Hallo, wenn ich eine Antenne an ein SDR anschließe und dann mit dem SDR die Signale aufzeichne, dann erhalte ich eine Reihe von Rohdaten. Ich habe mir einige Grafiken im Internet angesehen, bei der Signale mit einem SDR aufgezeichnet wurden, jedoch wird die Amplitude in fast allen Fällen in dB angegeben. Enthalten die Rohdaten Spannungen, Ströme oder Leistungen...? Wie lautet die Referenzspannung, der Referenzstrom oder die Referenzleistung, wenn die Amplitude in dB angegeben wird? Muss das SDR vorher kalibriert werden? Vielleicht hat jemand eine Idee und kann es mir kurz erklären. Ich bin leider nirgends fündig geworden. Vielen Dank. Gruß, Celeste
> Enthalten die Rohdaten Spannungen, Ströme oder Leistungen...? > Wie lautet die Referenzspannung, der Referenzstrom oder die > Referenzleistung, wenn die Amplitude in dB angegeben wird Als Referenz dient die Eingangsimpedanz des Empfaengers. Üblicherweise 50 Ohm. > Muss das SDR vorher kalibriert werden? Ja klar. Der A/D Wandler hat ja keinen absoluten Bezug zur Spannung an den 50 Ohm am Empfaengereingang. Gruss
Harvey schrieb: > Als Referenz dient die Eingangsimpedanz des Empfaengers. Üblicherweise > 50 Ohm. Um einen dB-Wert darstellen zu können braucht man einen Referenzwert, z.B. eine Spannung oder eine Leistung. In Abhängigkeit vom Referenzwert kann man dann die Verstärkung/Dämpfung (dB-Wert) angeben. In diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=KWeY2yqwVA0) an Position 07:30 min zum Beispiel wird das modulierte Radiosignal über Antenne und SDR zum PC übertragen. Die Grafik zeigt die Amplitude in dB über der Frequenz an, jedoch verstehe ich nicht wie man auf den absoluten Wert kommt. Harvey schrieb: > Ja klar. Der A/D Wandler hat ja keinen absoluten Bezug zur Spannung an > den 50 Ohm am Empfaengereingang. Wie kalibriert man ein SDR am Besten? Leider finde ich keine Informationen zu diesen Fragen.
Celeste schrieb: > Harvey schrieb: > Als Referenz dient die Eingangsimpedanz des Empfaengers. Üblicherweise > 50 Ohm. > > Um einen dB-Wert darstellen zu können braucht man einen Referenzwert, > z.B. eine Spannung oder eine Leistung. In Abhängigkeit vom Referenzwert > kann man dann die Verstärkung/Dämpfung (dB-Wert) angeben. > In diesem Video (Youtube-Video "How To Build an FM Receiver with the > USRP in Less Than 10 Minutes") an Position 07:30 min zum Beispiel wird > das modulierte Radiosignal über Antenne und SDR zum PC übertragen. Die > Grafik zeigt die Amplitude in dB über der Frequenz an, jedoch verstehe > ich nicht wie man auf den absoluten Wert kommt. > Nochmal: Der Referenzwert ist die Empfaenger Eingangsimpedanz von 50 Ohm. Die Anzeige wird kalibriert in Spannung an 50 Ohm. Meist logarithmisch als dBuV. Die Empfangsleistung, angezeigt in dBm errechnet die Software aus Spannung am Widerstand 50 Ohm nach dem Zusammenhang P=U*U/R.
