Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik nRF24L01+ mit zehnfachem Energieverbrauch


von The SphereX (Gast)


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Hi Leute !!!

Ich habe mir eine kleine Überwachungsanwendung für meinen Briefkasten am 
Gartenzaun gebaut. Diese erfaßt den Einwurf von Post und übermittelt den 
Posteingang per Funk ins Haus an einen Empfänger, der mich dann per 
LED-Blinken auf einen gefüllten Briefkasten aufmerksam macht.

Das Ganze funktionierte für ca. 11 Tage auch ganz gut, bis der Empfänger 
dann plötzlich keinen Mucks mehr von sich gab, obwohl natürlich nach wie 
vor Post im Briefkasten landete. Weil ich keine andere Idee hatte, habe 
ich dann einfach mal den Akku im Empfänger geprüft. Und sie da, der war 
leer, was in der Tat eine Überraschung für mich war, denn ich hatte die 
durchschnittliche Laufzeit mit mindestens 3 Monaten berechnet.

Das Sende- und das Empfangsmodul ist folgendermaßen aufgebaut:

> µC: ATTiny44A
> Transceiver: nRF24L01+
> 3,3 V Step-Up: Pololu U1V11F3
> 1 x AA Batterie im Sender, 1 x AA Akku im Empfänger (PolarCell AA 2900 mAh)

Untergebracht ist das Ganze dann jeweils in einem leicht modifizierten 3 
x AA Batteriehalter.

Der vereinfachte Programmablauf sieht so aus:

Empfänger
---------

1. ATTiny44A Power Up
2. ATTiny44A --> nRF24L01+ Power Up (soft)
3. ATTiny44A setzt nRF24L01+ für 1,5 Sekunden in den Empfangsmodus
4. ATTiny44A --> nRF24L01+ Power Down (soft)
5. ATTiny44A Power Down
6. 20 Sekunden
   ....

Sender
------

1. Posteinwurf
2. ATTiny44A Power Up (IRQ)
3. ATTiny44A --> nRF24L01+ Power Up (hard)
4. nRF24L01+ sendet für max. 40 Sekunden "Posteingang" an den Empfänger, 
bis dieser antwortet (Automatic Acknowledgement)
5. ATTiny44A --> nRF24L01+ Power Down (hard)
6. ATTiny44A Power Down

--> Postentnahme analog

Im Empfänger wird der nRF24L01+ durch den ATTiny44A per Befehl in den 
Power-Down-Modus versetzt, im Sender wird er direkt abgeschaltet.

So, laut Datenblatt verbraucht der nRF24L01+ im RX-Mode bei 250 kbps 
12,6 mA. Damit der Empfänger überhaupt länger mit dem AA Akku läuft, 
wird der nRF24L01+ wie gesagt nur aller 20 Sekunden für jeweils 1,5 
Sekunden in den Empfangsmodus geschaltet. Das wäre dann nach meiner 
Berechnung ein Verbrauch von ca. 24 mA pro Tag. Damit sollte der Akku 
also mindestens 3 Monate halten.

Nun habe ich entsprechend mal den Strom im Empfänger bei laufendem 
Programm gemessen. Und zu meinem Erstaunen ergaben sich dabei für die 
jeweils 1,5 Sekunden, in denen sich der nRF24L01+ im Empfangsmodus 
befindet, Spitzenwerte von bis zu 124 mA. Das erklärt natürlich, warum 
der Akku so schnell schlapp gemacht hat. Aber wieso verbraucht der 
nRF24L01+ zehnmal mehr, als im Datenblatt angegeben? Und da der 
Transceiver (VCC), obwohl er im Empfänger softwaremäßig an- u. 
ausgeschaltet wird (PWR_UP, PWR_DOWN), trotzdem direkt am µC hängt, 
wundert es mich auch, daß der Tiny diese Stromspitzen überhaupt bis 
jetzt mitgemacht hat.

Woran könnte der erhöhte Stromverbrauch des nRF24L01+ liegen?

