Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wofür sind diese Dioden?


von Fab (Gast)


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Hi Forum!

Ich habe diese Eingangsschaltung eines Bassamps gefunden. Ich kann mir 
nicht so recht erklären wofür die Dioden im Eingang benötigt werden. Um 
als Schutz zu fungieren müssten sie die Differenz von Eingang zu Vcc 
unterdrücken, denke ich?

Danke fürs Antworten

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Fab schrieb:
> Ich habe diese Eingangsschaltung eines Bassamps gefunden.

Zwei antiseriell geschaltete Z-Dioden nach GND.

> Ich kann mir
> nicht so recht erklären wofür die Dioden im Eingang benötigt werden. Um
> als Schutz zu fungieren

Ja.

> müssten sie die Differenz von Eingang zu Vcc unterdrücken, denke ich?

Warum denkst du das?

von Möwe (Gast)


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Die Dioden begrenzen den Betrag der Eingangsspannung auf etwas unter 10V 
(9,1V Z-Spannung der einen + Flussspannung in Durchlassrichtung der 
anderen)
Durch die Gegenläufigkeit funktioniert das sowohl in positive als auch 
in negative Richtung.

Gruß Möwe

von Frank (Gast)


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Ja, dient zur Begrenzung der Eingangsspannung
9,1V + 0,7V (grob)

von Fab (Gast)


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Möwe schrieb:
> Durch die Gegenläufigkeit funktioniert das sowohl in positive als auch
> in negative Richtung.

Aaaaaaah. Der sprichwörtliche Groschen ist gefallen :)
Vielen Dank ich hatte ein Brett vor dem Kopf, sozuzusagen

Schönes Wochenende allseits

von Teo D. (teoderix)


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Fab schrieb:
> Vielen Dank ich hatte ein Brett vor dem Kopf, sozuzusagen

Oder die Suppressordiode im Kopf war falsch verdrahtet ;)

von Julian U. (julian94)


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Der Hauptgrund ist von der Vorrednern schon genannt worden. Die entgegen 
geschaltete Z-Diode kompensiert im Übrigen zudem einen eventuellen 
Temperaturdrift, sodass die 9,1V auch bei "starken" 
Temperaturschwankungen besser konstant sind. Sei nur mal beiläufig 
erwähnt.

Normalerweise betreibt man Z-Dioden immer in Sperrichtung, sodass eine 
"richtig herum eingebaute" Z-Diode wie eine normale Diode wirkt. So 
kommt dann insgesamt eine Gesamtspannung über beide Dioden von ca. 9,8V 
heraus.

von Torsten K. (Gast)


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Frage: macht das Sinn... als Eingangsspannung liegen doch hier niemals 
um die 9 Volt an? Es handelt sich hier um die Eingangsschaltung für 
einen Bass-Amp. Wenn ich mich recht erinner liegen hier doch im 
Normalfall bei 0dBm, 0,775V am Eingang an... also warum dann diese 
Konstrukt mit den beiden Z-Dioden.

Ich verstehe den Sinn nicht wirklich... aber vielleicht sehe ich den 
Wald vor lauter Bäumen nicht und Ihr könnt mir hier helfen.

Vielen lieben Dank und noch ein schönes Restwochenende.

von Marek N. (Gast)


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Es gibt auch Honks, die schließen ein 12 V-Netzteil an an den 
Audio-Eingang.
Die sind so honkig, die treiben sich dafür sogar einen 
6,3-Klinkenadatper dafür auf.

von Frank K. (fchk)


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Torsten K. schrieb:
> Frage: macht das Sinn... als Eingangsspannung liegen doch hier niemals
> um die 9 Volt an? Es handelt sich hier um die Eingangsschaltung für
> einen Bass-Amp. Wenn ich mich recht erinner liegen hier doch im
> Normalfall bei 0dBm, 0,775V am Eingang an... also warum dann diese
> Konstrukt mit den beiden Z-Dioden.

Niemals ist falsch. Im Normalbetrieb nicht, das ist korrekt. Aber 
wenn Du den Stecker einsteckst oder ziehst, dann kann es schon zu kurzen 
aber heftigen Spannungsspitzen kommen. Und für diesen Fall sind die 
Dioden da.

fchk

von Torsten K. (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Torsten K. schrieb:
>> Frage: macht das Sinn... als Eingangsspannung liegen doch hier niemals
>> um die 9 Volt an? Es handelt sich hier um die Eingangsschaltung für
>> einen Bass-Amp. Wenn ich mich recht erinner liegen hier doch im
>> Normalfall bei 0dBm, 0,775V am Eingang an... also warum dann diese
>> Konstrukt mit den beiden Z-Dioden.
>
> Niemals ist falsch. Im Normalbetrieb nicht, das ist korrekt. Aber
> wenn Du den Stecker einsteckst oder ziehst, dann kann es schon zu kurzen
> aber heftigen Spannungsspitzen kommen. Und für diesen Fall sind die
> Dioden da.
>
> fchk

Danke Frank... das ist zumindest eine plausible Erklärung...

von Tom K. (ez81)


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Torsten K. schrieb:
> Frage: macht das Sinn... als Eingangsspannung liegen doch hier niemals
> um die 9 Volt an?

Den Normalfall gibt es nicht und die Bühnenwelt ist böse. Wenn jemand 
einen pegelstarken Aktivbass benutzt, einen spartanischen Röhrenpreamp a 
la Alembic F2B vor den Amp schaltet und versehentlich alles voll 
aufdreht, kommen (hochohmige) 200V an. Oder statische Aufladungen auf 
Teppich, Kneipenverkabelungen mit zweifelhafter Schutzerde oder nur ein 
Effektpedal, das dank Steckerschaltnetzteil kapazitiv auf halber 
Netzspannung floatet und in den Amp gestöpselt wird, wobei beim 
Klinkenstecker der Tip vor dem Ring Kontakt hat und sich die 
Y-Kondensatoren im Netzteil durch den TL072 gegen PE entladen.

von Bastler (Gast)


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Wenn ich mein Oszi an meinen Bass anschließt und einmal kräftig zupfe, 
dann hält der sich nicht an 0dbm. 10Vp sind zwar etwas viel, aber mehrer 
V bekom ich da schon hin.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn du den Verstärker an den Lautsprecherausgang eines anderen Gerätes 
anschließt, kann da je nach Bauart ein ordentlich starker Peak raus 
kommen.

Unsymmetrische Endstufen sehen oft so aus:
1
    +24V
2
     o
3
     |
4
   |/
5
---|  
6
   |\
7
     |  10000µF
8
     +---||-----+-----------> Zum Verstärker
9
     |          |   
10
   |/           |
11
---|         Lautsprecher
12
   |\           |
13
     |          |
14
    GND        GND
Jetzt stell Dir vor, der Lautsprecher fehlt. Dann hast du beim 
Einschalten volle einige Sekunden lang 12V am Eingang deines Verstärker 
(nämlich bis der dicke Kondensator auf 12V geladen ist).

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