Forum: Platinen Elektrolyse Salzsäure


von Lutz H. (luhe)


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Hallo, mein Chemieunterricht ist schon einige Zeit her,
deshalb meine Frage.

Kann ich mit dieser Anordnung Wasserstoff erzeugen?

Danke

von MaWin (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> Kann ich mit dieser Anordnung Wasserstoff erzeugen?

Vor allem Chlor.

Aber nicht wirklich, die Kupferelektroden sind sofort weggeätzt.

Denk dran, daß in HCl auch stets H2O ist.

von keine Ahnung (Gast)


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Nimm lieber Salzwasser statt Salzsäure - es könnte Chlorgas entstehen...

von Jemand (Gast)


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Bei Salzwasser entsteht ebenfalls Chlor

von c.m. (Gast)


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wie wärs mit ein paar tropfen schwefelsäure im wasser und 
graphitelektroden?

https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserelektrolyse

von Der Gast hat immer recht ! (Mr. Krabs) (Gast)


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Kalilauge, Destwasser, Edelstahlelektroden...

von Praktikus (Gast)


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Hallo

für solche und ähnliche nicht zu spezielle Fragen und Experimente ist 
tatsächlich youtube eine sehr geeignete Anlaufstelle.
Am besten die englischsprachigen Begriffe verwenden und dort als 
Suchbegriffe eingeben und schon hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit 
einige sehr interessante Videos und je nach inhaltlicher Qualität auch 
sehr gute, verständliche Erklärungen.

Aber wie immer: Den Menschenverstand einschalten und nicht einfach blind 
nachmachen.

Praktikus

von Simpel (Gast)


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In der Schmuckindustrie werden zum Feinlöten sog. "Hydrozon"-Lötgeräte 
verwendet, die aus einem Elektrolyt (verd. NaOH) mittels gesinterten 
Stahlelektroden Knallgas produzieren. Bei dieser 
Elektrolyt/Elektroden-Kombination muss nur dest. Wasser nachgefüllt 
werden und 1x pro Jahr ein Elektrolytwechsel und eine Reinigung der 
'Reaktorkammer' und Elektroden durchgeführt werden.

Wenn du eine U-Kammer verwendest, kannst du die Gase (H2 & O2) auch 
separat gewinnen.

von Georg (Gast)


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Simpel schrieb:
> kannst du die Gase (H2 & O2) auch
> separat gewinnen.

Das ist auch SEHR viel sicherer. Die Mischung heisst ja nicht umsonst 
Knallgas.

Georg

von Simpel (Gast)


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@Georg
Klar, ist das sicherer und der TO will ja auch nur den Wasserstoff...

Wollte nur aufzeigen wie die Profis das mit der wartungsfreundlichen 
H2O-Elektrolyse machen. Im Hydrozon-Gerät ist ja das Knallgas erwünscht 
und wird als solches in die (gegen Rückschlag gesicherte) Düse geleitet. 
Solange, wie bei einer Grubenlampe, gewährleistet ist, dass die 
Zündtemperatur im Erzeugungs- und Zuleitungsweg nicht erreicht werden 
kann, ist auch Knallgas soweit "sicher", dass diesbezügliche Geräte ihre 
Zulassung bekommen.

von Lutz H. (luhe)


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Danke erst einmal für die Hilfe.

Ich möchte wirklich wissen was bei dieser Anordnung chemisch alles 
passiert.

Ich weiß:
1. Ohne Strom passiert fast nichts.
2. Mit 1 Ah wird rund 1 Gramm Kupfer gelöst.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Lutz H. schrieb:
> Danke erst einmal für die Hilfe.

> Ich möchte wirklich wissen was bei dieser Anordnung chemisch alles
> passiert.
>
> Ich weiß:
> 1. Ohne Strom passiert fast nichts.
> 2. Mit 1 Ah wird rund 1 Gramm Kupfer gelöst.

Geht es dir ums Wissen statt um den Wasserstoff?
Oder um beides?

Wenn es auch um den Wasserstoff geht, dann solltest du diesen Aufbau für 
die Gewinnung vergessen. Das geht leichter und Sicherer mit NaOH Lösung 
und Aluminium. Wobei man mit recht geringen Konzentrationen die 
Experimente Anfangen sollte. Denn ab gewissen Konzentration kann auch da 
die post abgehen, besonders wenn man statt massiven Alustücken dann 
Alupulver bzw. hier im Forum als Ausgangsstoff wohl häufiger zu hause 
auch Späne vom ALU- Fräsen nimmt.
Im Zweifel funktioniert aber auch Alufolien-Stückwerk recht brauchbar 
;-)

GEht es dir um das Wissen über den Ablauf beim oben genannten Aufbau 
ohne praktische Durchführung, so ist das auch OK. Schreibe ich gleich 
was zu.

Das Einzige was du nicht machen solltest ist diesen Versuch ohne 
fachkundige Hilfe und Abzug auch tatsächlich selbst durchzuführen.
Es sollte zwar in der Tat erst einmal NUR Wasserstoff freigesetzt 
werden, aber Theorie und Praxis sind zweierlei Dinge (Verunreinigungen 
und vor allem auch Fehler bei der Durchführung) zudem müsste später auch 
doch das Chlor kommen.

