Es gibt ja Poti in allen möglichen Widerstandswerten. Wann nimmt man denn jetzt 1 kOhm und wann besser ein 1MOhm Poti? Was sind die Vor- und Nachteile beider Varianten? Meine Vermutung: 1MOhm: + Wenig Stromverbrauch - Sehr störanfällig 1kOhm: - Hoher Stromverbrauch + Nicht störanfällig
Das kommt einfach auf den Innenwiderstand der Quelle sowie der folgenden Schaltung an, welchen Widerstandswert man für ein Poti verwendet. Genausogut könntest Du fragen: Es gibt ja verschiedene Eiscremes. Wann nimmt man denn nun Schokolade und wann Vanille? Was ist denn der Vorteil von Schokoladeeis? Gruß Andreas
Auswahl nach Störungen - selten ... Bei Audio Line-In nimmt man 10k, damit es gleichzeitig die Störungen auf dem Kabel unterdrückt. Auswahl nach Quelle und Belastung häufiger. Z.B. Du schließt einen Kondensator an den Ausgang des Potis an. Das ergibt dann einen Tiefpass, den du gar nicht haben willst. Musst den Widerstand so klein wählen, dass es nicht stört. Andererseits darfst du die Quelle nicht zu stark belasten.
Ich hätte dazuschreiben sollen, dass ich das Poti nur verwende, um die Spannung mit einem AVR attiny13 zu messen. Mehr macht es nicht. Es ist also nur ein Regler.
OK. Wenn der Schleifer des Potis an einem ADC und das heiße Ende an Vcc hängt, kannst Du einen hohen (1M) Widerstandswert nehmen, solltest aber parallel zum Schleifer einen Kondensator 10n oder 100n setzen. Das a) verringert die Störungen b) puffert die Stromspitze die beim Einschalten des C während des ADC-Wandelns entsteht. Im übrigen: Das was Du beschreibst ist kein Regler sondern eine Steuerung. Gruß Andreas
Christian S., unser Poti Experte. Wenn man schon bei einem einfachen Bauteil derartige Probleme hat (siehe auch den Beitrag: Wie schliesse ich ein Poti an), dann ist die Elektronik vielleicht doch nicht das richtige fuer ihn.
Besserwisser schrieb: > Christian S., unser Poti Experte. Wenn man schon bei einem einfachen > Bauteil derartige Probleme hat (siehe auch den Beitrag: Wie schliesse > ich ein Poti an), dann ist die Elektronik vielleicht doch nicht das > richtige fuer ihn. Den Thread kannte ich noch nicht. Aber offensichtlich ist er ja Anfänger. Und da er nicht gleich das HyperSuperDuper Projekt anfangen will wie so viele Anfänger hier (oder gar an der Steckdose rumfummelt), finde ich es ok wenn er solche Dinge hinterfragt und dabei Erfahrungen sammelt. Oder wie ging das bei Dir? Gruß Andreas
Christian S. schrieb: > Wann nimmt man denn jetzt 1 kOhm und wann besser ein 1MOhm Poti? So etwas hat eine Hausfrau im Gefüühl. :-) Ansonsten siehe Andreas.
Harald Wilhelms schrieb: > Christian S. schrieb: > >> Wann nimmt man denn jetzt 1 kOhm und wann besser ein 1MOhm Poti? > > So etwas hat eine Hausfrau im Gefüühl. :-) > Ansonsten siehe Andreas. ... oder ... nimm2. :-) Ne, ganz im Ernst, mal ein Buch lesen über die Grundlagen und Bauteile. Würde ja Tietze und Schenk empfehlen, aber das ist wahrscheinlich noch ein bisschen zu hoch.
Christian S. schrieb: > Ich hätte dazuschreiben sollen, dass ich das Poti nur verwende, um die > Spannung mit einem AVR attiny13 zu messen. Mehr macht es nicht. Es ist > also nur ein Regler. Dann solltest du einfach mal ins Datenblatt gucken. Da steht beim normalen Analogeingang: Quellimpedanz kleiner 10k. Also nicht mehr als 20k Poti verwenden. Auch beim maximalen input leakage current von 1uA liegt die Abweichung dann bei unter 5mV von 5V, also 1/1000.