Grüße,
The SphereX

von Qwerty (Gast)


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von Timmo H. (masterfx)


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Wenn 250kbit/s geht ist es zumindest schon mal kein fake nrf24l01. 
Schaltungsfehler sind ausgeschlossen? Oder ist es der von qwerty 
erwähnte nrf24l01 + PA? Welchen Einfluss hat das Reduzieren der 
Sendeleistung?
Vielleicht ist ja auch irgendwo ein Metall/Lotkrümel auf deiner 
Platine!?

: Bearbeitet durch User
von The SphereX (Gast)


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Also es handelt sich definitiv um das einfache nRF24L01+ Modul ohne 
Verstärker mit PCB-Antenne. Die habe ich mal im Fünferpack für 1 € vom 
Chinamann erstanden ;-).

Der "Long-Distance-250kbps-Modus" funktioniert auch tadellos. Um genau 
zu sein: Ich muß diesen sogar verwenden, um eine stabile Verbindung zum 
Sender im Briefkasten hinzubekommen.

Ein eventueller Lötfehler ist mir auch nicht aufgefallen. Ich habe 
eigentlich alle Kontakte nach Fertigstellung geprüft. Wie könnte / müßte 
denn ein solcher Fehler aussehen, damit sich das von mir beschriebene 
Verhalten des nRF24L01+ zeigt? Wie gesagt, die Anwendung an sich, 
insbesondere die Funkübertragung, funktioniert ja problemlos, nur 
verbraucht der nRF24L01+ eben leider wesentlich mehr, als er eigentlich 
sollte.

Bei reduzierter Sendeleistung den Strom zu messen, habe ich noch nicht 
probiert, da sich der Empfänger ja sowie nur im Fall eines empfangenen 
"Posteingang" vom Sender kurz selbst in den TX-Modus schaltet, um die 
Paketempfangsbestätigung (ACK) zu senden.

Grüße,
The SphereX

von Mike J. (linuxmint_user)


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@ The SphereX
Also ich habe fast das gleiche Setup wie du, nur dass mein ATmega8 im 
Sender nur dann geweckt wird wenn der Klingelknopf gedrückt wird.

Ich nutze auch einen 3.6V LiIon-Akku und einen 3.3V Low 
Drop-Festspannungsregler.

(100pcs-XC6206P332MR 3.3V 0.5A Fixed-LDO-Voltage-Regulator SOT-23)
Preis: 2,65 Euro für 100 Stück incl. Versand
http://www.ebay.de/itm/191536899846

Ich habe einen Ruhestrom von 7,5µA gemessen.


Wenn man eine einfache Diode (1N4148) nimmt ist der Ruhestrom zwar null, 
aber 4.2V-0.5V = 3.7V  und das Funkmodul hält nur 3.6V aus.

Man dürfte den Akku also nicht zu voll laden!
Einen Akku der lange (über Monate) gelagert wird soll man aber eh nur 
mit 3,94V aufladen, denn sonst zersetzt sich die Elektrode des Akkus und 
er verliert recht schnell an Kapazität.


Das mit der Diode hat bei mir eigentlich sehr gut funktioniert.
Der ATmega8 zieht selbst nur etwas unter 1µA wenn er schläft und die 
7,5µA hauen schon recht rein. :-D
--------------------------


The SphereX schrieb:
> Das Ganze funktionierte für ca. 11 Tage auch ganz gut,
> ... bis der Empfänger dann plötzlich keinen Mucks mehr von sich gab,

Der 3.3V StepUp-Wandler am empfänger braucht selbst schon 1mA.

PolarCell AA 2900 mAh

Rechnen wir mal mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 1mA, dann 
sind das 2900 Stunden = 120 Tage = 4 Monate die deine Schaltung damit 
auskommen müsste.

--------------------------
zu 6.)
Schläft der Empfänger 20 Sekunden und ist 1.5 Sekunden aktiv?

Rechnen wir mal mit einem Stromverbrauch von 20mA für den ATtiny und dem 
Funkmodul.

Intervallzeit = 21,5s
Die 1mA vom Schaltregler fließen ständig.
In den 20s verbraucht er zusätzlich 5µA (ATtiny und nRF im Sleepmodus)
In den 1,5s verbraucht er usätzlich 20mA (ATtiny und nRF aktiv)

Im Durchschnitt verbrauchen AVR und nRF dann: 1,5s*20mA/21,5s = 1,4mA

Mit dem Schaltreglerstom sind es 2,4mA.

