Forum: Offtopic Mähroboter HF Schleuder


von Stefan M. (derwisch)


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Hallo Funker,

aus akutem Anlass hatte ich das Vergnügen, mich mit der Funktionsweise 
eines Rasenmähroboters zu befassen.

Die künstlichen Begrenzungen der Rasenfläche werden von einem isolierten 
Kabel "erzeugt", das einige cm tief am Rand der Rasenfläche vergraben 
wird.
Der Roboter fährt nicht über diese Grenze, sondern dreht um und fährt in 
einier zufälligen Richtung auf dem Rasen weiter.
Für die Verlegung des Kabels gibt es sogar eine Motorfräse, die alles in 
einem Arbeitsgang erledigt.

Nicht nur als Funkamateur stellt sich einem sogleich die Frage, welche 
Art von Signal wohl in dieses Kabel eingespeist wird.

Es muss sicher etwas niderfrequentes sein, dachte ich mir.

Also schaltete ich meinen Reiseempfänger ( Sangean ATS909 ) auf LW und 
siehe da...
ein schönes "rechteckiges" Brummen, bis weit in den MW Bereich hinein.
Sogar ausserhalb des Grundstücks noch problemlos empfangbar.

Tatsächlich werden laut Recherche im Netz in das Kabel Signale zwischen 
5 und 200 Hz Rechteck eingespeist ( je nach Hersteller ).

Der perfekte VLF Sender. Sogar mit verbuddelter Antenne, wie bei den 
Profis...

Was soll sowas?
Kann man da nicht wenigstens ein Sinussignal spendieren?

Wäre das evtl. schon ein Fall für die BNetzAgentur?
Immerhin werden auch Rundfunkbänder breitbandig masssiv gestört.

Leider kann ich den tatsächlichen Pegel nicht messen.

: Verschoben durch Moderator
von Paul B. (paul_baumann)


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Im Garten fährt der Mähroboter
stur bis an den Zaun,
dann wendet er und ärgert sich:
Er kann nicht drüber schau'n.

Vor dem Zaun, da steht ein Mann,
der möchte Rundfunk hören,
doch: Scheiße, es gelang ihm nicht,
der Roboter scheint zu stören.

Er ruft erzürnt die Agentur,
die möchte doch mal messen!
Doch am Telefon da sagt man nur:
"Das kannst Du voll vergessen!"

Der Roboter, der hat doch Zeh-Eh
und Tüff und glänzende Kritiken
Hau ab, Du Amateur-Fun-Kehr
und geh die Taste bedienen

In diesem Sinne
-Paul-

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Immerhin werden auch Rundfunkbänder breitbandig masssiv gestört.

Mach schnell, solange du noch einen Rundfunksender findest. :-( Als
Rundfunkhörer bist du zumindest die Nummer 2 in der Rangliste der
Störungsbearbeitung (nach BOS-Funk).

von Stefan M. (derwisch)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Mach schnell, solange du noch einen Rundfunksender findest. :-( Als
> Rundfunkhörer bist du zumindest die Nummer 2 in der Rangliste der
> Störungsbearbeitung (nach BOS-Funk).

Traurig aber wahr.
Im Januar wurde hier der örtliche MW Sender ( 828kHz Hannover ) 
abgeschaltet.
Der war immer sehr nützlich als Signalquelle für diverse HF Basteleien.


Paul Baumann schrieb:
> Im Garten fährt der Mähroboter
> stur bis an den Zaun,
> dann wendet er und ärgert sich:
> Er kann nicht drüber schau'n.
>
> Vor dem Zaun, da steht ein Mann,
> der möchte Rundfunk hören,
> doch: Scheiße, es gelang ihm nicht,
> der Roboter scheint zu stören.
>
> Er ruft erzürnt die Agentur,
> die möchte doch mal messen!
> Doch am Telefon da sagt man nur:
> "Das kannst Du voll vergessen!"
>
> Der Roboter, der hat doch Zeh-Eh
> und Tüff und glänzende Kritiken
> Hau ab, Du Amateur-Fun-Kehr
> und geh die Taste bedienen
>
> In diesem Sinne
> -Paul-

:-) Sehr schön, Paul :-) Das trifft es genau...
Darf ich das so an die BNetzA weiterleiten?

von Paul B. (paul_baumann)


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Stefan M. schrieb:
> :-) Sehr schön, Paul :-) Das trifft es genau...
Na, da konnte ich Dich und den Roboter doch wenigstens ein wenig 
aufheitern.
> Darf ich das so an die BNetzA weiterleiten?
Na freilich -wenn es dem guten Zweck dient.
MfG Paul

von Amateur (Gast)


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Für mich lautet die 99€-Frage: "Stört es Dich wirklich"?
Oder sagen Deine Messgeräte:   "Es sollte Dich aber stören"!