Hallo, "Würde ja Tietze und Schenk empfehlen, aber..." Du hast recht: Auf jedem Fall nein - ich konnte ihn endlich in der Bücherei ausleihen und wenn dann Kapitel wie 1.1.2 Beschreibung durch Gleichungen (Diode) auftauchen würden auch viele langjährige Praktiker aus den Hobbybereich und auch gelehrnte Energieelektoniker und ganz bestimmt Laien ohne Vorbelastung den "Heiligen Gral" deutschsprachiger Elektronik Literatur ganz schnell wieder bei Seite legen. Der TS ist leider nur etwas für E-Technik Studenten, oder ein Nachschlagewerk für Ingenieure. Bücher sind gut - aber das Netz bietet noch viel mehr und oft bessere Informationen - insbesondere Videotutorials sind oft hervorragende Lehr und Erklärmedien die es "früher" kaum gab. Und sehr wichtig: Selbst (nach-)machen, selbst messen, selbst Fehler machen, selbst verändern, selbst auch mal einen "gewischt" bekommen. David Jones bringt es hier auf den Punkt https://www.youtube.com/watch?v=zyuRcsM0gjI Praktiker
MaWin schrieb: > Da steht beim normalen Analogeingang: Quellimpedanz kleiner 10k. > > Also nicht mehr als 20k Poti verwenden. Auch beim maximalen input > leakage current von 1uA liegt die Abweichung dann bei unter 5mV von 5V, > also 1/1000. Und das braucht er jetzt um die Position eines Potis festzustellen? Gruß Andreas
Praktiker schrieb: > 1.1.2 Beschreibung durch Gleichungen (Diode) > > auftauchen würden auch viele langjährige Praktiker aus den Hobbybereich > und auch gelehrnte Energieelektoniker und ganz bestimmt Laien ohne > Vorbelastung den "Heiligen Gral" deutschsprachiger Elektronik Literatur > ganz schnell wieder bei Seite legen. > Der TS ist leider nur etwas für E-Technik Studenten, oder ein > Nachschlagewerk für Ingenieure. Gerade das Thema "Diode" (das ich bisher gelesen habe) fand ich schon mal sehr interessant. Ob man das alles immer nachrechnen können sollte oder muss, das ist in meinen Augen dem überlassen, der es braucht. Ich für meinen Teil habe dadurch erstmal richtig die Dioden verstanden. Den H&H habe ich auch noch gekauft und schon mal ein paar Zeilen gelesen. Schön locker geschrieben, aber der T&S gefällt mir (bisher) besser.
Christian S. schrieb: > Es gibt ja Poti in allen möglichen Widerstandswerten. Wann nimmt man > denn jetzt 1 kOhm und wann besser ein 1MOhm Poti? Für den angestrebten Verwendungszweck - die Potistellung mit einem AVR bestimmen indem das Poti zwischen GND und Vcc geschaltet und die Spannung am Schleifer mit dem ADC gemessen wird - sind beide Werte (und alle dazwischen) tauglich. Naja, halbwegs. 1M ist grenzwertig. In Richtung kleiner Poti-Widerstand muß man bedenken, daß durch das Poti ein Strom von Vcc nach GND fließt. Bei 1K und 5V wären das z.B. 5mA. Das ist schon fast soviel wie der µC braucht. Bei Batteriebetrieb würde man vielleicht etwas Strom sparen wollen. In Richtung großer Poti-Widerstände ist zu bedenken, daß die am Schleifer angeschlossene Schaltung den durch das Poti gebildeten Spannungsteiler belastet und damit den Meßwert verfälscht. Nun ist der ADC-Eingang eines AVR relativ hochohmig (ca. 100M) - allerdings wird für jede Messung ein kleiner Kondensator (ca. 14pF) an den ADC-Eingang geschaltet (Sample&Hold, siehe Datenblatt) der sich auf die Meßspannung aufladen muß. Atmel empfiehlt deswegen eine Quellimpedanz von 10K. Was auf ein 22K Poti hinausläuft. Allerdings steht da nicht umsonst Impedanz. Man kann auch deutlich größere Poti-Widerstände verwenden, wenn man vom ADC-Eingang nach GND einen Kondensator von z.B. 100nF vorsieht. So lange dieser Kondensator deutlich größer als der Sample-Kondensator mit seinen 14pF ist, stützt er die Meßspannung gut genug und verringert die effektive Impedanz am ADC-Eingang. Als netter Nebeneffekt unterdrückt der Kondensator auch Rauschen oder andere eingekoppelte Störungen (wenn das Poti über eine längere Leitung angeschlossen ist).
