Forum: PC Hard- und Software Störeinstrahlung in den PC?


von Andreas K. (kurzschlusspc)


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Hallo , dieses ist mein zweites Posting, sollte es nicht richtig 
einsortiert sein dann bitte innerhalb des Forums verschieben.
Mein Frage zu Plexiglas oder Acryl PC Gehäuse:
Wenn ich in ein Plexi. oder Acryl PC Gehäuse ein Motherboard einbaue 
kommt es dann zu erhöhter Störeinstrahlung in den PC?

: Verschoben durch User
von Heinz V. (heinz_v)


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Andreas Kehl schrieb:
> Wenn ich in ein Plexi. oder Acryl PC Gehäuse ein Motherboard einbaue
> kommt es dann zu erhöhter Störeinstrahlung in den PC?

Nein, es kommt zu erhöhter Störausstrahlung aus dem PC heraus...

von Klaus (Gast)


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Man könnte ein Metallgehäuse um das Plexiglasgehäuse bauen.
Moment mal! Dann könntest Du das Plexiglas auch weglassen, oder?
Ich glaube sogar, so werden PCs in der Regel geliefert: Mit 
Metallgehäuse. So ein Zufall aber auch.

Immer diese tiefer gelegten Duftbäumchen...

von wo?? (Gast)


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Hallo

Kommt wohl auf den Einsatzort an. Denn hat er ja nicht gennannt.
Ist der in der Stube oder im Büro?
In der Industrie mit Motoren, FU, etc.?

von Klaus (Gast)


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Kunstgalerie. Das dauert zwar noch eine Weile bis das mal Kunst wird, 
aber es ist gut, wenn man vorbereitet ist.

Irgendwelche Ausserirdischen, werden sich in 10.000 Jahren sehr stark 
über uns wundern, wenn sie so'n Zeug ausgraben.

von Andreas K. (kurzschlusspc)


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Zur Zeit steht der PC in der Stube, und hat ein Metallgehäuse.
Trotzdem interssieren mich auch ander Gehäusebauformen.

von Klaus (Gast)


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Der olle Marconi war es, glaube ich, der mal gesagt hat: Maschinen die 
Lärm machen sind falsch konstruiert. (Das Zitat ist natürlich aus dem 
Zusammenhang gerissen und hat nichts mit dem Thema des Threads zu tun).

von Kenner (Gast)


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Ja natürlich ist ein Metall-Gehäuse besser, weil es besser gegen 
eventuelle Störfelder oder hochenergetische Teilchen schützt.Diese 
Teilchen kommen vor allem aus dem Weltraum oder von radioaktiven 
Elementen und können Fehler im RAM verursachen deswegen gibt's auch ECC 
RAM, der diese Fehler koriegieren kann.

As an example, the spacecraft Cassini–Huygens, launched in 1997, 
contains two identical flight recorders, each with 2.5 gigabits of 
memory in the form of arrays of commercial DRAM chips. Thanks to 
built-in EDAC functionality, spacecraft's engineering telemetry reports 
the number of (correctable) single-bit-per-word errors and 
(uncorrectable) double-bit-per-word errors. During the first 2.5 years 
of flight, the spacecraft reported a nearly constant single-bit error 
rate of about 280 errors per day. However, on November 6, 1997, during 
the first month in space, the number of errors increased by more than a 
factor of four for that single day. This was attributed to a solar 
particle event that had been detected by the satellite GOES 9.

http://en.wikipedia.org/wiki/ECC_memory

von oszi40 (Gast)


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Warum geben sich Hersteller so viel Mühe ihre HF-Scheudern dicht zu 
bekommen? Sie wollen keine Störstrahlung aussenden und z.B. neben dem 
Eisenbahnfahrdraht auch keine Störungen einsammeln.

von Georg (Gast)


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Kenner schrieb:
> Diese
> Teilchen kommen vor allem aus dem Weltraum

Gegen die kosmische Strahlung braucht man schon einige km Fels, daher 
finden viele Experimente in Tunneln oder Bergwerkstollen statt. Über ein 
PC-Metallgehäuse lachen solche Teilchen nur.

