Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Brushless-Regler Mosfet-killer


von andi1111 (Gast)


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Hallo

ich versuche mich gerade an einem Brushless-Regler für ein 
Modellflugzeug.
Die drei Phasen steuere ich über drei gleiche Brücken (vgl. Bild). 
Funktionierte auch hervorragend (ca. 10 Stunden Tests mit starten, 
stoppen Vollgas, etc.), doch sobald ich den Regler ins Flugzeug einbaue 
und starten will, zerlegt es die drei Low-Side Mosfets komplett, bei 
einem High-Side Mosfet und dem zugehörigen IR2110 ist eine Blase im 
Gehäuse (die beiden anderen sehen noch gut aus). Dies passierte bisher 
2mal.
Als Spannung (+30) für den Leistungsteil nehme ich einen Lithium-Ionen 
Akku mit 18,? Volt. Diese wird auch für die Gate-Spannung des IR2110 (im 
Schaltplan +15) verwendet.
Da die Gate-Source-Strecke der Mosfets und auch der Brückentreiber für 
maximal 20V ausgelegt sind, kann es daran liegen, dass ich keinesfalls 
die +15 und +30 Leitungen direkt auf der Platine miteinander verbinde? 
(Ich glaube, dass war die einzige Änderunge nach dem Einbau ins 
Flugzeug)

Bin für jeden Hinweis dankbar.

: Verschoben durch Admin
von Christopher B. (chrimbo) Benutzerseite


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Hast du auch einen brauchbaren Schaltplan dazu? Auf dem kann man 
naemlich nicht erkennen, was womit verbunden ist und was nicht.

von Stefan F. (Gast)


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meinst du nicht, dass die Transistoren Vorwiderstände benötigen? Wie 
sonst wird der Gate-Strom begrenzt?

von andi1111 (Gast)


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Hier nochmal der Schaltplan mit Verbindungsknuppel.
Fehlende Vorwiderstände glaube ich nicht, dass mein Problem sind.

von Klaus (Gast)


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Stefan Us schrieb:
> meinst du nicht, dass die Transistoren Vorwiderstände benötigen? Wie
> sonst wird der Gate-Strom begrenzt?

Mosfets, die durch zu hohen Gate Strom sterben?

MfG Klaus

von Lutz H. (luhe)


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Plus und Minus im Flugzeug vertauscht?

von ?!? (Gast)


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Klaus schrieb:
> Mosfets, die durch zu hohen Gate Strom sterben?
>
> MfG Klaus

Damit ist sicherlich kein DC-Strom gemeint, sondern der Lade- und 
Entladestrom der Gate-Kapazitäten. Und je nach 
Flankensteilheit/Schaltgeschwindigkeit kann der schon beachtlich sein.

mfg

von andi1111 (Gast)


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Nein. Nicht vertauscht.

von Stefan F. (Gast)


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Ja genau. Immerhin kann der Treiber 2 Ampere liefern. Was passiert wohl, 
wenn darauf ungewollt 4A werden?

von Magic S. (magic_smoke)


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Schon mal dran gedacht, daß auch das Treiber-IC an zu hohen Gate-Strömen 
sterben kann, mit entsprechenden Folgen für die FETs?

von andi1111 (Gast)


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Aber warum sterben dann die Mosfets. Dass sollte doch in erster Linie 
die Treiberbausteine zerstören.

von andi1111 (Gast)


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Also ich meine, dass der Treiberbaustein an zu hohem Strom stirbt, ok.
Warum aber hätte das große Auswirkungen auf die Mosfets? Im schlimmsten 
Fall schalten doch beide gleichzeitig durch und ich habe einen 
Kurzschluss. Dann müssten aber High-Side und Low-Side Mosfet 
gleichzeitig sterben (oder nicht?).

von Magic S. (magic_smoke)


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> und dem zugehörigen IR2110 ist eine Blase im Gehäuse
Machen sie doch.

> (die beiden anderen sehen noch gut aus)
(heißt übrigens nicht, daß sie noch gut SIND)

von radiostar (Gast)


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andi1111 schrieb:
> doch sobald ich den Regler ins Flugzeug einbaue
> und starten will,

Nur den Regler? Was ist mit dem Motor - ist das derselbe oder ein 
Anderer?

von Stefan F. (Gast)


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> Im schlimmsten Fall schalten doch beide gleichzeitig durch und ich habe
> einen Kurzschluss.

Schlimm ist auch, wenn ein Transistor nicht ganz durchschaltet, z.B. 
weil die Spannung am Gate absackt. Dann hat er einen hohen 
Innenwiderstand und überhitzt.