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Wer Probleme sucht, findet auch welche ;)

von g457 (Gast)


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> Für mich lautet die 99€-Frage:

Viel wichtiger: Könnte man das.. ähm.. 'fernoptimieren' sodass man damit 
den Mäher gezielt fernsteuern kann?

Und (ernste gemeint): Was macht die Mühle eigentlich wenn die 
Feldbegrenzung wegen mangelnder Qualität durchgerottet ist? Werden dann 
Blumenbeet und Gemüsegarten abgeholzt oder macht so ein 
durchschnittliches Gerät zumindest irgendeine Art von 
Plausibilitätsprüfung?

von Paul B. (paul_baumann)


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g457 schrieb:
> Was macht die Mühle eigentlich wenn die
> Feldbegrenzung wegen mangelnder Qualität durchgerottet ist?

Er mäht sich langsam durch den Zaun,
denn morsches Holz, das kann er kau'n.
Hat er das dann erst mal geschafft,
fährt er so lang' aus eig'ner Kraft,
bis fast nach Baruth in der Mark
doch feiner Sand, der hemmt ihn stark.


So, Stuss jetzt -Abendbrot!

MfG Paul

von Udo S. (urschmitt)


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g457 schrieb:
> Werden dann
> Blumenbeet und Gemüsegarten abgeholzt oder macht so ein
> durchschnittliches Gerät zumindest irgendeine Art von
> Plausibilitätsprüfung?

Wie sollte es das machen? Hat schliesslich keine Rasenkoordinaten 
abgespeichert und GPS an Bord. Wäre auch zu ungenau.
Keine Begrenzung, also ab ins Beet.
Macht eine Ziege auch :-)

von OldMan (Gast)


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g457 schrieb:
> Was macht die Mühle eigentlich wenn die
> Feldbegrenzung wegen mangelnder Qualität durchgerottet ist?

Das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=pSy-80vFXbk

von Harald (Gast)


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g457 schrieb:
> Und (ernste gemeint): Was macht die Mühle eigentlich wenn die
> Feldbegrenzung wegen mangelnder Qualität durchgerottet ist? Werden dann
> Blumenbeet und Gemüsegarten abgeholzt oder macht so ein
> durchschnittliches Gerät zumindest irgendeine Art von
> Plausibilitätsprüfung?

Sobald man das Feld abschaltet bleibt der Roboter stehen, d.h. es wird 
LAUFEND erfasst, ob er sich innerhalb der Schleife befindet. D.h. er 
bleibt im Falle des Abschaltens auch mitten auf dem Rasen stehen. Die 
Erfassungsspulen im Roboter (eine vorne, eine hinten) bekommen innerhalb 
der Leiterschleife das Signal mit -sagen wir- positiver Polarität. Genau 
überhalb der Leiterschleife wird das Signal nahezu Null und außerhalb 
der Schleife "invertiert" sich die Polarität. So weiß der Mäher beim 
Heranfahren an die Begrenzung stets, wo er ist.

Übrigens: Ich habe trotz Roboters keinerlei Probleme mit Empfang von 
irgendwelchen Signalen, sei es UKW, 433, 868 MHz. Auch Mittelwelle kommt 
schadlos rein, soweit man dort überhaupt noch etwas findet. Wenn ich 
allerdings mitten auf dem Rasen MW, LW, oder KW hören möchte - kann sein 
dass das nicht geht. Ist mir aber auch egal. Und beschwert hat sich auch 
noch niemand.

Warum geht es vielen (wohlgemerkt, nicht allen) Funkamateuren 
eigentlich vornehmlich ums Anschwärzen anderer Leute?

von Thomas (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Wer Probleme sucht, findet auch welche ;)

Oder ist bereits ein Teil davon

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald schrieb:
> vornehmlich ums Anschwärzen anderer Leute?

