Hallo, ich habe versucht, einen paypass-Chip mit einer kleineren Antenne auszustatten, damit das Ding unter meine Uhr passt. Der Chip kommt aus so einem Sticker: http://www.iphone-ticker.de/wp-content/uploads/2014/05/pass-kleber.jpg Bis vor kurzem hatte ich eine etwas größere Uhr, da passte der noch drunter. Meine neue Uhr ist zu klein dafür. Ich habe den Sticker röntgen lassen und festgestellt, dass ich zwar ein bisschen Plastik hätte wegschneiden können, bevor ich zur Antenne gekommen wäre, aber nicht genug. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, den Chip zu "transplantieren": Ich habe den Sticker in Aceton aufgelöst um an den Chip zu kommen. (Die Originalantenne war zu diesem Zeitpunkt schon zerstört, weil ich den Sticker vorher gelocht hatte, in der Hoffnung, ihn als Anhänger verwenden zu können - dabei habe ich mich aber verrechnet und doch die Antenne erwischt.) Ich habe dann den Chip an die Antenne aus einem Mifare-RFID-Tag gelötet. Laut Internet sollten beide 13,56 MHz verwenden, also kompatibel sein. Das ganze sieht jetzt so aus: http://share.cherrytree.at/showfile-20872/paypass_hack.png Wie man da schon sieht, funktioniert es prinzipiell - getestet mit meinem NFC-Handy. Allerdings ist mein NFC-Handy ziemlich schwach, was Lesereichweite angeht, es hat mich daher nicht sonderlich gewundert, dass ich den Chip ganz exakt an eine gewisse Stelle am Handy legen musste, damit es funktionierte (es funktioniert auch mit meiner Kreditkarte nur nach vielen mühsamen Versuchen bei diesem Handy). Leider scheint aber dennoch etwas mit der Reichweite nicht zu passen, denn im Feldversuch konnte der Chip mit der neuen Antenne von einem Kassenterminal gar nicht, und von einem anderen nur beim Drauflegen auf eine ganz exakte Stelle gelesen werden. Was habe ich falsch gemacht? Irgendwelche Vorschläge? Und: Ich bekomme in Kürze einen zweiten Sticker dieser Art - kann wenigstens gefahrlos die Antenne des neuen Stickers (nachdem ich ihn auch in Aceton aufgelöst habe) so "verformen", dass sie etwas länger und dafür schmäler wird? Vielen Dank und mfG David Trapp
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David Trapp schrieb: > Ich habe den Sticker röntgen > lassen Kannst du die Röntgenaufnahme mal posten? Ich vermute aber, dass die Antenne überhaupt nicht mehr funktioniert, wenn du sie auf dem Metallboden einer Armbanduhr aufklebst. David Trapp schrieb: > kann > wenigstens gefahrlos die Antenne des neuen Stickers (nachdem ich ihn > auch in Aceton aufgelöst habe) so "verformen", dass sie etwas länger und > dafür schmäler wird? Wenn sie, was wahrscheinlich ist, mit einem Kondensator auf die Arbeitsfrequenz abgestimmt ist, verringerst du beim Deformieren einer kreisförmige Wickung deren Induktivität und müsstest das mit Hilfe einer Zusatzkapazität kompensieren, damit die Resonanzfrequenz wieder stimmt. Das wird, wie gesagt, aber nur funktionieren, wenn sich die Spule auf einem isolierende Material befindet. In der Nähe einer Metallplatte sind die Veränderungen durch die Wirbelströme im Metall jenseits von gut und böse.
David Trapp schrieb: > Ich habe dann den Chip an die Antenne aus einem Mifare-RFID-Tag gelötet. > Laut Internet sollten beide 13,56 MHz verwenden, also kompatibel sein. Die 'Antenne' ist die Spule eines LC-Schwingkreises. Du hast jetzt die Spule, also den L-Anteil geändert und um wieder auf die gleiche Resonanzfrequenz zu kommen mußt Du den C-Anteil, den Kondensator, anpassen.
