Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Solar Laderegler


von Ben S. (mohnkuh)


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Hallo an alle!

Ich habe ein 12V Solarpanel und möchte mir nun ein Laderegler bauen, um 
einen Blei-Akku laden zu können.
Hat jemand von euch einen passenden Schaltplan? Habe Schaltpläne im Netz 
gefunden, aber die sind schon etwa 10 Jahre alt und man benötigt 
irgendeinen Quelltext, was meine Fähigkeiten in der Elektronik 
übersteigt...
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße,
Ben

: Verschoben durch Admin
von chris (Gast)


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Schau mal unter Solarladregler selbstbau nach sitze gerade selbst an 
sowas

von Harald W. (wilhelms)


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Ben S. schrieb:

> Ich habe ein 12V Solarpanel und möchte mir nun ein Laderegler bauen, um
> einen Blei-Akku laden zu können.

Normale Solarregler sind von der Elektronik her überschaubar und
deshalb auch für Anfänger geeignet. Fertige Solarregler sind aber
normalerweise billiger als die Summe der Einzelteile.

> Hat jemand von euch einen passenden Schaltplan? Habe Schaltpläne im Netz
> gefunden, aber die sind schon etwa 10 Jahre alt

Glaubst Du wirklich, das sich da die Elektronik in den letzten
10 Jahren so stark geändert hat?


> und man benötigt
> irgendeinen Quelltext, was meine Fähigkeiten in der Elektronik
> übersteigt...

µC gesteuerte Laderegler braucht man nur für Sonderfälle (MPP).

von Wolfgang (Gast)


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chris schrieb:
> Schau mal unter Solarladregler selbstbau nach sitze gerade selbst an
> sowas

Und, bist du schon weiter gekommen?

Ben S. schrieb:
> Ich habe ein 12V Solarpanel und möchte mir nun ein Laderegler bauen, um
> einen Blei-Akku laden zu können.

Da kommt es sicher auf die Leistung des Panels und die Kapazität des 
Akkus an.

> Habe Schaltpläne im Netz gefunden, aber die sind schon etwa 10 Jahre alt

Mit Programmierung ist nicht recht, älter als 10 Jahre ist nicht recht. 
Was spricht gegen soetwas?
Beitrag "Re: Laderegler Selbstbau"

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang schrieb:

> Da kommt es sicher auf die Leistung des Panels und die Kapazität des
> Akkus an.

Die Grundschaltung ist immer gleich: Komparator zur Spannungsmessung
und Leistungsschalter. Angepasst werden muss nur die Abschaltspannung
und der Leistungsschalter bezüglich des zu schaltenden Stroms.
Achtung! Bei Spannungen über 30V sind Standardrelais nicht mehr
geeignet.

von Wolfgang (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Angepasst werden muss nur die Abschaltspannung
> und der Leistungsschalter bezüglich des zu schaltenden Stroms.

Eben, oder das Panel ist so klein, dass es gerade die Selbstentladung 
ausgleicht. Dann muss man sich gar keine Sorgen machen.

> Achtung! Bei Spannungen über 30V sind Standardrelais nicht mehr
> geeignet.

Bei einem 12V Panel besteht da üblicherweise kein Anlass zu Besorgnis. 
Und als Überladeschutz tut es ein FET.

Und um diese ganzen "Wenn" und "Abers" zu klären, wären ein paar 
Fakten zu den Komponenten nicht schlecht.

von chris (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wolfgang schrieb:
> chris schrieb:
>> Schau mal unter Solarladregler selbstbau nach sitze gerade selbst an
>> sowas
>
> Und, bist du schon weiter gekommen?


Auf die Gefahr hin das es der Ein oder Andere besser weis, poste ich den 
SchPl trotzdem mal. Vllt mag der Ein oder Andere paar Tipps geben.
Ja es gibt Fertigsachen die billliger sind aber ich möchte es einfach 
probieren und lernen...

Dir Strommessung ist nur optinal, primär möchte ich erstmal alles fertig 
machen und schauen ob man dem LM überhaupt mit ner PWM am Feedback 
betreiben kann da es hierzu nicht sovile infos im net gab bzw ich recht 
wenig gefunden habe was evtl beachtet werden müsste

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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chris schrieb:
> Ja es gibt Fertigsachen die billliger sind aber ich möchte es einfach
> probieren und lernen...

