Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Geschlossenes Gehäuse und 10Watt E-Leistung abführen


von Spice (Gast)


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Hi Zusammen,

wie schon erwähnt habe ich ein Gehäuse mit einer elektronischen 
Schaltung, welche passiv gekühlt werden muss. Die Elektronik verbraucht 
bei 10V ca. 1A, also 10Watt Leistung.
Nun wäre meine Frage, wie man berechnen kann, wie warm es im Gehäuse 
maximal werden kann. Die Anforderung ist, dass die 
Gehäuseinnentemperatur 55°C nicht übersteigen darf. Dazu besteht eine 
Gehäusewand komplett aus Alu, wo noch zusätzliche Kühlkörper 
angeschraubt werden können. Die Hotspots innerhalb der Schaltung/Gehäuse 
liegen direkt an der Aluwand an, um die Wärme direkt an die metallische 
Oberfläche abzugeben.
Wie geht man in so einem Fall vor, wenn man die Wärmewiderstände der 
gesamten Schaltung nicht kennt. Der einzige bekannte Faktor ist die 
elektrische Leistung und der Formfaktor von dem Gehäuse.
Kann man davon ausgehen, dass die 10Watt in Wärme umgesetzt werden, wenn 
die Schaltung aus aktiven und passiven Elementen besteht?
Bin für jeden Tipp sehr dankbar.

Besten Dank und Grüße
Spice

: Verschoben durch Admin
von Peter II (Gast)


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Spice schrieb:
> Bin für jeden Tipp sehr dankbar.

einfach testen.

Viel wichtiger als das Innenleben ist die Umgebung. Kommt genug Luft an 
das Gehäuse, oder wird es sogar in der Sonne montiert?

von Spice (Gast)


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Ja Sonneneinstrahlung ist gegeben, aber genauso ist eine ausreichende 
Luftzufuhr an das Alublech gewährleistet....

von handwärmer (Gast)


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Wie immer zuwenige Infos:
- Wie groß ist die Platine ?
- Wie groß das Gehäuse ?
- Was für Kühlkörper können wie und wo angeflanscht werden ?
- Luftlöcher möglich/vorhanden ?
- Kann die Schaltung/Gehäuse so montiert werden das Konvektion greift ?
Fragen über Fragen ...
Wenn's Wasserdicht ist könnte man einfach den Gartenschlauch drankleben 
:-P

von Peter II (Gast)


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Spice schrieb:
> Ja Sonneneinstrahlung ist gegeben, aber genauso ist eine ausreichende
> Luftzufuhr an das Alublech gewährleistet....

hilft aber wenig wenn das ding schwarz ist und eine Stunde in der Wüste 
hängt. Dann musst du innen aktiv kühlen.

Wenn es am Nordpol hängt, sollte es passen.

von Georg (Gast)


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Spice schrieb:
> Kann man davon ausgehen, dass die 10Watt in Wärme umgesetzt werden, wenn
> die Schaltung aus aktiven und passiven Elementen besteht?

Nach dem Satz von der Energieerhaltung kannst du da ganz sicher sein - 
natürlich abzüglich der Energie, die als "Nutzleistung" abgegeben wird, 
z.B. Schall, Licht oder die Ausgangsleistung eines Netzteils. Die ist 
aber in vielen Fällen vernachlässigbar.

Berechnen der Abgabe eines Gehäuses (also der Wärmewiderstand gegenüber 
der Umgebung) ist praktisch hoffnungslos, da spielen viel zu viele 
Parameter mit. Auch die Gehäuse-Hersteller können i.A. keine Angaben 
dazu machen, und wenn doch haben sie es gemessen, wie auch die 
Hersteller von Kühlkörpern.

Mach einen Widerstand rein, belaste ihn mit 10 W und miss die 
Innentemperatur unter verschiedenen Bedingungen.

Georg

von Dumdi D. (dumdidum)


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Du kannst davon ausgehen, das die gesamte Leistung in Waerme umgesetzt 
wird. D.h. draussen sinds ja auch mal 40 Grad, damit hast Du max 15 K 
Waermeunterschied. Du braucht somit einen Kuehlkoerper mit einem 
Waermewiderstand von weniger als 1,5 K/Watt. (Jetzt mal ohne Sonne 
geschaetzt)

von Oleg A. (oga)


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Spice schrieb:
> Gehäuseinnentemperatur 55°C nicht übersteigen darf. Dazu besteht eine
> Gehäusewand komplett aus Alu, wo noch zusätzliche Kühlkörper
> angeschraubt werden können. Die Hotspots innerhalb der Schaltung/Gehäuse
> liegen direkt an der Aluwand an, um die Wärme direkt an die metallische
> Oberfläche abzugeben.