> Dann müssten aber High-Side und Low-Side Mosfet gleichzeitig
> sterben (oder nicht?).

Manchen sterben schneller als andere.

von Joe F. (easylife)


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In der Regel ist es eher umgekehrt, wenn das Gate zu schwach getrieben 
wird, stirbt der Mosfet den Hitzetod.

Aber mal was anderes, wo ist denn deine Last angeschlossen?
Die gehört doch zwischen High- und Low-Side?

(Wie) stellst du sicher, dass auch beim Einschalten niemals High- und 
Lowside FET durchgeschaltet sind?

von TestX (Gast)


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Schau dir doch mal die ganzen Application Notes von IRF zu dem 
Treiber+FETs an - dann wirst du sehen das da einiges an deiner Schaltung 
fehlt.. bzw. falsch oder garnicht berechnet ist...

von andi1111 (Gast)


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Der Motor im Flugzeug wurde auch für die Tests verwendet. Einen der noch 
gut aussehenden Treiberbausteine habe ich ausgelötet und getestet. 
Funktioniert noch.

von ?!? (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Aber mal was anderes, wo ist denn deine Last angeschlossen?
> Die gehört doch zwischen High- und Low-Side?

Wenn ich das richtig interpretiere, ist die Last (Motorphase) an TP1 im 
Schaltplan. Also schon richtig so...

von andi1111 (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Aber mal was anderes, wo ist denn deine Last angeschlossen?

Zwischen den drei Brücken

Joe F. schrieb:
> (Wie) stellst du sicher, dass auch beim Einschalten niemals High- und
> Lowside FET durchgeschaltet sind?

Der Treiber wird durch das PWM-Module eine PIC33 angesteuert. Der 
verhindert das.


TestX schrieb:
> Schau dir doch mal die ganzen Application Notes von IRF zu dem
> Treiber+FETs an - dann wirst du sehen das da einiges an deiner Schaltung
> fehlt.. bzw. falsch oder garnicht berechnet ist...

Ich dachte, mein Schaltplan passt ziemlich gut zur Figure 27 in der 
Application Note. Gar nicht berechnet triffts zwar, aber Diode hält her, 
und auch die Kondensatoren müssten für die PWM-Frequenz (20000Hz) 
ausreichen.

von Joe F. (easylife)


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GND überall verbunden?

von andi1111 (Gast)


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GND war überall verbunden

von Thomas (Gast)


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Hi,

ich würde mich nicht auf die internen Dioden in den Fets verlassen, an 
die Fets gehören auf alle Fälle überall Freilaufdioden hin. Das ist 
selbst in Application Notes von allen möglichen Chipherstellern gut zu 
sehen.

Hast du dir mal die Bootstrap-Spannung mit dem Oszi angeschaut?
Und nur zur Sicherheit: Du verwendest in Software keine 
Zwangskommutierung per Timer sondern verwendest Zero Cross Detection, 
richtig?

von Alex W. (a20q90)


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Poste mal deinen Schaltplan und Bordfile, also .sch und .brd!

So kann niemand was dazu sagen!

von andi1111 (Gast)


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Thomas schrieb:
> Hast du dir mal die Bootstrap-Spannung mit dem Oszi angeschaut?
> Und nur zur Sicherheit: Du verwendest in Software keine
> Zwangskommutierung per Timer sondern verwendest Zero Cross Detection,
> richtig?

Ich regle Feldorientiert und der Regler schaltet sich bei zu großen 
Strömen (>30A) ab.


Alex W. schrieb:
> Poste mal deinen Schaltplan und Bordfile, also .sch und .brd!

im Anhang, ist eher Stückwerk.

von andi1111 (Gast)


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.brd auch noch

von Joe F. (easylife)


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andi1111 schrieb:
> GND war überall verbunden

Auch AGND und GND? Sollten auf dem Board verbunden sein, nicht über 
Kabel.

Es ist aber noch ein paar andere Dinge im Argen mit deinem Design.

- zu wenig bis keine Abblockkondensatoren (Op-Amps)
- Belastete Spannungsteiler als Referenzspannungen
- keine Z-Dioden gegen Überspannungen (z.B. am Spannungsteiler 10K/1K 
--> POWERVOLTAGE)
- parallel zu R2, R19, R11, R1 empfiehlt es sich Kondensatoren zu legen, 
um Schwingen der Opamps zu verhindern.
- C1 würde ich absolut nicht als optional betrachten.

