenumspinnung der Litze und die weitgehende Verzinnung sehen nach 
HF-Litze aus. Technisch und wirtschaftlich macht HF-Litze bei 50 
Hz-Anwendungen keinen Sinn.

Das ist m.M. ein Übertrager, wie er in Schaltnetzteilen eingesetzt wird.

LEler

von Автомат К. (dermeckrige)


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LEler schrieb:
> Für diese verwendet man in der Regel Ring- und keine E-Kerne.

Verwende lieber vorher die Google Bildersuche bevor hier Müll erzählst.

E-/EE-Kerne sind für Stromkompensationsdrosseln durchaus üblich in 
Schaltnetzteilen.

von LEler (Gast)


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Wenn das deine Quelle ist, erübrigt sich die Frage wer hier Müll 
erzählt.

von Dieter W. (dds5)


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Tombo schrieb:
> wenn Du lesen würdest wsa auf den Tüten steht...

dann würdest Du feststellen dass das aber auch gar nichts mit den 
Drosseln/Trafos/whatever zu tun hat.

von Gableberger (Gast)


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Selbst am Sonntag herrscht hier Einigkeit und Harmonie.

Das finde ich grossartig!

von Harald W. (wilhelms)


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LEler schrieb:

> Wenn das deine Quelle ist, erübrigt sich die Frage wer hier Müll
> erzählt.

Ich benutze meine Augen zur Bildersuche und die haben schon sehr
viele stromkompensierte Drosseln mit "viereckigem" Kern gesehen.
Allerdings normalerweise mit mehr Windungen und dünnerem Draht.

von Автомат К. (dermeckrige)


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LEler schrieb:
> Wenn das deine Quelle ist, erübrigt sich die Frage wer hier Müll
> erzählt.

http://www.schaffner.com/de/produkte/emv/category/common-mode-chokes.html

Wenn Du mit der Suchmaschine noch nicht umgehen kannst, reicht dann ein 
Link zu einem Hersteller?

Ein weiteres Beispiel liegt direkt vor mir auf dem Tisch (SNT eines 
HP8648B, siehe Anhang).

von LEler (Gast)


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Hallo Harald,

wenn ich die Bildersuche verwendt, finde ich erst auf der dritten Seite 
die erste mit einem EE-Kern.

Ich habe weitere Argumente angeführt, warum diese magnetisch gekoppelten 
Induktivitäten m.M. nach nicht unbedingt als stromkompensierte Drossel 
gedacht sein dürften.
Das man sie dafür verwenden kann, steht ausser Frage.
Ich merkte an, dass es wahrscheinlichere Anwendungsfälle für diese 
Bauteile gibt, als diesen.

In den Datenbüchern von Kern-Herstellern werden in erster Linie 
Ringkerne empfohlen, die Bücher kann man meistens auf den Websites 
runterladen.
Auch interessant, aber nicht gerade low-cost, ist:
http://www.magnetec.de/fileadmin/pdf/emv.pdf

Offentsichtlich habe ich wohl den "Fehler" gemacht, meine Ansicht mit 
Argumenten zu untermauern und mich nicht nur auf ein Bild aus einer 
Suchmaschine berufen.

Dem Herrn, dessen Argumente ausschließlich aus Pixeln bestehen, empfehle 
ich seine Kenntnise bzgl. Suchmaschinen zu nutzen, um sich über 
"Netiquette" zu informieren.
Wenn man "Drossel" eingibt sieht man auch nicht nur Vögel!

LEler

von hinz (Gast)


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LEler schrieb:
> In den Datenbüchern von Kern-Herstellern werden in erster Linie
> Ringkerne empfohlen,

Technisch gesehen sind die auch besser, aber die Netzteilhersteller 
interessiert ehr der Preis. Und deshalb wirst du in Schaltnetzteilen 
viel häufiger stromkompensierte Drosseln mit EI- oder EE-Kern finden.

von Автомат К. (dermeckrige)


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LEler schrieb:
> Dem Herrn, dessen Argumente ausschließlich aus Pixeln bestehen

Du sprichst offensichtlich von Dir selbst, da Du deine qualifizierte 
Aussage

LEler schrieb:
> Das ist mit Sicherheit keine stromkompensierte Drossel.
> Für diese verwendet man in der Regel Ring- und keine E-Kerne.

anhand von Bildern getroffen hast?