Dass sollte grob zu berechnen sein, falls Du an der Aluwand von aussen 
einen fertigen Kühlkörper hast. Jeder Kühlkörper hat vom Hersteller 
einen Thermischen Widerstandswert in °K/W angegeben. Mit der Leistung, 
der Umgebungstemperatur und der Gehäuseinnentemperatur ist die Rechnung 
einfach. Nur solltest du genau im Datenblatt lesen, unter welchen 
Bedingungen der °K/W Wert gilt (Konvektion, Zwangsbelüftung etc.).

von one-liner (Gast)


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Spice schrieb:
> welche passiv gekühlt werden muss. Die Elektronik verbraucht
> bei 10V ca. 1A, also 10Watt


https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltschrankklimatisierung#Passive_Klimatisierung

mal runterscrollen zu Schaltschrank-Oberfläche, Effektive 
Schaltschrankoberfläche

von Ich (Gast)


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Ansatzpunkt für die Suche: reduziere die oben abgeschätzten 1,5 K/W auf 
1 K/W für den Kühlkörper - es kommen ja auch noch Übergangswiderstände, 
ungünstige Bedingungen für den Kühlkörper etc. hinzu.

Das gilt natürlich nur, wenn die oben angenommene maximale 
Umgebungstemperatur zutrifft, ansonsten entsprechend anpassen.

http://www.fischerelektronik.de/web_fischer/public/$configId/fischer/$language/de/$country/DE/$branch/cool/$category/A01/search.xhtml 
bietet als Suchkriterium u.A. den Wärmeübergangswiderstand an. Vorsicht 
- der gilt für optimale Bedingungen (Lamellen senkrecht, Wärmeeinleitung 
gleichmäßig über die ganze Fläche)!

von senke (Gast)


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Was bringt das außen anbringen von Kühlkörpern wenn die Fläche für die 
Übertragung der Wärme vonder Platine zum Gehäuse nicht größer wird.
Ich denke, da brachts zur verstärkten Aufnahme der innen abgegebenen 
Wärme an die Gehäusewand an der der KK außen montiert ist auf der 
Innenseite ebenfalls einen KK.

von controllergirl (Gast)


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Es gibt da so ein Granulat (sieht aus wie Styroporkügelchen) aus 
Aluminumoxyddingsbums... das leitet die Wärme wie Sau ist aber 
elektrisch isolierend... Das kann man in das Gehäuse schütten, verteilen 
und schon wird die Wärme im ganzen Gehäuse und natürlich auch nach außen 
geführt. (Habe das mal in der Sendung mit der Maus über Panzer gesehen - 
die schütten das Zeugs da in den Bordcomputer zum kühlen)
Problem wäre... Ich habe keine Ahnung wo es das Material gibt... aber 
das will jetzt nix bedeuten... :O)

von handwärmer (Gast)


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Ja und da gibt es noch Heatpipes, Pelztiere oder den guten alten Linde 
...
Wenn man ja wüßte was am meisten Hitze verbrät und wo das auf der 
Platine ist könnte man ja mal überlegen, da aber keine Infos ...
Destilliertes Wasser mit Umwälzpumpe geht auch oder in Öl absaufen 
lassen oder oder oder ...
Wo liegt also das wirkliche Problem ?

von Thomas B. (thombde)


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Spice schrieb:
> wie schon erwähnt habe ich ein Gehäuse mit einer elektronischen
> Schaltung, welche passiv gekühlt werden muss. Die Elektronik verbraucht
> bei 10V ca. 1A, also 10Watt Leistung.

Kannst du denn innerhalb des Gehäuses aktiv kühlen?

http://www.conrad.de/ce/de/product/189344/SEPA-Miniaturluefter-SEPA-MFB25B12-B-x-H-x-T-25-x-25-x-65-mm-Betriebsspannung-12-VDC?ref=searchDetail

Dann kannst du die Abwärme innerhalb des Gehäuses mit einem
kleinen Lüfter verteilen.
Dann kleine Flachkühlkörper an der Innenseite des Gehäuses
kleben damit die ganze Abwärme besser an das Gehäuse verteilt wird.

http://www.conrad.de/ce/de/product/188255/Kuehlkoerper-85-KW-L-x-B-x-H-51-x-19-x-48-mm-DIL-14-DIL-16-DIL-18-DIL-20-DIL-22-DIL-24-DIL-26-DIL-28-DIL-30/?ref=detview1&rt=detview1&rb=1

Außen am Gehäuse hast du ja schon Kühlkörper geplant.

Ich habe das mal für einen LED-Spot verwendet.
Der sollte sehr klein, fast unsichtbar und wasserdicht sein.
LED waren 4x3W Luxeon.
Hatte innen und außen Flachkühlkörper aufgeklebt.

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