: Bearbeitet durch User
von avion23 (Gast)


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Hat der volle Akku vielleicht 21V? Wenn ja, was sagt der IR2110 dazu und 
welche Spannung kommt auf die FET-Gates? Gibt es dort eventuell 
Überschwinger (ringin) durch die Masseanbindung oder induktive 
Gatepfade?

von andi1111 (Gast)


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Danke für die Tipps.

Joe F. schrieb:
> Auch AGND und GND? Sollten auf dem Board verbunden sein, nicht über
> Kabel.
GND und AGND sind auf dem Board verbunden. Im Schaltplan war mal ein 
0Ohm Widerstand, da mir der im Layout aber immer die Lötstopmaske setzt, 
habe ich ihn entfernt und im Layout eine Verbindung drüber gezogen.

> Belastete Spannungsteiler als Referenzspannungen
sehe ich ein.

> C1 würde ich absolut nicht als optional betrachten.
Das Datenblatt vom LF33CV legt da keinen Wert darauf.

> zu wenig bis keine Abblockkondensatoren (Op-Amps)
reichen da nicht die ganzen Kondensatoren, die ich um den Prozessor rum 
verbaut habe?

> parallel zu R2, R19, R11, R1 empfiehlt es sich Kondensatoren zu legen,
> um Schwingen der Opamps zu verhindern.
Wie dimensioniere ich die? Probleme bei der Strommessung habe ich nur 
bei großen Duty-Cycles (Strom fließt nur kurz durch den Shunt), bekomme 
ich die dadurch in den Griff, oder verschlechtert sich die Situation 
dadurch?



avion23 schrieb:
> Hat der volle Akku vielleicht 21V?
Vor dem Anschließen habe ich unbelastet gemessen und war immer unter 
19V.

> welche Spannung kommt auf die FET-Gates? Gibt es dort eventuell
> Überschwinger (ringin) durch die Masseanbindung oder induktive
> Gatepfade?
Was ist das?

von A-Freak (Gast)


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Wilde Spekulation:

Könnte der Motor eventuell zum Generator werden (steiler Sinkflug) und 
die Ansteuerung kommt mit der Phasenverschiebung nicht klar?

von Stefan F. (Gast)


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>> Überschwinger (ringin) durch die Masseanbindung oder induktive
>> Gatepfade?

>Was ist das?

Ist Google mal wieder kaputt?
https://www.google.de/search?client=ubuntu&channel=fs&q=%C3%BCberschwinge+masseanbindung&ie=utf-8&oe=utf-8&gfe_rd=cr&ei=6cl1VbSQDoXGVLXVgYgB#channel=fs&q=%C3%BCberschwinger+masseanbindung

Liefert bei mir als viertes Ergebnis diesen Link:
http://cdn.rohde-schwarz.com/pws/dl_downloads/dl_application/application_notes/1td05/1TD05-11d_-_EMV_Fehleranalyse_mit_den_Oszilloskopen_RS_RTO_und_RS_RTE.pdf

Dieser Artikel sollte dich eine Weile lang beschäftigt halten.
Wenn er Dir zu komplex ist, dann hör auf, Schaltungen dieser 
Größenordnung zu entwickeln.

von andi1111 (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Könnte der Motor eventuell zum Generator werden (steiler Sinkflug) und
> die Ansteuerung kommt mit der Phasenverschiebung nicht klar?

Flugzeug kann nicht sinken, weil es nicht fliegt. Probier jetzt mal, die 
Gatespannung durch einen separaten Regler aus den 18V herzustellen.

Stefan Us schrieb:
> Ist Google mal wieder kaputt?

Google gibt's in meinem Internet gar nicht. Hast du da mal einen Link?

von Mani W. (e-doc)


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Ich würde den 4u7 auf der Betriebsspannung auf 100 oder höher
setzen...

Gemeinsamer Massepunkt wäre optimal...

von andi1111 (Gast)


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Mani W. schrieb:
> würde den 4u7 auf der Betriebsspannung auf 100 oder höher
> setzen...

Das finde ich eine gute Idee. Danke.

von Mani W. (e-doc)


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VDD und VSS benötigen ebenfalls einen Elko,

auch die Betriebsspannung der MOS-Fets verträgt einen
Elko von gut 1000 bis 4700 uF

von andi1111 (Gast)


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Mani W. schrieb:
> auch die Betriebsspannung der MOS-Fets verträgt einen
> Elko von gut 1000 bis 4700 uF

Denn wird ja die Platine doppelt so groß.
Reicht nicht ein großer Kondensator da, wo die Betriebsspannung in die 
Platine geführt wird (den hab ich nämlich verbaut und die Leiterbahnen 
sind ja 1,5mm² Kupferkabel verstärkt und daher praktisch ohne 
Widerstand)?

