Mahlzeit! Ich wollte einmalFragen worauf es bei den Netzfiltern so drauf ankommt. Es gibt ja genügend Netzfilter zu kaufen, nur welcher wäre der richtige ist da die Frage. Worauf schaut man da, also auf welche Werte? Wenn zB eine Step-Down einen Mosfet verwendet, welcher mit 50kHz schaltet, heit es dann es muss ein Netzfilter sein, der von der Frequenz her die 50kHz aushält? Hat vielleicht jemand eine Seite parat oder einen Link für mich, welche/r ein Tutorial zum berechnen der nötigen Parameter bereithält? Ist es empfehlenswert eher fertige Netzfilter zu kaufen oder lieber selbst bauen? LG C3KO Für hilfreiche Beiträge bin ich wie immer sehr dankbar.
J. H. schrieb: > Ist es empfehlenswert eher fertige Netzfilter zu kaufen oder lieber > selbst bauen? kommt darauf an was du erreichen willst? Welche normen musst du einhalten? Dann schaust du ob es ein passenden Filter gibt, wenn nicht selber bauen.
Fertige Netzfilter sind halt vernünftig ausgelegt, bei selbstaufgebauten kann man viel falsch machen, zumal sind fertige meist geschirmt, eigene offen auf der Platine.
J. H. schrieb: > worauf es bei den Netzfiltern so drauf ankommt Kommt auf die konkrete Anwendung an. Datenblatt, Blechgehäuse und Strombelastbarkeit sind schon mal gut, ABER die Anschlussleitung von Deinem Störer bis zum Filter ist auch eine "Antenne". Daher nützt das schönste Filter wenig, wenn der Gesamtaufbau Mist ist. Eigentlich sollte man eine Störung schon möglichst an der Quelle des Übels beseitigen, damit sie nicht die restliche Schaltung beeinflussen kann.
oszi40 schrieb: > Eigentlich sollte > man eine Störung schon möglichst an der Quelle des Übels beseitigen, > damit sie nicht die restliche Schaltung beeinflussen kann. Das sag mal irgendwelchen Lichtschaltern einer kompletten Hausinstallation oder den üblichen CE-gekennzeichneten Netzteilen, die sich beim Einstecken in die Steckdose erstmal einen kräftigen Schluck Ladung genehmigen.
Werner M. schrieb: > beim Einstecken in die Steckdose erstmal einen kräftigen Schluck > Ladung genehmigen. Das ist inrush current und hat mit EMI erstmal nichts zu tun. Zur eigentlichen Frage: Ein Filter ohne aussagekräftiges Datenblatt ist nicht zu gebrauchen und mit Datenblatt stellt sich die Frage nicht. Es gibt totalen Schrott zu kaufen und sehr brauchbares. Zu Deinem 50Khz Beispiel: Die netzgebundenen Störungen werden am Stromnetz ab 150Khz gemessen. Kennst Du die Emmission Deines nicht befiltereten Gerätes und die Forderungen der für Dich gültigen Normen dann weißt Du auch in welchem Frequenzbereich Du welche Dämpfung brauchts. Ohne das zu wissen ist das alles nur Raterei. Da nicht nur die Taktfrequenz des Buck Wandlers zu sehen ist sondern auch Harmonische und HF Vorgänge z.B. beim Sperren der Diode und Schwingungen über die Drosselkapazität hast Du ein wildes Frequenzgemisch. 50Khz ist z.B. blöd weil die dritte Harmonische schon voll in der Messung liegt. Geh auf 45Khz und erst die 4te Harmonische ist drin (180Khz). Such nach EMV (EMI) Filter Design, da gibt es recht viel im Netz. Eine einfache Lösung gibt es nicht weil das Problem sehr komplex ist. Das kannst Du nach Versuch und Irrtum im Labor lösen oder ganz tief einsteigen und des Rest dann mit Versuch und Irrtum im Labor lösen.
Michael Knoelke schrieb: > Das ist inrush current und hat mit EMI erstmal nichts zu tun. Wie das Ding heißt, ist völlig egal. Auf der Netzleitung wird damit ein scharfe Flanke erzeugt, die ohne weitere Filtermaßnahmen schnell irgendwo Unfug anstellt. Und natürlich geben solche Flanken Anlaß zu elektromagnetischen Beeinflussungen, oder was glaubst du, was so ein Ereignis elektromagnetisch bedeutet?
