Moin, es geht um ein MacBook von Ende 2008 mit Snow Leopard. Bei mir ist heute zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit der Bildschirm 'bunt' geworden. Es ist schwer zu erklären und ich habe wieder vergessen, einen Screenshot zu machen, aber die Farben werden wie 8-Bit und invertiert und viele Bereiche sind schwarz. Man kann den Inhalt noch erahnen, also Kanten von Fenstern und Knöpfen, aber die Farben sind knallbunt. Sobald ich mich abmelde, ist alles wieder normal. Nachdem ich abmelden drücke, dauert es etwa noch eine halbe Sekunde, in der wahrscheinlich Hintergrundprogramme geschlossen werden, bevor mein Desktop weg ist und der Anmeldebildschirm erscheint. In dieser Zeit ist das Bild schon wieder normal. Besteht Hoffnung, dass es nur der Treiber ist oder geht der Chip kaputt? Wenn es der Chip wäre, würde der sich doch nicht vom Abmelden beeindrucken lassen, oder? Danke schonmal für hilfreiche Antworten.
Dussel schrieb: > MacBook von Ende 2008 mit Snow Leopard NVIDIA Grafikchip? Würde von der Zeit her gut passen ;-)
sowas bekommt man doch auch wenn dass VGA-Kabel nicht richtig eingesteckt ist. Habe öfter mal das Problem wenn ich am Notebook den ext. Monitor einstecke und zu hastig bin. Ein MacBook hat zwar kein "internen" VGA-Stecker, aber irgendwie müssen die Bilddaten ja auch vom Mainboard ans Display kommen - entweder Kabelbruch oder wirklich nur ein loser Flachstecker. Schraub mal auf und schau rein....
Автомат Калашникова schrieb: > NVIDIA Grafikchip? Würde von der Zeit her gut passen ;-) NVIDIA GeForce 9400M, also ja. Warum das Zwinkern? Sind die besonders anfällig oder ist das ein bekanntes NVIDIA-Problem? Dabei fällt mir auf, mein Monitor hat nur 32-Bit Farbtiefe. Snow Leopard soll doch 64-Bit unterstützen :-( :D
Gero schrieb: > entweder Kabelbruch oder wirklich nur ein loser Flachstecker. Beide Male hat sich das Problem durch Abmelden behoben. In der Zeit wurde der Laptop nicht (stark) bewegt.
Ziemlich unwahrscheinlich, daß das an der Verkabelung zwischen Display und Mainboard liegt. Das klingt sehr nach dem bei MacBooks dieser Generation verbreiteten NVIDIA-BGA-Problem. Die interne Kontaktierung im Graphikchip ist hier das Problem, da hilft dauerhaft nur das Ersetzen durch einen neuen Graphikchip aus einer neueren Charge. So etwas kostet (wenn man das von einem Apple-Dienstleister durchführen lässt) etwa 250 EUR (das beinhaltet die Demontage des Notebooks etc.). Ob das bei einem MacBook der Core2-Duo-Generation noch wirtschaftlich sinnvoll ist, überlasse ich dem Nutzer. Selbermachen ist ausgeschlossen (das ist ein BGA mit etlichen hundert Kontakten), und alle Versuche, den vorhandenen Chip neu einzulöten, sind sinnlos, da das Problem nicht von den BGA-Lötstellen selbst, sondern von Kontaktstellen im Graphikchip-inneren verursacht wird. Durch den thermischen Stress des Herumlötens kann es vorkommen, daß die nach wie vor defekten Kontakte im Chipinneren kurzzeitig wieder Kontakt geben, wodurch die diversen NVDIDIA-BGA-"Reparatur"-Mythen mit Heißluftpistole, Backofen oder auch Teelichtern aufkommen. Tatsächlich aber ist der Chip nach wie vor defekt und fällt bald wieder aus -- hier hilft nur das Ersetzen durch einen neuen. Und den muss man erst mal als Ersatzteil bekommen, bei einem bald acht Jahre alten Graphikchip wird das nicht einfach.