Finde ich spitze.


> Vllt mag der Ein oder Andere paar Tipps geben.

Die Batterie braucht ca. 14,0 Volt, wenn du sie gasen lassen willst, 
damit sie nicht sulfatiert sogar 14,4 Volt, genaueres im Akkudatenblatt.

Am Shunt sollten unter 0,1 Volt abfallen.

Der LM2596 brauch 1,5 Volt mehr am Eingang als er am Ausgang bringt, 
daher muss das Solarpanel mindestens 14,4 V + 0,1 V + 1,5 V = 16 Volt 
liefern.

Wenn du schon ein Solarpanel hast, das genau 15 V im MPP bringt, dann 
bist du mit einem Linearregler besser bedient.


> schauen ob man dem LM überhaupt mit ner PWM am Feedback betreiben kann

Ich vermute stark, dass der LM2596 brauchst eine gefilterte PWM braucht, 
also Gleichspannung. Sollte durch C11 halbwegs gegeben sein.

von chris (Gast)


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Alexander Schmidt schrieb:
> chris schrieb:
>> Ja es gibt Fertigsachen die billliger sind aber ich möchte es einfach
>> probieren und lernen...
>
> Finde ich spitze.

danke o.0

>> Vllt mag der Ein oder Andere paar Tipps geben.

> Die Batterie braucht ca. 14,0 Volt, wenn du sie gasen lassen willst,
> damit sie nicht sulfatiert sogar 14,4 Volt, genaueres im Akkudatenblatt.

Ja hab so mit Umax um die 14,4 greechnet das wollt ich aber abhängig von 
der Usolar machen...

> Am Shunt sollten unter 0,1 Volt abfallen.

bei 3A sinds 150mV rein rechnerisch

> Der LM2596 brauch 1,5 Volt mehr am Eingang als er am Ausgang bringt,
> daher muss das Solarpanel mindestens 14,4 V + 0,1 V + 1,5 V = 16 Volt
> liefern.

Also meine Idee is gewesen es von Usolar abhängig zu machen, dass heißt 
gutes Wetter = Usteigt, somit kann Ulade(12V) angehoben(12V-14,4V) 
werden so die Idee...

> Wenn du schon ein Solarpanel hast, das genau 15 V im MPP bringt, dann
> bist du mit einem Linearregler besser bedient.

gesucht aber noch nicht so richtig entschieden und die 15V sind einfach 
erstmal ne Spannung gewesen muss mal schauen wie sich das denn in der 
Realität verhält...

als nächstes kommt erstmal das Layout und Bestellung + Testphase und 
dann schau ich weiter

Dank Alexander Schmidt (esko) für die Tipps / Hinweise mal sehen was 
kommt;)

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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chris schrieb:
> Ja hab so mit Umax um die 14,4 greechnet das wollt ich aber abhängig von
> der Usolar machen...

Die Spannung der Batterie ist fest, wenn du sie laden willst, brauchst 
du dort 14,x Volt, nicht weniger.


> gesucht aber noch nicht so richtig entschieden und die 15V sind einfach
> erstmal ne Spannung gewesen muss mal schauen wie sich das denn in der
> Realität verhält...

Generell ist ein Schaltregler ohne MPP nicht optimal, weil er die 
Solarspannung zusammenbrechen lassen kann.
Oft kommt man mit einer Diode und einer Überspannungsabschaltung aus. 
Meist ist nicht Überladung das Problem, sondern eher zuwenig Leistung 
von der Solarzelle.

von Christoph K. (christoph1024)


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> chris schrieb:
>
> Dir Strommessung ist nur optinal, primär möchte ich erstmal alles fertig
> machen und schauen ob man dem LM überhaupt mit ner PWM am Feedback
> betreiben kann da es hierzu nicht sovile infos im net gab bzw ich recht
> wenig gefunden habe was evtl beachtet werden müsste

Die Idee mit dem Standard-DCDC-Buck als Solarlader verwenden verfolge 
ich mittlerweile schon 2 Jahre. Da stößt man auf viele Probleme, hat 
aber auch Vorteile. Man kann damit billig die komplizierteste 
Komponente, den Stepdown einfach umsetzen, ohne dass man zig Mosfets 
verbrennt bis man das Timing zu laufen gebracht hat. Dazu sind die 
Komponenten der Fertiglösung bereits aufeinander abgestimmt. Das muss 
man selber erstmal hinbekommen.