Ergibt immer noch 50 Tage Laufzeit.
--------------------------

Mein Empfänger ist an 5V angeschlossen, besitzt ein blaues 16x2 
LC-Display und zeigt mir die Akkuspannung des Senders an.

Der Sender schickt mir bei jeder Auslösung auch den aktuellen 
Batteriewert.
Den Spannungsteiler aktiviere ich dazu mit Hilfe eines kleinen P-Kanal 
MosFETs, lese den Wert aus und deaktiviere den MosFET wieder damit kein 
Strom sinnlos über den Spannungsteiler fließt.

Man könnte aber auch einfach einen Spannungsteiler aus zwei 2.2M Ohm 
Widerständen nutzen und einen 1nF bis 100nF Kondensator an den ADC-Pin 
hängen damit der interne Sample&Hold-Kondensator des AVR aufgeladen 
werden kann.

... denn der P-Kanal-MosFET hat auch einen Leckstrom von 1µA.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Wenn der Powercell bei 1.2V 2900mah hat, der Stepup realistisch einen 
Wirkungsgerad im spannungsbereich der AA Zelle von 0.6-0.7 hat dann 
ergibt sich hinter dem Stepup eine Stromumrechnung.
Akkukapazität  Wirkungsgrad Spannungsverdreifachung

Also eine theoretische Akkukapazität hinter dem Stepup von:
2900*0.65*0.35

Das macht dann ungefähr 942mah.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Es gibt hier ein paar Kundenmeinnungen zu dieser Zelle.

http://www.amazon.de/product-reviews/B00300TKUI/ref=cm_cr_dp_see_all_btm/275-6203173-6762067?ie=UTF8&showViewpoints=1&sortBy=bySubmissionDateDescending

"Doch nicht so gut wie ich dachte.
Entladen sich schnell von selbst. Nach 3 Wochen um ungefähr 20 bis 30 % 
"

"Habe diese Batterien nun schon eine ganze weile und muss sagen das ich 
nicht wirklich überzeugt bin, sie halten nicht mal ansatzweise das was 
sie versprechen ( selbst billige discounter akkus halten länger) Sehr 
schade"

Nimm einen LiIon-Akku die verlieren so gut wie keine Spannung und wenn 
du sie nicht über 3.94V auflädst verlieren sie auch keine Kapazität.


Bei 3.6V leuchtet bei meinem Empfänger eine rote Lampe, dann wird es an 
der Zeit den Akku des Senders wieder aufzuladen.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Oder nen 9V Industrie Block mit StepDown.. kommt man bei 3,3V vielleicht 
noch weit über 1000mah..

Wäre auch anders zu rechnen..

Sagen wir mal ca 25ma 3,3V .. wären dann 25*4,5

Im blödestens Falle bei einer Spannungsvervierfachung bei 0,8V des akkus 
und schlechtem Wirkungsgrad sogar ca 120ma.

: Bearbeitet durch User
von Praktiker (Gast)


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Oder baue eine passende Solarzelle auf den Briefkasten/Gartenzaun.

von The SphereX (Gast)


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Also wenn ich Euch richtig verstanden habe, dann verbraucht der 
nRF24L01+ in den jeweils 1,5 s, in denen er sich aktiviert im RX-Modus 
befindet, tatsächlich nur die vom Hersteller angegebenen 12,6 mA, und 
die bis zu 124 mA, die ich messe, ergeben sich einzig durch den Aufbau 
der Schaltung, vor allem durch den verwendeten Akku und den Wirkungsgrad 
des Step-Up?

Der nRF24L01+ hat also quasi mit diesem hohen Verbrauch gar nichts zu 
tun?

Grüße,
The SphereX

von Philipp K. (philipp_k59)


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Wenn Du zwischen Batterie und Stepup misst dann könnte das schon sein.

Gegenmessung?

von Mike J. (linuxmint_user)


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Mike J. schrieb:
> Mit dem Schaltreglerstom sind es 2,4mA.
>
> Ergibt immer noch 50 Tage Laufzeit.

