Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfache Solarfunzel


von raupi (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe gestern 6 Stück dieser Solarzellen bekommen:

http://fs2.directupload.net/images/150615/ftoyugdh.jpg

Der Nachbar hatte die Dinger als Teil eines solarbetriebenen 
Springbrunnens in seinem Teich und da das Ding hinüber war und 
weggeschmissen werden sollte habe ich die Zellen rausgepopelt und vor 
dem Verschrotten bewahrt. Scheinen noch gut zu funktionieren, in der 
brutzelnden Sonne liefern sie so knapp über 2 Volt im Leerlauf und einen 
Kurzschlusstrom von etwa 140 mA.

Die Teile will ich nun in Serie schalten und damit ein paar NiMH Akkus 
laden, auf dass sie mir in der Nacht, per angeschlossenen LEDs, den 
Balkon illuminieren. Eine Solarfunzel also. Der Aufbau des Gedöns soll 
möglichst einfach und ohne grossen Aufwand erfolgen, dachte da an 
folgende Prinzipschaltung:

http://fs2.directupload.net/images/150615/qy4cczx3.jpg

Die Solarzellen gedachte ich alle in Reihe zu schalten, also ~12V 
Leerlauf, 140 mA Kurzschlusstrom. Als Akku sollte eine Reihenschaltung 
aus billigen 1.2V NiMH Mignon-Akkus vom ALDI dienen.

Was ich mich nun frage: Wie viele dieser 1.2V NiMH Akkus kann ich da in 
Reihe schalten, damit sie von den Solarzellen noch ausreichend geladen 
werden können? Im Netz geistert immer wieder was von 1.4V 
Ladeschlusspannung bei NiMH rum, bedeutet das ich kann 7 Zellen in Reihe 
an die Solarzellen anschliessen und es wird noch voll geladen? 7 x 1.4V 
= 9.8V plus 0.7V über die Diode = 10.5V. Hmmm... Ob der Akku bei der 
geringen Spannungsdifferenz noch gescheit geladen wird? Also besser nur 
6 Zellen nehmen? 6 x 1.4V + 0.7V = 9.1V, funzt das besser?

Naja, was meint ihr, funzt das einigermassen? Wie viele Akkus, in Reihe 
geschaltet, kann ich auf diese primitive Weise mit den Solarzellen 
laden?

Jau, vielen Dank & Gruss!

von Thomas B. (thombde)


Lesenswert?

raupi schrieb:
> Der Nachbar hatte die Dinger als Teil eines solarbetriebenen
> Springbrunnens in seinem Teich und da das Ding hinüber war und
> weggeschmissen werden sollte habe ich die Zellen rausgepopelt und vor
> dem Verschrotten bewahrt. Scheinen noch gut zu funktionieren, in der
> brutzelnden Sonne liefern sie so knapp über 2 Volt im Leerlauf und einen
> Kurzschlusstrom von etwa 140 mA.

Warum hast du die Ladeelektronik nicht gleich mit ausgebaut?

5 oder 4 Akkus in Reihe wären besser.
Bedenke, dass die Sonne nicht immer senkrecht vom blauen Himmel scheint.
Und wenn, sollte man die Akkus auch vor Überladung schützen.
Hängt aber auch von der Kapazität der Akkus ab.

raupi schrieb:
> Scheinen noch gut zu funktionieren, in der
> brutzelnden Sonne liefern sie so knapp über 2 Volt im Leerlauf und einen
> Kurzschlusstrom von etwa 140 mA.

Mit Belastung wird das wohl auf 1,5V oder weniger  absinken.
(Solarzelle  Datenblatt ?)
(Akku Kapazität ?)

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Es gibt keine Ladeschlussspannung bei NiMH, so lange genug Spannung 
anliegt werden sie dauernd geladen, also überladen, daher halten die 1 
EUR Gartenfunzeln auch nur 1 Jahr.
Deine 12V Leerlaufspannung ergeben beste Ladung bei 8V also 6 oder 7 
Zellen, die wegen 140mA Ladestrom (10h am Tag) mindestens 1.4Ah haben 
sollten, also Mignon oder SubC.
Wunder dich nicht, wenn sie trotzdem nur 2 Jahre halten. Mit 2 3.6V LEDs 
in Reihe an 7 Zellen besteht immerhin Tiefentladeschutz

von raupi (Gast)


Lesenswert?

Thomas B. schrieb:

> Warum hast du die Ladeelektronik nicht gleich mit ausgebaut?

