In der Hoffnung das dieser Forumsabschnitt passend gewählt ist poste ich hier. Ich habe mehrere PC Motherboards. Als Hobby Elektroniker möchte ich mit Lötkolben lötarbeiten vollbringen. Ich weiss aber nicht wieviel Watt der Lötkolben haben sollte. Meine Frage: Wieviel Watt sollte ein Lötkolben haben, damit keine Beschädigung an der Motherboardplatine entsteht? ich währe auch über andere Tipps im Umgang mit dem Lötkolben dankbar.
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Für ein kontrolliertes Löten braucht man zumindest 80W und Temperaturregelung.
Hubert G. schrieb: > Für ein kontrolliertes Löten braucht man zumindest 80W Das erklär mal den Leuten, die seit Jahrzehnten mit einer 50Watt Weller glücklich sind. 80Watt sind ok, aber kontrolliertes Löten geht auch mit weniger. Ich halte die Wahl der passenden Spitze für wichtiger.
Gerade bei großen Masseflächen ist eine große Leistung wichtig damit der Lötkolben nicht festklebt weil die Leistung zu gering ist. Bei einer hohen Wattleistung ist dann eine vernünftige Regelung wichtig..
Andreas Kehl schrieb: > Und wie verhindere ich Multilayerrisse am Motherboard? Da solltest du sowieso eher Heißluft nehmen.
Hallo, Da Du offenbar Lötanfänger (oder -wiedereinsteiger) bist, würde ich nicht gleich auf "Mutterbretter" losgehen. Ansonsten machst Du für normale Elektroniklötarbeiten mit einem ordentlichen geregelten Kolben nichts falsch. Dir wird hier mit Sicherheit die Wellerfraktion vom einzigen Heil nur ihrer Wellerwunderkolben berichten, passiert in jedem solcher Lötthreads ;-) Ich habe vor rund 25 Jahren auf einem Flohmarkt mehrere Ersa-Stationen bekommen (80W und Temperaturgeregelt), mit einer davon löte ich noch heute (die anderen in Garage bzw. verkauft). Ich habe auch einfache vom Pollin, auch die tun ihren Job. Meine alten 220V-Dinger aus Vorwendezeiten hängen irgendwo am Haken, nie wieder verwendwt. Bis dahin aber gingen auch diese, auch wenn ein paar mal im Jahr neue Spitzen gekloppt werden mussten. Beim Löten kommt es zuerst auf das Können und die Lötspitzen an, danach auf den Kolben. Die Marke oder gar NoName ist fast egal. Zinn fließt durch Temperatur und nicht durch eine bestimmte Marke. Die Temperatur sollte während des Lötens halbwegs stabil bleiben, das schaffen selbst ungeregelte Kolben durch ihre Masse. Zum Üben ist ein ungeregelter sogar besser. Wenn es damit gut klappt, klappt es mit jedem anderen Lötprügel auch ;-) Old-Papa
Andreas Kehl schrieb: > ich währe auch über andere Tipps im Umgang mit dem Lötkolben dankbar. Unterscheide das heisse Ende von dem Ende an dem man anfassen kann. Wenn du mit bleihaltigem Lot lötest, reicht für Elektronikplatinen ein alter Ersa TIP, z.B. 260. Ohne Temperaturregelung und mit wenig Leistung. Wenn du bleifrei lötest, sollte der Lötkolben eine Temperaturregelung haben, denn er muss heisser sein, sollte aber im Leerlauf nicht zu heiss verkokeln, dann darf er auch 80 oder mehr Watt haben denn die Temperaturregelung regelt ja runter. Der Vorteil ist, daß du dann nicht nur Platinen, sondern auch dickere Kabel und Blechstreifen löten kannst. An einem Mainboard, also Multilayer, zu löten erfordert mehr Leistung als der alte Multitip, aber das Hauptproblem ist das Entfernen des Lots aus dem durchkontaktierten Bohrloch. Eine Entlötstation mit Unterdruckpumpe wie ZD917 ist sinnvoll. Dennoch kannst du natürlich höchstens Elkos und Spulen auslöten, für TQFP und BGA nützt das nichts. Mische niemals Lötuntensilien für bleifrei mit denen für bleihaltiges Lot.
Andreas Kehl schrieb: > ich währe auch über andere Tipps im Umgang mit dem Lötkolben dankbar. Da gibt es eine uralte Regel, die auch heute noch gilt: Üben, üben, üben. Das beste Werkzeug nutzt nichts, wenn es nicht richtig beherrscht wird. Andreas Kehl schrieb: > Wieviel Watt sollte ein Lötkolben haben, damit keine Beschädigung an der > Motherboardplatine entsteht? Auch das hängt nur von dir und deinen Fähigkeiten ab. Du kannst sowohl mit einem 5 Watt- als auch mit einem 50 Watt-Kolben irreparable Schäden anrichten.