Nun mal sachte. Diese scharfe Flanke ist für EMI Messungen vollkommen irrelevant, weil sie nur einmal auftritt und damit in der Messung überhaupt nicht erfasst wird. Netzgeführte Geräte müssen mit viel schlimmeren Ereignissen zurechtkommen so das der inrush current einzelner Geräte nicht mehr ist als ein kleines Ärgerniss. Schon eine Limitierung auf 10fachen Nennstrom ist nicht so popelig wie Du vieleicht glaubst wenn man zugleich auf Effizienz und Kosten achten muß. Jeder SNT Entwickler muß sich um sowas kümmern weil es ihm sonst die Gleichricherdioden weghaut. Die CE Zert. ist kein flauschiges Bällebad für perfekte Netzharmonie, sondern regelt Mindesstandarts was Geräte verursachen und was sie abkönnen müssen. Wenn also Geräte durch den 'Unfug' gestört werden wäre mal zu überlegen ob die betroffenen Geräte eigentlich die Normen zur Elektromagnetischen Verträglichkeit erfüllen.
Netzfilter haben meist die Aufgabe, das Netz vor Störungen durch das eigene Gerät zu bewahren. Sie sind dann also so ausgelegt, dass sie zum Gerät passen. Wenn mein gerät z.B. HF Störungen nur oberhalb 1Mhz erzeugt, dann genügt ein Filter, der so hohe Frequenzen gut abblockt.
MaWin schrieb: > Fertige Netzfilter sind halt vernünftig ausgelegt, sicher? alter Laborrahmen mit Netzfilter 1µF fiel durch die Sicherheitsprüfung, Ableitprüfung und musste wegen neuer Vorschriften auf 0,1µF zurückgebaut werden, ist das vernünftig?
J. H. schrieb: > Für hilfreiche Beiträge bin ich wie immer sehr dankbar. http://www.l-camera-forum.com/topic/91321-standart-summilux-m-1450-mm/#entry968997
Michael Knoelke schrieb: > Nun mal sachte. > Diese scharfe Flanke ist für EMI Messungen vollkommen irrelevant, weil > sie nur einmal auftritt und damit in der Messung überhaupt nicht erfasst > wird. Nur weil eine Messmethode oder eine vorgeschriebene Messung die Störungen nicht ausreichend erfaßt oder bewertet, heißt das noch lange nicht, dass keine elektromagnetische Beeinflussung auftritt. Solange hier allerdings mit der Kunst des Stehens argumentiert wird, ist das sowieso weit weg von jeglichen sinnvollen Standards.
Werner M. schrieb: > Nur weil eine Messmethode oder eine vorgeschriebene Messung die > Störungen nicht ausreichend erfaßt oder bewertet, heißt das noch lange > nicht, dass keine elektromagnetische Beeinflussung auftritt. Hast Du den Schallschutz Deiner Wohnung auch darauf ausgelegt, das vielleicht einer zu Silvester einen Böller vor Deinem Fenster zündet?
Harald Wilhelms schrieb: > Hast Du den Schallschutz Deiner Wohnung auch darauf ausgelegt, > das vielleicht einer zu Silvester einen Böller vor Deinem Fenster > zündet? Eben nicht. Und genauso erwarte ich vom Stromnetz, dass ich dort ein harmlose µC-Schaltung ranhängen kann, ohne das die durch Impuls-Störungen, die über das Netz reinlaufen, irritiert wird.
Werner M. schrieb: > Nur weil eine Messmethode oder eine vorgeschriebene Messung die > Störungen nicht ausreichend erfaßt oder bewertet, heißt das noch lange > nicht, dass keine elektromagnetische Beeinflussung auftritt. Die werden schon erfasst aber halt anders bewertet. In diversen Normen unterscheidet man Knack- und Dauerstörer. Außerdem sind die Abschaltfunken mit den Burst Tests durchaus repräsentiert.