Warum muss jedes Bauteil mit einem Elko abgesichert werden, wenn in der 
nächsten Umgebung sowieso einige stehen? (ok, in meinem Layout vieleicht 
nicht, aber reicht nicht generell einer für alle?)

von Mani W. (e-doc)


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andi1111 schrieb:
> Warum muss jedes Bauteil mit einem Elko abgesichert werden, wenn in der
> nächsten Umgebung sowieso einige stehen? (ok, in meinem Layout vieleicht
> nicht, aber reicht nicht generell einer für alle?)

Das Bauteil wird "gestützt" durch den Elko, möglichst dicht an
dessen Betriebsspannungs-Anschlüssen...


Darum verteilt man mehrere kleine Stützkondensatoren...

Es ist eben eine Frage des Einbauraumes und des Gewichtes...



Mani

: Bearbeitet durch User
von andi1111 (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Es ist eben eine Frage des Einbauraumes und des Gewichtes...

ok. Ist da die goldene Regel "wenn Platz ist, dann nicht sparen" oder
"wenn kein Platz ist, muss Platz gemacht werden"?

von Klaus (Gast)


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Im Gegensatz zur Ansteuerung einer einzelnen Induktivität, schließen bei 
einer drei Phasen Brücke, die Freilaufdioden die Rückspannung nicht 
kurz. Die Rückspannung geht in die Versorgung und kann sie auch kräftig 
erhöhen. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn die Ansteuerung 
zurückgenommen wird.

Wenn man generell dicht an der zulässigen Gatespannung ist, kann die 
Spannungserhöhung der Versorgung das Gate (durch Überspannung und 
natürlich nicht durch Überstrom) zerstören.

Ein großer Kondensator nahe an der Brücke kann helfen, er fängt die 
rückgespeiste Energie schneller ab, als die Batterie hinter der 
Induktivität ihrer Verkabelung.

MfG Klaus

von andi1111 (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wenn man generell dicht an der zulässigen Gatespannung ist, kann die
> Spannungserhöhung der Versorgung das Gate (durch Überspannung und
> natürlich nicht durch Überstrom) zerstören.

Auch Danke. Versuche also, Gatespannung von der Rückspannung 
fernzuhalten.

Viele Grüße,
Andi

von andi1111 (Gast)


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und macht auch für mein Problem Sinn. Beim Testen wurde die Gatespannung 
über ein altes, langes Kabel mit Bananensteckern vom 18V Akku geholt.
Beim Einbau wurde dieses Kabel durch Löten überbrückt.

von Joe F. (easylife)


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andi1111 schrieb:
> Reicht nicht ein großer Kondensator da, wo die Betriebsspannung in die
> Platine geführt wird (den hab ich nämlich verbaut und die Leiterbahnen
> sind ja 1,5mm² Kupferkabel verstärkt und daher praktisch ohne
> Widerstand)?
>
> Warum muss jedes Bauteil mit einem Elko abgesichert werden, wenn in der
> nächsten Umgebung sowieso einige stehen? (ok, in meinem Layout vieleicht
> nicht, aber reicht nicht generell einer für alle?)

Du musst unterscheiden zwischen DC und Hochfrequenz.
Steil ansteigende Signale zählen auch zu Hochfrequenz.
Und da gelten andere Gesetze als "viel Querschnitt = wenig Widerstand".
Bei hohen Frequenzen werden Leiterbahnen und Kabel zu Induktivitäten, 
und die bremsen den Stromfluß. Dazu kommt ab bestimmten Frequenzen dann 
auch noch der Skin-Effekt, der Teile des Kupfers "unbrauchbar" macht.
Steil ansteigende Signale und Stromflüsse haben einen erheblichen Anteil 
an Hochfrequenz (Rechteck = Überlagerung von Sinuswellen 
unterschiedlicher Frequenzen), die durch die Leitungsinduktivität 
geschluckt wird.
Die Konsequenzen können fatal sein, wenn es um die Ansteuerung von 
MosFET Gates oder die Versorgung von ICs geht.
Darum: Bulk-Kondensatoren gehören nahe an den Verbraucher, lange 
Leitungen sind immer auch unter dem Gesichtspunkt Induktivität und 
Kapazität zu betrachten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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andi1111 schrieb:
> Also ich meine, dass der Treiberbaustein an zu hohem Strom stirbt, ok.
> Warum aber hätte das große Auswirkungen auf die Mosfets? Im schlimmsten
> Fall schalten doch beide gleichzeitig durch und ich habe einen
> Kurzschluss. Dann müssten aber High-Side und Low-Side Mosfet
> gleichzeitig sterben (oder nicht?).