Georg

von Praktiker und Ham (Gast)


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Hallo,

ja wie schon beschrieben wird mehr störende Elektromagnetische Strahlung 
nach Außen abgegeben und die ganze Anlage (der Computer) stärker mit 
Elektromagnetische Strahlung belastet.
Die abgestrahlte Störfeld ist das größere Problem, da du damit 
Anwendungen von anderen Nutzern im schlechtesten Fall total verhinderst 
-  im für dich schlechtesten Fall wird deine Anlage stillgelegt und du 
darfst den Messeinsatz der RegTP ("Der Messtrupp") auch noch bezahlen, 
das sind soweit mir bekannt mindestens Ingenieure die sehr teure Technik 
nutzen, also...

Wird deine zu schlecht geschirmte Anlage (Computer) allerdings von 
anderen Normkonformen Anlagen negativ beeinflusst hast du das einfach 
hin zu nehmen.

Es ist aber eventuell möglich durch Einsatz von Ferriten, Drosseln, 
geschirmte Leitungen etc. (Hardware) und bestimmten BIOS Einstellungen 
die EMV Festigkeit und die Störausstrahlung soweit zu erhöhen (zu 
reduzieren) das alles im sicheren (den Normen entsprechenden) Bereich 
ist.
Das ist aber aufwendig und kann teuer werden (Messmittel, 
Dienstleister).

Computer (Anlagen) müssen nicht in erster Linie schön sein sondern 
sicher und zuverlässig Funktionieren - ist das gegeben kann etwas für 
die Schönheit getan werden.
Aber da Treffen mindestens zwei Welten aufeinander
Künstler - Ingenieure
oder eine Nummer kleiner
Konsumenten (wie die Apple Jünger, Casemodder usw.) - Techniker, 
Elektriker, Hobbyelektroniker, Anateurfunker...

Praktiker und Ham

von (prx) A. K. (prx)


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Kenner schrieb:
> Teilchen kommen vor allem aus dem Weltraum oder von radioaktiven
> Elementen und können Fehler im RAM verursachen deswegen gibt's auch ECC
> RAM, der diese Fehler koriegieren kann.

Bloss steht der Computer sehr wahrscheinlich hinter einer ziemlich 
effektiven Barriere, d.h. hier unten auf der Erde und nicht im All.

Für den Einfluss von Strahlung verschiedener Art wäre zu beachten, 
wodurch sie jeweils gemindert wird. Bei elektromagnetischer Strahlung 
ist das klar, aber bei anderer Strahlung würde ich nicht blind drauf 
wetten, dass 1mm heutigen Stahls stets besser sind als 5mm Kunststoff.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Georg schrieb:
> Gegen die kosmische Strahlung braucht man schon einige km Fels, daher
> finden viele Experimente in Tunneln oder Bergwerkstollen statt. Über ein
> PC-Metallgehäuse lachen solche Teilchen nur.

Meinst du zufällig Neutrinoexperimente? Genau wie die deinen Fels 
durchdringen tun sie das auch mit dem PC. Dessen Gehäuse stört dabei 
nicht, der PC stört sich aber auch nicht an der Neutrinos.

von Oliver R. (orb)


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Praktiker und Ham schrieb:
> du darfst den Messeinsatz der RegTP ("Der Messtrupp") auch noch bezahlen,
> das sind soweit mir bekannt mindestens Ingenieure die sehr teure Technik
> nutzen, also...

Den Einsatz hab ich bei meinem letzten Arbeitgeber miterlebt. Die 
Taxizentrale gegenüber hatte die gerufen weil es Funkstörungen gab und 
ich durfte die durch's Haus begleiten ( 'dritte Etage , irgendwo siebte 
bis zehnte Fenster von Hinten' ).  Der PC des Sachbearbeiters stand auf 
dem Schreibtisch, der Gehäusedeckel darunter.
Die Rechnung war fünfstellig aber ich durfte mir den Messwagen in aller 
Ruhe ansehen, war wie im Rohde&Schwarz Verkaufsraum.