Einfach einen LM2596 nehmen und gut ist funktioniert aber nicht. Da muss 
noch einiges dazu. Du brauchst eine Eingangsspannungsregelung zusätzlich 
zur Ausgangsspannungsreglung, ansonsten passiert folgendes:
Der LM2596 versucht, am Ausgang 14V zu regeln. Die Batterie zieht wenn 
sie leer ist aber zuviel Strom und wird nicht direkt auf 14V gehen, die 
der Regeler konfigurationsgemäß versucht zu erreichen.Also zieht der 
2596 mehr Leistung aus dem Solarpanel, um den Ausgangsstrom zu erhöhen. 
Die Solarspannung sinkt gegen MPP, und wenn dieser überschritten ist und 
trotzdem die Ausgangsspannung nicht steht, sinkt die Leistung des Panels 
und die Regelung des 2596 bricht zusammen. Damit wird die Solarspannung 
auf VBatt gezogen und der Buck verursacht nur noch zusätzliche Verluste. 
Alles schon probiert.

Wenn man aber die Eingangsspannungsregelung, am besten anpassbar an MPP, 
einbaut, bietet das ganze Konstrukt erstaunliche Vorteile.

Wenn man eine Spannungswandlerlösung versucht, muss diese aber damit es 
sich lohnt einen sehr guten Wirkungsgrad haben. Den hat das 2596 aber 
nicht, weil er kein synchroner Buck ist. Da kann man froh sein, wenn 90% 
Wirkungsgrad anliegen.
Ich arbeite mittlerweile mit dem hier:
http://www.ebay.de/itm/15A-DC-DC-Converter-Buck-Adjustable-4-32V-12V-to-1-2-32V-3-3V-5V-24V-car-Power-/191168670503?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item2c828a6b27
Der hat erstaunlich gute Infineon Mosfets und einen im Gegensatz zum 
KIM055L nicht zickigen LT Controller. Dazu kommt der auch mit >100W 
klar.
Ich habe bei 5A mit 4 UNI-T U61E einen echten Wirkungsgrad von 96% 
gemessen. Wenn man noch die Sicherung rausbaut, statt der Klemmverbinder 
XT60-Anschlüsse verwendet ist nochmal 1% mehr Wirkungsgrad drin.

Leider erlebt man mit einem Sync-Buck aber andere Nachteile. Alle, die 
ich bisher gefunden habe, mögen es garnicht, wenn eine Batterie am 
Ausgang hängt und man die Spannung aus versehen unter Batteriespannung 
programmiert. Das Ergebnis ist beunruhigend. Der Buck wird zum Stepup 
und mein Labornetzteil zeigt plötzlich statt 25V 45V Spannung an. Aber 
nur solange, bis die Eingangsspannung höher ist als der Buck verträgt. 
So habe ich 2 KIML55 Module geschrottet.

Eine Diode kostet leider unangenehm viel Wirkungsgrad, daher habe ich 
mit einem 5W-18V Paneel getestet, ob ich das Fehlerszenario über 
verbrennen der Leistung des Stepup über das Paneel lösen kann. Das Modul 
ist ja im Prinzip eine Art Zehner, und sollte somit einen kritischen 
Spannungsanstieg, anders als mein Labornetzteil, verhindern.
Das Solarmodul fing dann auch ab 27V an, Strom zu ziehen, bei 32V 
immerhin 1,5A. Im Prinzip hat es den Spannungsanstieg abgefangen, das 
Ergebnis war aber dann doch murx. Das Modul fing an zu Knacken und das 
geht natürlich nicht.
Es muss also eine Diode her.