Wie kommst du darauf?  Wenn man jedoch davon abhängt, dass andere sich
an die für sie zutreffenden Vorschriften halten (von uns erwartet man
das ja schließlich auch, so wie von allen anderen auf anderen Gebieten
[bspw. Straßenverkehr] genauso), dann macht man sich schon mal Gedanken,
wenn sich andere offensichtlich nicht an Richtlinien und Regeln halten
und einfach tun, was sie wollen – und zwar nicht nur im Rahmen einer
Bastelei (die sie dann hinterher wieder demontieren), sondern ganz
offenbar im Rahmen eines Produktes, welches sie auf den Markt werfen.

Früher™ gab's eine aufwändige Abnahmeprozedur (durch „die Post“).  Das
war der Industrie zu langwierig, und sie hat stattdessen durchgesetzt,
dass sie die nötigen Messungen in Eigenverantwortung durchführen
[lassen] darf, sodass die Behörde nur noch die Martkaufsicht hat. Das
klingt natürlich wie eine gute Idee, ist es aber eben nur solange, wie
sich alle Beteiligten an diesen Konsens halten.  Wenn die Leute jetzt
anfangen, nach dem Prinzip zu arbeiten: „Die Behörde ist weit weg, und
bis sie zuschlägt, habe ich schon genug Gewinn damit gemacht, dass ich
mich einfach nicht um die Regelungen schere, denn dann bin ich billiger
als die Konkurrenz.“, dann ist das Chaos programmiert.

(Die zutreffende Regelung dafür dürfte die Allgemeinzuteilung für
induktive Anwendungen sein, die Maximalfeldstärken in 10 m Abstand
festlegt.)

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald (Gast)


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Wie bereits oben angedeutet, es gibt ganz bestimmt auch viele 
vernünftige Funkamateure, keine Frage.

Ich habe aber es mehrfach(!) persönlich(!) erlebt, dass sich sogar 
lizensierte Funkamateure gegenseitig anschwärzen wollten, nur weil der 
eine minimalste Abweichungen im vorgeschriebenen Sprachgebrauch des 
Funksprechverkehrs machte (wohlgemerkt, keine Beleidigungen oder 
dergleichen).

Oder hier im Forum wird versucht, gegen die Powerline-Technik gar eine 
Petition zu starten.

Oder der Hinweis eines Funkamateurs in einem Artikel über ATV 
(Amateurfunk-Fernsehen), dass sich neuerdings ungestraft auch 
Nicht-Lizensierte Personen zeigen dürfen.

Hinweise wie dieser hier, dass das ja wohl alles nicht sein darf, nur 
weil man uralte Technik (die keiner mehr ernsthaft wirklich braucht) in 
unmittelbarer Nähe nicht mehr benutzen könne.

von keinFA (Gast)


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Harald schrieb:
> Oder hier im Forum wird versucht, gegen die Powerline-Technik gar eine
> Petition zu starten.

bin kein Funkamateur, aber warum soll ich bei PCBs irgendwelche teuren 
EMV-Tests machen, bzw. bestehen wenn andere Produkte (z.B. Powerline) da 
abstrahlen können was sie wollen [1]?

[1] http://www.funkmagazin.de/010314.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald schrieb:

> Ich habe aber es mehrfach(!) persönlich(!) erlebt, dass sich sogar
> lizensierte Funkamateure gegenseitig anschwärzen wollten, nur weil der
> eine minimalste Abweichungen im vorgeschriebenen Sprachgebrauch des
> Funksprechverkehrs machte (wohlgemerkt, keine Beleidigungen oder
> dergleichen).

Diskrepanzen zwischen verschiedenen Personen sind ja nun nicht gerade
auf den Kreis der Funkamateure beschränkt … gerade in Internetforen
kann man ja ein Lied davon singen, nicht wahr?  Bei den von dir
genannten „Vorkommnissen“ gäbe es sowieso niemanden, bei dem man dann
jemanden „anschwärzen“ könnte: die zuständige Behörde wird sich mit
solchen Kinkerlitzchen nicht rumschlagen, die haben genug ernsthafte
Arbeit.

