Hallo liebe Gemeinde! Ich hab da noch ein Verständnisproblem. Das betrifft Impedanztransformation. Bevor ich jetzt viel schreibe und nur Verwirrung stifte, habe ich das, was mich irritiert, in einer Grafik an Hand von zwei Beispielem zusammengefasst. Mich interessiert, wie die Werte für die Wicklungen zu Stande kommen. Rein rechnerisch kann ich das nicht nachvolziehen. Google ist hier, bis auf echt harte Fachlektüre, auch nicht hilfreich. Ich denke mir, dass es da doch einen einfachen Einstieg für das verständis geben muss? LG & Merci
ZL wählt man, grob gesagt, stets so hoch, dass im Betriebsfall eines Trafos nur noch wenig induktiver Einfluss vorhanden ist, d. h. Z << ZL. So wenigstens Faktor 10 wird man da normalerweise nehmen, d. h. ZL (bei kleinster Betriebsfrequenz, falls es um ein Breitbandsystem geht) liegt für ein 50-Ω-System wenigstens bei 500 Ω. Das ist in deinen Beispielen ja der Fall.
Hallo Jörg, Danke für die Antwort. Klar, bei einem Trafo wird ja der induktive Teil im Wirklastbetrieb, bedingt durch das entgegenwirkende Magnetfeld der anderen Seite, der induktive Teil fast ganz aufgehoben. Da ergeben sich drei Fragen: - Also kann ich beim bau, frei nach Lust und Laune, irgendeinen Faktor zwischen 10-100 wählen? - Gibt es eine obere Grenze? (ich nehme an, die ist dann erreicht, wenn der verbleibende induktive Restanteil einen signifikanten Einfluss auf die Übertragung ausübt?) - Gibt es einen Weg da ein Optimum zu errechnen? Etwas über den Daumen brechen fühlt sich immer so... unprofessionell an. LG
Ingo schrieb: > Also kann ich beim bau, frei nach Lust und Laune, irgendeinen Faktor > zwischen 10-100 wählen? Im Prinzip schon. Allerdings steigen natürlich mit höherer Windungszahl ggf. die Kupferverluste an, insofern wird man eher so wenig wie nötig (mit so dickem wie möglich) Draht wickeln. Außerdem steigt bei höherer Windungszahl auch die Eigenkapazität, sodass sich im schlimmsten Fall die Eigenresonanz bis in dein Nutzband schiebt.
> Gibt es einen Weg da ein Optimum zu errechnen? Etwas über den Daumen > brechen fühlt sich immer so... unprofessionell an. Es handelt sich um einen Kompromiss. Wird die Primärinduktivität zu gross, nimmt auch die Streuinduktivität zu. Hat der Übertrager einen Koppelfaktor von 95%, so besteht die Primärinduktivität zu 5% aus der Streuinduktivität und nur 95% koppeln auf die Sekundärseite über. Die Streuinduktivität auf der Sekundärseite begrenzt die obere Grenzfrequenz des Breitbandübertragers. Außerdem gibt es beim oberen Übertrager ein Problem mit der Sättigung, da Gleichstrom durch die Wicklung fließt. Eine zu hohe Windungszahl ist da von Nachteil und macht möglicherweise einen größeren Kern erforderlich. Beim unteren Beispiel handelt es sich um einen Resonanzübertrager. Die Eingangsimpedanz bei Resonanz hängt somit von der Güte des Schwingkreises ab und wie zuvor von der transformierten Impedanz am Ausgang.
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Ingo schrieb: > Mich interessiert, wie die Werte für die Wicklungen zu Stande kommen. Ein Trafo transformiert vorwärts die Spannung und rückwärts den Strombedarf. Hat man also ein Windungsverhältnis m:n beispielsweise 2:1, werden aus 12V rein bloss 6V, und wenn dort 6 Ohm dran hängen, also 1A fliessen soll, werden auf Primärseite 0.5A verlangt. Nun sind 12V und 0.5A aber 24 Ohm, also wird die Impedanz nicht m:n, sondern m^2:n^2 transformiert. Es gibt natürlich noch eine Mindestwindungsanzahl die sich aus der Genauigkeit des Transformationsveerhältnisses ergibt, und eine Mindestwindungsanzahl die sich aus der Sättigung des Kernes (Spannungszeitfläche) ergibt.
Nabend, Okay, danke. Aus den Erklärungen erschließt sich mir der Zusammenhang und die grundlegenden Regeln. (Okay, Grundlagen zum Transformator sind klar. Aber HF-Zeugs ist immer etwas... seltsam. :) ) LG
B e r n d W. schrieb: > Außerdem gibt es beim oberen Übertrager ein Problem mit der Sättigung, > da Gleichstrom durch die Wicklung fließt. Naja, ist ein Eisenpulverkern, das sind ja die mit dem „eingebauten Luftspalt“. :) Da dürfte die Sättigung erst dann ein Thema werden, wenn man wirklich bei Leistungsstufen angekommen ist (steht ja nicht dran, wozu die Schaltung gehört).
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