Ah ... Denkfehler.

Die 1.4mA verbraucht der AVR und das nRF-Modul im Durchschnitt.

Der Schaltregler zieht aber mehr Strom da er aus den 1.2V die 3.3V 
macht.

Bei einem Wirkungsgrad von 90% zieht er dann einen Strom von 
((3.3V/1.2V)*1,4mA*0,9) = 4,27mA

Wieder den 1mA Ruhestrom addieren: 5,27mA

Aus dem 2900mAh Akku kann sich deine Schaltung also 2900mAh/5,27mA = 
550h = 22 Tage versorgen.

Wenn der Akku wirklich so schlecht ist wie man aus den Bewertungen 
teilweise entnehmen kann, dann stimmen die 11 Tage vielleicht.


The SphereX schrieb:
> die bis zu 124 mA, die ich messe,

Das misst du nur in den Aktiven Phasen, aber es ist trotzdem etwas viel.
Das Modul und der AVR werden ca. 20mA verbrauchen.

Die 124mA würden aber einen Wirkungsgrad von 20mA/124mA = 16% bedeuten.


Kannst du das mal ohne Schaltregler probieren, einfach nur mit einem 
3.90V LiIon-Akku und Diode?

Oder du hängst einfach ein Multimeter zwischen Schaltregler und AVR/nRF 
und misst einfach mal dort den Strom der hinter dem Schaltregler 
verbraucht wird.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Mike J. schrieb:
> Die 124mA würden aber einen Wirkungsgrad von 20mA/124mA = 16% bedeuten.

nein aber die Spannungsverdreifachung fehlt doch noch, das P=U*I ?

3,3V*20ma =0,066W

Am Akku dann bei  ca 0.8V macht das
0,066W/0.8V=52ma

mit einem Wirkungsgrad von 60-65% laut Polulu Datenblatt ergibt
52ma * (1/0.60)=86ma

Muss man eigentlich auf beiden Seiten den Strom messen um das dann 
schwarz auf Weiß zu haben.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Philipp K. schrieb:
> nein aber die Spannungsverdreifachung fehlt doch noch, das P=U*I ?

Ach ja ... hab ich das schon wieder vergessen.

-----------------------
Auf der Seite vom "Pololu U1V11F3" ist ein kleines Diagramm mit dem 
Wirkungsgrad.
Bei 1V sind es 55% und bei 1,5V 65%, also werden es bei 1.2V oder 1.3V 
ca. 60% sein.

((3,3/1,2)*21,4*(1/0,6)) = 98mA

Wenn sein AVR + nRF jetzt in Wirklichkeit nicht die geschätzten 20mA 
ziehen, sondern 27mA (nRF = 12,5mA, AVR = 14,5mA), dann kommt man auf 
124mA.

((3,3/1,2)*27*(1/0,6)) = 123,75mA
-----------------------

Der durchschnittliche Stromverbrauch liegt also bei:
(1,5s/21,5s)*124mA = 8,65mA

Mit dem Ruhestrom sind es im Durchschnitt 9,65mA.

2900mAh/9,65mA = 335h = 14 Tage

... das kommt eigentlich ganz gut hin.


Es wäre echt besser einen Linearregler oder eine Diode und einen 
LiIon-Akku zu nehmen da er dort eh keine genaue Spannung benötigt.

Die LiPo-Akkus die ich getestet hatte haben auch im Winter ihre Arbeit 
verrichtet.
(Wichtig : Die Akkus darf man nur aufladen wenn sie Raumtemperatur 
erreicht haben, auf alle Fälle über 0°C und am besten bei 20°C.)

Ich hatte Tests mit den Funkmodulen gemacht und festgestellt dass ich 
mit Sichtverbindung ca. 100m weit komme, aber mit zwei 4.7µF Kerkos und 
einem 47µF Elko an dem +3.3V Pin und GND-Pin des Steckers (also direkt 
auf dem Modul) komme ich um einiges weiter!


-----------------------------------

Gibt es einen Grund weshalb der Empfänger an einer Batterie hängt?