Ok, war noch zu PIII-zeiten, die Frequenzen haben sich verschoben aber 
das störpotential ist nicht gesunken.

von Kenner (Gast)


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Nun, es ist nicht sehr warscheinlich , dass kosmische Strahlung einen PC 
hier auf der Erde beeinflussen kann, aber die Möglichkeit besteht und 
deswegen je mehr Schutz desto besser.

von (prx) A. K. (prx)


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Kenner schrieb:
> Nun, es ist nicht sehr warscheinlich , dass kosmische Strahlung einen PC
> hier auf der Erde beeinflussen kann, aber die Möglichkeit besteht und
> deswegen je mehr Schutz desto besser.

Yep. Also ab mit dem PC ins Bergwerk. Da hat er dann auch garantiert 
keine Probleme mit der RegTP, mit egal welchem Gehäuse. Und keine 
kosmische Strahlung. Ok, von etwas anderer Strahlung hat er dort mehr 
als in seiner Kunstgalerie, aber wer wird schon so pingelig sein.

von Kenner (Gast)


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Ne, ins Bergwerk muss man nicht, man könnte auch Gehäuse mit Blei 
verkleiden.

von Lauscher (Gast)


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>> Wenn ich in ein Plexi. oder Acryl PC Gehäuse ein Motherboard einbaue
>> kommt es dann zu erhöhter Störeinstrahlung in den PC?
>
> Nein, es kommt zu erhöhter Störausstrahlung aus dem PC heraus...

Übrigens muss man schon einen enormen Aufwand betreiben, um einen
PC so dicht zu bekommen, dass seine kompromittierende Abstrahlung
minimiert wird. Anwender mit hohen Sicherheitsanforderungen geben
dafür viel Geld aus:

https://en.wikipedia.org/wiki/Tempest_(codename)

von (prx) A. K. (prx)


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Lauscher schrieb:
> Übrigens muss man schon einen enormen Aufwand betreiben, um einen
> PC so dicht zu bekommen, dass seine kompromittierende Abstrahlung
> minimiert wird. Anwender mit hohen Sicherheitsanforderungen geben
> dafür viel Geld aus:

Und dann steckt der Anwender garantiert eine 08/15-Tastatur dran, 
vielleicht sogar per Funk.

: Bearbeitet durch User
von bluppdidupp (Gast)


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Es wird auch derzeit fleissig dran geforscht, wie man Software auch auf 
unzuverlässiger Hardware (und hier ist insbesondere auch der RAM 
gemeint) mit möglichst geringem Overhead noch fehlerfrei laufen lassen 
kann, in dem ein Compiler passenden Code erzeugt.
"Especially in embedded systems, technology advances like reduced supply 
voltages and shrinking semiconductor structural sizes as well as the 
ever-increasing cost pressure and shortened development cycles will lead 
to an increase in transient and permanent errors showing up in systems. 
Today, the effects of hardware errors are often neglected by system 
designers; in the not-too-far future, however, we expect them to affect 
everyday operation of devices."
...schreibt z.B. der LS12 der TU Dortmund auf ihrer Webseite.

von Jupp (Gast)


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Mal was zum Theam EINstrahlung: Ein Shuttle SH87R6

http://www.shuttle.eu/de/produkte/mini-pc/sh87r6/

friert reproduzierbar ein, wenn in weniger als ca. 10cm neben seinem 
offenen Gehäuse ein D-Netz Handy aktiv wird. Mit Deckel zu ist alles gut 
;)

von Route_66 H. (route_66)


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Kenner schrieb:
> der diese Fehler koriegieren kann.

Der Name und der Teilsatz widersprechen sich!

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