Hallo! Sicherlich lesen hier viele mit, die industriell Elektronik herstellen. Da gibt es immer das Problem, alle Bauteile, aber auch Dokumente, Werkzeuge, Dateien etc. mit einem eindeutigen Bezeichner zu identifizieren. Ein Produkt besteht bei uns beispielsweise aus Assemblies, diese wiederum aus Bauteilen zusammen mit Fertigungsanweisungen etc. Alles von einem Tütchen für die Bedienungsanleitung, die letzte Schraube bis hin zum Transistor hat eine Teilenummer aus dem gleichen System. Wir sind gerade dabei, unser Nummernsystem umzustellen, da das alte zu unflexibel geworden ist und aus allen Nähten platzt. Nun wollte ich fragen, ob es hierzu Vorlagen oder eine Art (geschriebenen oder ungeschriebenen) Standard gibt, von dem man abschauen könnte. In der Luftfahrt gibt es ja beispielsweise die sogenannten ATA-Chapters, einen Nummernsystematik, nach der Ersatzteile und Manuals gegliedert sind. Gibt es so etwas auch für Elektronik? So nach dem Motto 4 - Aktive Bauteile 41 - Dioden 417 - Si-Dioden Kleinsignal 417-4148-001 = 1N4148 Ihr versteht, was ich meine...
Naja. Heutzutage kann man die Referenzen ja auf einem Server haben, und dann 16 stellige Zufallszahlen vergeben.
Jochen schrieb: > 4 - Aktive Bauteile > 41 - Dioden > 417 - Si-Dioden Kleinsignal > 417-4148-001 = 1N4148 Damit wirst du schon nicht auskommen, es gibt sicher mehr als 10 Arten Si-Dioden. Wenn du 10 Firmen fragst, findest du 15 Nummernsysteme. Aber warum eigentlich Numern? Einfacher wäre Dioden Si-Dioden Kleinsignal Dem Computer macht das nichts, wenn er Text bearbeiten muss, und mit der Erweiterbarkeit gibt es keine Probleme. Nummern brauchst du noch genug in der Datei, z.B. die Herstellerbezeichnung und Bestellnummern bei div. Lieferanten. Georg
Jochen schrieb: > Nun wollte ich fragen, ob es hierzu Vorlagen oder eine Art > (geschriebenen oder ungeschriebenen) Standard gibt, von dem man > abschauen könnte. Hallo Jochen, prinzipiell gibt es 2 Systeme: a) das redende wie Du es vorgestellt hast in der es Nummernkreise gibt für bestimmte Artikeltypen - darunter auch nicht beschaffbare Dokumente. Darin kann auch wie bei Dir ein Teil der Bauteilbezeichnung enthalten sein. Vorteil: Man kann sich schon anhand der Nummern vorstellen was das sein kann. Nachteil: Die Nummernkreise müssen so geschnitten sein dass sie für die Zukunft nicht zu klein sind - und das wird immer Mal kommen. b) das sequentielle Da erhält eine Artikel einfach eine Nummer aus einem fortlaufendem System. Vorteil: Unbegrenzt. Nachteil: Nicht sofort erkennbar was das ist. Ich kenne beide Systeme, auch aus großen Konzernen. Dort wurde die Variante b) eingesetzt. Kein Problem da man in den ERP Systemen neben der Artikelnummer auch die Bezeichner ja schnell in den Listen dabei hat. Ich würde heute gerne mit a) gehen, wenn es den aber absolut flexibel sein muss bleib bei b) rgds
Jochen schrieb: > So nach dem Motto > > 4 - Aktive Bauteile > 41 - Dioden > 417 - Si-Dioden Kleinsignal > 417-4148-001 = 1N4148 > > Ihr versteht, was ich meine... Sprechende Schlüssel... Ausgewachsene Glaubenskriege sind über dieses Thema schon geführt worden. Datenbankmodellierer tendieren dazu diese als grundsätzlich böse einzustufen. Und aus technischer Hinsicht haben sie vollkommen Recht. Andererseits gibts aber auch mindestens genauso gute Argumente für so ein System. Es hängt wohl davon ab wie nahe man dem Ideal der Papierlosigkeit bereits gekommen ist oder wie fern das noch ist.
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Danke für eure Meinungen. Bei uns kommt noch hinzu, dass viele Mitarbeiter das sprechende Nummernsystem quasi verinnerlicht haben. Besonders die aus Lager und Produktionsplanung, aber teilweise auch Entwicklung. Ich würde es so einschätzen, dass bei uns die Vorteile der "sprechenden" Nummern überwiegen. Ansonsten bräuchte man ständig einen riesigen Index, um etwas nachzuschlagen. Dateien würde man nach dem sequentiellen System entweder inhaltlich sortieren, dann wären die Nummern ein Chaos. Oder nach Nummern, dann hätte man Platinenlayouts, Handbücher und Rechnungen wild durcheinander und würde jeweils ohne Index nichts finden. Wenn ich jetzt noch an die Mitarbeiter denken, die von einem Kunden nach einem Ersatzteil für ein defektes Gerät gefragt werden, und dann wie aus der Pistole geschossen sagen: "Die ganze Platine? Also 717er... Gerätebezeichnung? PS-2000? Baujahr 1995? Können Sie mal schauen? Steht auf der Platine 717-9520-001? Ich frage mal den Computer... Ja, haben wir noch da. Geht heute nachmittag raus."
das mit den sprechenden Nummern kenne ich auch. Diese verlieren aber irgendwann ihren Bezug wenn sie beispielsweise in verschiedenen Geräten eingebaut werden. Wer sie mit erfunden hat, kann meist auf Anhieb ohne Computer sagen worum es geht Aber ich finde laufende Nummern besser, die Eingruppierung um etwas wiederzufinden würde ich immer über Sachmerkmalsleisten gehen. Nachteil ist natürlich, egal worum es geht man muss meist in den Computer kucken. Vorteil man findet auch alles wieder ohne die Teile genau zu kennen. Wahrschenlich ist aber die Kombination beider Varanten am am Besten, wobei das Nummernsystem nicht zu tiefgründig sein darf. Maximal Gerät-Unterbaugruppe-laufende Nummer.
Wenn ichs mir so überlege ist es eigentlich ganz einfach: ohne PLM/DMS-System - sprechende Nummern mit PLM/DMS-System laufende Nummern. Ich mach den Vergleich immer mit einer gut gepflegten mp3 Sammlung. Wenn man seine Tags richtig ausfüllt, findet man immer alles wieder. Besser als alles in den Dateinamen reinzucodieren. Sortierung, Playlisten, Filter alles kein Problem mehr. Und das Beste, man kann seine Tags ändern. Sprechende Nummern nicht mehr, da über diese Nummer alle Dokumente verknüpft sind.
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