Forum: HF, Funk und Felder Mismatch Loss Berechnung bei Zusammenschluss


von Niklas B. (niklas90)


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Hallo,

wenn man zwei Geräte hat, bei denen das erste laut Datenblatt einen 
Output Return Loss von RL1 und das zweite Gerät einen Input Return Loss 
von RL2 hat, wie kann man dann den Mismatch Loss berechnen wenn beide 
zusammengeschalten werden? Also wie kann man berechnen wie viel weniger 
dB das zweite Gerät abbekommt?

Ich kenne nur die Formel mit EINEM Reflexionskoeffizienten / RL. Muss 
man die beiden RL in Reflexionskoeffizienten umrechnen und 
multiplizieren?

Also: ML = -10*lg(1 - (10^(-RL1/20) * 10^(-RL2/20))^2)?

Andererseits würde ja dadurch der Gesamtkoeffizient kleiner, also die 
Übertragung wäre besser, das kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht 
die Koeffizienten addieren?

Also: ML = -10*lg(1 - (10^(-RL1/20) + 10^(-RL2/20))^2)?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Niklas Beuster schrieb:
> wie kann man dann den Mismatch Loss berechnen wenn beide
> zusammengeschalten werden?

Wie schaltest du denn beide zusammen?

Einfach nur parallel schalten ist sicher nicht die beste Idee.

von Niklas B. (niklas90)


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Nein, hintereinander.

von knallbär (Gast)


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Das ist analytisch exakt nicht einfach zu berechnen. Im Grunde müsst man 
einen Rekursiven Ansatz verfolgen, allerdings spielt dann die 
Kabellänge, Dämpfung und Frequenz eine Rolle.
Falls sowohl ORL von Gerät 1 und IRL von Gerät 2 gering sind 
(abgeschätzt vllt <-10dB) kann man sagen das IRL von Gerät 2 = 
Missmatsch Loss

von lrep (Gast)


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Niklas Beuster schrieb:
> Also wie kann man berechnen wie viel weniger
> dB das zweite Gerät abbekommt?

Kann man ohne weitere Daten überhaupt nicht berechnen.

von HST (Gast)


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Das ist mit dem Return Loss gar nicht zu berechnen, falls es nicht reine 
Wirkwiderstände sind (wohl kaum der Fall). RL in db ist eine skalare 
Größe, d.h., die Phaseninformation fehlt. Auch sagt RL nichts darüber 
aus, ob Zx > System-Z oder kleiner ist.

Normalerweise sind es komplexe Impedanzen mit Real- und Imaginärteil. 
Die müssen vektoriell addiert/multipliziert werden (z.B. graphisch mit 
Smith Chart), um daraus dann die Gesamtreflexion und 
Übertragungsdämpfung zu ermitteln. Man kann natürlich auch mit einem 
Anpassnetzwerk beide komplexe Impedanzen aneinander anpassen - die 
übliche Methode. Geht aber nur, wenn Real- und Imaginärteil beider Teile 
bekannt sind. Gilt auch nur für eine Frequenz bzw. schmalem 
Frequenzbereich.

Die Übertragungsdämpfung kann theoretisch bei der Zusammenschaltung dann 
geringer werden, wenn sich die beiden Impedanzen zueinander "konjugiert 
komplex" verhalten. Gibt's so oft wie eine totale Sonnenfinsternis in 
Deutschland.

Also, am besten einfach zusammenschalten und messen.

von knallbär (Gast)


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Meine Nährung gilt trotz den genannten Einwänden.

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