Ist also weiter nichts als das, was du hier bei den Forentrollen
erleben kannst.  Davon scheint leider keine Personengruppe ausgenommen
zu sein. :(

> Oder hier im Forum wird versucht, gegen die Powerline-Technik gar eine
> Petition zu starten.

Weil diese Technik letztlich gegen internationales Recht (VO Funk)
verstößt und diesen Verstoß systematisch benötigt, um überhaupt
funktionieren zu können.

Dass das ein Problem durchaus auch für kommerzielle Funkdienste
darstellen kann, sowie diese Technik flächendeckend eingesetzt wird,
haben auch schon andere erkannt, bspw. geistert irgendwo durchs Netz
ein PDF mit mehreren tausend Seiten Schriftwechsel, der beim
britischen Ofcom (deren Pendant zur BNetzA) gelaufen ist.  Die haben
sich Sorgen um ihren Flugfunk gemacht.

> Oder der Hinweis eines Funkamateurs in einem Artikel über ATV
> (Amateurfunk-Fernsehen), dass sich neuerdings ungestraft auch
> Nicht-Lizensierte Personen zeigen dürfen.

Ja, und?

Früher wurde der Passus „keine Informationen von und an dritte
übermitteln“ (der nicht von den Funkamateuren selbst stammte,
sondern wohl seinerzeit vorranging von den Tk-Unternehmen reinkam,
damit ihnen niemand das Geschäft streitig macht) deutlich strenger
ausgelegt als heute.

Diese dort kund getane Meinung ist weiter nichts als die analoge
Umsetzung der heutzutage lockereren Sichtweise im ATV.  Genauso
gut darf man halt im Sprechfunk, bspw. beim so genannten “kids day”,
mittlerweile auch mal Nicht-Funkamateuren das Mikrofon zur
Übermittlung eines Grußes in die Hand drücken, ohne dass es eines
Ausbildungsrufzeichens bedarf.  Dies wurde früher als unzulässig
angesehen – aber wie gesagt, nicht, weil sich die Funkamateure zu
elitär dafür waren, sondern weil man es von ihnen gefordert hat.

> Hinweise wie dieser hier, dass das ja wohl alles nicht sein darf, nur
> weil man uralte Technik (die keiner mehr ernsthaft wirklich braucht) in
> unmittelbarer Nähe nicht mehr benutzen könne.

Warum willst du darüber entscheiden, ob dein Nachbar ein berechtigtes
Interesse daran hat, AM-Rundfunk zu benötigen?  Eben, damit du das
nicht entscheiden musst, gibt es entsprechende Regelungen und
Grenzen, an die sich ein Hersteller halten muss.  Tut er das nicht,
ist es doch nur gut und billig, dass die Wettbewerbsaufsicht seine
Produkte aus dem Verkehr zieht, denn er hat sich einen unlauteren
Vorteil gegenüber all denjenigen verschafft, die (mit entsprechend
höherem Aufwand) die Vorschriften einhalten.

von Harald (Gast)


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@Jörg: Du hast in großen Teilen wohl Recht, ich bitte meine Entgleisung 
zu entschuldigen! Irgendwie hat sich ein gewisses Klischee bei mir 
eingebrannt, es bedarf von Zeit zu Zeit wohl einer kritischen 
Überprüfung und einer Selbstjustage. Wie gesagt, ich werde meine Ansicht 
über Funkamateure überdenken.

Zurück zum Thema: Im Auto, das vielleicht 7m neben einer solchen Fläche 
steht, klappt der AM-Empfang auf den wenigen verbliebenen Bändern 
jedenfalls einwandfrei.

Modell Husqvarna, die Senderplatinen sind allesamt identisch. Es gibt 
einen Aufbau mit Spulen und Kondensatoren im Ausgangskreis.

http://www.shop.myautomower.de/Platine-LS-10-8Pol

Die 4 Transistoren rechts im Bild bilden zusammen mit den Spulen darüber 
den Ausgangskreis. Der etwas dickere 10mOhm Widerstand am Steckverbinder 
dürfte für die Codeübertragung in die Basisstation zuständig sein. Der 
Roboter, in dem der Pincode vorgegeben wird, taktet über den Ladestrom 
eben diesen Code zurück in den Signalgenerator. Dieser Code wird über 
die Schleife ausgegeben, so dass mehrere Mäher direkt nebeneinander 
existieren können.