Das Problem mit dem Rückfluss habe ich versucht mit idealen Dioden 
lowside zu lösen. Da gibt es fertige IC`s für, z.B. den LM5050-1. Die 
haben aber alle dasselbe Problem. Die benötigen einen Mosfet mit 
ausreichendem RDSON, um einen Mindestspannungsabfall zu haben, der dann 
das Abschalten der Diode bei Stom in die falsche Richtung auslöst. Das 
Blöde: Wenn man einen wirkungsgradfreundlichen 1mOhm-Mosfet verwendet, 
schaltet der (und alle anderen ideale Dioden IC die ich mir angesehen 
habe) erst ab, wenn >20A Rückwärts fließen. Das geht garnicht.

Das bringt mich noch zu einem anderen Sache, die dein Schaltplan noch 
nicht kann: Verhindern, dass Nachts Strom von der Batterie zum 
Solarpaneel fließt. Ich hab mal, da ich nirgens Daten dazu gefunden 
habe, bei 12V gemessen wieviel ein Solarpaneel bei Dunkelheit und 12V 
eigentlich zieht. Die Werte sind von Paneel zu Paneel verschieden, 
liegen aber im Bereich von 20-60mA.
Die Lowside-Superdiode würde dieses Problem ebenfalls lösen, nur 
schaltet kein IC die Diode bei den geringen Strömen ab.
Ich habe mittlerweile ein Lösung dafür gefunden.

Nochmal bezüglich Wirkungsgrad zur Veranschaulichung:
Ich habe letztlich mit einem LT3652 und einem 20W-18VMP Modul 
rumgespielt.
Direkt angeschlossen kam das Ganze auf etwa 16W, mit dem lt3652 waren 
18W drin. Dabei war die Batterie noch auf 13V und der Unterschied zum 
Vmp hoch. Aber der schlechte Wirkungsgrad des 3652 (auch kein Sync, 
Wirkungsgrad schlechtestenfalls 84%) senkt den möglichen Gewinn. Und der 
muss bei dem Aufwand einfach höher sein als 10%, grade weil der Buck bei 
bedecktem Himmel und wenig Leistung deutlich schlechtere Ergebnisse 
(z.B. 1W statt 3W ) liefert als ohne Buck.
Die 10% Gewinn von einem Buck mit schlechtem Wirkungsgrad wird also 
schnell aufgefressen von den Verlusten bei wolkenbedecktem Himmel.
Insofern macht dein 2596 einfach keinen Sinn gegenüber einfachem PWM 
oder anderen Einfachlösungen. Du musst noch viel Aufwand in deiner 
Schaltung treiben, bis die sicher arbeitet, und dieser Aufwand lohnt 
einfach nicht für 10% Gewinn bei 50% Verlust in den schwachen Zeiten.
Bei deinen 15V aus dem Schaltlan für das Solarmodul machen aber eine 
Stepdown-Lösung sowieso keinen Sinn, wie Alexander schon geschrieben 
hat.

von ♪Geist (Gast)


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von Praktiker (Gast)


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♪Geist schrieb:
> Schaue Mal hier, wurde schon erfunden:
> 
http://www.pollin.de/shop/dt/NDg5OTA0OTk-/Haustechnik/Solartechnik/Laderegler/Solar_Laderegler.html

Wunder darf man auch hier nicht erwarten.
Zitat aus der Bedienungsanleitung: "Dieses Modul ist ein elektronischer 
Schalter, der bei leerem Akku die Verbindung zu den Solarzellen 
einschaltet und bei vollem Akku wieder ausschaltet.  Als Schaltelement 
wird ein fast verlustfrei schaltender Power-Mos-Transistor verwendet."

von Harald W. (wilhelms)


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Praktiker schrieb:

> Zitat aus der Bedienungsanleitung: "Dieses Modul ist ein elektronischer
> Schalter, der bei leerem Akku die Verbindung zu den Solarzellen
> einschaltet und bei vollem Akku wieder ausschaltet.  Als Schaltelement
> wird ein fast verlustfrei schaltender Power-Mos-Transistor verwendet."

Das ist aber genau das, was die meisten unter dem Begriff
"Solar Laderegler" verstehen.

von frog268 (Gast)


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Als fachlicher Begriff läufts unter 2-Punkt-Regler :-)
Gibt einiges an Bauanleitungen zu im Netz, aber eher älteren Datums.

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