Mein Gott Axel, du hast das Datenblatt aber genau gelesen. :-) Sehr guter Beitrag. Zu erwähnen wäre noch, dass es eine Appnote zur Messung über den ADC gibt und dass dort noch was über die Pins steht. Aber das soll der TO mal selbst lesen. http://www.atmel.com/search.aspx?filter=0&output=xml_no_dtd&ie=UTF-8&oe=UTF-8&sort=date%3AD%3AL%3Ad1&ud=1&getfields=*&exclude_apps=1&q=ADC&site=en_collection Da kann er sich dann alles relevante selbst runter laden und lesen.
Danke Axel. Das hat mir sehr geholfen. Die Details kann ich jetzt effektiv nachschlagen.
Hallo zusammen, letztens fiel mir wieder dieses Thema ein, da bei mir besonders mein Titel als "Potiexperte" hängen geblieben ist. Besserwisser schrieb: > Christian S., unser Poti Experte. Wenn man schon bei einem einfachen > Bauteil derartige Probleme hat (siehe auch den Beitrag: Wie schliesse > ich ein Poti an), dann ist die Elektronik vielleicht doch nicht das > richtige fuer ihn. Ja, damals hatte ich überhaupt keine Ahnung von Elektronik, was auch der Grund war, warum ich mich damit beschäftigen wollte. Meine Eingangsfrage hier spiegelt das gut wieder. Ich musste jede Menge Spott und Hohn ertragen. Gerade in der Anfangsphase ist man aber auf fremde Hilfe angewiesen, da man ohne die geringste Ahnung nichtmal mit Google weiterkommt. Seit einigen Monaten steht hier ein von mir entwickeltes Projekt und da mir letztens wieder dieses "Christian, unser Potiexperte"-Thema eingefallen ist, möchte ich es gerne mal vorstellen. Es liegt gut ein Jahr zwischen "Was ist ein Poti?" und diesem Projekt. Da ich es nur als Hobby betreibe, bin ich mit meinen Fortschritten sehr zufrieden und vielleicht interessiert ja den einen oder anderen, was sich aus einem Laien entwickelt hat. Zum Projekt: Mich hat immer genervt, dass die meisten batteriebetriebenen Temperatur-Luftfeuchtigkeits-Displays in der Nacht einfach nicht ablesbar sind. Ist auch kein Wunder, denn leuchtende Displays fressen im Vergleich zu transluzenten LCD-Displays eine Menge Strom. Mir egal, dachte ich, und baute mir eins. Nebenbei war meine persönliche Herausforderung, die ganze Elektronik auf die Rückseite eines 0.96" OLEDs unter zu bringen. Und das war nicht einfach. Das Display: Angefangen habe ich wie wohl jeder mit den Adafruit Easy-Mode Breakout-Board. Das Display war drauf, Hühnerfutter (Ladungspumpe) gabs gratis dazu. Viel zu gross, also musste die Rohversion her. Bei Aliexpress dann 10 Stück gut und günstig erworben, das SSD DatenBUCH studiert und selber einen Treiber in Assembler geschrieben. Läuft tadellos, wie man sieht. Die Programmierung: Angefangen habe ich mit C und Atmel Studio. Mir gefällt die direkte Assemblerprogrammierung jedoch besser. Deshalb mittlerweile avr-toolchain auf Debian. Ich bin damit voll zufrieden, auch weil das Atmel Studio einfach lahm ist. Mit meinem Texteditor flashe ich die MCU in einer Sekunde. So macht