Die dickeren Übertrager links im Bild sind für die Spulen in der 
Bodenplatte zuständig. Hier gibt es zwei Spulen. Ein "Fernsignal" mit 
ca. 7m Reichweite, anhand dessen der Roboter irgendwann in der 
Fangbereich der Basisstation landet. Durch Trial-und-Error kann er sich 
dann weiter annähern. Ab ca. 1m kommt die 2. kleinere Spule in der 
Bodenplatte ins Spiel, anhand dessen die Roboter Centimeter-genau 
einparken kann. Für diesen Zweck ist ein Hall-Sensor auf der 
Hauptplatine verbaut.

Was hat das mit dem Eingangspost zu tun? Mit den Minispulen für das 
Hauptfeld kann man bestimmt kein reinen Sinus erzeugen, die gröbste 
Steilflankigkeit dürfte aber genommen sein.

von Marco (Gast)


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Die Radioastronomen regen sich auch drüber auf
http://www.wired.com/2015/04/irobot-lawnbot/

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marco schrieb:
> Die Radioastronomen regen sich auch drüber auf
> http://www.wired.com/2015/04/irobot-lawnbot/

Da geht's aber um 6 GHz.  Das ist 'ne andere Hausnummer.  (Ist auch
nicht wirklich klar, warum sie nicht sowas wie IEEE 802.15.4 für
ihre Begrenzung nehmen, da gibt's meines Wissens keine Probleme mit
den Radioteleskopen, diese Technik ist schon hinreichend weit im
Einsatz.)

Back to topic:

Harald schrieb:

> Jörg: Du hast in großen Teilen wohl Recht, ich bitte meine Entgleisung
> zu entschuldigen!

Keine Ursache.

Schön, dass die Diskussion sachlich bleibt.

> Zurück zum Thema: Im Auto, das vielleicht 7m neben einer solchen Fläche
> steht, klappt der AM-Empfang auf den wenigen verbliebenen Bändern
> jedenfalls einwandfrei.

Das scheint dann aber beim TE noch eine andere Größenordnung zu
sen.

> Die 4 Transistoren rechts im Bild bilden zusammen mit den Spulen darüber
> den Ausgangskreis.

Wird eine H-Brücke sein.

> Was hat das mit dem Eingangspost zu tun? Mit den Minispulen für das
> Hauptfeld kann man bestimmt kein reinen Sinus erzeugen, die gröbste
> Steilflankigkeit dürfte aber genommen sein.

Das könnte aber genausogut eine Klasse-D-Endstufe sein: die H-Brücke
schaltet, der Sinus wird mit einer PWM aufmoduliert, und man muss
im nachgesetzten Filter nur die PWM-Grundfrequenz hinreichend gut
unterdrücken.  Die Allgemeinzuteilung für induktive Anwendungen
enthält einige Frequenzbereiche, in denen recht starke magnetische
Feldstärken zugelassen sind und andere, in denen sie nur um mehrere
Größenordnungen geringer sein darf.  Wenn man frequenzstabil im
richtigen Bereich unterwegs ist (und die Oberwellen im Griff hat),
dann sollte das eigentlich kein Problem sein, die gewünschte
Funktionalität damit zu erreichen und trotzdem die Vorschriften
einzuhalten (und damit auch niemanden über Gebühr zu stören).

von Stefan M. (derwisch)


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Harald schrieb:
> Im Auto, das vielleicht 7m neben einer solchen Fläche
> steht, klappt der AM-Empfang auf den wenigen verbliebenen Bändern
> jedenfalls einwandfrei.

Vielleicht gibt es etwas HF freundlichere Produkte.
In meinem Fall kann ich auch ca. 15m neben der Rasenfläche kein LW oder 
MW hören.
Es ist übrigens ein Husqvarna Modell.
Für große, freie Rasenflächen ist auch GPS nachrüstbar.

Wenn ( ohne GPS ) aber die Bodenschleife ausfällt, fährt er nicht ins 
Nirvana, denn er merkt sich auch die erlaubte max. Strecke anhand der 
Radumdrehungen.

