Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik passiver Richtfunk-Repeater


von Karl Z. (griffin27)


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Stell dir eine lange Funkstrecke vor. Nun platziert man in der Mitte 
dieser Strecke zwei Richtfunkantennen, die über ein kurzes Antennenkabel 
verbunden sind, und sie schauen mit der "blinden" Seite zueinander.

Hat man nun z.B. 2 10dBi Antennen, so würde man doch theoretisch die 
Gesamt-Übertragungsdämpfung um 20dB reduzieren, oder nicht?
Das wär doch eine supereinfache Lösung für einen Richtfunk-Repeater.

Die beiden Antennen könnten dann noch durch V/H oder L/R Polarisierung 
so voneinander getrennt werden, dass Überlagerungen von der direkten 
Welle vom Sender zum Empfänger einerseits, und die neue Welle von der 2. 
Richtfunkantenne ausgehend andererseits, nicht zu einem Fading führen.

Wenn man das Spiel weiter treibt, und immer mehr solche "Repeater" in 
die Strecke einbaut, so kommt man schlussendlich wahrscheinlich zu einem 
Hohlleiter oder auch Kabel.

Meine Fragen nun: Wird sowas in der Praxis verwendet, oder hat das 
irgendwo einen haken? Gibts dafür einen Namen?

von asd (Gast)


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Das benutzt man manchmal wenn man unten im Tal keinen Handy-Empfang hat, 
oben auf dem Berg aber schon. Dann kann man mit dieser Art passivem 
Repeater die Funkwellen ins Tal lenken.
Oder Antenne oben aufs Dach - Antennenleitung - weitere Antenne unten im 
Hobbykeller.

von Alex G. (dragongamer)


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Hab zwar keine Ahnung von Richtfunk... aber vom Energieerhaltungssatz.
Wie soll es funktionieren, dass die Empfangs-Seite die Wellen aufnimmt 
und in irgendeienr Weise verstärkt, wieder abgibt, ohne dass ein aktiver 
Verstärker dazwischen ist?
Bezweifle daher dass das klappen kann...

von Peter II (Gast)


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Alex Ge schrieb:
> und in irgendeienr Weise verstärkt, wieder abgibt, ohne dass ein aktiver
> Verstärker dazwischen ist?
> Bezweifle daher dass das klappen kann...

wenn der sie dabei mehr bündelt, spricht nichts dagegen.

Du kannst auch eine Lupe nehmen und damit helleres Lichts erzeugen, wenn 
auch nur auf einer kleineren Fläche.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Stell dir eine lange Funkstrecke vor. Nun platziert man in der Mitte
> dieser Strecke zwei Richtfunkantennen, die über ein kurzes Antennenkabel
> verbunden sind, und sie schauen mit der "blinden" Seite zueinander

Das wurde auf russischen Richtfunkstrecken gemacht, wenn ein Höhenzug im 
Wege lag und wegen fehlender Stromversorgung kein aktiver 
Verstärkerpunkt betrieben werden konnte (Stand ca 1975).
Heute gibt es ja Solarmodule für eine aktive Zwischenstelle.

von Stephan H. (Gast)


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Karl Zeilhofer schrieb:
> Hat man nun z.B. 2 10dBi Antennen, so würde man doch theoretisch die
> Gesamt-Übertragungsdämpfung um 20dB reduzieren, oder nicht?

Nö. Warum auch.

Der Gewinn kommt nur durch Bündelung zustande. In z.B. 1km Entfernung 
vom Sender ist das Signal das du bei üblicher Antennengröße (<5m) 
abfängst fast optimal "parallel" (< 1°). Da gibt's nichts mehr sinnvoll 
zu Bündeln.

Du bräuchtest viel mehr als 10dbi nur um nichts zu verlieren.

Zum Umleiten (Berg > Tal / Dach > Hobbykeller) kann das wie von asd 
gesagt taugen. Für mehr nicht.
Und braucht ordentlich Signalstärke.

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