Mein Empfänger kann permanent empfangen da der Sender nur kurz senden 
soll um möglichst wenig Strom zu verbrauchen.
Da der Empfänger auch Alarm schlagen soll wenn der Akku leer ist braucht 
er eben auch genügend Strom für den Fall.

von The SphereX (Gast)


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Ihr habt ja sowas von recht :-) !!!

Da ich leider keinen LiPo zur Hand habe, der Pololu U1V11F3 allerdings 
als nettes Feature im Bereich von 3,3 V <= VIN <= 5,5 V automatisch auf 
Linearregler (down) umschaltet, habe ich kurzerhand einen 3 x AA 
Batteriehalter mit 3 Akkus bestückt und die Messung mit folgendem 
Ergebnis nochmals durchgeführt.

Pololu U1V11F3 als Step-Down: 3,8 V auf 3,3 V
---------------------------------------------

> Power-Down (ATTiny, nRF24L01+) während den 20 s Warten: 340 µA
> 1,5 s aktiver RX-Betrieb: 17 mA

--> zum Vergleich vorher

Pololu U1V11F3 als Step-Up: 1,25 V auf 3,3 V
---------------------------------------------

> Power-Down (ATTiny, nRF24L01+) während den 20 s Warten: 1,8 mA
> 1,5 s aktiver RX-Betrieb: 120 mA

Tja, ich würde mal sagen: Was zu beweisen war! Und wieder was 
dazugelernt. Meine Milchmädchenrechnung geht also nicht auf. Und das 
wirft leider meine gesamte Konzeptionierung was den Empfänger angeht 
über den Haufen :-(.

@ Mike J.

" ... Gibt es einen Grund weshalb der Empfänger an einer Batterie hängt? 
..."

Der Empfänger sollte ursprünglich an einem Ort stehen, an dem kein 
Netzzugang verfügbar ist. Glücklicherweise, so zumindest muß ich es 
jetzt wohl sehen, habe ich ihn letztlich dann doch anderswo aufgestellt. 
Und dort gibt's auch eine Steckdose :-). Es sieht also ganz danach aus, 
als müßte ich den Empfänger doch ans Netz hängen. Dann kann ich ihn 
natürlich, wie Du richtig bemerkt hast, auch gleich dauerhaft im 
Empfangsbetrieb lassen und damit den Verbrauch des Senders noch mal 
deutlich senken.

" ... Ich hatte Tests mit den Funkmodulen gemacht und festgestellt dass 
ich mit Sichtverbindung ca. 100m weit komme, aber mit zwei 4.7µF Kerkos 
und einem 47µF Elko an dem +3.3V Pin und GND-Pin des Steckers (also 
direkt auf dem Modul) komme ich um einiges weiter! ... "

Da sagst Du was. Ohne die 47er Elkos ging bei mir zunächst mal gar 
nichts, und ich bin fast verzweifelt. Bis ich dann hier den 
entscheidenden Hinweis bekam :-).

Grüße,
The SphereX

von Mike J. (linuxmint_user)


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The SphereX schrieb:
> habe ich kurzerhand einen 3 x AA
> Batteriehalter mit 3 Akkus bestückt

Jetzt liegt deine Versorgungsspannung bei 1,2V*3=3,6V , da der StepUp 
noch dran ist zieht er aber immer noch die 1mA (oder 1,8mA) für den 
Eigenverbrauch.

Vorher hat er 1,2V*1,8mA = 2,16mW verbraucht.

Jetzt verbraucht er 3,6*1,0mA=3.6mW oder sogar 3,6*1,8mA=6,48mW
Du fährst damit nicht wirklich besser.

Wenn die Zellen eine unterschiedliche Kapazität haben (was bei mir immer 
der Fall war), dann wird eine Zelle wahrscheinlich defekt sein wenn du 
die Batterie das nächste mal wieder aufladen möchtest.

Deine drei Akkus werden in Summe noch eine Spannung von 3*0.9V=2,7V Volt 
aufweisen, aber die Zelle mit der niedrigeren Kapazität hat dann 0,5V 
und die anderen beiden 1,1V ... und damit ist eine Zelle defekt.