Dussel schrieb: > NVIDIA GeForce 9400M, also ja. Warum das Zwinkern? Sind die besonders > anfällig... prinzipiell eher nicht > ...oder ist das ein bekanntes NVIDIA-Problem? Ja! Mehr oder weniger alle 2007 und 2008 produzierten GPUs. Details hat Rufus bereits beschrieben.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > da hilft > dauerhaft nur das Ersetzen durch einen neuen Graphikchip Автомат Калашникова schrieb: > Mehr oder weniger alle 2007 und 2008 produzierten GPUs. :-( Das ist natürlich schlecht. Rufus Τ. Firefly schrieb: > Tatsächlich aber ist der Chip nach wie vor defekt und fällt bald wieder > aus Ist denn zu erwarten, dass der in nächster Zeit ganz kaputt geht oder bleibt es bei kurzen Ausfällen? Mit Ausfällen, die sich schnell beheben lassen, kann ich leben, mit einem kaputten Chip nicht…
Dussel schrieb: > Ist denn zu erwarten, dass der in nächster Zeit ganz kaputt geht oder > bleibt es bei kurzen Ausfällen? Kaputt ist kaputt, daß bei Dir nur die Bildschirmdarstellung betroffen ist, ist reiner Zufall. Es gibt auch Macbooks, die wegen des gleichen Problems einfach tot sind. Es ist auch nicht gesagt, daß das Verhalten Deines Graphikchips konstant bleibt; der muss nur einmal thermischen Stress bekommen (d.h. warm werden), und die Karten werden neu gemischt. Und für's Warmwerden reicht eine graphikintensive Anwendung aus, oder auch, daß das generelle Kühlsystem des Notebooks was zu tun bekommt.
Dussel schrieb: > Ist denn zu erwarten, dass der in nächster Zeit ganz kaputt geht oder > bleibt es bei kurzen Ausfällen? Du kannst davon ausgehen, dass - sofern es sich tatsächlich um den NV-BGA-BUG handelt - es jetzt erst der Anfang ist und es immer schlimmer wird bis zum Totalausfall. Und: Früher oder später sterben sie alle, es ist nur eine Frage der Zeit! Diese Erfahrung habe ich bis jetzt mit 2x Dell Latitude D820 und einem D830 gemacht, sowie ein neuerer D630 der erst jetzt aufällig wird. Falls es dich beruhigt, das Problem ist kein Alleinstellungsmerkmal von MacBooks. Alle Notebook-Hersteller sind/waren davon betroffen. Ganze Baureihen von HP/Dell/Lenovo/Apple/...-Notbooks mit NV-Grafik aus dieser Zeit haben frühzeitig das zeitliche gesegnet.
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Автомат Калашникова schrieb: > Falls es dich beruhigt, das Problem ist kein Alleinstellungsmerkmal von > MacBooks. Bei MacBooks fällt es nur etwas mehr auf, weil da die typische Nutzungsdauer etwas höher ist (man betrachte die Gebrauchtmarktpreise!) als bei normaler 08/15-Windows-Notebook-Ware.
Автомат Калашникова schrieb: > Falls es dich beruhigt, das Problem ist kein Alleinstellungsmerkmal von > MacBooks. Das habe ich verstanden, bringt mir aber nicht viel. Nutzen kann ich es dann nicht mehr, egal wer noch davon betroffen ist. :-/ Rufus Τ. Firefly schrieb: > Es ist auch nicht gesagt, daß das Verhalten Deines Graphikchips konstant > bleibt; Das ist natürlich schlecht. Nochmal danke für die Antworten. Leider sind sie ja für mich nicht so erfreulich. Aber trotzdem nochmal aus Interesse die Frage, warum ist alles wieder in Ordnung, sobald ich mich abmelde? Dadurch wird doch an der Hardware nichts geändert, wahrscheinlich wird noch nichtmal der Treiber irgendwie umgestellt oder initialisiert. An Zufall glaube ich da nicht, weil es wirklich beide Male in der Sekunde des Abmeldens wieder ging.
Dussel schrieb: > Aber trotzdem nochmal aus Interesse die Frage, warum ist alles wieder in > Ordnung, sobald ich mich abmelde? Das ist reine Spekulation. Ich vermute dass das Abmelden die CPU und GPU auslastung senkt. Das Reduziert vermutlich die Temperatur und Taktrate des chips. Villeicht wirkt ein defekter Kontakt wie ein Termischer schalter, oder ein Kontakt weist einen erhöten Wiederstand auf, der ab einer bestimmten Taktrate zu zu grossen verlusten führt.
Vor 20 Jahren hätte ich gesagt: VGA-Stecker ziehen und wieder einstecken. Damals haben sich viele Firmen dumm und dämlich verdient, indem sie den Kunden einen neuen Monitor verkauft haben.
