Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ausgleichsleitung Temperaturfühler J


von Flo N. (dave001)


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Hallo an Alle!

Ich habe eine kurze Frage zu Ausgleichsleitungen. Ich habe eine 
Heizpatrone mit integriertem Temperaturfühler Typ J. Kann ich die 
Fühlerleitung zu einer Klemme führen, und dann mit Kupferdraht weiter 
zum Regler verdrahten? Oder brauche ich das jeweilige Material (Fe-CuNi) 
und muss mich von der Klemme mit diesem Material weiterverdrahten zum 
Regler?

Freue mich auf jede Antwort :)

LG
Dave

von Heinz V. (heinz_v)


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Flo Norbert schrieb:
> Ich habe eine kurze Frage zu Ausgleichsleitungen. Ich habe eine
> Heizpatrone mit integriertem Temperaturfühler Typ J. Kann ich die
> Fühlerleitung zu einer Klemme führen, und dann mit Kupferdraht weiter
> zum Regler verdrahten?

Nein, weil die Kontaktstellen zum Kupfer parasitäre Thermoelemente 
bilden die das Messergebniss verfälschen.

> Oder brauche ich das jeweilige Material (Fe-CuNi)
> und muss mich von der Klemme mit diesem Material weiterverdrahten zum
> Regler?

Ja, und unmittelbar verbinden, also ankommende mit weiterführender 
Leitung verdrillen oder entsprechende Thermoelementenklemmen von z.B. 
Weidmüller benutzen.

von Noch einer (Gast)


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Solange beide Seiten des Verlängerungskabels gleich warm sind, gleichen 
sich die Verfälschungen wieder aus.

(Du hast ja noch einen ganzen Haufen dieser parasitären Thermoelemente. 
Die Anschlussklemme, Lötzinn, Leiterbahn, IC-Beinchaen, Bonddraht, 
Siliziumchip.)

von Georg W. (gewe)


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Kann der Regler Klemmentemperaturkompensation über einen zusätzlichen 
Temperaturfühler, etwa einen PT100? Wenn ja, mit dem PT100 Temperatur 
der Klemme messen lassen und mit Kupfer weiter gehen.

von Flo N. (dave001)


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Leider habe ich nur einen Messeingang im Temperaturregler, deshalb kann 
ich leider mit diesem Regler nicht noch eine zusätzliche Klemme messen

Vielen Dank für die Tipps, dann rufe ich morgen einmal bei dem 
Lieferanten an und bitte ihn mir noch ein paar Teile für die 
Verlängerung des Fühlers zuzuschicken. Danke !

LG
Dave

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Flo Norbert schrieb:
> Kann ich die
> Fühlerleitung zu einer Klemme führen, und dann mit Kupferdraht weiter
> zum Regler verdrahten?

Wen die Klemme dieselbe Temperatur hat wie dein Messgerät: ja

Wenn die Klemme (wärmer) ist als das Messgerät um eine Temperatur, die 
deine Genauigkeit ruiniert (je nach Anforderung, 1 oder 10 GradC), dann:

> brauche ich das jeweilige Material (Fe-CuNi)
> und muss mich von der Klemme mit diesem Material weiterverdrahten

von ??? (Gast)


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Das Prinzip bei Thermoelementen ist ganz einfach:
Thermoelementleitung bis zur ersten Stelle an der die Temperatur relativ 
konstant ist. Dort muss dann die Temperatur gemessen werden und beide 
Seiten des Thermoelementes müssen die gleiche Temperatur haben. Dann 
gehts mit Kupfer oder was auch immer weiter...
Wenn die Entfernung Messstelle <-> Übergang auf Kupfer zu lang ist 
(besonders bei Edelbetall-Thermoelementen!) nimmt man Ausgleichsleitung. 
Die ist billiger, hat aber nur einen eingeschränkten Temperaturbereich.
Also z.B. TE bei 1000°C - TE-Leitung - 150°C, Übergang auf 
Ausgleichsleitung - Ausgl. - 20°C, Übergang auf Cu, Messung der 
Klemmentempeatur - Cu - Messgerät
Da sieht man auch, dass Thermoelemente nur bei großen 
Temperaturdifferenzen oder Messtemperaturen sinnvoll sind. Weitete 
Vorteile können die Abgleichfreiheit, der relativ leichte Selbstbau, die 
Eignung für sehr tiefe Temperaturen und die geringe Baugröße sein.
Nachteile sind die geringen Messspannungen, die Notwendigkeit der 
Raumtemperaturkompensation, die Beschaffung u.ä.
Wenn es genau werden soll, sind Pt oder Ni-Widerstände viel einfacher. 
Bleibt für TE nur der Bereich über etwa 200°C ... Nach oben hin wird das 
dann nochmal blöder. Da gibts nach den Typ S, B oder R nur noch W/W-Rh 
(Typ C o.ä.) Die sind richtig blöd zu verarbeiten. Die Perle kann man 
nur schwer herstelle, Die Drahtenden sind fast nicht lötbar und der 
Draht kann nur einmal gebogen werden...
Darüber gibts dann noch Pyrometer. Da weiss man aber nie so genau was 
der Messwert wirklich bedeutet.

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