Wieso? Weisst du denn, was in den kritischen ms passiert?
Noch einmal - ohne Gatewiderstände ist es leicht möglich, den Strom im 
Treiber zu überschreiten, deswegen sind die ein Muss und auch in jeder 
Applikation des IR2110/2112 vorhanden (undstehen auch im Datenblatt). 
Ich steuere hier etwas grössere Motoren (4kW) mit dem IR2110, wobei 
jeder MOSFet der drei parallelen mit 12 Ohm Vorwiderstand arbeitet. Da 
wird nichts warm und ich habe noch keinen einzigen IR2110 im Betrieb 
verloren.
Rechne doch mal aus, in welcher Zeit die Gateladung aufgebaut werden 
muss, damit der MOSFet gut durchschaltet und bilde mal das Integral 
dadrüber. Da bist du schnell mal bei einigen Ampere.

Deine 1N4148 ist ein Witz. Diese muss im Durchschnitt den Strom zur 
Aufladung der Highside-Ladungspumpe liefern und auch eine Sperrspannung 
haben, die die Betriebsspannung des Motors deutlich übertrifft. Eine 
BA159 z.B. ist hier mit 1A Nennstrom nicht dumm.
Bedenke auch, das der Kondensator zwischen VB und VS die gesamte 
Gateladung liefern muss, um die Highside durchzuschalten, er sollte also 
deutlich mehr speichern als die Gatecharge des MOSFet.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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@andi1111

Willst du mich veräppeln?

Ich schrieb:
>> Ist Google mal wieder kaputt?
>> https://www.google.de/search?client=ubuntu&channel...
>> Liefert bei mir als viertes Ergebnis diesen Link:
>> http://cdn.rohde-schwarz.com/pws/dl_downloads/dl_a...
>> Dieser Artikel sollte dich eine Weile lang beschäftigt halten.

Daraufhin deine Antwort und Rückfrage:
> Google gibt's in meinem Internet gar nicht. Hast du da mal einen Link?

Ich habe dir sogar zwei Links gegeben. Was willst du denn noch? Soll ich 
Dir das Thema vorkauen, oder was?

von andi1111 (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Rechne doch mal aus, in welcher Zeit die Gateladung aufgebaut werden
> muss, damit der MOSFet gut durchschaltet und bilde mal das Integral
> dadrüber. Da bist du schnell mal bei einigen Ampere.
>
> Deine 1N4148 ist ein Witz. Diese muss im Durchschnitt den Strom zur
> Aufladung der Highside-Ladungspumpe liefern und auch eine Sperrspannung
> haben, die die Betriebsspannung des Motors deutlich übertrifft. Eine
> BA159 z.B. ist hier mit 1A Nennstrom nicht dumm.

Ich bin tatsächlich nicht fit in solchen Rechnungen, daher bitte auch 
nicht als besserwisserei verstehen, sondern als Frage:

Das Gate vom MosFet hat eine Kapazität von 35nC (sagen wir 100nC bei 
15V).
PWM-Frequenz ist 20kHz. Das heißt doch, ich muss 20000mal pro Sekunde 
100nC hin- und her schieben, und da I=Q/t, kommt doch 20000*100nC/1s = 
2000µC/s = 2mC/s = 2mA als durchschnittlicher Strom?

von Stefan F. (Gast)


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> 2mA als durchschnittlicher Strom?

Mag sein, doch du belastest die Ladungspumpe impulsförmig. Wenn der 
Impuls ein tausendstel der Zeit ist, dann kommen wir schon auf 2A.

Das heisst aber auch, dass sich der Transistor für ein tausendstel der 
Zeit in der Übergangsphase zwischen an und aus befindet. In dieser Zeit 
verheizt er Energie, weil an ihm eine hohe Spannung abfällt.

Diese Zeit willst du so kurz wie möglich gestalten. Also einen möglichst 
hohen Impuls-Strom am Gate, was wiederum einen Leistungsstarken Treiber 
und eine leistungsstarke Ladungspumpe erfordert.

Verabschiede dich mal von der Idee, dass ein Mosfet am Gate keinen Strom 
aufnimmt. Das gilt wenn die Schaltfrequenz 0 Hz ist - also in der Praxis 
nie.

von andi1111 (Gast)


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Stefan Us schrieb:
> Willst du mich veräppeln?

Tschuldigung, nicht böse gemeint und Danke für Links und weitere 
Auskunft.

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