Die Reihenschaltung von Zellen ist nur dann möglich wenn man die 
Spannung von jeder Reihe überprüft oder ganz hochwertige, selektierte 
Zellen nutzt und sie möglichst nur zu 50% entlädt.



Du wirst doch einen alten LiIon-Akku irgendwo rumzuliegen haben.
Irgendjemand hat doch immer einen, frag mal deinen Vater oder das alte 
Handy der Freundin.

von The SphereX (Gast)


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Die 3 Akkus sollen ja keine Dauerlösung sein, sondern dienten mir nur 
für einen schnellen, möglichst unkomplizierten Test, um zu sehen, ob der 
Step-Up hier ursächlich für den hohen Stromverbrauch ist. Und das hat 
der Test ja mehr als deutlich gezeigt.

Entgegen Deiner Vermutung, zählt ein LiPo-Akku leider auch nicht zu den 
Dingen, die ich für gewöhnlich mal eben so rumliegen habe ;-). Und 
selbst wenn, dann würde es noch am passenden Ladegerät mangeln.

Ich denke allerdings schon, daß 17 mA im Aktiv-Betrieb verglichen mit 
120 mA, bzw. 340 µA statt 1,8 mA im Power-Down-Modus, durchaus eine sehr 
beachtliche Verbesserung sind. Damit käme ich dann sogar wieder die 
angepeilten 3 Monate. Die Sache mit der Akku-Reihenschaltung sehe ich 
übrigens etwas gelassener. Ich habe hier schon länger mehrere dieser 
Dreifachbatteriehalter im Einsatz, und den Akkus geht's noch bestens. 
Übrigens auch den PolarCell Akkus, die mir bis jetzt absolut nicht 
negativ aufgefallen sind.

Aber wie gesagt, der Empfänger bekommt jetzt einen Netzanschluß 
spendiert, und dann sollte sich das Problem erledigt haben :-).

Grüße,
The SphereX

von Philipp K. (philipp_k59)


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1000mah in eckiger Ausführung gibts bei pollin für 1,5€..
http://www.pollin.de/shop/dt/NDQ3ODI3OTk-/Stromversorgung/Akkus/LiIon_Akkus/LiIon_Akku_SAMSUNG_ICP653450U_3_7_V_1200_mAh.html

Das passende TP4056 Ladeboard mit integriertem Schutz kostet 
normalerweise nur 1,50€.. im Link ist es ein Deutscher Anbieter (Achtung 
gibts auch nur mit einem IC drauf ohne Schutz)

http://www.ebay.de/itm/micro-USB-PCM-Ladegerat-Li-po-Li-Ion-charger-1A-1S-Akku-3-7-Arduino-TP4056-/321352744478?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item4ad21dbe1e

von Mike J. (linuxmint_user)


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Philipp K. schrieb:
> TP4056 Ladeboard mit integriertem Schutz

Der LiIon-Akku besitzt schon eine Schutzelektronik.

Ich halte wirklich nicht viel von diesem Akkuschutz, die maximale 
Abschaltspannung liegt oft bei 4.325V und da gast der Akku ja schon und 
geht kaputt, also auf diesen Schutz kann man sich absolut nicht 
verlassen.


Bei eBay gibt es Standard-LiIon-Akkus die relativ günstig sind.
"8 Stück Vander-18650 3.7V 4200mAh LiIon-Akkus"
Preis: 7,98 Euro incl. Versand
http://www.ebay.de/itm/381278909846

Passende Halterungen:
http://www.ebay.de/itm/121514753150
5 Stück für 2,90 Euro

von Philipp K. (philipp_k59)


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Es gibt halt Akkus mit Schutz und ohne Schutz und ich habe nur gute 
Erfahrungen mit dem TP4056. (Wenn beim Akku nicht "mit Schutz" oder 
Protected PCB dran steht sind die ungeschützt, auch wenn der Ring 
sichtbar ist)

Die Akkus sind dazu noch so billig, wenn ich da ne kapazitätsmessung und 
Entladekurve erstelle bleiben da 400ma Kapazität.. und die elektronik 
ist meist kaputt.

Ein Akku nach deutschen Qualitätsstandards mit Schutz kriegste über 
3000mah nicht unter 7€.