Einen herrenlosen Mähroboter wird man also wohl nicht in der 
Fußgängerzone antreffen...

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Einen herrenlosen Mähroboter wird man also wohl nicht in der
> Fußgängerzone antreffen...

Der eigene Garten reicht schon als Gefahrenareal, wenn der Roboter 
tatsächlich (bestimmungsgemäß ??) alleine, d.h. ohne Aufsicht durch die 
Gegend eiert. Ein solches Dingens hat einem Kleinkind den halben Fuß 
abgemäht und ist damit sozusagen zur Blutschleuder mutiert.

Dabei frage ich mich natürlich, wie es mit der Erkennung von Objekten 
aussieht, wenn die Viecher nicht mal 10KG Mensch erkennen können.

von Stefan M. (derwisch)


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Jürgen S. schrieb:
> Dabei frage ich mich natürlich, wie es mit der Erkennung von Objekten
> aussieht, wenn die Viecher nicht mal 10KG Mensch erkennen können.

Das hängt wohl vom jeweiligen Produkt ab.
Normalerweise dürften die nichtmal ein Kanninchen verletzen.

Der Mähroboter den ich kenne ( nicht besitze ) hat ringherum einen 
Sicherheitskontakt ( Husqvarna )
Wenn er irgendwo gegen fährt, stoppt sofort das Messer, dann fährt er 
rückwärts.

Wenn billige Produkte sogar Menschen verletzen, sollte das nicht nur dem 
Verbraucherschutz gemeldet werden.

Zudem stoppt das Messer auch dann, wenn der Roboter angehoben wird.
Wahlweise mit lautem Alarmton als Diebstahlabschreckung.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Jürgen S. schrieb:
> Ein solches Dingens hat einem Kleinkind den halben Fuß
> abgemäht

Da der Thread nach längerem Schlaf ins Offtopic geraten ist, erleube ich
mir ebenfalls eine Offtopic-Frage:

Woher hast du diese Information?

Diese Haushaltsmähroboter haben zwar genug Leistung, um jemanden
ernsthafte Schnittverletzungen zuzufügen, aber sicher nicht so viel, um
einen halben Fuß abzumähen, auch nicht den eines Kleinkinds.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

auch stelle ich mir es schwierig vor, mit der Messerscheibe eines 
Husqvarnas tatsächlich etwas zu durchtrennen, dass wesentlich dicker als 
ein Grasstengel ist. Das sind nämlich 3 "Cuttermesser" von ca. 2cm 
Länge, die rotatorisch gelagert sind, dass sie bei Kontakt mit etwas 
hartem einklappen.

Kann erhebliche Schnittverletzungen geben (die Dinger sind tatsächlich 
scharf wie Cuttermesser - so soll der Schwanz eines schlafenden Hundes 
schon einmal schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Roboter gemacht haben), 
aber "den halben Fuß abmähen" ist damit nicht drin.

Das sieht allerdings bei den Robotern z.B. von Robomow anders aus - die 
haben ähnliche Messerbalken wie normale Rasenmäher, da könnte schon die 
Massenträgheit reichen. Allerdings würde ich die sowieso nicht unbedingt 
empfehlen, da sie auch ähnliche Geräuschentwicklung haben. Aufgrund 
dessen werden sie in der Regel aber auch nicht den ganzen Tag eingesetzt 
(wie die Husqvarnas, die man kaum hört), ein Aufpassen auf kleine Kinder 
sollte damit möglich sein.

Die anderen Sicherheitseinrichtungen (Stoßerkennung, Hebeerkennung etc.) 
erkennen allerdings tatsächlich nicht 100% der möglichen Hindernisse, da 
der Roboter auch in schlechtem Gelände arbeiten können soll. Wenn der 
Roboter also auf etwas "draufklettern" kann, wird es auch gemäht - wie 
bei uns ein Busch innerhalb der Begrenzungslinie leidvoll feststellen 
musste ;-)

Schöne Grüße,
Martin

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Jürgen S. schrieb:
>> Ein solches Dingens hat einem Kleinkind den halben Fuß
>> abgemäht
>
> Da der Thread nach längerem Schlaf ins Offtopic geraten ist, erleube ich
> mir ebenfalls eine Offtopic-Frage:
>
> Woher hast du diese Information?