Daniel A. schrieb: > Ich vermute dass das Abmelden die CPU und GPU auslastung senkt. Das halte ich nicht für die Ursache des Problems. So schnell kann sich da eigentlich nichts abkühlen, dass innerhalb von Sekundenbruchteilen alles wieder in Ordnung ist. Wenn es ein Hardwarefehler ist, dürfte der meiner Erfahrung nach auch nicht auf Softwareänderungen reagieren. Meine Vermutung ist, dass irgendwas aus irgendeinem Grund (vielleicht dem Hardwarefehler) durcheinanderläuft und beim Abmelden der Graphiktreiber irgendwelche Register neu schreibt und damit den Chip teilweise initialisiert. Amateur schrieb: > Vor 20 Jahren hätte ich gesagt: VGA-Stecker ziehen und wieder > einstecken. Gut, das hatten wir ja schon. Es ist auch nicht so, das der Bildschirm gleichmäßig eine andere Farbe bekommt. Es ist also kein gleichmäßiger Rotstich, Grünstich oder Blaustich. Das habe ich schon öfter gesehen, ein Bildschirm hat sogar bei jedem Schlag mit der Hand die Farbe gewechselt. :D Vielleicht bringt der Screenshot, den ich hoffentlich nie machen können werde, ja neue Erkenntnis. :-)
Eine aktuelle Ergänzung: Der Fehler ist wieder aufgetreten und diesmal habe ich dran gedacht, einen Screenshot zu machen. Allerdings zeigt der Screenshot das normale, richtige Bild. Vor Jahren ist mir schonmal eine Graphikkarte kaputtgegangen (mit einem ganz anderen Symptom) und damals hieß es in einem Forum (ob das hier war, weiß ich nicht mehr, ich habe es nicht mehr gefunden), dass ich einen Screenshot machen soll, da der Screenshot über die Graphikkarte berechnet wird und Bildfehler deshalb auch im Screenshot zu sehen sind. Ist die Aussage von damals falsch oder ergibt sich damit eine neue Situation? Beheben konnte ich den Fehler, indem ich kurz den Ruhezustand für den Monitor aktiviert habe. (Den habe ich in einer aktiven Ecke)
Dussel schrieb: > Ist die Aussage von damals falsch Mit der Screenshot-Methode lassen sich Fehler des Bildschirmspeichers feststellen. Wenn aber der Teil der Graphikhardware zwischen Bildschirmspeicher und Monitorausgang (bzw. TFT-Panel) defekt ist, wirkt sich das nicht auf den Inhalt des Bildschirmspeichers aus. Insofern ist die Screenshot-Methode hier nur insofern Informationsfördernd, als daß ausgeschlossen werden kann, daß Dein Defekt mit dem Bildschirmspeicher zu tun hat. Das aber wurde eh' nicht angenommen; Du hast einen Graphikchip von Nvidia, der zu der Zeit gefertigt wurde, als Nvidia (bzw. deren Auftragsfertiger) massive Probleme mit dem "Verpacken" von nackten Silizium-Chips in BGA-Gehäusen hatte. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, daß auch Dein Problem darauf zurückzuführen ist, recht hoch, auch wenn die Symptomatik derzeit etwas merkwürdig erscheinen mag.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Du hast einen Graphikchip von > Nvidia, der zu der Zeit gefertigt wurde, als Nvidia (bzw. deren > Auftragsfertiger) massive Probleme mit dem "Verpacken" von nackten > Silizium-Chips in BGA-Gehäusen hatte. Das habe ich verstanden. Rufus Τ. Firefly schrieb: > auch wenn die Symptomatik derzeit etwas merkwürdig erscheinen mag. Das ist sie eigentlich nicht. Aber da ich weder weiß, wie ein Graphikchip real aufgebaut ist, noch wie sich der NVIDIA-Fehler genau auswirkt, habe ich nochmal nachgefragt in der Hoffnung, dass es vielleicht doch etwas anderes sein könnte. Zumindest erlebe ich jetzt praktisch, warum man in der Halbleiterindustrie mit Neuerungen vorsichtig ist und warum Copy Exactly so was Tolles ist :-)
Es wird immer merkwürdiger. Jetzt wurde der Bildschirm schwarz, aber der Mauszeiger war noch da. Wenn der Graphikchip hinter dem Bildspeicher kaputt ist, warum wird dann der Mauszeiger noch angezeigt. Nach ein paar Sekunden 'rumfahren' war das Bild wieder wie üblich bunt. Eigentlich ist das keine Frage mehr, ich bin nur sehr verwundert, was da abgeht. Wie es aussieht, muss ich mich doch dringend mal nach einem neuen Laptop umsehen :-/