Oder das ist ein Bombe Angebot.. aber bisher war die Entladekurve bei 
den billigen absolut daneben.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Nachtrag: der Billigscheiss ist Saugefährlich, meist nicht mehr weil die 
Restkapazität so gering ist das da nix mehr brennt. Das sind ungeprüfte 
neugelabelte gebrauchte Notebookakkus von der Entsorgungsstelle.

Die Deutschen Händler die solche Teile verkaufen sollte man verklagen, 
habe 4 Stück für 8€ erstanden und eine Entladekurve erstellt. 2 Von 4 
hatten eine defekte Schutzelektronik und waren sofort nach 1000mah 
Tiefentladen. Die anderen 2 hatten auch keine 1000mah mehr.. dazu steht 
da ja sogar noch das man die Dinger 6 Stunden Laden soll, einen guten 
LiIon kannste immer mit 1C Laden. Bei mir hat der Händler nur gesagt 
"Alle Kunden waren bisher zufrieden und ich habe schon Tausende 
verkauft".


Bei Pollin kostet ein ungeschützter Markenakku 5€, die guten 3000mah 
geschützten Panasonic liegen bei 10€.

Dann lieber das geschützte Board mit  nem ICR18650-26A,den gibts bei den 
inetshops schon für 3€ was aber auch noch nicht lange so günstig ist.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Philipp K. schrieb:
> Nachtrag: der Billigscheiss ist Saugefährlich, ...
> Das sind ungeprüfte neugelabelte gebrauchte Notebookakkus
> von der Entsorgungsstelle.

Danke Philipp,
ich habe gerade gesehen wo diese Akkus auseinander- und zusammengebaut 
werden.

Das war eine Hütte mit Sandboden und dort stehen mehrere größere 
Wog-Schalen in denen sich die Innereien vieler Akkus befinden.

Die werden dann in eine neue Blechhülle gesteckt und mit neuem Plastik 
ummantelt.

Viele bekommen auch nur eine neue Plastikfolie.

Es gibt auch welche in denen ein Miniatur-Akku (so eine mini-Flachzelle) 
drin ist.

Mir war zwar klar dass diese 4200mAh Akkus mit zu hohen Werten beworben 
werden und es nur um die 2000mAh sein können, aber das ist dreist und 
hoch gefährlich.



 Der Verkäufer hat viele positive Bewertungen , aber das ist 
unerheblich!

Die Bewertungen werden abgegeben wenn die Ware erfolgreich angekommen 
ist.


Hier ein Beispiel eines "4-Port USB 2.0 Hubs", dieser Hub hatte durchweg 
positive Bewertungen obwohl er keinen einzigen Chip oder überhaupt 
Elektronik auf der Platine hatte und man nicht mehr als ein Gerät 
anstecken konnte da es ja keinen Koordinator-chip gibt.
http://www.cwcity.de/community/board/showthread_27_6_45311-Achtung-Fake-USB-20-Hubs-von-eBay.html

von Philipp K. (philipp_k59)


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Nochmal zu dem Polulu.. falls die Schaltung so bleiben soll und genug 
Platz da ist könnte man einen Langzeitest aus Fun mit 2 Baby/Monozellen 
von Duracell mit 10000/20000mah starten..

So könnte der Wirkungsgrad zu 80-90% tendieren und man hätte halt 3V mit 
20000mah Kapazität. Kostenpunkt 3,5€ die Doppelpackung. Vielleicht hält 
das nen Jahr.

von Jens (Gast)


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Bei kleinen Strömen und bei Batteriebetrieb sind Linearregler oft besser 
als Stepup / Stepdown Regler.
Diese haben oft einen hohen Eigenverbrauch von ein paar mA.
Ein guter Linearregler braucht dazu nur ein paar µA.
Noch sparsamer sind ein bis drei Dioden in Reihe geschaltet. Je nach 
Strom haben diese einen Drop von 0,6-0,8 Volt.
5Volt - 3x 0.6V = 3,2Volt

von oweiowei (Gast)


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Jens schrieb:
> Bei kleinen Strömen und bei Batteriebetrieb sind Linearregler oft besser
> als Stepup / Stepdown Regler.

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