>Das erklär mal den Leuten, die seit Jahrzehnten mit einer 50Watt Weller >glücklich sind. Erklären ist nicht ganz so einfach. Ausprobieren und überzeugt sein. Zum Beispiel http://weller.de/de/Weller--Produkte--Produkt-Details.html?article_id=D0860910001379336414A124081#{%22string%22:%22%22,%22current_site%22:%22weller%22,%22current_brand%22:%22Weller%22} hat dieser Lötkolben 120Watt und ist viel kleiner als ein Magnastat. Erklärungsversuch: Damit kann man TQPF sehr gut löten. Damit kamm man 10mm² sehr gut löten. Man schaltet ihn ein und kann innerhalb 5 Sekunden beginnen. Das einzige Problem ist oft der Preis.
Oliver R. schrieb: > Das erklär mal den Leuten, die seit Jahrzehnten mit einer 50Watt Weller > glücklich sind. Seit Jahrzehnten? Hoffnungslos!
Ah, hier kommen wieder so wundervoll unbrauchbare Antworten. Da kommt Freude auf. Die wichtigste Frage kommt aber nun: Was willst du an den Mainboards löten und warum? Moderne Mainboards sind nicht nur technisch schwer zu reparieren, auch wirtschaftlich lohnt es sich leider nicht, da die Technologie fortschreitet und die Mainboards sehr kostengünstig sind. Mainboards sind sehr aufwendige Platinen mit unglaublich gutem Kühlvermögen, man braucht also Spezialgerät, um sinnvoll mit Mainboards umgehen zu können. Eigentlich ist ein Preheater Pflicht. Insofern stellt sich mir nun die Frage: Was willst du mit den Mainboards machen? Geht es darum, sie zu reparieren, solltest du glaube ich überlegen, ob du das Professionell machen willst oder nicht. Wenn nicht, dann schmeiß dein defektes Mainboard weg und hol dir ein neues bzw. ein funktionierendes gebrauchtes. Solltest du professionell Mainboards reparieren wollen, schreibe das bitte inklusive Preisvorstellung, damit man dir Rework-Equipment empfehlen kann. Geht es darum, irgendwelche Mods durchzuführen, Widerstände umzulöten, Drahtbrücken zwischen Pins zu ziehen und solche Geschichten, dann würde ich darauf achten, dass der Lötkolben meiner Wahl Spitzen hat, die dies erlauben. Zum SMD-Löten braucht man keine kleinen Spitzen, für das Anlöten von Wire-Wrap-Draht an einzelne Pins hingegen schon. Das ist also wichtig. Nun stellt sich natürlich die Frage nach dem Lötkolben. Da kannst du eigentlich nehmen, was dir Freude bereitet. Ungeregelt geht sowieso nicht, bei geregelten Lötkolben ist mehr Leistung zwar nicht automatisch besser, aber ein deutlicher Hinweis. Wenn du an bereits vorhandenen Dingen Modifikationen durchführen willst, halte ich eine ordentliche SMD-Spitze für notwendig. Von Weller (aber natürlich auch von anderen Herstellern, das musst du dann eben für die Lötkolbenkandiadaten nachschauen) gibt's da z.B. schöne wie die LT1SC, 0.4mm Meißelspitze.
Hallo, auch wenn es schon irgendwie gesagt wurde: Viel Leistungsreserve => also durchaus 80W und mehr aber mit guten Regeleigenschaften also weder im Leerlauf noch beim verlöten der Kühlfläche z.B. eines MosFet an große Massefläche sollen nennswerte Temperatursprünge auftreten (also weder das Flussmittel verbrennt im Leerlauf noch der Kolben Klebt erstmal fest weil nicht genug Wärme nachgeliefert werden kann). Auch eine geeignet Lötspitze ist wichtig: Nicht nur eine Größe auf Vorrat haben, SMD bedeutet nicht automatisch die kleine 0.8 mm Spitze. Eventell erfoderliche Reserveleistung muss auch übetragen werden können. Desweitern muss man auch ein Gefühl dafür entwickeln wieviel Lötzinn mann zuführt, manchmal reicht (fast) "garnichts" und manchmal brauchts einige Zentimeter vom 0,8 (1mm) Lötzinn. Praktiker
Hallo, welcher Lötkolben geeignet ist, hängt von der Platine, die man löten will, ab. Für kleinere Lötarbeiten, in Through-Hole Technik (oben Bauteile, unten Lötstellen), ist ein 30W-Lötkolben ohne Temperaturregellung ausreichend, solange keine größeren Pins zu löten sind. Ich habe sogar mit einem KFZ-Lötkolben, der mit 12V über einen Halogenlampentrafo betreibbar ist (vorher die Wechselspannung messen) oder mit einem alten PC-Netzteil, gute Resultate erzielt. Bei dieser Art von Lötkolben http://www.reichelt.de/Diverse-Loetkolben/STANNOL-KFZ/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=4136&ARTICLE=97065&OFFSET=16& hat man den Vorteil, das man nur ein dünnes Kabel am Lötkolben hat. Gruß Thomas
Praktiker schrieb: > Auch eine geeignet Lötspitze ist wichtig Die ist dabei das Wichtigste überhaupt. Man bekommt auch für 150W-Stationen feine Lötspitzen, mit denen man aber nie im Leben an einer Massefläche was löten kann, weil die für ganz was Anderes gedacht sind. Umgekehrt könnte man mit einer nicht so leistungsstarken Station, aber einer massiven und breiten Spitze eine solche Lötung ausführen, weil die Spitze genug Wärme gespeichert hat. Das natürlich dann nicht an 10 Lötstellen hintereinander... Das eigentliche Problem bei wärmehungrigen Lötstellen ist, daß man gern bei möglichst schlanker Spitzengestalt möglichst viel Wärme transportieren will. Da ist beim Kupfer halt schnell Schluss. Wird irgendwie mal Zeit, daß jemand das Prinzip des Wärmerohrs in Lötspitzen einbaut. Leider funktionieren die Dinger in der üblichen Lötkolbenhaltung nicht ganz so gut. Wäre die Spitze höher als der Kolben, wäre das vermutlich längst Standard.