Zum Hintergrund: - aber mit etwas Vorsicht genießen, bin selbser auch 
nur Chemisch interessiert, aber kein Chemiker! Schulchemie -wenn auch 
LK- ist auch schon etwas her.
Wie du selbst gemerkt hast nimmt hier die Elektrode an der Reaktion teil 
(sonst würde die nicht verschwinden.) Also muss man nicht nur die in HCL 
vorhandenen Elemente berücksichtigen, sondern auch das Kupfer.

Wir haben also die Elemente Wasserstoff (H), Chlor (Cl), Kupfer (CU), 
und: SAUERSTOFF (O)
Wer sich wegen des Sauerstoffs fragt wo der herkommt:
Selbst rauchende Salzsäure besteht immer noch zu rund 63% aus Wasser!

Von diesen Elementen hat die Kombination Wasserstoff/Kupfer die 
geringste Zersetzungsspannung. (ist aus der Elektrochemische 
Spannugngsreihe abzuleiten, aber das einfach und vor allem garantiert 
richtig zu erklären überlasse ich dann doch lieber einem "echten" 
Chemiker)

Daher wird an derKathode Wasserstoff freigesetzt, während an der Anode 
die Kupferionen zu CuO oxidiert werden.
Da der Sauerstoff ja irgendwo herkommen muss wird also wohl hier das 
Wasser weniger werden. Mit der Folge das selbst bei verdünnten Säuren 
irgendwann die magische Grenze von 37% erreicht ist ab der dann die 
maximale HCL Konzentration erreicht ist und HCL tatsächlich freigesetzt 
wird.

Aber wie gesagt: Das jetzt alles aus dem hohlen Bauch, bin mir zu 75% 
sicher... Also eindeutig ohne Gewähr!

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Reggae ... (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Daher wird an derKathode Wasserstoff freigesetzt, während an der Anode
> die Kupferionen zu CuO oxidiert werden.
> Da der Sauerstoff ja irgendwo herkommen muss wird also wohl hier das
> Wasser weniger werden. Mit der Folge das selbst bei verdünnten Säuren
> irgendwann die magische Grenze von 37% erreicht ist ab der dann die
> maximale HCL Konzentration erreicht ist und HCL tatsächlich freigesetzt
> wird.

Mmh. Das kupferoxid wird zur Kathode wandern und diese auch recht 
schnell zusetzen, nat. ist da Wasser drin schon von daher entsteht 
Wasserstoff, mit Sicherheit werden sich einige Cl Ionen finden die dann 
damit zusammen als Clorwasserstoffgas austreten, Kupferionen sind da 
aber attraktiver es entsteht auch CuCl, einwertiges Kupferchlorid an der 
Anode, eine Konzentration der HCl findet nicht statt.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Reggae ... schrieb:
> Mmh. Das kupferoxid wird zur Kathode wandern und diese auch recht
> schnell zusetzen, nat. ist da Wasser drin schon von daher entsteht
> Wasserstoff, mit Sicherheit werden sich einige Cl Ionen finden die dann
> damit zusammen als Clorwasserstoffgas austreten, Kupferionen sind da
> aber attraktiver es entsteht auch CuCl, einwertiges Kupferchlorid an der
> Anode, eine Konzentration der HCl findet nicht statt.

Bist du dir sicher oder ist das eine Vermutung?
Wie ist dein Hintergrund?
Studierter Chemiker oder auch nur interessierter Laie mit etwas mehr als 
Schulwissen ?

ICh habe zwischenzeit mit einem Bekannten von mir (Chemiker) gesprochen, 
allerding auch nur zwischen Tür und Angel.

Der meinte das wohl auf jeden Fall erst einmal Kupfer(II)Oxid entsteht.
-> Damit sind wir uns ja schon mal einig ;-)

Unter normalen Umständen regiert Kupfer(II)Oxid mit HCL zu CuCl2.
-> Das würde ja auch noch in etwa zu deinem Ablauf passen.

Aber wie es während der Elektrolyse aussieht und wie schnell die 
Umsetzung ist, da wollte er sich dann nicht sofort festlegen, erst 
einmal drüber nachdenken. (Ist zwar beruflich im Chemiebereich, aber 
diese Dinge hat er auch seit dem Studium nich tmehr gemacht)

ICh glaube ich probiere das Morgen einfach mal aus wenn das Wetter 
passend ist.
Habe "reine" HCL (Lösung 34%) udn alle zum NAchweis der vermuteten 
Stoffe notwendigen Chemikalien ja da. Einziger Unsicherheitsfaktor sind 
die Kupferelektroden. Aber mal schauen was rauskommt.

Gruß
Carsten

von Reggae ... (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> ... Aber wie ...

Suche mal nach "kings chemguide" experiments with open cells,
in der erste Auflage so um S.190 oder hier im Forum, hatte mal was 
gepostet.


Wenn du das testest wirst du schnell feststellen das sich eine dicke 
Oxidschicht bildet und das ganze recht schnell zum erliegen kommt wenn 
du die nicht abkratzt. Chlorwasserstoffgas gibt es ganz bestimmt auch 
aber sehr wenig, an Chlor findet da kaum etwas nach draussen das ist 
viel zu reaktionsfreudig, gut drinnen auf der Werkbank wuerde ich es 
nicht empfehlen.
Der Elektrolyt erwaermt sich halt u.U. recht stark, je nach "Wasserstand 
der Amper" :) und HCl hat halt mal einen niedrigen Siedepunkt, das ist 
aber ein Nebeneffekt. ...

have fun.

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