Hallo Celeste. Celeste schrieb: >> Ja klar. Der A/D Wandler hat ja keinen absoluten Bezug zur Spannung an >> den 50 Ohm am Empfaengereingang. > > Wie kalibriert man ein SDR am Besten? Indem man "willkürlich" irgendeinen Wert als Referenz nimmt. Tatsächlich haben sich dabei aber sowas wie Konventionen gebildet. Seite 4 bei https://www.darc.de/uploads/media/Rechnen_mit_dB_von_DL9NAM.pdf oder http://www.mods-ham.com/11_Grundlagen/DJ8EI/Decibel,%20wozu,%20weshalb,%20%20warum.pdf oder http://p02.de/wp-content/uploads/2008/01/manuskriptfeldstaerke_version3.pdf Leider habe ich die Referenzwerte auch nicht so im Kopf, dazu brauche ich das zu selten. Ausserdem waren es unterschiedliche Referenzwerte für Kurzwelle und UKW. Siehe: http://www.dk0tu.de/download/Kurs-Material/e10.pdf Seite 8. Dieser Pegel wird dann als "S9" bezeichnet, für die bewertung von Radiosignalen nach RST. Vermutlich existiert auch eine ITU Norm dazu. War es das, was Du Wissen woltest? > Leider finde ich keine Informationen zu diesen Fragen. Das Problem ist halt beim Suchen, dass man schon die richtigen Begriffe kennen muss, um erfolgreich danach zu suchen. Hilfreich ist es, bei Google die erweiterte Suche zu verwenden (http://www.google.de/advanced_search?hl=de) und explizit nach PS oder PDF Dokumenten zu suchen. Das gibt mehr Info und weniger Werbung. ;O) Dort nach der Kombination z.B. der Begriffe Dezibel, Leistung, Referenz und S9 suchen. Wenn man die Begriffe nicht kennt, muss man Begriffe "raten", und sich die Dokumente durchlesen, um bei beinahe Treffern die suchkriterien schärfen zu können. Weil man sich beim Begriffe raten aber auch schnell ganz weit wegschiessen kann, ist eine breite Allgemeinbildung auch im Google-Zeitalter oft hilfreich. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Bernd Wiebus schrieb: > Hallo Celeste. > > Celeste schrieb: > > Ja klar. Der A/D Wandler hat ja keinen absoluten Bezug zur Spannung an > den 50 Ohm am Empfaengereingang. > > Wie kalibriert man ein SDR am Besten? > > Indem man "willkürlich" irgendeinen Wert als Referenz nimmt. Tatsächlich > haben sich dabei aber sowas wie Konventionen gebildet. > Unsinn! Das mag vielleuch fuer die willkürlichen S-Stufen zutreffen. Empfangsspannung und Leistung in Volt oder Watt bzw. In dBuV odet dBmW sind physikalische Grundgrössen. Und bei Empfaengern misst man die an det Referenz zur Eingangsimpedanz von 50 Ohm.
Harvey schrieb: > Nochmal: > Der Referenzwert ist die Empfaenger Eingangsimpedanz von 50 Ohm. > > Die Anzeige wird kalibriert in Spannung an 50 Ohm. Meist logarithmisch > als dBuV. > Die Empfangsleistung, angezeigt in dBm errechnet die Software aus > Spannung am Widerstand 50 Ohm nach dem Zusammenhang P=U*U/R. In dem Diagramm aus dem oben verlinkten Video ist eine Verstärkung (in dB) angegeben. Um aus dieser Verstärkung auf einen Absolutwert schließen zu können, brauche ich eine Referenzspannung; dabei spielt die Impedanz von (z.B.) 50 Ohm keine Rolle, da sie sich kürzen lässt.
Meine Frage war eigentlich: Wie groß ist die Referenzspannung U_2? Diese muss ja irgendwie/irgendwo definiert sein, wenn eine Verstärkung angegeben ist. Wenn ich das habe, dann wäre es nicht schwierig den Absolutwert zu errechnen. Sollte das SDR nicht kalibriert sein, dann ergibt sich ein konstanter Fehler im Absolutwert, richtig? Bernd Wiebus schrieb: > War es das, was Du Wissen woltest? Mich hätte eigentlich interessiert wie ich einen Absolutwert mit einem SDR messen kann. Trotzdem danke für die ausführliche Antwort. Die erweiterte Suche mit Google war ein guter Tipp.
Celeste schrieb: > In dem Diagramm aus dem oben verlinkten Video ist eine Verstärkung (in > dB) angegeben. Um aus dieser Verstärkung auf einen Absolutwert schließen > zu können, brauche ich eine Referenzspannung; dabei spielt die Impedanz > von (z.B.) 50 Ohm keine Rolle, da sie sich kürzen lässt.Meine Frage war > eigentlich: Wie groß ist die Referenzspannung U_2? Diese > muss ja irgendwie/irgendwo definiert sein, wenn eine Verstärkung > angegeben ist. Wenn ich das habe, dann wäre es nicht schwierig den > Absolutwert zu errechnen. Sollte das SDR nicht kalibriert sein, dann > ergibt sich ein konstanter Fehler im Absolutwert, richtig? Du drehst dich im Kreis Die von dir angeführte Verstärkungsformel g ist doch nichts anderes als der relative Faktor zwischen der Spannung am Empfängereingang und der Spannung wie sie nach dem Durchlaufen des Frontends und des Misschers vom A/D Wandler gemessen wird. Uaus/Uein! Die Logarithmierung ist nur für die Angabe in dB erforderlich. G ist quasi der Kalibrierfaktor zwischen dem Wert der Empfänger-Eingangsspannung an 50 Ohm (deinem Absolutwert)und dem Wert der im A/D Wandler des SDR digitalisierten Spannung. Ua/d = Uempfangen * g
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