LEler schrieb:
> Offentsichtlich habe ich wohl den "Fehler" gemacht, meine Ansicht mit
> Argumenten zu untermauern und mich nicht nur auf ein Bild aus einer
> Suchmaschine berufen.

Viel schlimmer, Du hast Dich mit deiner These nur auf die Bilder eines 
einzelnen Beitrags im Forum bezogen! Und aus deinen Argumenten

LEler schrieb:
> Hochpermeables Ferrit (ur > 3.000) ist dafür prinzipiell geeignet,
> besser ist aber Eisenblech (ur >= 10.000).
> Die Seidenumspinnung der Litze und die weitgehende Verzinnung sehen nach
> HF-Litze aus. Technisch und wirtschaftlich macht HF-Litze bei 50
> Hz-Anwendungen keinen Sinn.

kann ich leider auch nicht erkennen, womit sich die These der 
Notwendigkeit, dass stromkompensierte Drosseln Ringkerne sein müssen, 
untermauern lässt.

: Bearbeitet durch User
von LEler (Gast)


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>Technisch gesehen sind die auch besser, aber die Netzteilhersteller
>interessiert ehr der Preis.
Der Fertigungsaufwand für Ringkerne ist m.W. nicht höher als für 
E-Kerne,  ich stimme dir aber zu, dass es für diese wohl einen größeren 
Markt gibt. Ringkerne sind aufwendiger zu wickeln.

>Und deshalb wirst du in Schaltnetzteilen
>viel häufiger stromkompensierte Drosseln mit EI- oder EE-Kern finden.

Wie dem auch sei, das Bauteil auf dem Bild sieht für mich so aus, als 
sei es mit HF-Litze gewickelt. Das macht bei einer stromkompensierten 
Drossel für 50Hz-Anwendungen keinen Sinn.

LEler

von hinz (Gast)


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LEler schrieb:
> Wie dem auch sei, das Bauteil auf dem Bild sieht für mich so aus, als
> sei es mit HF-Litze gewickelt.

Litze ja, HF-Litze seh ich nicht.


> Das macht bei einer stromkompensierten
> Drossel für 50Hz-Anwendungen keinen Sinn.

Ab wieviel mm Drahtdurchmesser machts denn für dich Sinn? Schonmal einen 
Wickelvollautomaten gesehen, in Aktion?

von Автомат К. (dermeckrige)


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Und um noch eins draufzusetzten:

LEler schrieb:
> Wie dem auch sei, das Bauteil auf dem Bild sieht für mich so aus, als
> sei es mit HF-Litze gewickelt. Das macht bei einer stromkompensierten
> Drossel für 50Hz-Anwendungen keinen Sinn.

Wo steht denn das diese aus einer 50Hz-Anwendung stammt?

Ein Common-Mode Noise Filter auf der Sekundärseite eines SNT oder erst 
recht bei einem DC/DC-Wandler ist auch nicht auszuschließen - und würde 
ganz nebenbei die relativ wenigen Windungen unter Verwendung der relativ 
dicken HF-Litze erklären... ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

> Technisch gesehen sind die auch besser, aber die Netzteilhersteller
> interessiert ehr der Preis. Und deshalb wirst du in Schaltnetzteilen
> viel häufiger stromkompensierte Drosseln mit EI- oder EE-Kern finden.

M.E. ist es auch schwieriger, eine 230V-taugliche Isolierung mit
Rinngkernen hizubekommen. Das geht mit einem Kunststoffspulenkörper
wesentlich einfacher.

von hinz (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> M.E. ist es auch schwieriger, eine 230V-taugliche Isolierung mit
> Rinngkernen hizubekommen. Das geht mit einem Kunststoffspulenkörper
> wesentlich einfacher.

