Hallo Leute, habe leider noch nie mit Lichtleitern zu tun gehabt, aber vorm Kauf eines solchen eine Frage dazu. Wenn man dort "oben" eine starke Lichtquelle ansetzt, z.B. eine LED mit Lupe, dann sollte "unten" ja ein sehr helles Licht bei kleinem Querschnitt abgestrahlt werden. Wenn man das Ende entsprechend fein anschleift, welcher Austrittswinkel des Lichts ist da in etwa üblich? Kommt das Licht theoretisch wie ein Laser raus, wie eine Spot-LED, oder gar im 180°-Winkel? Mir geht es nur um die Frage, ob der Löwenanteil senkrecht austritt oder nicht. Ist der Austrittswinkel abhängig vom Eintrittswinkel? Bräuchte eine Lichtquelle mit sehr kleiner Leuchtfläche, bei der recht viel Licht halbwegs gerichtet abgestrahlt wird.
Ohne groß Ahnung, würde ich sagen: das ist abhänging vom Brechungsindex deines LWL (also Verhältnis zum Übergang zur Luft)
Lichtleiter-Neuling schrieb: > Ist der Austrittswinkel abhängig vom Eintrittswinkel? In der Praxis nicht. Es gibt für die Totalreflektion einen Grenzwinkel: Licht, das innerhalb des Grenzwinkels auf den LWL fällt, wird in diesem weitergeleitet. Entsprechend tritt es am anderen Ende auch wieder maximal mit diesem Grenzwinkel aus. Innerhalb welchen Raumwinkels Licht ein- und ausgestrahlt wird, wird als numerische Apertur bezeichnet. Du kannst natürlich Licht innerhalb eines viel kleineren Winkels einstrahlen, aber durch den LWL hindurch bleibt das nicht so, z.B. wenn der LWL gekrümmt ist (was ja der Sinn eines LWL ist). Man muss also davon ausgehen, dass das Licht innerhalb des Raumwinkels, der durch die numerische Apertur bestimmt wird, wieder ausgestrahlt wird, selbst wenn man paralleles Licht einspeist. Kann man leicht testen, man muss bloss ein Stück Papier hinter das abstrahlende Ende halten. Der Öffnungswinkel des Kegels liegt bei einigen 10 Grad. Georg
Hallo, das Stichwort für Deine Frage lautet "Fernfeld". Des Weiteren ist entscheidend wie die Faser angeregt wird, d.h. wie das Licht in die Faser eingekoppelt wird (Stichwort: Unter- bzw. Überanregung). Und "last but not least" ist noch entscheidend wie lang die Faser ist und aus welchem Material. Eine Standard POF (Optische Polymerfaser) der Kategorie A4a.1 hat einen Durchmesser von 1 mm einen Akzeptanzwinkel von ca. 30°, d.h. das Licht tritt maximal unter einem Winkel von 30° zur Faserachse aus. Lichtleiter-Neuling schrieb: > Kommt das Licht theoretisch wie ein > Laser raus, wie eine Spot-LED, oder gar im 180°-Winkel? Bei der oben erwähnten Standard POF (Kunststofflichtwellenleiter) eher wie ein Spot. Mit freundlichen Grüßen Selbsternannter Weltverbesserer
Lichtleiter-Neuling schrieb: > Kommt das Licht theoretisch wie ein > Laser raus, wie eine Spot-LED, oder gar im 180°-Winkel? Wie eine Spot-LED, nur ohne irgendwelche komischen hellen Randbereiche ;-) Guck dir mal das Prinzip eines LWL an https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwellenleiter#Multimodefaser
Lichtleiter-Neuling schrieb: > Bräuchte eine Lichtquelle mit sehr kleiner Leuchtfläche, bei der recht > viel Licht halbwegs gerichtet abgestrahlt wird. Dann kannst du eine Kunststoff-Lichtleitfaser nehmen und glatt abschneiden. Wenn du dann die Schnittfläche mit einer Flamme befächelst, verschwinden kleine Unebenheiten und es entsteht ein Meniskus, der das Licht etwas besser bündelt als die gerade Schnittfläche.
Jede Faser hat ein NA, eine Numerische Appertur. Diese besagt den Koppelwinkel. Resp den Tangens davon. Eine NA von 1 hat dann 45% Halbwinkel. Du moechtet eine Faser mit sehr kleinem NA, das bedeutet auch einen Aufwand bei der Einkopplung, denn die Einkopplung geschieht mit demselben Winkel. Ich denke, du wirst sowieso auf beiden Seiten eine Optik benotigen. Aslo nimm eine Plastik Faser mit vielleicht 0.6. Oder wieviel die auch haben moegen. Erste Frage : Was soll das Ganze ueberhaupt.
Hallo, > Lichtleiter-Neuling schrieb: > Bräuchte eine Lichtquelle mit sehr kleiner Leuchtfläche, bei der recht > viel Licht halbwegs gerichtet abgestrahlt wird. diesem Anspruch kommt eine Laserdiode mit Kollimatorlinse am besten entgegen. Laserdioden haben winzige Leuchtflächen von wenien um größe. Die Kollimation macht eine Abstrahlung mit sehr kleinem Winkel. LWL mit sehr kleinem Durchmesser (z.B. Monomode-Fasern) haben ähnliche oder noch bessere Eigenschaften, aber in so eine Faser, mit wenigen um Durchmesser, wirst du mit Mitteln eines Laien nicht viel Licht einkoppeln können. Plastikfasern mit Durchmesser um 1mm sind davon weit entfernt, aber je nach Anwendungsfall kann es auch reichen. Beschreibe besser deinen konkreten Anwendungsfall. Gruß Öletronika
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