Das wüsste ich auch gerne :-)

> Diese Haushaltsmähroboter haben zwar genug Leistung, um jemanden
> ernsthafte Schnittverletzungen zuzufügen, aber sicher nicht so viel, um
> einen halben Fuß abzumähen, auch nicht den eines Kleinkinds.

So ist es. Schnittverletzungen: ja, Abtrennen: sicher nicht

Wobei zumindest der Husquarna-Mäher meiner Eltern sofort anhält, wenn 
sich die Räder abheben. Dazu kommt, dass der Schnittdurchmesser viel 
kleiner ist als der Mäher selbst. Selbst ein Druntergreifen unter den 
Rand reicht nicht aus, um in die Nähe der Messer zu gelangen. Man müsste 
sich schon gezielt in den Rasen "eingraben", damit der Mäher wirklich 
über einen drüberfährt. Wenn man sich einfach nur hinlegt, hält der an.

von Super G. (Gast)


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http://www.nwzonline.de/blaulicht/maehroboter-zerschneidet-kinderfuss-maehroboter-zerschneidet-kinderfuss_a_30,1,979365985.html

Demnächst werden die Dinger sowieso verboten. Die Anwälte scharren schon 
mit den Hufen...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Also wie vermutet: Schnittverletzungen

Von "Abmähen" kann keine Rede sein.

Natürlich ist das trotzdem sehr schlimm und die Nachbarn hätten darauf 
achten müssen.

Aber man lässt kleine Kinder natürlich nicht in die Nähe (und das muss 
sehr nah gewesen sein) von laufenden Rasenmähern, egal ob das Roboter 
sind oder die "Üblichen". Auch nicht für fünf Sekunden. Da müssen sich 
die Eltern eine erhebliche Mitschuld geben lassen.

Auch die Berichterstattung ist wenig seriös:
"Da taucht der Mähroboter von hinten auf ..."

Ja, vollkommen unerwartet, urplötzlich schiesst der vorher perfekt 
Getarnte auf das Kleinkind zu - mit einer unglaublichen Geschwindigkeit 
von 0,5km/h. Keine Chance, da noch etwas zu retten.

von Richard H. (richard_h27)


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Chris D. schrieb:
> Auch die Berichterstattung ist wenig seriös:
> "Da taucht der Mähroboter von hinten auf ..."
>
> Ja, vollkommen unerwartet, urplötzlich schiesst der vorher perfekt
> Getarnte auf das Kleinkind zu - mit einer unglaublichen Geschwindigkeit
> von 0,5km/h. Keine Chance, da noch etwas zu retten.

Sind Mähroboter vielleicht doch Carnivoren? Für mich waren das wegen der 
Materie, mit der sie sich beschäftigen, klassische Herbivoren.

Grüße
Richard

von Super G. (Gast)


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>Natürlich ist das trotzdem sehr schlimm und die Nachbarn hätten darauf
>achten müssen.

wtf? Was hat die blöde Göre auf dem Grund der Nachbarn zu suchen. Allein 
die Eltern sind dafür verantwortlich. Natürlich werden das irgendwelche 
Winkeladvokaten wieder anders drehen, ändert aber nichts an den 
Tatsachen. Als Nachbar würde ich mir doch nicht die Verantwortung für 
das Versagen der Eltern aufbürden lassen.

Wie gesagt, die Anwälte scharren schon mit den Hufen. Evtl. reicht dann 
irgendwann die Anti-Rasenmähroboter-Lobby bis nach Brüssel und unter dem 
Vorwand der Energieverschwendung (weil tendenziell häufiger gemäht wird) 
verschwinden die Dinger wie das Glühobst.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Super G. schrieb:
> Was hat die blöde Göre auf dem Grund der Nachbarn zu suchen.

Du hast ein sehr eigenwilliges Verständnis von
„Verkehrssicherungspflicht“.

von Super G. (Gast)


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>Du hast ein sehr eigenwilliges Verständnis von
>„Verkehrssicherungspflicht“.

Und Du kennst offensicht nicht die "Aufsichtspflicht".

Ich zitiere mal WP zum Thema „Verkehrssicherungspflicht“:
"Eine Haftung des Waldbesitzers wegen Verletzung der 
Verkehrssicherungspflicht besteht grundsätzlich nicht für waldtypische 
Gefahren."