entwickeln wesentlich mehr Spass. Nicht vergessen, wir reden von Anwendungen <10kB. Die Software ist also komplett in AVR Assembler programmiert. Es ist ein ATtiny24A mit 2kb Flash. Der Font frisst dabei den meisten Flash-Speicher. Dafür ist es gut ablesbar. Die MCU wird über Kontaktflächen geflasht. Die sieht man unterhalb der MCU. Dafür habe ich mir extra eine passende Adapterplatine gebastelt, die mit Pogo-Pins die Kontakte herstellt. Die Stromversorgung: Es hat einen LDO für die MCU (3.2-5.6 Akku auf 3.0V) und einen Step-Up (3.2-5.6V Akku auf 6V) für das OLED. Obwohl das OLED eine 2-Stufen-Ladungspumpe mitbringt, ist diese einfach zu ineffizient. Eine "grosse" Spule hilft Wunder. Das ganze Teil zieht gut 1mA und wird mit 4 Mono-NiMh-Akkus betrieben. Die Batteriespannung wird alle paar Sekunden gemessen und ein Low-Battery Icon gibt es auch. Aus Platzgründen wird einfach das %-Zeichen ersetzt. Die Batterien halten 1 Jahr. Für NimH-Experten: Es sind Low-Self-Discharge Akkus. Zur Sicherheit gibt es noch eine 200mA Sicherung, falls mal was schief läuft, damit ein Kurzschluss die Akkus nicht überhitzt. Das Layout: Selbst geroutet mit Sprint-Layout. Da ich alles selber platzieren und löten muss und Durchkontaktierungen nicht so einfach sind, wenn die andere Seite komplett verklebt ist, musste ich es so routen, dass es keine Vias braucht. Ausserdem sind Hand-Vias nicht gerade klein. Platz ist hier aber Gold wert. Wie man sieht, habe ich das Ziel erreicht. Es hilft ungemein, wenn man das Pin-Out der zentralen MCU selbst bestimmen kann ;) Das Löten: Ich hasse QFNs und ich nehme sie auch nur, wenn es wirklich sein muss. Aber hier hat ein SOIC einfach nicht mehr gepasst. Alle Bauteile sind selbst platziert und mit einem Heissluftfön "gereflowt". Es sieht grausam aus, es hat keine Lötstopmaske, es ist dreckig, es ist teilweise verrutscht, zwei Kerkos pappen aneinander, und es ist alles elektronisch völlig in Ordnung. Ich bin mit meinen Fortschritten sehr zufrieden und auch wenn es immer jemanden geben wird, der hier und da noch was verbessern könnte, würde ich auch heute noch sagen, dass das Teil gut geworden ist.
:
Bearbeitet durch User
Liest sich gut, mach weiter so. Zurück zum Thema: 1) Der Widerstandswert des Potis sollte groß genug sein, um die Quelle mit Innenwiderstand nur wenig zu belasten 2) Der Widerstandswert des Potis sollte klein genug sein, um bei allen Schleiferstellungen einen hinreichend niedrigen Innenwiderstand für den angeschlossenen Eingang bereit zu stellen. Dazwischen mußt Du den passenden Kompromiß finden. In Deinem Falle, wo das Poti nur relativ selten abgefragt wird, reicht auch ein 1MOhm-Poti mit 10..100nF parallel zum Schleifer, wie schon zuvor gepostet wurde.
Christian S. schrieb: > Ich bin mit meinen Fortschritten sehr zufrieden Ja, du kannst damit zufrieden sein!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.