Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensatornetzteil mit Spule


von Daniel (Gast)


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Hey
Habe gerade folgende angeführte Kondensatornetzteilschaltung vor mir 
liegen. So weit nichts ungewöhnliches.
Aber warum wurde zusätzlich eine Spule parallel zum Widerstand mit 
eingeplant? Welchen Zweck soll diese erfüllen und wie wurde sie 
dimensioniert?

Wenn mir da wer weiterhelfen könnte, würde ich mich sehr freuen.

mfg

: Verschoben durch Admin
von 0815 (Gast)


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L2 und C4 werden wohl so ausgelegt sein, daß ihre Resonanzfrequenz 
relativ kurz unter/über der Netzfrequenz liegt (müsste man mal nach der 
Formel schauen). So ergibt sich der gewünschte induktive/kapazitive 
Widerstand.

von Daniel (Gast)


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aber normalerweise müsste doch der kondensator alleine reichen für die 
Phasenverschiebung.
Kann es sein, dass die Spule dazu verwendet wird, die nachfolgende 
Schaltung, welche auf dem Bild nicht zu sehen ist vor Spannungsspitzen 
im Netz zu schützen?

von 0815 (Gast)


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Die Spule könnte eher dazu dienen, die Spannung zu überhöhen. Evtl. ist 
die Schaltung gar nicht für direkten Netzanschluss?

von lrep (Gast)


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Wie geht es denn nach dem Gleichrichter weiter?
Wenn da ein Schaltnetzteil o.ä. folgt, soll die Induktivität vermutlich 
die Aussendung von dessen Schaltfrequenz ins Stromnetz reduzieren.
Mit den parallelgeschalteten Widerständen vermeidet man das Auftreten 
von Resonanzen.

von IUnknown (Gast)


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Der Kondensator hält nur 310V aus laut Schaltplan. Viel zu wenig für 
diese Anwendung und definitiv zu wenig für eine Anwendung mit 
Resonanzüberhöhung.

Die Resonanzfrequenz von Spule und und Kondensator liegt bei etwa 7.2 
khz. Also nichts mit Netzfrequenz-Resonanz. Ich vermute, der Sinn der 
Induktivität ist, den Einschaltstromstoß verlustarm zu begrenzen. Die 
Dioden des Brückengleichrichters werden so entlastet. Man kann auch nur 
die Widerstände dafür nehmen. Die Spule gibt aber einen Niederohmigen 
DC-Pfad.

von MaWin (Gast)


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Daniel schrieb:
> Aber warum wurde zusätzlich eine Spule parallel zum Widerstand mit
> eingeplant?

Kondensatornetzteile reagieren schlecht auf Netzstörungen, weil das 
Oberwellen sind, also höhere Frequenzen bei denen durch den Kondenstaor 
mehr Strom fliesst, beispielsweise Rundsteuersignale oder Bürstenfeuer 
von Motoren, die dann an der Z-Diode (wo denn eigentlich ? 48V kommen 
ohne so ein Hilfsmittel nicht raus) höhere Verlustleistung ergeben so 
dass die durchbrennt.

Daher sind Kondensatornetzteile eigentlich Murks für unser Stromnetz, 
was die meisten Anbieter nicht hindert, solchen Murks trotzdem 
einzubauen. Dieser Hersteller versuchte wenigstes das allerschlimmste zu 
verhindern. Vielleicht wird kein Bauteil überlastet, egal welche 
Frequenz eingespeist wird. Vermutlich lindert die Spule aber nur das 
allerschlimmste, den Strompeak im Einschaltmoment und die Reaktion auf 
Bürstenfeuer.
Eine Sicherung fehlt deiner Schaltung.

von Daniel (Gast)


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MaWin schrieb:
> Daniel schrieb:
>> Aber warum wurde zusätzlich eine Spule parallel zum Widerstand mit
>> eingeplant?
>
> Kondensatornetzteile reagieren schlecht auf Netzstörungen, weil das
> Oberwellen sind, also höhere Frequenzen bei denen durch den Kondenstaor
> mehr Strom fliesst, beispielsweise Rundsteuersignale oder Bürstenfeuer
> von Motoren, die dann an der Z-Diode (wo denn eigentlich ? 48V kommen
> ohne so ein Hilfsmittel nicht raus) höhere Verlustleistung ergeben so
> dass die durchbrennt.
>
> Daher sind Kondensatornetzteile eigentlich Murks für unser Stromnetz,
> was die meisten Anbieter nicht hindert, solchen Murks trotzdem
> einzubauen. Dieser Hersteller versuchte wenigstes das allerschlimmste zu
> verhindern. Vielleicht wird kein Bauteil überlastet, egal welche
> Frequenz eingespeist wird. Vermutlich lindert die Spule aber nur das
> allerschlimmste, den Strompeak im Einschaltmoment und die Reaktion auf
> Bürstenfeuer.
> Eine Sicherung fehlt deiner Schaltung.

Könnte mir vorstellen, dass das der Grund für die Spule war.
Übrigens ist auch eine Z-Diode verbaut (habe sie nur vergessen beim 
Nachzeichnen in EAGLE).

Aber was ich mich jetzt noch frage ist, wie die Spule und die beiden 
parallel dazu geschalteten Widerstände berechnet wurden?

Und ist die Kondensatornetzteilschaltung nicht dafür bekannt so gut wie 
keine Leistung zu verbrauchen? Den durch den zum Kondensator parallel 
geschalteten 220k Widerstand wird doch eine Menge Verlustleistung 
erzeugt, oder sehe ich das falsch?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Daniel schrieb:
> Den durch den zum Kondensator parallel
> geschalteten 220k Widerstand wird doch eine Menge Verlustleistung
> erzeugt, oder sehe ich das falsch?

Die "Menge" kannst Du ja ausrechnen/abschätzen. Ob das für Dich "eine 
Menge" ist, musst Du selbst beurteilen.
Ansonsten kann man der Widerstand auch größer machen - auf Kosten der 
Entladezeit des Kondensators.

Gruß Dietrich

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