Das könnte man dann auch auf Gartenbesitzer und gartentypische Gefahren 
umlegen.

Deine Denke scheint mir die eines Helikopterdaddys der alles und jedes 
von seinen Kindern fernhalten will. Gelingt ihm das nicht, muss 
zumindest ein Schuldiger benannt werden um sich die eigene 
Unzulänglichkeit nicht eingestehen zu müssen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Super G. schrieb:
> Das könnte man dann auch auf Gartenbesitzer und gartentypische Gefahren
> umlegen.

Eine „gartentypische Gefahr“ wäre eine Dornenhecke, vielleicht auch
ein bei Sturm herunterfallender Ast, sofern im Garten Bäume stehen,
aber nicht ein freilaufender Rasenmäher.  Wer so ein Ding betreibt,
ist halt in der Pflicht, potenziell durch das Teil entstehende
Schäden von anderen abzuhalten.

> Deine Denke scheint mir die eines Helikopterdaddys der alles und jedes
> von seinen Kindern fernhalten will

Schön, dass du mich so gut kennst.

von Super G. (Gast)


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Um es mit dem Dude zu sagen:
"Ja weißt Du, das ist vieleicht Deine Meinung, Mann."

Einigen wir und darauf, dass wir unterschiedliche Ansichten zum Thema 
haben. Wer von uns beiden im Erstfall vor Gericht recht bekäme, hat 
nichts mit dem moralischem Recht oder dem niedergeschriebenem Recht zu 
tun, sondern hinge alleine an der Wahl des jeweiligen Anwalts und dem 
Gusto des Richters.

>Schön, dass du mich so gut kennst.

Yup, ich beobachte Dich schon eine ganze Weile.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Super G. schrieb:
>> Schön, dass du mich so gut kennst.
>
> Yup, ich beobachte Dich schon eine ganze Weile.

Dann können wir uns darauf einigen, dass ich dich um deine ausgesucht
schlechte Beobachtungsgabe nicht beneiden werde. ;-)

von Super G. (Gast)


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>Dann können wir uns darauf einigen, dass ich dich um deine ausgesucht
>schlechte Beobachtungsgabe nicht beneiden werde. ;-)

Kein Problem, ich beneide Dich um Deine ausgesucht schlechte 
Beurteilungsgabe beim Zensieren/Löschen ausgesuchter Kommentare hier im 
Forum ja auch nicht. ;-)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Also wie vermutet: Schnittverletzungen
>
> Von "Abmähen" kann keine Rede sein.

Schnittverletzung ist sehr untertrieben. Der Fuss war im Fernsehen zu 
sehen. Die gesamte Ferse hing in Fetzen und Fleisch war rausgerissen, 
dazu Nerven durchtrennt. Das wächst nicht spurlos wieder zusammen 
sondern ergibt bleibende Schäden - zumindest Narben und 
Gefühlsstörungen.

Das Problem war, dass das Messer eben nicht augenblicklich stoppt, 
sondern ausdreht. Im Praxisbeispiel hat das Ding einen Apfel überfahren 
und direkt geköpft. Auch der Text sagt aus, dass die Dinger Tennisbälle 
gnadenlos zerteilen.

Interessant an dem Bericht fand ich, dass man sie laut GA "nicht 
unbeaufsichtigt" betreiben darf - was die Meisten aber wohl in der Regel 
tun. Fragt sich, was ein Roboter bringen soll, wenn man daneben stehen 
muss?

Vielleicht ist die Ziege doch das Wahl der Mittel.

Oder ein Infrarotsensor, der Lebewesen erkennt?

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Aber man lässt kleine Kinder natürlich nicht in die Nähe (und das muss
> sehr nah gewesen sein) von laufenden Rasenmähern, egal ob das Roboter
> sind oder die "Üblichen".

Gerade (kleine) Kinder dürften sich von solchen niedlichen 
selbstfahrenden Schildkröten magisch angezogen fühlen.

Wenn ich schon sehe, was für eine Mühe ich habe meine Kinder trotz 
entsprechender Unterweisungen von niedlichen fremden Hunden jeglicher 
Größe fernzuhalten.

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