Forum: Platinen Isolierlack auf Schutzlack aufsprühen


von Helpme91 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe zwei Platinen auf der ersten befindet sich eine Spannung von 
ca. 423V, auf der zweiten herrschen ungefähr 550V. Es handelt sich bei 
beiden Spannungen um Gleichspannungen.

Nun zu meiner Frage:

Ich habe Sie damals nach dem Löten mit SK10 Lötlack von Kontakt Chemie 
eingesprüht.   Damit ich mir bei der ersten Inbetriebnahme der Platinen 
keine Sorgen machen muss, das es zu Überschlägen kommt dachte ich mir 
ich kaufe mir einen Plastik 70 Isolier und Schutzlack auch von Kontakt 
Chemie und sprühe damit die Platinen ein.

Nun stellt sich mir die Frage, wenn ich bereits normalen SK10 Lötlack 
auf die Platine aufgesprüht habe bring es dann überhaupt noch was, wenn 
ich den Hochisolierenden Plastik 70 Schutzlack auf den alten bereits 
aufgetragenen SK10 Schutzlack auftrage?


MfG

von Gerd E. (robberknight)


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Kein Sprühlack für den Schutz vor Überschlägen etc. verwenden! Denn der 
trocknet nicht gleichmäßig ab, z.B. an den Spitzen von Bauteildrähten 
trocknet er gerne deutlich dünner als auf Flächen.

Nimm am besten Kapton-Isolierklebeband und klebe das flächig auf, am 
besten gleich zwei Lagen.

von Panorama (Gast)


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Helpme91 schrieb:
> nach dem Löten mit SK10 Lötlack von Kontakt Chemie eingesprüht

Das ist genau falschrum. SK10 ist ein Flussmittel (F-SW 31), das sprühst 
du vor dem Löten auf (z.B. für schwierige Lötstellen oder als 
Oxidationsschutz nach dem Ätzen).
Wenn du die Platine lackieren willst muss das Flussmittel wieder runter, 
da hält nix drauf :(

Im Hochspannungsbereich solltest du Flussmittelreste immer entfernen, 
die ziehen Feuchtigkeit und werden irgendwann leitfähig.

Willst du die zwei Platinen voneinander isolieren? Dann nimm am besten 
eine dünne Kunststofffolie, z.B. aus einem PC-Netzteil.

von Helpme91 (Gast)


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Sorry, mir ist ein Fehler passiert, natürlich habe ich nach dem Ätzen 
und bohren der Löcher die Platine mit SK10 eingesprüht.
Ich habe nach dem Löten die Platine zum Teil nochmals Nachlackiert, da 
Sie Fleckig war. So war das.

Das abkleben mit einem Isolierklebeband ist fast nicht möglich.
Dieser Isolierlack ist Hochisolierend.

Meine Frage war, ob es was bringt den Isolierlack auf den Lötstoplack 
aufzutragen??

von Helpme91 (Gast)


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Kann mir jemand bei meiner Frage helfen?

von Gerd E. (robberknight)


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Helpme91 schrieb:
> Dieser Isolierlack ist Hochisolierend.

Ja, dort wo er eine ausreichende Schichtdicke hat. Nur wie ich oben 
schrieb ist das nur sehr schwer selber zuverlässig hinzubekommen. Daher 
nimmt man dort, wo es auf eine zuverlässige Isolation ankommt, 
Klebebänder.

Schau Dir z.B. mal die Trafos von Schaltnetzteilen an. Da hast Du normal 
den Kupferlackdraht und zusätzlich zwischen Primär und Sekundärseite 
nochmal ein Kaptonband. Das machen die nicht zum Spaß so.

von oszi40 (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Kaptonband

Es gab schon mehr abgefallene, rissige Lackstücke als 
Isolationszwischenlagen. Bei Klebeband und Wärme wäre ich mir nicht so 
sicher, daß es ewig klebt. Isolierlack hat zumindest den kleinen 
Vorteil, daß er manches dichter umschließt als ein Band bei 
Feuchtigkeit. So gesehen wird man von Fall zu Fall Erfahrung sammeln.

von Georg A. (georga)


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Egal mit was man beschichtet, der SK10 muss runter. Geht aber recht 
einfach mit Spiritus (oder anderen Lösungsmitteln), länger einweichen, 
abbürsten und dann mehrfach abspülen. Nach dem Abtrocknen darf es keine 
glänzenden Flächen mehr geben.

Anstatt des Plastiklacks könntest du auch eine Silikonmasse nehmen. Da 
kann man dann eine dickere Schicht aufbringen, die auch die Spitzen 
sicher abdeckt.

von Helpme91 (Gast)


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Wie gut Isoliert eigentlich der SK10?

von Helpme91 (Gast)


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Die Grundregel besagt ja, 1000Volt pro mm.

Wenn ich zwei parallel verlaufende leiterbahnen habe die zueinander 
einen abstand von mehr als 2mm haben, dann könnte ich sogar auf beiden 
Leiterbahnen 423Volt draufgeben ohne das was passiert. Zusätzlich habe 
ich noch SK10 aufgetragen der bringt auch einen Schutz, wie gut er 
Isoliert weiß ich leider nicht, aber etwas auf jeden Fall.

Somit dürfte es keine Probleme geben.

von Amateur (Gast)


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Ich nehme für "einfache" Isolierungen Folien, wie sie im Papierhandel zu 
haben sind. Z.B. als transparentes Deckblatt für selbst-gebundenes.
Das Zeug ist ausreichen steif und mit einer Papier- oder Schlagschere 
gut zu bearbeiten.
Die Durchschlagfestigkeit dürfte im mittleren KV-Bereich (nicht 
gemessen) liegen.
Will das Zeug nicht da liegen bleiben, wo es soll, wird sich schon ein 
Plätzchen, für einen - oder zwei - Tropfen Kleber finden lassen.

Bei der Lösung: "Lack auf Lack" gibt es mindestens zwei Pferdefüße.
1. Die nicht kontrollierbare Verteilung (Dicke/Isolierung).
   Legt man die Teile zum Trocknen hin, so hat der Lack nichts
   Besseres zu tun, als von den Spitzen (meist Lötdrähte oder
   IC-Beinchen) Richtung Platine zu laufen und somit die
   Schichtdicke gerade an den herausragenden Teilen zu minimieren.
2. Wie verträgt sich Lack A mit Lack B?
   Lösen die sich gegenseitig an bzw. auf.
   Verändern sich deren Eigenschaften?
   Wird das Gemisch daraufhin so sauer, dass es die Unterlage angreift?

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