Ohne jetzt Werbung zu machen behaupte ich mal, daß diese Netzbuchsen mit eingebautem Filter in vielen Geräten eingebaut sind. http://schaffner.com/de/produkte/emv.html
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Bearbeitet durch User
Werner M. schrieb: > Nur weil eine Messmethode oder eine vorgeschriebene Messung die > Störungen nicht ausreichend erfaßt oder bewertet, heißt das noch lange > nicht, dass keine elektromagnetische Beeinflussung auftritt. Das hat auch keiner behauptet. Ich habe nur vorrausgesetzt das wir über eine technisch notwendige Befilterung reden um innerhalb gesetzlicher Regelwerke zu bleiben. Das man sich noch nicht mal am Kopf kratzen kann ohne > elektromagnetische Beeinflussung irgendwelcher empfindlichen Geräte weiß jeder der mal mit der Drahtbügelantenne in der Hand das Fernsehsignal gesucht hat während der Rest der Famile Formel 1 geschaut hat. Wolfgang schrieb: > Und genauso erwarte ich vom Stromnetz, dass ich dort ein > harmlose µC-Schaltung ranhängen kann, Mag sein, aber das Stromnetz erwartet von Dir das Deine Schaltung nicht bei jedem Pieps in Tränen ausbricht. Sehr enttäuschend für Euch beide.
Joachim B. schrieb: > MaWin schrieb: > Fertige Netzfilter sind halt vernünftig ausgelegt, > > sicher? > > alter Laborrahmen mit Netzfilter 1µF fiel durch die Sicherheitsprüfung, > Ableitprüfung und musste wegen neuer Vorschriften auf 0,1µF zurückgebaut > werden, ist das vernünftig? Sicher. Der Netzfilter hat bestimmt gut gefiltert und entsprach den damaligen Vorschriften. Dass du ihn erst einbaust nachdem die Vorschriften sich geändert haben, konnte der Netzfilter nicht wissen.
>> alter Laborrahmen mit Netzfilter 1µF fiel durch die Sicherheitsprüfung, >> Ableitprüfung und musste wegen neuer Vorschriften auf 0,1µF zurückgebaut In Zeiten vieler FI kann das jetzt vernünftig sein. Alte Normen der Dampfmaschine passen auch nicht mehr ganz zur heutigen Feinstaubbelastung. >> Diese scharfe Flanke ist für EMI Messungen vollkommen irrelevant Man sollte überlegen ob man Manager oder Techniker ist. Der Manager konzentriert sich "auf das Geforderte" und der Techniker muß den verbockten Mist beim Kunden ausbügeln. Ein Gerät, was bei jedem Störimpuls hustet, ist unbrauchbar! Es ist natürlich richtig, daß dauerhafte Störungen mehr Probleme verursachen als eine wöchentliche, wenn die Putzfrau den Staubsauger ansteckt. Die Folgen einer kurzzeitigen Störung können aber auch teuer werden, da schon die Fehlersuche komplizierter sein kann. Bei Würth ist nützliches über Netzfilter zu lesen. APPLICATION NOTE siehe: http://www.we-online.de/web/de/electronic_components/produkte_pb/application_notes/netzfilter___die_letzte_huerde_im_schaltnetzteil.php
MaWin schrieb: > Dass du ihn erst einbaust nachdem die Vorschriften sich geändert haben, > konnte der Netzfilter nicht wissen. Du übersiehst was, das Netzfilter war seit Beginn im Messrahmen, das hatten sich die Erbauer so gedacht und berechnet für die Filtereigenschaften. Nun wurden sie durch Vorschriften definitv verschlechtert. Ob der Messrahmen nun noch wie geplant funktioniert bei Vollbestückung im Labor weiss keiner, es bleibt ein Eingriff in die Kette, ich finde das unsinnig. oszi40 schrieb: > In Zeiten vieler FI kann das jetzt vernünftig sein. Alte Normen der > Dampfmaschine passen auch nicht mehr ganz zur heutigen > Feinstaubbelastung. Den FI im Labor hatte das nicht tangiert zumal es mehrere Kreise gibt. Ausserdem wird es unsicherer im Betrieb wenn der FI "vorgespannt" ist? Ich sage nein, ein FI wird dadurch eher vorgespannt und eher auslösen im Sinne von Menschenschutz. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Joachim B. schrieb: > wird es unsicherer im Betrieb wenn der FI "vorgespannt" ist? Die Anzahl der angeschlossenen Netzfilter kann das Faß zum Überlaufen bringen. 15mA Ansprechschwelle hat schon mancher erreicht. Ärgerlich ist nätürlich, wenn Deine ganze Messanordnung durch andere Filter ihren Nutzen verliert. Der Hersteller sollte dazu etwas wissen?
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