Dussel schrieb: > Wenn der Graphikchip hinter dem Bildspeicher kaputt ist, warum wird dann > der Mauszeiger noch angezeigt Es gibt Graphikhardware, die den Mauszeiger in Hardware anzeigt, d.h. ein "Sprite" o.ä. mit dem eigentlichen Graphikinhalt kombiniert. Das ist bei PC-Graphikkarten schon sehr lange üblich. Und wenn der Teil des Graphikchips, der diese Kombination vornimmt, Probleme hat, auf den eigentlichen Graphikinhalt zuzugreifen, aber noch auf den Speicher für das Mauszeiger-Abbild zugreifen kann, dann kann das Dein Phänomen erklären. Wie lange dauert es, bis die Störungen auftreten? Ist das 'ne Geschichte, die es nur alle paar Tage mal gibt, oder kommt das nach ein paar Minuten? Starte Dein MacBook mal von einer anderen OS-Installation, d.h. von einer externen Festplatte* mit OS X darauf, oder von der Betriebssystem-DVD. *) MacBooks können sowohl von USB- als auch von Firewire-Platten booten. Wenn Du ein zweites MacBook mit Firewire-Anschluss hast, kannst Du auch das in den "target disk mode" versetzen und das anstelle einer Firewire-Platte an Dein zu untersuchendes MacBook anschließen, und dann von der Platte im zweiten MacBook booten.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Wie lange dauert es, bis die Störungen auftreten? Das war jetzt etwa einmal am Tag, bisher dreimal seit dem 10. Weder eine andere Festplatte, noch die DVD habe ich hier. Ich könnte es noch mit Windows testen, aber da bin ich normalerweise nicht so lange dran, dass ich davon ausgehen kann, dass der Fehler auftritt. Vom Gefühl her kommt es mir so vor, als ob das auftrat, nachdem ich auf windfinder war. Das kann allerdings auch Zufall sein, da ich oft die Windvorhersage ansehe. Ich denke, viel kann man da nicht machen. Wenn mir was bedeutend Neues auffällt, frage ich nochmal.
Die Hinweise verdichten sich, dass es tatsächlich mit Windfinder.com zusammenhängt. Das Problem tritt nicht jedes Mal auf, wenn ich auf die Seite gehe, aber wenn es auftritt, war ich auf der Seite. Unter Windows habe ich stundenlang gespielt (in den letzten Tagen, nicht am Stück), unter Mac Videos angesehen, den Prozessor ausgelastet, aber nichts ist passiert. Ich sage nicht, dass Windfinder daran Schuld ist, aber irgendwas auf der Seite scheint das Problem auszulösen.
Dussel schrieb: > Unter Windows > habe ich stundenlang gespielt (in den letzten Tagen, nicht am Stück), > unter Mac Videos angesehen, den Prozessor ausgelastet, aber nichts ist > passiert. Versuch's mal damit: https://www.chromeexperiments.com/ Besonders die Partikelsysteme brauchen viel GPU leistung.
Daniel A. schrieb: > Versuch's mal damit: > https://www.chromeexperiments.com/ > Besonders die Partikelsysteme brauchen viel GPU leistung. Den Beitrag hatte ich noch nicht gesehen, deshalb bin ich noch nicht drauf eingegangen. Letztens habe ich einige Zeit ein Video gerendert, mit Volllast und der Fehler ist nicht aufgetreten. Weswegen ich aber eigentlich nochmal schreibe, bei dict.leo.org tritt das Problem hin und wieder auch mal auf, wenn ich Safari benutze. Mit Firefox ist das noch nicht passiert. Ich nehme ein Problem mit einer (Flash-)Werbung an, weil beide Seiten die Werbung gemeinsam haben und diese unter Firefox deaktiviert ist. Wenn ich den Computer sperre (über eine aktive Ecke), wobei auch der Bildschirm ausgeschaltet wird, verschwindet der Fehler nach dem Entsperren. Das schreibe ich nochmal, damit vielleicht jemand, der die Frage hier findet, sieht, dass das Problem nicht unbedingt zum kompletten Systemausfall führt (seit sechs Monaten läuft es ansonsten problemlos) und vielleicht weiß ja noch jemand, warum gerade diese Seiten den Fehler auslösen (unabhängig davon, ob es der Nvidia-Bug ist oder nicht).
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