Hallo, Röntgenbild kann ich am Abend erst hochladen. Bzgl. eurer anderen Vorschläge: Es hat bis jetzt mit der alten Uhr funktioniert (mit der Originalantenne). Man muss dazusagen dass aber der Boden der Uhr aus Plastik ist (Pebble bzw. die neue ist eine Pebble Time). Neue Antenne: Hm, aber sind die Antennen (und daher auch deren Anforderungen an Kondensatoren) für sowas nicht irgendwie genormt? Ich ging davon aus, denn ansonsten müssten ja für die verschiedenen Anwendungsfälle (Karte, Sticker, Tag, Anhänger, ...) lauter verschiedene Kapazitäten in diesen Chips verbaut werden, und das klingt etwas ineffektiv. Und der Chip ist das einzige Bauelement außer der Antenne, da gab es keine zusätzlichen Kondensatoren. Im Endeffekt ist das dasselbe, was die hier gemacht haben: http://www.bunniestudios.com/blog/?p=1379 (nur mit einer anderen Ersatzantenne). mfG
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Sowas kann auch auf dem Chip für den Anwendungsfall mit genau einer Spulenbauform ("Antenne") abgeglichen werden in der Produktion. Oder die Spule ist genau auf den Chip abgestimmt worden. Genormt ist da garnichts. Die ganzen Systeme <100MHz sind keine Funkübertragung, sondern lose gekoppelte Transformatoren. Da über die Spule auch die Energie für den Betrieb des Chips übertragen wird, ist das ganze keine einfache Sache. Jede rein induktive Kopplung ("Antenne" ist sehr klein gegen die Wellenlänge) lebt von der umspanten Fläche. Mag sein, dass man die Spule wieder resonant bekommt, die verlorene Fläche kann man nicht mehr kompensieren. Daher hat eine Verkleinerung der Spule (genauso wie ein Verstimmen der Resonanz) eine Verringerung des Leseabstandes zur Folge.
Ah, verstehe, daran habe ich nicht gedacht. Habe ich da also mit einer leichten Deformierung der Originalspule (die auch nicht rund war, siehe erstes Bild) mehr Chancen? Mich würde auch interessieren: Wie verhält es sich mit Krümmung? Also wenn ich sowas in eine flexiblere Folie einbaue und dann leicht krümme (sodass es länger werden kann als die Uhr lang ist, weil unter dem Armband fortsetzend)? Und warum scheint es bei http://www.bunniestudios.com/blog/?p=1379 so gut funktioniert zu haben? Einfach nur wegen der größeren Fläche gegenüber meiner kleinen Variante?
> Und warum scheint es bei http://www.bunniestudios.com/blog/?p=1379 so > gut funktioniert zu haben? Kann sein dass es per Zufall gut funktioniert hat, oder vielleicht war bei ihm auch die Reichweite deutlich eingeschränkt, was er aber "vergessen" hat in seinem Blog explizit zu erwähnen.
David Trapp schrieb: > Mich würde auch > interessieren: Wie verhält es sich mit Krümmung? Wie bereits mehrfach gesagt ist für die Induktivität die von der Spule umschlossene Fläche maßgeblich. Da du die Drahtlänge nicht ändern kannst, ist die Fläche bei einer kreisrunden Spule maximal. Die Induktivität wird auf jeden Fall mit einem Kondensator auf die Arbeitsfrequenz abgestimmt sein, ob du den nun siehst oder nicht. Wenn du Form der Spule änderst, musst du du eben zusehen, dass du die richtige Resonanzfrequenz wieder herstellst, sonst ist die Empfindlichkeit futsch. Mit geeigneten Meßgeräten, z.B. einem Dipper, kann man die Resonanzfrequenz von aussen messen. Beinflusssen kann man die Resonsnzfrequenz, indem man Kondensatoren parallelschaltet (gibt eine Frequenzerniedrigung), in Reihe schaltet (Erhöhung, aber aus mehreren Gründen problematisch), oder indem man innerhalb der von der Spule umschlossenen Fläche ein Ferritplättchen (Frequenzerniedrigung) oder ein Stückchen Aluminium- oder Kupfer-Folie (Frequenzerhöhung) anordnet. Ohne entsprechende Meßmöglichkeit sind das aber Glücksspiele, die kaum zum Erfolg führen werden.
Verstehe. Werde also jemanden mit entsprechenden Messinstrumenten bemühen müssen. Danke!
Der Vollständigkeit halber: Dies wäre das Röntgenbild gewesen: https://www.dropbox.com/s/6xadgkf9td16tj0/IMG_20150615_223238.jpg?dl=0
David Trapp schrieb: > Was habe ich falsch gemacht? Jeder verbogene Draht verändert die Frequenz eines Schwingkreises. Kontaktiere doch mal den Hersteller ob er Dir helfen kann.
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