Ist kein Problem, da wird einfach ein Trennsteg rein geklemmt.

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>
>> M.E. ist es auch schwieriger, eine 230V-taugliche Isolierung mit
>> Rinngkernen hizubekommen. Das geht mit einem Kunststoffspulenkörper
>> wesentlich einfacher.
>
> Ist kein Problem, da wird einfach ein Trennsteg rein geklemmt.

Ja, am besten aus Pappe. Habe ich alles schon gesehen. Das und
die Isolierung gegenüber dem Kern wirkte für mich aber nicht
unbedingt vertrauenserweckend.

von hinz (Gast)


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Auch wenn du es nicht hübsch findest, es besteht die Isolationsmessung 
problemlos.

von Werner H. (pic16)


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hinz schrieb:
> Litze ja, HF-Litze seh ich nicht.

Noch Schlaf in den Augen?

hinz schrieb:
> Übersetzungsverhältnis 1:10 kann ich da nicht erkennen.

Woher hast du dieses Übersetzungsverhältnis? Kennst du die Frequenz und 
den Luftspalt?

hinz schrieb:
> Ab wieviel mm Drahtdurchmesser machts denn für dich Sinn?

Genau solch Blödsinn wie Übersetzungsverhältnis!

Автомат Калашникова schrieb:
> Und um noch eins draufzusetzten:
>
> LEler schrieb:
>> Wie dem auch sei, das Bauteil auf dem Bild sieht für mich so aus, als
>> sei es mit HF-Litze gewickelt. Das macht bei einer stromkompensierten
>> Drossel für 50Hz-Anwendungen keinen Sinn.
>
> Wo steht denn das diese aus einer 50Hz-Anwendung stammt?

Hat er auch nicht behauptet.

Автомат Калашникова schrieb:
> E-/EE-Kerne sind für Stromkompensationsdrosseln durchaus üblich in
> Schaltnetzteilen.

Nö, das sind meist U/I oder ringkerne mit ordinären Lackdraht bewickelt. 
Gibt aber auch welche mit E-Kernen.

Harald Wilhelms schrieb:
> eine 230V-taugliche Isolierung mit
> Rinngkernen hizubekommen. Das geht mit einem Kunststoffspulenkörper
> wesentlich einfacher.

Es gibt auch für Ringkerne eine art Spulenkörper, teilweise direkt auf 
den Kern aufgespritzt.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Werner H. schrieb:

<Wieder mal stolz jede Menge Halbwissen>


Machst du dich eigentlich gerne zum Brot?

von Werner H. (pic16)


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hinz schrieb:
> jede Menge Halbwissen

Wer, du?

>Machst du dich eigentlich gerne zum Brot?

Nur von Leuten die backen können.
und meine Fragen hast du auch nicht beantwortet!

hinz schrieb:
> Schonmal einen
> Wickelvollautomaten gesehen, in Aktion?

Was möchtest du damit sagen? Weil du solch ein Teil schon mal gesehen 
hast bist du nun der Wickelhirsch?

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo Leute,


danke für die Zuschriften und das emotionale Engagement zum Thema. Sogar 
gelöschte Zuschriften gibt es... Sehr beindruckend ist die Anzahl der 
Aufrufe des einen Fotos von fast 700 Mal.

Ich war zwischenzeitlich vom Thema abgekommen.

Das Übersetzungsverhältnis dürfte 1:1 sein und eine seidene Umspinnung 
wie bei HF-Litze dürfte es durchaus sein. Die Tütchen sollten zur 
Größenorientierung dienen.

Das Rätsel scheint doch schwerer zu lösen zu sein als gedacht. 
Jedenfalls hat niemand solche Teile direkt mal im Gerät zu sehen 
bekommen. Hätte ja sein können.

Die ehemalige Anwendung in einem Schaltnetzteil mit Bipolartransistoren 
oder als high-side-driver in irgend einem Frequenzumrichter sind immer 
noch meine Favoriten. Vielleicht messe ich die Teile tatsächlich mal 
aus.

mit freundlichem Gruß

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