Uhum, das Teil hatte weder Ladeelektronik noch Akkus. Das war eine 
einfache Pumpe (Motor) die direkt an den Solarzellen dranhing. Sonne = 
Pumpe brummt und Wasser sprudelt.

> Mit Belastung wird das wohl auf 1,5V oder weniger  absinken.
> (Solarzelle  Datenblatt ?)

Aha. Muss ich dann vielleicht mal mit Widerständen als Last nochmal 
messen. Im Moment regnets leider gerade, bei voller Bewölkung, muss also 
noch was warten. Datenblatt ist gut :) AUf den Dingern steht absolut nix 
drauf...

> (Akku Kapazität ?)

Naja, die billigen AAs vom ALDI. Keine Ahnung was die nun genau haben, 
irgendwas um 2000mAh vermutlich. Zumindest wird das draufstehen. Ob die 
nun etwas überladen werden oder nicht, spielt für die Anwendung eher 
keine Rolle. Die meiste Zeit des Jahres werden sie wohl eher kaum 
gescheit geladen werden, wie ich unser Wetter kenne. Wenn kapott dann 
kommen halt neue rein oder ich habe keine Lust mehr auf das Teil und 
klopp es in die Tonne. Das issn Pi mal Daumen Schnellprojekt, das 
Ingenieurmässig durchzuentwickeln ist nicht der Sinn, ganz davon ab dass 
ich eh nur Hobbybrater bin und gar nicht in der Lage dazu. Deshalb ja 
die Frage wie viele ihr da so in der gezeigten Schaltung in Reihe 
schalten würdet damit es einigermassen funzt. 4 oder 5 meinst du, gut, 
das ist doch schon mal ein Anhaltspunkt von dem aus ich testen kann. Ich 
denke ich probiers mal mit 5, das ist dann aber auch schon knapp für 2 
weisse LED in Reihe, die haben irgendwas um 6 V Flusspannung... Ich 
würde schon gerne 2 LED in Reihe schalten, damit die Verluste im 
Vorwiderstand nicht zu gross werden. Mmmm... Mit 2 LED in Reihe müsste 
ich schon 6 Akkus nehmen schätze ich. Muss ich echt testen, hilft wohl 
alles nix.

Danke jedenfalls.

von raupi (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Es gibt keine Ladeschlussspannung bei NiMH, so lange genug
> Spannung
> anliegt werden sie dauernd geladen, also überladen, daher halten die 1
> EUR Gartenfunzeln auch nur 1 Jahr.

Jau, damit komme ich klar, mir ist schon bewusst dass ich die Akkus 
quäle und vermutlich keine Lebensdauerrekorde mit dieser 
Primitivschaltung erreichen werde. Muss aber auch nicht, so teuer sind 
die Supermarktakkus nicht. Und ich bin ja selbst gespannt wie sich das 
Ding verhält und wie lange sie überleben :D

> Deine 12V Leerlaufspannung ergeben beste Ladung bei 8V also 6 oder 7
> Zellen, die wegen 140mA Ladestrom (10h am Tag) mindestens 1.4Ah haben
> sollten, also Mignon oder SubC.
> Wunder dich nicht, wenn sie trotzdem nur 2 Jahre halten. Mit 2 3.6V LEDs
> in Reihe an 7 Zellen besteht immerhin Tiefentladeschutz

Ah, das klingt schon sehr gut. Da in den Packs eh immer 4 Stück drin 
sind muss ich sowieso 8 kaufen, da wären 7 Zellen ja schon eine sehr 
gute Nutzung der angeschafften Resource :)

Die 140mA waren als die Sonne zur Mittagszeit voll draufknallte. Im 
Schnitt werden das wesentlich weniger sein, von daher mache ich mir 
wegen Überladung da auch keinen Kopp drum. Damit es einigermassen 
funzelt dachte ich an 3-5 Stränge zu je 2 LED, damit sollte auch eine 
ordentliche Entladung während der dunklen Periode sichergestellt sein.

Vielen Dank auch an dich!

von Thomas B. (thombde)


Lesenswert?

Du kannst natürlich auch 6 Akkus oder mehr nehmen, wie MaWin schon 
schrieb,
passieren kann eigentlich nicht viel.
Im ungünstigsten Fall sinkt der Ladestrom und die Akkus werden nicht 
ganz geladen.
Das hängt aber von der Kennlinie der Solarzellen ab.
Scheinen ja 4 Polykristalline Solarzellen (vergossen) in Reihe zu sein.
Da findet sich doch bestimmt eine Kennlinie im Web.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.