Die Frage ist doch nicht, wieviel Watt ein Lötkolben haben sollte, sondern wo? Bei meiner WS 51 pappt auch manchmal eine nicht zu dünne Spitze an der Massefläche fest. Das Lämpchen blinkt dann weiterhin auf Standgas, und denkt nicht dran, mal Vollgas zu geben. Dieser Zustand ist dann statisch (mit einem zweiten Kolben löse ich dann das ganze). Kurzum: Ein haufen Watt und eine schlechte Kopplung zwischen Heizung und Spitze ist Schrott.
Old P. schrieb: > Dir wird hier mit Sicherheit die Wellerfraktion vom einzigen Heil nur > ihrer Wellerwunderkolben berichten, passiert in jedem solcher Lötthreads > ;-) Ich habe vor rund 25 Jahren auf einem Flohmarkt mehrere > Ersa-Stationen bekommen und ich arbeite gerne (lieber) mit den 30 Jahre alten Wellerstationen, obwohl, daheim musste ich letztens die 40 Jahre alten Ersa Kolben anwerfen, geht auch.
Ohne Flussmittel ist die Leistung eines Lötkolbens fast schon nebensächlich und funktioniert dann auch nicht. In der Regel wird Lötzinn, als Draht oder Paste, bei korrekter Vorgehensweise unter Flussmittelzugabe (im Lötzinn integriert) unter Idealbedingungen aufgeschmolzen. Eine einstellbare Löttemperatur ist grundsätzlich kein Indikator für saubere Lötstellen. Da fließen jede Menge Störquellen mit ein, die man erst mal heraus finden und kompensieren muss. Um Erfahrungswerte nutzen zu können ist eine einstellbare Temperaturregelung wieder sehr sinnvoll. Die Menge an Flussmittel die bereits dem Lötzinn beigefügt ist reicht meist sicher nur für einen Schmelzvorgang, bevor es verdampft und so dann keine Wirkung mehr hat. Will man die Lötstelle nachlöten muss man wenigstens neues Flussmittel zuführen. Für jede Anwendung gibts dann auch die richtige Spitze. Dünne Spitzen suggerieren einem, damit feinste Arbeiten machen zu können, aber oft sind große und speziell geformte Spitzen sinnvoller, denn es gilt möglichst schnell viel Wärme zur Lötstelle zu transportieren, was die kleinen (und vor allem die langen) Spitzen nicht leisten.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Lötarbeiten an Mainboards ziemlich heikel sind. Die zum Teil sehr flächigen Layer fressen Wärme ohne Ende. Ich habe deswegen meine Strategie angepasst und löte bedrahtete Bauteile wie zb. Elkos nur mit dem Lötkolben aus.Das freisaugen der Löcher egal mit Litze oder Pumpe kann die Platine ziemlich stressen. Hier habe ich mit einen Hartmetallbohrer von Durchmesser der zb Elkodrähte plus o,1/0,2mm per Fingerdrill die Bohrungen schonend freigemacht. Das Zinn ist weich ,das geht sehr einfach. Insofern kommmt es mehr auf die Taktik an als auf die Wattleistung denn 50 Watt hat ein guter Lötkolben immer. Du solltet auch mal über eine Heißluftstation sinnieren.
Mit dem liegst du sicher nicht verkehrt und preiswert ist er auch noch. :-)) http://www.pollin.de/shop/dt/NzA4OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Hochleistungs_Loetkolben_DAYTOOLS_LK_300W.html
Guck' dich mal bei den tapferen Spaniern um. Von denen werden Lötprügel empfohlen, von denen die Griechen nur träumen können. Glaub', die Firma heißt JBC. http://www.jbctools.com/
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